Ist das WissZeitVG jetzt tot? Ich denke: Es ändert sich wenig!

Auf den Tag genau heute vor zwei Jahren schrieb ich den Beitrag “WissZeitVG: Immer krank und nicht einmal tot“. Das Thema ist seit gestern wieder massiv in der Presse und man fragt sich vielleicht: Ist es jetzt vielleicht soweit? Stirbt das WissZeitVG? Und wird sich was danach ändern?

Nein. Ich habe bei letzterem meine Zweifel. An der Situation ändern wird sich wenig. Aus zwei Gründen. Zum einen haben die Kollegen Brembs und Brennicke in der FAZ Anfang des Jahres präzise die Mechanismen beschrieben, die nicht unmittelbar am WissZeitVG liegen und doch eben zu mehr Zeitverträge für Wissenschaftler führen: “Wir flexibilisieren uns zu Tode“. Zum anderen – und das ist im wesentlichen ein deutscher Sonderweg –  steht die deutsche Lehrstuhlstruktur einer Veränderung im Wege. Fast überall sonst in der Welt öffnet die dortige Departmentstruktur mit ihrer Möglichkeit der disziplinären Ausdifferenzierung oder wahlweise der Schwerpunktbildung jungen Forschern Unabhängigkeit. Die Lehrstuhlstruktur kultiviert die Abhängigkeit. Schön zeigt sich das auch in der «infantilisierenden Bezeichnung jüngerer Wissenschaftlerkohorten bzw. nicht-professoraler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen als „Nachwuchs“.»

Worum es im Kern bei dem WissZeitVG geht, habe ich in dem oben zitieren Beitrag zusammengefasst. Der Beitrag wurde später auch in der Fachzeitschrift Wissenschaftsmanagement leicht gekürzt veröffentlicht.

Hier noch ein aktueller Online-Pressespiegel (Auswahl) von der GEW zusammengestellt:

 

Junge Wissenschaftler allein auf weiter Flur.

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Markus Dahlem forscht seit über 20 Jahren über Migräne, hat Gastpositionen an der HU Berlin und am Massachusetts General Hospital. Außerdem ist er Geschäftsführer und Mitgründer des Berliner eHealth-Startup Newsenselab, das die Migräne- und Kopfschmerz-App M-sense entwickelt.

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