Papst Benedikt XVI. und die Muslime

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Geschichte und Gegenwart
Der Islam

Nach dem überraschenden Rücktritt von Papst Benedikt XVI. bin ich von vielen Kollegen, Freunden und Bekannten nach einer Bewertung zu dessen Verhältnis zu Muslimen gefragt worden. Und auch medial bekam ich mehrfach die Gelegenheit, mich zu diesem Thema zu äußern.
Die erste Anfrage kam von der Katholischen Nachrichten-Agentur (KAN) zwei Tage nach der Rücktrittsmeldung. Man wollte einen kurzen Beitrag zum Pontifikat von Papst Benedikt XVI. aus islamischer Sicht haben, den ich auch gerne verfasste.
Da das Thema so aktuell ist und viele Menschen zu interessieren scheint, habe ich mich dann gemeinsam mit dem zuständigen SWR-Redakteur dazu entschieden, den März-Beitrag für die Sendung „Islam in Deutschland“ (ehemals „Das islamische Wort“) ebenfalls zu diesem Thema zu schreiben.
Und da ja bekanntlich aller guten Dinge drei sind, gab ich dazu noch ein Interview für die Sendung Sonntagmorgen, die heute Morgen zwischen 8 und 10 Uhr auf SWR1 lief und nachgehört werden kann (ab ca. Min. 37.30; etwa 5 Minuten).

Mein Zugang zu diesem Thema basiert hauptsächlich auf meiner Doktorarbeit über den Dialog der Azhar-Universität mit Christen. Eines der Hauptkapitel beschreibt die Beziehungen von al-Azhar zum Vatikan. Die Behandlung der Regensburger Vorlesung und ihrer Folgen nehmen dabei einen entscheidenden Stellenwert ein. Schließlich ist das Verhältnis zwischen den beiden Einrichtungen seit der Vorlesung sehr angespannt und war unter anderem auch ein Grund dafür, dass der Dialog im Januar 2011 durch al-Azhar eingefroren wurde. Dazu aber bei einer anderer Gelegenheit mehr.

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Veröffentlicht von

Hussein Hamdan M.A., geb. 1979 studierte Islam- und Religionswissenschaft sowie Irankunde in Tübingen und schloss sein Studium 2007 mit einem Magister ab. Anschließend folgte, ebenfalls an der Universität Tübingen, die Doktorarbeit über das Wirken der Azhar-Universität im christlichen-islamischen Dialog, die im März 2013 abgeschlossen wurde. Hussein Hamdan war die ersten beiden Jahre seiner Promotion Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung, ehe er 2009 für zwei Jahre Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für interkulturelle Kommunikation in Heidelberg wurde. Dort verfasste er u.a. den Band „Muslime in Deutschland. Geschichte, Gegenwart und Chancen“. Aktuell ist er an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart angestellt und für das Projekt „Gesellschaft gemeinsam gestalten – Junge Muslime als Partner“ verantwortlich. Hussein Hamdan ist Autor und Sprecher der Kolumne „Islam in Deutschland“ (SWR) und Referent zu diversen Themen des Islam. Seine Schwerpunkte sind Muslime in Deutschland, Interreligiöser Dialog, Humor im Islam sowie Einführungen in die Grundlagen, Quellen und Geschichte des Islam. Zudem ist er Mitglied des Runden Tischs Islam von Integrationsministerin Bilkay Öney in Baden-Württemberg. Hamdan hat sich in den letzten Jahren in verschiedenen Bereichen des interreligiösen und interkulturellen Dialogs engagiert. Von 2004-2007 moderierte er in Tübingen den Arabisch-Amerikanischen Dialog. Aktuell ist er Vorstandsmitglied des Bendorfer Forums.

25 Kommentare

  1. @Hamdan

    Doch es fragen sich viele, auch Nichtmuslime, ob dieses Zitat des byzantinischen Kaisers, dass Muhammad nur Schlechtes und Inhumanes hervorgebracht habe, in seiner Vorlesung unbedingt notwendig gewesen wäre.

