Mülltüten und Raubgräber. Tag 4 auf dem Galgenberg Fürstenwalde

BLOG: Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen

Geköpft und mit Steinen beschwert – archäologische Spuren von Hinrichtungen und Abwehrzauber in Mittelalter und Neuzeit
Abenteuer Geschichte – Archäologie unterm Galgen
Vor dem großen Regen ....
Grabungsmotivation ist jede Menge vorhanden!
Kurze Regenunterbrechung...
Kurze Regenunterbrechung…
...und dann ging es so weiter.
…und dann ging es so weiter.
Spätestens damit kam die Motivation wieder.
Spätestens damit kam die Motivation dann auch wieder.

 

 

Der vierte Grabungstag begann mit einer unschönen Überraschung, Zwielichtige Gesellen haben sich Zugang zu unserer Ausgrabungsstätte verschafft und sich an einigen unserer sorgfältig angelegten und geputzten Planquadrate vergangen. Raubgräber? Wohl eher Indiana Jones auf Abwegen….sie finden selten und zerstören viel. Hier oben scheint ihre Ausbeute eher gering, doch nun müssen wir uns überlegen, wie wir alles verschließen und sichern. Und damit auch jene ausschließen, die nur schauen, lernen oder einfach die Geschichte vor ihrer Haustür erfahren wollen.

 

Nun setzten wir unsere Arbeit fort und gruben fleißig weiter, dabei verbreiteten vor allem Wurzeln Unmut, mit etwas Geduld und Kraft konnten wir diese aber beseitigen und weiter nach spannenden Fundstücken suchen. Es wurde ein außerplanmäßiges Planquadrat außerhalb der Sondage angelegt, dies geschah in der Hoffnung auf besonders fundreichen Boden – leider ein Trugschluss. Das neue Planquadrat eröffnete auch nur nur den Blick auf Wurzeln und eine Art Kiesgrube, doch wir gaben nicht auf und gruben motiviert weiter.

 

Pünktlich zum Mittag überraschte uns ein Regenschauer und wir brachten in Eile unsere Geräte und Zeichnungen in Sicherheit und genossen unsere Pause. Glücklicherweise klang der Regen etwas ab. Geschützt durch improvisierte Regencapes aus Mülltüten und ungeachtet des Wetters machten wir uns wieder an die Arbeit und das lohnte sich. Unser Archäologe Uwe, der uns tatkräftig unterstützte, fand eine Scherbe, die mittelalterlich aussah, steinzeitlich verziert war und so gar nicht in den Befund passte….oder passte der Befund nicht zur Scherbe? Wie auch immer  – das Rätsel gilt es zu lösen.

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit der Dokumentation von Befunden und hofften auf besseres Wetter.

 

 

Sophie (und formulierungsbegabte Zugbegleiter)

 

Avatar-Foto

Zu meiner Person: Dr. phil., Historikerin/Archäologin M.A. Schwerpunkt: Rechtsarchäologie, archäologische und historische Richtstättenerfassung

Schreibe einen Kommentar