Sind die Bedenken gegenüber der grünen Gentechnik übertrieben?

BLOG: Detritus

Gedanken, biologisch abgebaut
Detritus

Grüne Gentechnik in der Landwirtschaft ist ein Streitthema, das habe ich auch an den Reaktionen auf meine Polemik gegen die Gentech-Politik von Greenpeace wieder gemerkt. Ich bin kein Experte für das Thema, obwohl ich fast ein Jahr am Max-Planck-Institut für molekulare Pflanzenphysiologie gearbeitet habe – ich habe selbst nicht die transgenen Tabakpflanzen erzeugt, mit denen ich gearbeitet habe. Und natürlich waren das keine Freilandversuche, und die Pflanzen waren nicht zum Verzehr bestimmt. Das hält mich aber nicht davon ab, mir eine Meinung zum Thema zu bilden und die hier reinzuschreiben. Ich will versuchen, diese möglichst gut zu begründen. Falls jemand etwas an meinen Gedankengängen auszusetzen hat, kann er das gerne in den Kommentaren vermerken, ich denke dann darüber nach und kann meine Meinung zu dem Punkt auch noch ändern.

Der in meiner Wahrnehmung häufigste Kritikpunkt an der Gentechnik ist die angebliche Gefahr durch unvorhergesehene Effekte auf den manipulierten Organismus. Verschiedene Probleme werden angesprochen: Der Insertionsort des neuen Gens ist im ballistischen Verfahren oder mit Hilfe von Agrobacterium-Vektoren zufällig, womit vorhandene Sequenzen zerstört werden können. Mehrfachinsertionen an verschiedenen Stellen sind möglich. In der Folge kann die komplexe Regulationsmaschinerie der Zelle gestört werden und ungewollte Effekte treten auf: etwa ist Wachstum oder der Stoffwechsel verändert. Auch die Genprodukte (z.B. insektizide Proteine) können mit anderen Molekülen, die etwa in regulatorische Netzwerken integriert sind, interagieren und die dortigen Prozesse stören. Da die in das Pflanzengenom eingeführten Sequenzen in der überwiegenden Zahl der Fälle aus einer anderen Art stammt, und oft sogar bakteriellen Ursprungs sind, sind solche Effekte nicht unwahrscheinlich. Schließlich „kennt“ der Organismus das neue Protein nicht. Es ist auch möglich, dass die Manipulationen über epigenetische Effekte auf das Genom zurückwirken und Expressionsmuster über Generationen hinweg verändert werden. Damit ist das Verhalten auf dem Feld angeblich unvorhersehbar, die Pflanze könnte etwa plötzlich durch ihren veränderten Stoffwechsel vermehrt gesundheitsschädliche Stoffe produzieren. Daher lehnen viele Gentech-Kritiker den Einsatz im  Freiland oder die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln ab.

Ich habe einige Zeit über diese Bedenken nachgedacht, denn diese Effekte sind in der Tat existent und in meiner Dip|omarbeit hatte ich selbst damit zu kämpfen, dass sich das transgene Protein ganz anders verhielt, als ich mir das vorgestellt habe. Ich bin letztendlich zu dem Schluss gekommen, dass dies keine neuen Probleme sind und vor allem keine Probleme der Gentechnik. In der konventionellen Züchtung wird etwa mit mutagener Strahlung gearbeitet, die das Erbgut völlig zufällig und unkontrolliert verändert und Chromosomenbrüche und große Umlagerungen im Genom verursachen kann. Konventionelle Züchtungen und Mutationen sind invasiver als Gentechnik (hier auch eine Grafik dazu). Außerdem besteht Gefahr ja auch nur im Rahmen der gegeben Möglichkeiten, eine Maispflanze wird sich durch die Manipulation wohl kaum in ein menschenfressendes Monstrum verwandeln.

