Fischblog-Adventskalender 2011 – 9. Türchen

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Der Mond am Himmel ist ein recht vertrauter Anblick. Da er der Erde dank seiner gebundenen Rotation immer die gleiche Seite zuwendet, erscheint er uns statisch.

In diesem hübschen Video allerdings, zusammengesetzt aus im Stundenabstand aufgenommenen Einzelbildern, sieht man, dass das nicht ganz stimmt. Der Mond scheint tatsächlich zu taumeln. Die Hauptkomponente dieser Bewegung rührt einfach daher, dass seine Position seiner Rotationsachse im Raum statisch bleibt, während er sich um die Erde bewegt – so scheint sie mal in die eine, mal in die andere Richtung geneigt, je nachdem von welcher Seite wir ihn sehen.

Außerdsem erkennt man. dass wir im Laufe der Zeit etwas mehr als die uns zugewandte Hälfte seiner Oberfläche sehen können, im Laufe eines Monats etwa 59 Prozent. Dieses leichte Hin-und-Her-Kippeln nennt man Libration, und in Wirklichkeit kippelt der Mond natürlich nicht. Der Mond weist immer mit der gleichen Seite zur Erde – und das bedeutet, dass er genauso schnellum sich selbst rotiert wie er sich um die Erde bewegt.

Nun ist seine Rotation zwar gleichmäßig, seine Umlaufbewegung um die Erde jedoch ist es nicht, denn wie alle Himmelskörper bewegt er sich nicht im Kreis, sondern auf einer Ellipsenbahn mit der Erde in einem Brennpunkt[1]. Und da bewegt er sich mal langsamer und mal schneller, je nachdem wieweit er von der Erde entfernt ist. An seinem erdnächsten Punkt ist er etwas schneller, und seine Eigenrotation bleibt quasi dahinter zurück und wir sehen einen schmalen Streifen der Rückseite. Am erdfernsten Punkt ist die Rotation schneller und holt den verlorenen Winkel wieder auf. Über einen ganzen Umlauf gleicht sich beides genau aus und übrig bleibt ein kleines Wackeln.

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[1] Jajaja, in Wirklichkeit, gemeinsamer Schwerpunkt und so. Ich weiß.

2 Kommentare

  1. aufgenommene Einzelbilder

    Soweit ich das verstehe, sind das keine aufgenommenen sondern simulierte Bilder. Wäre auch ein bisschen zu perfekt, wenn man das ganze Jahr über so gute Bilder ohne Wolken etc. machen könnte.

  2. Ich habe das so verstanden

    dass es zwar aufgenommene Einzelbilder sind (warum sollte man Fotos vom Mond simulieren?), aber eben keine echte Serie, sondern ausgewählte Fotos aus mehreren Jahren und von verschiedenen Standorten zusammengesetzt.

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