Zunehmende Mondsichel in Konjunktion mit Riesenstern

BLOG: Go for Launch

Raumfahrt aus der Froschperspektive
Go for Launch

Wer wie ich immer eine Kamera dabei hat und dazu keine Hemmungen, ein Foto-Motiv zur Not auch mal an den Haaren herbeizuziehen, der schreckt auch nicht vor dem Fabrizieren einer solchen “Syzygie” zurück. Autsch.

Aber ehrlich jetzt: Einem so großen, hellen Stern kann ein Astrofotograf einfach nicht widerstehen.

Ich könnte jetzt versuchen, mich damit herauszureden, dass ich testen wollte, wie die Belichtungsautomatik der Kamera mit solchen Kontrastunterschieden fertig wird.

Naja. Nicht wirklich.

Aber ich muss schon sagen: Die hat sich da recht wacker geschlagen. Bei diesen Digiknipsen hat der Bediener nur mehr reduzierte Eingriffsmöglichkeit. So auch hier – man kann gerade noch eins der angebotenen Programmne der Belichtungsautomatik wählen (“Landschaftsaufnahme bei Nacht” war offenbar keine schlechte Wahl) und ansonsten gerade noch die Belichtungszeit generell gegenüber dem von der Kamera vorgeschlagenen Wert um bis zu zwei Blendenstufen erhöhen oder reduzieren.

Ich habe generell 0.7 Blenden Unterbelichtung eingestellt. Bei Tageslicht sind die Bilder damit einfach kontrast- und farbstärker als das, was die Macher der Kamera für richtig hielten. Auch dieser Nachtaufnahme schadete ein wenig Unterbelichtung nicht.

Zunehmender Mond über Darmstadt am 26.10.2014, 19:46 MEZ, Panasonic DMC-FS35, ISO 800, f5.9, 1/8 s unter Benutzung des kamera-eignen Programms "Nachtaufnahme"
Credit: Michael Khan, Darmstadt / Zunehmender Mond über Darmstadt am 26.10.2014, 19:46 MEZ, Panasonic DMC-FS35, ISO 800, f5.9, 1/8 s unter Benutzung des Kamera-eigenen Programms “Landschaftsaufnahme bei Nacht”

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Ich bin Luft- und Raumfahrtingenieur und arbeite bei einer Raumfahrtagentur als Missionsanalytiker. Alle in meinen Artikeln geäußerten Meinungen sind aber meine eigenen und geben nicht notwendigerweise die Sichtweise meines Arbeitgebers wieder.

5 Kommentare

  1. Nettes Bild! Sie haben sich also ebenfalls eine kleine Automatikkamera zugelegt. Wenn ich die Spiegelreflexkamera nicht mitnehmen will fotografiere ich auch oft mit einer kleinen Kamera, seit kurzem mit der FinePix T500 von Fuji. Sie hat 16 Megapixel und ein Objektiv mit 12-fach optischem Zoom und eine Brennweite von 24-288 mm. Das einzige was mich an ihr etwas nervt ist, dass sie im Gegensatz zu einer professionellen Spiegelreflex keine manuellen Einstellmöglichkeiten bietet, sondern nur eine ellenlange Liste mit Voreinstellungen. Allerdings lässt sie sich auf ein Stativ schrauben und man kann länger belichtete Nachtaufnahmen machen. Ich habe damit letzten Monat ein paar “Schnappschüsse” vom Mond im “Nachtmodus” gemacht. Es wehte ein recht frischer Wind und dabei habe ich bemerkt, dass die schnell vorbeiziehenden Wolken zwar recht interessante Effekte auf dem Bild hinterließen sich aber negativ auf die Schärfe auswirkten. Hier eine gänzlich unbearbeitete Aufnahme:
    http://www11.pic-upload.de/27.10.14/4elhmrese17z.jpg

    • Kompliment: Ein geradezu poetisches Bild. Und erst noch mit Doppelbedeutung: Von weitem sieht es aus wie das Auge eines Tiers

      • Oh, danke! Das “Auge eines Tiers” ist mir gar nicht aufgefallen. Im alten Ägypten wurden die Götter ja primär in Gestalt eines Tieres dargestellt, und auch das “heilige Auge” stammt aus der altägyptischen Mythologie. Dabei wird das rechte Auge mit der Sonne assoziiert und gehört zum Sonnengott Ra. Während das linke Auge, das Auge des Falkengottes Horus, mit dem Mond assoziiert wird. Als Horus sein Auge im Kampf gegen den Gott Seth verliert, wird es ihm vom Mondgott Thot wieder zurück gegeben und geheilt.

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