Weitere Bedenken sind das Auskreuzen der Transgene in verwandte Wildarten durch den Pollen, der über den Wind oder Insekten übertragen wird. Mit dem Erwerb einer Herbzidtoleranz oder Resistenzgenen gegen bestimmte Schädlinge könnten die „verunreinigten“ Wildpflanzen einen Konkurrenzvorteil bekommen und andere Arten verdrängen, oder sogar als neues resistentes Super-Unkraut Probleme auf den Äckern verursachen.

Auch hier sehe ich nicht ein, warum das alleiniges Problem von gv-Pflanzen sein soll, schließlich gilt für konventionell gezüchtete Arten genau dasselbe: Auch hier gibt es herbeigezüchtete Resistenzen, die auf verwandte Arten übertragen werden können. Das Auskreuzen in Wildpflanzen ist sicher ein Problem, das diskutiert werden muss, allerdings kümmert sich bei konventionell erzeugten Sorten niemand darum. Warum ist das bei gv-Pflanzen so ein großes Thema?

Mir sind im Grunde zwei Strategien bekannt, um den Gentransfer über den Pollen zu verhindern. Einmal ist es möglich, sterile Hybride zu erzeugen, die keine fruchtbaren Samen mehr produzieren. Diesen kann man dann nicht mehr für eine weitere Saat im nächsten Jahr verwenden und man muss neue Saaten vom Händler einkaufen. (Bei modernen Sorten wird das aus zwei Gründen auch mit konventionellen Saaten so praktiziert: Zum einen, weil der Hersteller mit dem Sortenschutz das alleinige Recht auf Vermehrung hat, und zum Anderen haben viele Hybridsorten nur in einer Generation hohe Erträge (Heterosis-Effekt). Außerdem will der Landwirt in der Regel sortenreines Saatgut haben, das hat er von seinen eigenen Feldern normalerweise nicht. Die oft kritisierte Händlerabhängigkeit besteht also sowieso. Das aber nur am Rande.) Eine zweite Möglichkeit, um das Auskreuzen zu vermeiden, ist die Transformation des Chloroplasten-Erbguts. Die Organellen werden bei den meisten Pflanzen maternal vererbt, das heißt, sie werden durch die Mutterpflanze an den Embryo weitergegeben und werden nicht durch den Pollen übertragen. Allerdings ist dieses recht aufwändige Verfahren nur für wenige Pflanzenarten etabliert (etwa Tomate oder Tabak) und ist, soweit ich weiß, noch nicht in der kommerziellen Agrarwirtschaft angekommen.

Ein weiteres Argument hat meiner Meinung nach eigentlich nichts mit Gentechnik zu tun. In der Tat werden derzeit quasi nur zwei Ansätze kommerziell verfolgt: entweder produziert die Pflanze ein Insektizid (meist Bt-Toxin), oder besitzt eine Herbizidtoleranz gegen ein bestimmtes Unkrautvernichtungsmittel (meist Roundup/Glyphosat). Das Problem liegt hier vor allem in der Monokultur-Landwirtschaft. Es ist anzunehmen, dass für jedes beliebige Pestizid, was jemals entwickelt werden wird, bereits eine Resistenz in einem der vielen Individuen einer Art existiert. Mit großflächigem Einsatz von nur einem Gift erzeugt man einen hohen Selektionsdruck, durch den ein solches resistentes Individuum einen riesigen Konkurrenzvorteil gegenüber seinen Artgenossen hat. Sollte dieses resistente Individuum also auf ein solches Feld treffen, hat man ein Problem, denn Schädling oder Unkraut können sich ungehindert ausbreiten. Das ist ein Problem, das sich durch die gesamte Geschichte der modernen Landwirtschaft zieht. Ein neues Pestizid wird großflächig versprüht, resistente Arten kommen zum Vorschein und setzen sich durch, sodass neue Spritzmittel notwendig werden und das Spiel geht von Neuem los. Gegenstrategien, sie etwa das „Stacking“ von verschiedenen Transgenen, oder die Diversifizierung des Genotyps, sodass auf dem Feld ein Mosaik aus unterschiedlichen Pflanzen entsteht, Rückzugsgebiete für die Schädlinge, wo sie keinen Selektionsdruck ausgesetzt sind, oder Mischkulturen sind Ansätze, die in diesem Artikel bei Biofortified angesprochen werden.