    Dieses Zitat war offensichtlich nicht notwendig, dennoch fragen sich viele warum dieses Zitat, das sich Benedikt nicht zu eigen gemacht hat, wie gehabt von Seiten vieler Moslems bearbeitet worden ist:
    -> http://de.wikipedia.org/wiki/Manuel_II._(Byzanz)#Das_.22Papstzitat_von_Regensburg.22
    -> http://de.radiovaticana.va/articolo.asp?c=455770
    -> http://www.radiovaticana.va/…r10/ted07.01.10.htm

    Ist es vielleicht so, dass der moslemische Kulturkreis jede Kritik am Islam ablehnt, egal von wem vorgetragen?
    Dass also Kritik am religiösen Vorhaben dort per se als unzulässig gilt?

    MFG
    Dr. W

  2. Ergänzend

    -> ‘the new pope must not attack Islam’ (Mahmoud Ashour, Quelle)
    -> ‘Er sagt: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.’ (Quelle, Quelle oben korrupt, vielleicht klappt es diesmal)

  3. Benedikt XVI gegen Islam

    Benedikt’s Zitat formuliert den Vorbehalt des Westens gegenüber den Islam in unübertrefflicher Weise:
    “„Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.”
    Unübertrefflich, indem er
    – Humanismus als implizites Ziel unserer Kultur der Gewaltbereitschaft des Islams gegenübersetzt
    – ein jahrhundertealtes Zitat auswählt, damit eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart schlägt und aufzeigt, dass der Islam schon immer so war
    – diese Aussage nicht von einem Ungebildeteten, sondern von einem wohl Informierten stammt

    Es ist äusserst schwierig sich eine negativere Aussage zum Islam auszudenken als das Benedikt der XVI gemacht hat.

    Leider sagt dieses Zitat nicht nur etwas negatives über den Islam aus sondern etwas noch viel negativeres über Benedikt den XVI, zementiert er doch über diese Aussage die Vorbehalte gegenüber dem Islam und gibt ihnen die moralische Autorität des Papstes.

  4. @Holzherr

    Benedikt der XVI. hat eine Aussage bzw. eine Sicht präsentiert, die er sich nicht zu eigen gemacht hat, um auf Wesensmerkmale des Christentums nachzuweisen, dass das C. um die Vernunft bemüht ist in dem Sinne, dass es Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Es handelt sich um einen anspruchsvollen theologischen Text, der sich sicherlich beim ersten Lesen nicht jedem offenbart.

    MFG
    Dr. W

  5. werdet endlich erwachsen

    Ich kann es nicht mehr hören, wie hyperempfindlich die islamische Welt jeglicher Kritik, ob berechtigt oder nicht, entgegentritt. Wie ein kleines trotziges und einsames Kind, das mit dem Fuß auf dem Boden aufstapft, wenn ihm was nicht passt. Nur dass dann gleich wieder irgendwo eine Bombe hochgeht. Anstelle den Kritikern mit Argumenten entgegenzutreten, befeuern sie deren Inhalte mit ihrem Handeln. Und sind wir mal ehrlich: wenn die islamische Welt nach ihren eigenen hohen Moralvorstellungen leben und handeln würde, dann gäbe es bei ihnen nicht unzählige Verunglimpfungen und Beleidigungen anderer Religionen, die der Nicht-Gläubigen. Eine ganz einfache zwischenmenschliche Regel besagt, dass wenn ich hohe Ansprüche an meine Nächsten stelle, sollte ich als Erster diese Erwartungen erfüllen und vorleben. Tja, das ist im Islam leider noch nicht angekommen, bzw. vor Langem verloren gegangen. Und muss ich ob dieses Beitrages nun um mein Leben fürchten? Schon schlimm, dass mir solche Gedanken überhaupt kommen. Warum wohl?

  6. nachtragend

    * um auf Wesensmerkmale des Christentums hinzuweisen

    Wobei Sie natürlich angehalten bleiben nachzuweisen, dass die Aussage selbst bei ihrer Übernahme falsch wäre.

    Eigentlich ist das auch, nach Erfahrung des Schreibers dieser Zeilen, nicht der Kritikpunkt aus dem moslemischen Kreis, sondern die Tatsache, dass sich ein aus moslemischer Sicht sozusagen Außenstehender zu derartigem Zitat sozusagen erhoben hat – was ihm aus jener Sicht keinesfalls erlaubt ist.

