Fischblog-Adventskalender 2011 – 15. Türchen

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Dies ist eine besonders schöne Aufnahme eines Tornados, die ihn schon im Stadium seiner Entstehung zeigt. Man kann erkennen, dass es sich um eine spezielle Klasse von Windhose handelt, einen mesozyklonalen Tornado, bei dem nicht nur die Luft zwischen Boden und Wolkenuntergrenze rotiert, sondern die komplette Luftsäule bis zur Obergrenze der Wolke.

Zu Beginn des Videos sieht man einen breiten abgesenkten Wolkenschlauch, aus dessen Zentrum sich der eigentliche Tornado später hinabsenkt. Dies ist die Wallcloud, die einen Bereich mit verstärktem Aufwind markiert, wie er für Superzellen typisch ist. Superzellen sind besonders große Gewitterzellen mit ausgeprägter Struktur – in ihrem Zentrum steigt warme, feuchte Luft auf. Die enthaltene Feuchtigkeit kondensiert aus und setzt weitere Energie frei. Diese Energie ist der Grund, weshalb in Gewittern so starke Winde herrschen, die unter anderem Niederschlag in große Höhen tragen, wo er gefriert und dann als Hagel niedergeht.

Auch der Tornado bezieht seine Energie aus der Kondensationswärme. Damit der aufsteigende Warmluftschlauch in Rotation gerät, müssen sich Windstärke und Windrichtung mit der Höhe erheblich ändern. Sobald die aufsteigende Warmluft rotiert, steigt die Windgeschwindigkeit der einströmenden Luft durch die Drehimpulserhaltung drastisch an – der typische Schlauch des Tornados entsteht.

Die Aufnahme stammt von den Tornadojägern Reed Timmer und Dave Holder und entstand in der kanadischen Provinz Manitoba im Juni 2007.

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