Um auf die gesundheitsbzogenen Bedenken zu kommen: Angeblich wüsste man nicht, wie sich die manipulierten Gene bzw. die Genprodukte auf den menschlichen Körper auswirken. Futtermittel und Nahrungsmittel, die mit gv Pflanzen hergestellt wurden, stellten somit ein gesundheitliches Risiko dar.  Außerdem gäbe es keine  Langzeitstudien. Dabei stellen die Gene selbst wohl kaum ein Problem dar, wir konsumieren mit der Nahrung täglich Millionen artfremder Gene aus unseren Nahrungspflanzen und der darauf lebenden Mikrofauna. Die Transgene stammen ja auch nicht aus dem Computer, sondern sind „nur“ von einem Organismus in den anderen verpflanzt worden. Die Genprodukte, also etwa die Insektizide, sollten ausreichend charakterisiert sein, um gesundheitliche Schäden auszuschließen. Beim Bt-Toxin weiß man etwa, dass es zwar für einige Schmetterlingsarten, nicht aber für den Menschen giftig ist. Es wird sogar im Bio-Landbau als natürliches Pestizid eingesetzt, nur stammt es dann aus dem Ursprungorganismus, Bacillus thuringiensis. Da die Proteine meist artfremd sind, können sie Allergene sein. Auch diese Eigenschaften sollten ausreichend erforscht sein, bevor eine Marktzulassung erteilt wird.

Ein durchaus reales Problem ist die Verwendung von Antibiotikaresistenzgenen, die für die Erzeugung transgener Pflanzen verwendet werden. Sie dienen der Selektion der erfolgreich manipulierten Individuen aus dem Pool derer, an denen man die Transformation durchgeführt hat. Jedenfalls besteht die Gefahr, dass diese Gene per horizontalem Gentransfer auf Bakterien übertragen werden, die damit gegen Antibiotika resistent werden. Wenn das wirklich passieren sollte, ist das auf jeden Fall ein gravierendes Problem! Allerdings scheint ein solches Gentransferereignis sehr, sehr unwahrscheinlich zu sein. Ein Gentransfer von Pflanze zu Bakterium kann aber prinzipiell stattfinden. Deshalb ist es wohl am besten, man versucht, die vorhandenen Verfahren zur Selektion ohne Antibiotikaresistenzmarker weiter auszubauen. Gerade bei Herbizidtoleranzen bietet sich das Herbizid selbst zur Selektion an. Von den in der EU zugelassenen transgenen Sorten besitzen auch nur noch wenige solche Markergene.

Das kritisierte Monopol der großen Gentechkonzerne, allen voran Monsanto, deren Lobbytätigkeiten, die Genpatente und die Lizenzierungsprobleme sind im Prinzip keine wissenschaftlichen Aspekte und ich dazu auch nicht viel sagen. Ich kann mir vorstellen, dass es da durchaus Potential für Verbesserungen gibt. Ich finde aber, dass die derzeitige Zulassungspolitik gerade die großen Gentechfirmen bevorzugt, da man einen langen Atem und viel Geld braucht. Die Zulassungsverfahren dauern teilweise bis zu zehn Jahre!

Die Profitorientiertheit und das Verhalten der Konzerne ist sowieso ein schwaches Argument, um die Technologie an sich zu kritisieren. In der Pharmaindusrie scheint es mir ganz ähnlich zu sein: Auch hier wirken die meisten Medikamente und sind nützlich, trotzdem wollen die Firmen möglichst viel Geld verdienen und gehen teilweise problematische Wege, beschreiten teilweise rechtliche Grauzonen, etwa wenn sie über Umwege verbotene Direktwerbung beim Kunden betreiben und Entscheidungen von Ärzten beeinflussen. Eine staatliche Kontrolle und entsprechende Gesetzgebung ist also sehr wichtig.