    MFG
    Dr. W

  7. @Dr. WB: Islam+Christ..sind Geschichte

    Für mich sind sowohl Christentum als auch Islam Geschichte und die säkulare Gesellschaft ist Gegenwart und Zukunft.

    Als einzige ernstzunehmende Religion mit einer relativ grossen Anhängerschaft ist der Islam übriggeblieben.

    Gelebter Islam ist gelebte Geschichte. Gelebte Geschichte bedeutet sich aus der Gegenwart und Zukunft ausklinken. Und zwar anders als die Aussteiger unserer Gesellschaft, denn diese Aussteiger sind ja nur Drop-Outs, die selbst keine Gesellschaft begründen. Der Islam dagegen begründet eine Gesellschaft und Zivilisation. Eine Zivilisation, die die Vergangenheit sucht und nicht die Zukunft. Menschen die einer solchen Zivilisation angehören sind zu bedauern.

    Was der Papst zur Orientierung dieser islamischen Zivilisation sagt mag richtig oder falsch sein. Es ist aber immer eine Aussage einer Organisation (der Kirche), die selbst schon der Vergangenheit angehört und etwas aussagt über eine andere Gemeinschaft, die vergangenheitsorientiert ist.

  8. @Holzherr

    Man könnte sich vielleicht auf “gelebte Geschichte” einigen, die auch heute noch kräftig lebt.

    Zudem soll an dieses Zitat erinnert werden: ‘Ich denke mir, das ist nicht nötig, denn jeder informierte hier (und anderswo) weiss, dass der Koran und der praktizierte Islam mit vielen Grundlagen unserer Gesellschaft frontal kollidiert.’

    Das war von Ihnen und ist viel weitgehender als die Nachricht vom letzten Papst, der nur zitiert hat, hauptsächlich um den wichtigen Vernunftsaspekt der christlichen Religion herauszustellen, nicht in diskriminierender [1] Absicht.

    Insgesamt wirken Sie gerade realitätsfern und speckig, was Ihre Zuordnungen zu einem angeblichen Gewesen-Sein betreffen.

    MFG
    Dr. W (der sich nun gerne ausklinkt und sich vielleicht noch auf Nachricht des hiesigen Inhaltegebers zurückmeldet)

    [1] ‘Diskriminieren’ bedeutet natürlich unterscheiden, das Wort wurde oben zeitgenössisch also im Sinne fehlender Wertzuschreibung verwendet, im Sinne der aktuellen Konnotation.

  9. @Dr. WBB: Papst hat nur alsPapst Unrecht

    Das Zitat über den Islam, das Benedikt XVI in seiner Regensburger Vorlesung benutzte, ist in seiner Aussage nicht falsch. Problematisch ist es nur dadurch, dass der Papst es benutzt.

    Liest man die ganze Rede (die sie als anspruchsvollen theologischen Text bezeichnen), dann verstärkt sich übrigens der Eindruck, dass Papst Benedikt XVI bewusst die auch durch das griechische Weltbild mitgeprägte Sicht des Christentums, welche Vernunft und Glauben vereint, in einen Gegensatz zum Islam stellt, der einen Gott sieht, welcher an keine Regeln, auch nicht an die Vernunft, gebunden ist.

    Oder überspitzt formuliert: Das Christentum vereint das Beste von Glauben, Wissen und antiker humaner Weltsicht. Der Islam vereehrt einen Gott, der unberechenbar ist.

  10. @Dr. Webbaer: Gewalt

    Wie kommen Sie auf folgende Aussage?

    Wesensmerkmale des Christentums […], dass das C. […] Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Und was meinen Sie mit “Überzeugungsmaßgabe”?

  11. @Ano Nym

    Das war ein Zitat von Benedikt dem XVI., die Quelle war angelegt:
    http://www.vatican.va/…ersity-regensburg_ge.html

    Lesen Sie sich’s ruhig mal durch bevor Sie sich und andere fragen warum wer auf was kommt.

