Chinesisches Raumschiff dockt an Raumstation an

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Raumfahrt aus der Froschperspektive
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Heute früh ist das am Dienstag gestartete bemannte chinesische Raumschiff Shenzhou 10 an die Mini-Raumstation Tiangong 1 angedockt. Mit Modulen wie dem von Tiangong 1 kann sukzessive eine Raumstation einer Größe vergleichbar der russischen MIR aufgebaut werden. Dies soll bis 2020 geschehen – wenn man sich anschaut, wie zielstrebig die Volksrepublik China ihr Raumfahrtprogramm vorantreibt, dann kann man davon ausgehen, dass dieser Plan umgesetzt wird.

Die dreiköpfige Besatzung umfasst neben dem Kommandanten Nie Haisheng (48) die Raumfahrer Zhang Xiaoguang (47) und Wang Yaping (33). Alle drei sind Luftwaffenoffiziere. Nie war bereits im Jahr 2005 mit Shenzhou 6 bei dessen ersten Flug mit Zweimannbesatzung und zweiten bemannten Flug überhaupt im Orbit. Wang ist nach Liu Yang bereits die zweite Frau des chinesischen Raumfahrercorps, die einen Weltraumflug antritt.

Shenzhou 10 soll 12 Tage an Tiangong 1 angedockt bleiben.

Weitere Information

Artikel zum Start von Shenzhou 10 am 11.6.2013 auf spaceflightnow.com

Artikel zum gelungenen Andockenmanöver am 13.6.2013 auf nasaspaceflight.com

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

1 Kommentar

  1. Landebeine

    Es wird ja oft über die Chinesen gestaunt – über Ihre Zwielstrebigkeit, Schnelligkeit, etc.

    Es könnte jedoch durchaus ähnlich in Europa und USA zugehen – nicht jede Raumfahrtmission müsste so lange dauern wie Exomars und Co.

    Dass man auch mit Europäischem oder Amerikaniscchem Lohnniveau interessantes leisten kann, demonstriert z.B. SpaceX.

    Nachdem sie mal eben die zweite Version der Falcon 9 entwickelt haben, geht es schon weiter mit den Landebeinen: https://twitter.com/elonmusk/status/330053450261987328/photo/1

    Immerhin hat dann Europa eine realistische Chance auch in Zukunft interessante Missionen zu starten, für die die Nutzlastreduzierte Nachfolgeversion der Ariane 5 zu schwach ist.

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