Fischblog-Adventskalender 2011 – 3. Türchen

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Viele Kulturen haben den Flüssen eine Seele zugesprochen und sie mit Charakter ausgestattet, man denke an "Vater Rhein" oder auch den Flussdrachen aus Chihiro im Zauberland. Und der Gedanke ist keineswegs abwegig – Flüsse sind unstete Strukturen, deren Verhalten von der Geographie und vom Klima abhängt – die aber auch ihren ganz eigenen Gesetzen folgen.

Hier sehen wir das Flussmodell Emriver (hier gibt es ein ausführliches Info-Video vom Hersteller), das aus einem etwa 2×1 Meter großen, leicht geneigten Holzbrett mit einem Sandimitat besteht. Echten Sand kann man nicht nehmen, weil dann der Maßstab nicht stimmt – die Dichte wäre zu hoch und das Modell würde sich nicht wie ein Fluss verhalten, sondern wie ein Rinnsal.

In diesem Zeitraffervideo erkennt man gut, wie sich auch in einem ursprünglich geraden Kanal schnell Mäander formen und sich der Fluss ein breites Tal schafft, in dem er sein Bett immer wieder verlagert, aufspaltet und Sandbänke formt.

Diese Vorgänge haben sehr große praktische Bedeutung, denn heutzutage sind die meisten Flüsse durch menschliche Eingriffe in ein einziges Bettgezwängt – das aber ist keinstabiler Zustand, und es besteht immer die Gefahr, dass Flüsse über die Ufer treten oder sich ein ganz neues Bett suchen, wie es letztes Jahr beim Indus beinahe geschehen wäre.

5 Kommentare

  1. …wie sich auch in einem ursprünglich geraden Kanal schnell Mäander formen und sich der Fluss ein breites Tal schafft, in dem er sein Bett immer wieder verlagert, aufspaltet und Sandbänke formt.

    …warum eigentlich? Also warum macht ein Fluss sowas? Wäre doch viel einfacher, wenn er den kürzestesten Weg zwischen zwei Punkten zurücklegte…

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