    HTH
    Dr. W

  12. @Dr. Webbaer: Überzeugungsmaßgabe

    Verstehe ich Sie richtig, dass mit “Überzeugungsmaßgabe”, die Vorgabe einer Meinung gemeint ist?

    Wesensmerkmale des Christentums […], dass das C. […] Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Das Christentum lehne es also ab, Gewalt als Meinung vorzugeben??? Da ist doch irgendwas schief formuliert. Oder wo liegt mein Fehler?

    Lesen Sie sich’s ruhig mal durch bevor Sie sich und andere fragen warum wer auf was kommt.

    Ich würde zunächst den Satz verstehen wollen, den Sie zitiert haben und von dem Sie doch bestimmt behaupten, ihn irgendwie verstanden zu haben. Ihr Verständnis von dem Satz kann ich aber nicht durch Lektüre des Originals bekommen, sondern nur dadurch, dass ich Sie danach frage, wie Ihr Verständnis ist.

  13. What tells us the pope about Islam

    Zitat Regensburger Rede:
    “Der Kaiser wußte sicher, daß in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen – es ist wohl eine der frühen Suren aus der Zeit, wie uns ein Teil der Kenner sagt, in der Mohammed selbst noch machtlos und bedroht war.”
    Interpretation: Im Islam gelten die späten Koran-Suren (die Hardliner-Suren) im Zweifelsfall als Masstab

    Zitat Regensburger Rede:
    „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, daß er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“. Der Kaiser begründet, nachdem er so zugeschlagen hat, dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. „Gott hat kein Gefallen am Blut”, sagt er, „und nicht vernunftgemäß zu handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.”

    Interpretation: Der Kaiser (hier als Repräsentant des ‘Westens’) hat ein Gottes- und Glaubensbild, dass im Widerspruch zum von ihm wahrgenommenen Gottes- und Glaubensbild des Mohammed steht.

    Zitat Regensburger Rede:
    “Für den Kaiser als einen in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz (‘Nicht vernunftgemäß handeln ist dem Wesen Gottes zuwider’) evident. Für die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit.”
    Interpretation: Der kulturelle Hintergrund von uns Westlern (Kaiser als Repräsentant der Westler) lässt uns nur einen vernunftgemässen Gott denken, der Gott Mohammeds ist jedoch (Zitat)” an keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit”

    Zitat Regensburger Rede:
    “An dieser Stelle tut sich ein Scheideweg im Verständnis Gottes und so in der konkreten Verwirklichung von Religion auf, der uns heute ganz unmittelbar herausfordert. Ist es nur griechisch zu glauben, daß vernunftwidrig zu handeln dem Wesen Gottes zuwider ist, oder gilt das immer und in sich selbst?”
    Interpretation: Benedikt spricht von Religion, meint aber mit anderen Relgionen ganz konkret den Islam

    Zitat Regensburger Rede:
    “… der tiefe Einklang zwischen dem, was im besten Sinn griechisch ist, und dem auf der Bibel gründenden Gottesglauben sichtbar wird”
    Interpretation: Das Christentum ist auch “griechisch”, wobei griechisch ein Synonym für abendländisch/westlich ist.

    Zitat Regensburger Rede:
    “Manuel II. hat wirklich aus dem inneren Wesen des christlichen Glaubens heraus und zugleich aus dem Wesen des Griechischen, das sich mit dem Glauben verschmolzen hatte, sagen können: Nicht „mit dem Logos“ handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider.”
    Interpretation: Das Gottesbild des Christentums passt zum Glauben an die Vernunft

    Zitat Regensburger Rede:
    “Wenn man diese Begegnung (zwischem biblischem Glauben und griechischem philosophischem Fragen) sieht, ist es nicht verwunderlich, daß das Christentum trotz seines Ursprungs und wichtiger Entfaltungen im Orient schließlich seine geschichtlich entscheidende Prägung in Europa gefunden hat. “
    Interpretation: Das ‘wirkliche’ Christentum ist in Europa entstanden und bleibt (Zitat)“die Grundlage dessen, was man mit Recht Europa nennen kann”

    Zitat Regensburger Rede:
    “„Nicht vernunftgemäß, nicht mit dem Logos handeln ist dem Wesen Gottes zuwider“, hat Manuel II. von seinem christlichen Gottesbild her zu seinem persischen Gesprächspartner gesagt. In diesen großen Logos, in diese Weite der Vernunft laden wir beim Dialog der Kulturen unsere Gesprächspartner ein.”