Persönliches Fazit

Die meisten wissenschaftlichen Argumente halte ich in der Tat für übertrieben. Zu gesellschaftlich-politischen Fragen habe ich mir noch kein richtiges Bild machen können, bin aber auch der Meinung, das die Verwendung der Technologie als solche davon eigentlich nicht tangiert wird.

Ich muss auch die Musikindustrie und ihr Verhalten nicht mögen, aber muss ich deshalb gegen Musikinstrumente sein?

Überhaupt scheint mir die Entscheidung zwischen Gentechnik und den Verzicht auf diese nicht die richtige Frage zu sein, ich halte das für eine falsche Dichotomie. Niemand behauptet, dass Gentechnik allein die Welt retten oder das Welternährungsproblem lösen wird. Genauso wenig ist es ein aus Prinzip gefährliches Verfahren, dass die Erde zerstört.Es kommt immer auf den speziellen Fall an, wie man Gentechnik einsetzt – also ob die Biosicherheit und die Toxizität geklärt ist, oder ob man ökologische Nachhaltigkeit praktizieren möchte. Es hängt immer davon ab, ob man etwas zum Schaden oder Nutzen einsetzt. Zum Beispiel Kerntechnik: Niemand mag Atombomben, aber auf Nuklearmedizin will auch keiner verzichten. Auch mit der Verwendung der Gentechnik werden konventionelle Zuchtmethoden nicht obsolet, gerade komplexe und polygenetische Merkmale sind für die Gentechnologie wohl derzeit kein Thema. Entsprechend der Anforderungen sollte die jeweilige Methode zum Einsatz kommen, ohne eine aufgrung unbegründeter Vorurteile abzulehnen.

Martin Ballaschk ist promovierter Biologe, aber an vielen anderen Naturwissenschaften interessiert. Das Blog dient ihm als Verdauungsorgan für seine Gedanken. Beruflich ist er als Wissenschaftskommunikator, hier rein privat unterwegs.

11 Kommentare

  1. Ich sehe vor allem ein Problem, das tatsächlich in den gesellschaftlichen Bereich fällt und auch nicht neu ist: Hybriden. Es lassen sich möglicherweise noch besser als heute schon, nicht-fortpflanzungsfähige Anbaupflanzen herstellen. Bauern sind dann gezwungen, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen.

    Wie gesagt, das hat nicht spezifisch etwas mit transgener Technik zu tun, das wird ja heute schon gemacht.

  2. @Dierk: Das ist eigentlich ein Zeichen von mangelndem Wettbewerb. Wenn der Bauer die Auswahl zwischen zwei Pflanzensamen hätte, die gleich gut sind und der eine lässt sich über mehrere Jahre verwenden, welchen würde er wohl kaufen?

    Klar, die Firma die das 2te Produkt herstellt, kann langfristig nicht so viel Geld machen. Aber kurzfristig schon.

  3. Ich bin zwiegespalten, was die Hybride und die Wiederaussaat angeht. Man kann die nämlich aussäen, aber das hat entscheidende Nachteile: die hohen Erträge sind nicht garantiert, es können Einkreuzungen aus anderen Sorten und Arten vertreten sein und es ist meist illegal (die Hersteller haben Sortenschutz).

    Andererseits sollte man den Bauern die Wahl überlassen, wie er mit dem Saatgut verfährt – aber auch die Entwicklung des Saatguts kostet Geld, und so kann ich die Praxis der Agrarfirmen auch verstehen.

    Und Arnd hat Recht, entweder ist es fehlender Wettbewerb und der Mangel an Alternativen, oder die Bauern fahren gut mit der Praxis, jedes Jahr neues Saatgut mit herstellerseitig garantierten Eigenschaften zu kaufen.

