Hier nun die ersten Bilder vom Galgenhügel in Belzig. Vor ein paar Tagen sind wir oben auf dem Gelände gewesen und haben eine Begehung des Areals durchgeführt. Der Wald ist seit vielen Jahren wieder aufgeforstet und so bedeckt die Hügelkuppe bereits ein dichter grüner humoser Waldboden. Schwer vorzustellen, wie es hier in historischen Zeiten ausgesehen haben soll. In den Quellen ist von einer sandigen kargen baumfreien Fläche die Rede. Nun, das passt auch besser zu einem Galgenberg, der weithin von allen Reisenden gesehen werden sollte.

Auf der Hügelkuppe haben wir drei kleine Sondagen angelegt, die sich innerhalb der späteren Grabungsfläche befinden. Wie zu erwarten, stießen wir relativ schnell auf Befunde, die auf eine rege Nutzung der Richtstätte hinweisen. Was in ihnen enthalten ist und ob sich hier tatsächlich die Menschen aus den historischen Urteilsvollstreckungen finden lassen, wird sich im September zeigen. Interessanterweise fanden wir auch einen Hinweis auf prähistorische Nutzung – eine fein gearbeitete Silexklinge war durch Umlagerung in die oberen Schichten gelangt und wurde dort von uns geborgen.

Belzig selbst ist sehr an seiner Geschichte interessiert. Heimatforscher haben schon einen Großteil der Quellen gesichtet und uns zur Verfügung gestellt und auch von Seiten der Stadt erfahren wir umfassende Unterstützung. Das Museum der Burg Eisenhardt erweist sich als wahre Fundgrube, deren Schätze uns großzügig zugänglich gemacht werden.

Steht man oben an der Burgmauer,  kann man direkt auf den gegenüberliegenden Galgenhügel schauen. Wenn er waldfrei war, muss es möglich gewesen sein, von den Zinnen der Burg die Urteilsvollstreckung auf dem Richtplatz ungehindert anzuschauen.

Wir freuen uns auf die Grabung und ganz besonders darüber, dass die Belziger uns mit so viel Tatkraft unterstützen!

Dann wünsche ich uns allen einen schönen Sommer und ab September geht es hier mit den Tagebüchern der Studenten los.