    Gesamtinterpretation:
    Benedikt der XVI sieht im Christentum die natürliche Religion Europas. Sie (die christl. Religion) lehnt Gewalt und allgemein Verstösse gegen die Vernunft zur Verbreitung des Glaubens ab und sieht Gott als Vernunftwesen.
    Das ist alles wunderschön und eigentlich kein Problem, wenn nicht
    1) Die christliche Religion in ihrer Geschichte nicht mehr als einmal gegen diese Prinzipien (Gewaltlosigkeit, Logos) verstossen hätte
    2) Wenn Papst Benedikt der XVI nicht den Islam als Gegenpol benützen würde, als Gegenpol, der eben für eine Kultur steht in der nicht Vernunft und Gewaltfreiheit oberste Maximen sind.

    Verkürzt kann man die Regensburger Rede so interpretieren: Das Christentum ist zutiefst mit den abendländischen Werten verbunden, der Islam aber ist weit davon entfernt.

  14. @Ano Nym

    Verstehe ich Sie richtig, dass mit “Überzeugungsmaßgabe”, die Vorgabe einer Meinung gemeint ist?

    Negativ. Was könnte ‘Überzeugungsmaßgabe’ sonst noch bedeuten?

    MFG
    Dr. W

  15. @Dr. Webbaer

    Negativ. Was könnte ‘Überzeugungsmaßgabe’ sonst noch bedeuten?

    Moderieren Sie hauptberuflich Quizshows im Fernsehen? Das Wort ist jedenfalls nicht aktenkundig:

    http://www.google.de/…?q=%DCberzeugungsma%DFgabe

    Anscheinend handelt es sich um ein Kompositum mit den Bestandteilen “Überzeugung” und “Maßgabe”. Laut Duden bedeutet “Überzegung”

    1. das Überzeugen
    2. Meinung, Glaube

    “Maßgabe” bedeutet

    Vorgabe, Zielsetzung

    Sie können davon ausgehen, dass ich, wenn ich Sie frage, was Sie mit “Überzeugungsmaßgabe” meinen, nicht weiß, was Sie damit meinen. Das ist der Zusammenhang, in dem Sie das Wort geäußert haben:

    Benedikt der XVI. hat eine Aussage bzw. eine Sicht präsentiert, die er sich nicht zu eigen gemacht hat, um auf Wesensmerkmale des Christentums nachzuweisen, dass das C. um die Vernunft bemüht ist in dem Sinne, dass es Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Abgesehen davon, dass es wohl

    a) “hinzuweisen” oder
    b) “nachzuweisen” ohne “auf”

    heißen muss, lese ich aus dem Satz: Das Christentum lehnt Gewalt nicht generell ab. Es lehnt Gewalt (nur) als “Überzeugungsmaßgabe” ab. Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir aber nicht.

    Der bärige Hinweis, dass dort, wo ich Sinn vermute, in bester theologischer Tradition gar keiner ist, würde mir zum Abschließen des vorliegenden Vorgangs bereits reichen.

  16. @Ano Nym

    Sie können sich einstweilen –

    Das Christentum lehnt Gewalt nicht generell ab. Es lehnt Gewalt (nur) als “Überzeugungsmaßgabe” ab. Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir aber nicht.

    – mit dem Hinweis behelfen, dass das Christentum gewaltsame Missionierung ablehnt.

    Ansonsten, klar, der Schreiber dieser Zeilen schafft jeden Tag mehrere neue Wörter, ‘Überzeugungsmaßgabe’ mag zu unscharf gewesen sein, np.

    Dennoch angenehm sich mit Ihnen austauschen zu können, alleine das ist ja schon die Ausprägung eines Merkmals, das in dieser Form willkommen – und nicht allgemein üblich ist, wenn religiös-kritisch argumentiert wird. [1]

    MFG
    Dr. W

    [1] der sich in früherer Zeit auch in moslemischen Kreisen bemüht hat, auch in strengen

  17. @Dr. Webbaer

    Sie können sich einstweilen […] mit dem Hinweis behelfen, dass das Christentum gewaltsame Missionierung ablehnt.