  4. Artikelidee

    Protein-Introns…Oops nicht das wir uns da in die Quere kommen. Ich habe nämlich gerade was über den Artikel eines Freundes geschrieben, der sich zu Protein-Introns seine Gedanken geamcht hat. Mail mir mal…

  5. Experten

    Interessant, dass so viele Experten zum Thema Landwirtschaft/Gentechnik bei Martin Ballaschk (schöne Artikel) kommentieren.
    Wieviele von diesen Experten haben persönlich mit mehreren Bauern gesprochen oder haben selbst einmal einen modernen Bauernhof angeschaut. Ich selbst stamme von einem Bauernhof (konventionell und Vollerwerb), mein Bruder (sogar studierter Bauer) bewirtschaftet diesen Hof weiter und auch meine Schwester hat einen Bauernhof. Zu mir selbst; ich bin Chemiker und arbeite für ein Chemieunternehmen (somit automatisch böse und gekauft)
    Deshalb bilde ich (bös und so) mir ein, etwas Einblick in diesen Themenblock zu haben. Bei Aussagen wie
    „Bauern sind dann gezwungen, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen“
    stellt sich mir die Frage; Für wie blöd haltet ihr eigentlich die Menschen die tagtäglich sich abrackern um euer Futter herzustellen. Dass viele Bauern jedes Jahr neues Saatgut kaufen hat seinen Grund!
    Hybridsaatgut: der Ertrag ist deutlich höher, die Mehrkosten durch das Saatgut werden durch den Mehrertrag deutlich ausgeglichen! Und ja, diese geldgeilen Bauern wollen auch noch etwas verdienen (unverschämt!!!) für einen durchschnittlichen 10 bis 12 Stundentag und einer 6 bis 7 Tagewoche.
    Saatgut wird auch deshalb jedes Jahr neu gekauft, weil es gesetzliche Regelungen gibt (siehe Sortenschutz). Selbst wenn die Bauern ein Teil der Ernte für die Nachsaat verwenden, so werden trotzdem Gebühren fällig (Stichwort Nachbauregelung, Geistiges Eigentum usw.).
    Ein weiterer Punkt der von den „Agrarexperten“ immer vergessen wird. Gekauftes Saatgut enthält nahezu keine Unkraut/Ungräser-Samen. Dadurch wieder mehr Ertrag und oder weniger Kosten.
    Gekauftes Saatgut ist standardisiert und man hat eine einheitliche Korngrößenverteilung. Hierdurch ist eine gute und gleichmäßige technische Aussaat möglich.
    Gekauftes Saatgut (konventionell) ist schon gebeizt (Schutz gegen Fraßfeinde).
    Die letzen drei Punkte können auch vom Landwirt selbst durchgeführt werden. Aber dies kostet Zeit und Material (bsp. Putzmühle usw.). Deshalb lagern auch Bauern unrentable Arbeitsfelder aus, wie die Industrie!
    Ich bin auf keinen Fall ein Fan mancher Geschäftspraktiken von Monsanto. Diese sind kritikwürdig (jedoch nicht immer). Aber gerade die Bedenkenträger (NGO, Kirchen, Grüne usw.) zerstören mittelständische Saatzuchtunternehmen. Bsp.: die Zulassung von Amflora (öffentliche Diskussionen, weil Amflora als Marker ein in der Natur verbreitetes Antibiotika-Resistenzgen enthält) dauert nun schon dreizehn Jahre. Welches mittelständische Unternehmen kann sich dies leisten? Der Widerspruch zu der Forderung dieser Organisationen mehr nachwachsende Rohstoffe anzubauen sei hier nicht näher erläutert.
    Für alle die sich mal etwas mehr Gedanken zu Nahrungsmitteln machen, hier eine schöne Rede zum Erntedank:
    http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/als_ich_mal_predigen_durfte/

    Übrigens, der Punkt Gott spielen (bevorzugtes Antigentechnik-Argument der Kirche) oder nicht natürlich (NGOs, Grüne) ist an widerlicher Verlogenheit nicht mehr zu überbieten.

    Oder kann mir sonst jemand erklären wie dies oder dies oder dies aus diesem hier entstanden sind.

    Alternativ
    Dies oder dies oder dies oder dies aus diesem hier entstanden sind?

  6. @Maulwurf

    Danke für dein Lob und deinen inhaltlichen Input aus erster Hand. Ich habe auch das Gefühl, dass Bauern modernes Saatgut kaufen, weil es Vorteile bietet, und nicht, weil sie jemand dazu zwingt.

    Ich habe übrigens deine Links etwas aufgeräumt, ich hoffe, ich habe nix kaputt gemacht.

  7. @Joe

    Nee, kenn ich nicht. Sieht mir auf den ersten Blick nicht sonderlich ausgewogen aus – fröhliches Industrie-bashing halt. Die Autoren sind auch alle nur von der „grünen Seite“ der Diskussion, da überrascht das eigentlich nicht.

    Mit den ganzen politischen Fragen, die dort diskutiert werden, kenne ich mich auch nicht aus …

    Weshalb fragst du?

  8. grüne Gentechnik

    Ich habe den Link gepostet, weil Du schriebst:

    Zu gesellschaftlich-politischen Fragen habe ich mir noch kein richtiges Bild machen können

    . Auch wenn hier “nur” die Interessen der “grünen” Seite vertreten werden, ist es doch wichtig sie eben so anzuhören und ernst zu nehmen, wie die der Industrie, vor allem weil die Folgen so weitreichend sind.

  9. Hallo Joe,

    das ist natürlich immer schwierig, so etwas zu bewerten. Ich kann nur die wissenschaftlichen Fragestellungen bewerten, mit dem begrenzten Wissen, das ich dort besitze.

    Nur weil ich mich zu den anderen Fragen nicht äußern kann und will, heißt das ja nicht, dass ich die Gültigkeit dieser Meinungen anzweifle. Ich halte die Fresse, wenn ich das Gefühl habe, überhaupt keine Ahnung zu haben, im Zweifel ist das immer die bessere Option (Nuhr).

    Und von Greenpeace-Propaganda und Desinformation durchseuchte Meinungen gibt es ja zu Genüge im Netz. Benny Haerlin, der auf Agrardebatte.de zum Thema Gentechnik postet, schreibt ja auch für keine-gentechnik.de – da wird dann das übliche abgegriffene Fearmongering betrieben. Und spätestens dann ist bei mir der Punkt erreicht, wo ich mich nicht mehr mit den Meinungen von anderen auseinandersetzen will, und ich in der Tat keine Lust mehr habe, mir das ewige Geheule anzuhören. Jeder kann seine eigene Meinung haben, aber man keine eigenen Fakten haben. So einfach ist das. Wer Bullshit schreibt, muss nicht erwarten, von mir ernst genommen zu werden.

    Natürlich teile ich einige Bedenken, etwa dass Monsanto etwa trotz des Handels innerhalb der gesetzlichen Vorgaben unethisch sein kann. Ich habe auch ein schlechtes Gefühl bei dem Gedanken an ein globales Nahrungsmittelmonopol. Keine Ahnung, ob „Land-Grabbing“ eine reale Gefahr darstellt. Ich bin Biologe, kein Politologe oder Ökonom. Insofern ist meine Kompetenz im biologischen Bereich angesiedelt, und eben nicht im Charakterisieren von unethischem Gebaren von Zulassungsbehörden und Großkonzernen.

    Alles klar?

  10. Fakten und Meinungen

    Ja,alles klar ;-)Ich hoffe natürlich, dass in den Debatten um grüne Gentechnik in der Landwirtschaft einen Minimalkonsens gibt was die Ziele betrifft (wissen tue ich es nicht). Ich denke, es gibt manchmal mehrere Wege zum Ziel, die bei verschiedenen Gruppen mehr oder weniger populär sind. Um z.B. Pflanzen gegen bestimmte Schädlinge zu schützen kann man in die Pflanze ein Toxin-Gen einbauen oder die Pflanze anders mit anderen Arten kultivieren. Man muss den konkreten Fall prüfen. Pauschale Patentlösungen gibt es, glaube ich, nicht.

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