    Das stimmt natürlich schon mehrfach nicht: Gewalt wird a) nur heute b) nur von einigen und c) nur von Vertretern des Christentums (nicht vom Christentum selbst, das kein Subjekt ist) als Missionierungsmittel abgelehnt.

    Aber inhaltlich ist das auch interessant: Eine Selbstverständlichkeit, nämlich, dass man auf (eigene) Gewalt bei der Durchsetzung seiner Interessen verzichtet, soll “dem Christentum” hoch angerechnet werden? Das ist nachgerade anmaßend und lächerlich zugleich.

    Wie anmaßend und lächerlich das ist, können Sie mal in Erfahrung bringen, wenn Sie beliebigen Gesprächspartnern erklären, dass Sie zur Durchsetzung ihrer Interessen Gewalt ablehnen.

  18. @Ano Nym

    Eine Selbstverständlichkeit [1], nämlich, dass man auf (eigene) Gewalt bei der Durchsetzung seiner Interessen verzichtet, soll “dem Christentum” hoch angerechnet werden? [2] Das ist nachgerade anmaßend und lächerlich zugleich.

    Kollego, das stand da nicht, Sie bleiben gebeten im Kontext und möglichst sachnah zu debattieren.

    MFG
    Dr. W

    [1] Für wen selbstverständlich?
    [2] Der Schreiber dieser Zeilen ahnt woher Sie das mit dem ‘hoch anrechnen’ haben: Es ging an ganz anderer Stelle einmal -bei entsprechender Verbalisierung- um die Theologisierung eines religiösen Vorhabens.

  19. @Dr. Webbaer

    Kollego, das stand da nicht

    Da stand genau folgendes:

    Benedikt der XVI. hat eine Aussage bzw. eine Sicht präsentiert, die er sich nicht zu eigen gemacht hat, um auf Wesensmerkmale des Christentums nachzuweisen, dass das C. um die Vernunft bemüht ist in dem Sinne, dass es Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Sie wollen nicht einsehen wie lächerlich das ist? Gut. Dann ersetze ich den Protagonisten, vielleicht fällt es Ihnen dann ein und auf:

    Hells-Angels-Präsident Lutz Schelhorn I. hat eine Aussage bzw. eine Sicht präsentiert, die er sich nicht zu eigen gemacht hat, um auf Wesensmerkmale des Rockertums nachzuweisen, dass das R. um die Vernunft bemüht ist in dem Sinne, dass es Gewalt als Überzeugungsmaßgabe ablehnt.

    Das stimmt natürlich nicht, aber Schelhorn würde es im Gegensatz zum Papst und seinem Bären auch nicht behaupten 😉

    Für wen [ist die Freiheit von (eigener) Gewalt bei der Durchsetzung von eigenen Interessen] selbstverständlich?

    Der Staat (das Gewaltmonopol) geht selbstverständlich davon aus, dass Webbären, Benedikte, Schelhörner und Nyme zur Durchsetzung ihrer Interessen keine (eigene) Gewalt einsetzen.

  20. Muslimischer Umgang mit Kritik

    Mit der Kritikunfähigkeit des muslimischen Kulturkreises ist es oftmals nicht weit her, egal ob die Kritik berechtigt oder nicht ist. Dabei spielen auch Bezüge zur Theologie der jeweiligen Religion eine Rolle. Eine gute und lesenswerte Kurzfassung findet sich hier:

    http://www.zeit.de/2003/04/Schuld_im_Islam

  21. Dr. WB werdet endlich erwachsen

    Im geistigen Stillstand, mit Intriganz und UNWAHRHEIT des nun “freiheitlichen” Wettbewerbs im “Recht des Stärkeren”, ist bisher noch nichts und niemand erwachsen geworden, also fahr deine Überheblichkeit mal hübsch wieder zurück!!!

    Die URSACHE aller Probleme unseres “Zusammenlebens”, ist der nun “freiheitliche” Wettbewerb!!!

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