Neurophilosophie

BLOG: GUTE STUBE

Salon der zwei Kulturen
GUTE STUBE

Jaja, die Hirnforschung (einmal mehr!). Ich sitze gerade an der Transkription eines Audiomitschnitts von einem Interview mit einem sehr interessanten Zeitgenossen. Das Interview wird aller Voraussicht nach in Gehirn&Geist 3/2008, also Mitte Februar, erscheinen, aber das Thema ist spannend und passt einfach so gut auch in diesen Blog der 2 Kulturen, dass ich hier eine "Vorabmeldung" bringen möchte. Oder besser gesagt eine Art Gedankenblase des Interviewers, deren Inhalt in dieser Form im verschrifteten Interview nicht zu lesen sein wird.

Georg Northoff leitet an der Universität Magdeburg das Labor für Bildgebung und Neurophilosophie. Er ist einer jener bewundernswerten Forscher, die fächerübergreifendes Denken gewissermaßen in ihrer Persönlichkeit verankert haben – Beleg für meine Lieblingsthese, dass es wahre Interdisziplinarität nicht zwischen Köpfen, sondern nur innerhalb der einzelnen Köpfe geben kann. Von solchen Köpfen sollte es mehr geben. Einer aber sitzt ganz sicher auf den Schultern von Georg Northoff, der mit Habilitationen sowohl in Psychiatrie, also Medizin, als auch in Philosophie in beiden Kulturen zuhause ist.

Carsten Könneker in der Guten StubeNorthoffs großes Projekt ist die Entwicklung der "Neurophilosophie" als ein eigenständiges Fach jenseits von Hirnforschung und Philosophie. Also nicht etwa ein Teilgebiet der Philosophie, so wie Festkörperphysik ein Teil der Physik ist und Provinzialrömische Archäologie ein Teil der Archäologie. Die Neurophilosophie in Northoffs Lesart hat eine eigenständige Methodik, die darin besteht, naturwissenschaftliche Daten und Fakten mit geisteswissenschaftlichen Konzepten zu verbinden. Das mache sie zu einer autonomen Disziplin.

Das Theoriegebäude, das Northoff dabei entwickelt hat, ist durchaus komplex und besteht aus 3 Subdisziplinen: die praktische, die empirische und die theoretische Neurophilosophie – mehr dazu im gedruckten Interview. Was ich hier loswerden möchte, ist eine Erfahrung Northoffs, die leider die meisten Menschen machen, die eine interdisziplinäre oder doppelte Qualifikation erworben haben und an der Uni bleiben: Man passt in keine Schublade und wird mit seinen "seltsamen" Ansichten von den Kollegen auf beiden Seiten belächelt – oder sogar richtiggehend ausgegrenzt. Speziell Wanderer zwischen Natur- und Geisteswissenschaften haben es schwer, weil der Beton in den Köpfen hüben wie drüben oft atomkriegsicher ist. Die Mehrfachqualifikation gereicht zum Nachteil. So wittern Philosophen in Northoffs Arbeit sowohl mit experimentellen Befunden als auch mit geisteswissenschaftlichen Konzepten einen Kategorienfehler (So KÖNNE man einfach nicht arbeiten!). Während Hirnforscher es ungern sehen, dass man ihre Arbeit relativiert und in einen breiteren – auch historischen oder eben philosophischen – Kontext stellt oder ihren Gebrauch von Begriffen wie "Bewusstsein" oder "Selbst" sprachanalytisch hinterfragt.

Um die Sache kurz zu machen: Northoff überprüft seine neurophilosophischen Hypothesen, die er in das von ihm entwickelte 3-stufige Theoriesgebäude einpasst, empirisch anhand von eigenen Untersuchungen mit seinen Patienten. Da geht es eben um die alten philosophischen Probleme wie z.B. das Subjekt oder Selbst oder auch um Entscheidungsfreiheit bzw. -fähigkeit. Anders als herkömmliche Philosophen ist Northoff in der Lage, in Versuchen mit modernsten psychologischen und neurowissenschaftlichen Methoden seine Hypothesen zu überprüfen – und ggfs. auf der Grundlage der Fakten zu modifizieren. Und anders als die meisten Neuroforscher kann er die gewonnenen experimentellen Befunde mit jenen philosophischen Konzepten in Beziehung setzen, die bereits entwickelt wurden. "Mit Kant ins Labor" werde ich das Interview deshalb auch übertiteln. Faszinierend zu sehen, dass ein Neurowissenschaftler des 21. Jahrhunderts bewusst in der Tradition eines Kant, Schopenhauer und Husserl arbeitet.

Welche Erfahrungen haben Sie mit eigenen "Querdenkereien" gemacht? Akzeptanz, ja Begeisterung bei den Kollegen – oder auch eher irritierte Blicke: Nein sowas, tsss?

 

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Carsten Könneker Zu meiner Person: Ich habe Physik (Diplom 1998) sowie parallel Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte (Master of Arts 1997) studiert – und erinnere mich noch lebhaft, wie sich Übungen in Elektrodynamik oder Hauptseminare über Literaturtheorie anfühlen. Das spannendste interdisziplinäre Projekt, das ich initiiert und mit meinen Kollegen von Spektrum der Wissenschaft aus der Taufe gehoben habe, sind die SciLogs, auf deren Seiten Sie gerade unterwegs sind.

14 Kommentare

  1. Ganz klar: Nein sowas, tsss?

    Denn natürlich stellt der Brückenbau (in meinem Fall Religion – Biologie) mache etablierten (und nicht selten auch aus guten Gründen bzw. historischen Erfahrungen gezogenenen) Abgrenzungen in Frage. Schon beim Thema der Dissertation (Religion und Hirnforschung, sog. “Neurotheologie”) erfolgte die freundliche “Warnung”, damit wohl kaum je eine Chance auf eine Berufung zu haben…

    Allerdings gibt es auch klare Habenpunkte: ein enormes Interesse unter Studierenden (die sich gerade auch für neue Ansätze interessieren), in der Öffentlichkeit und unter Kollegen anderer Fächer (die ebenfalls unter allzu engen Denkschablonen leiden), dann auch unter “Reformern” in der eigenen Disziplin. Bereut habe ich daher persönlich die Weichenstellung nie, ganz im Gegenteil.

    Mein Tip: sich von Anfang an nicht beruflich völlig von der Universität abhängig machen. Wer beruflich unabhängig ist (z.B. auch als Wissenschaftsjournalist) kann den breiteren Blick wagen, manche hochgezogene Augenbraue lächelnd ertragen, wird für die Unis gerade mit den Praxiskenntnissen doch wieder interessant – und behält sich vor allem die Freude an der Wissenschaft!

  2. Geister scheiden

    Ich weiß, was Sie meinen, Herr Blume: Man scheidet die Geister. Ablehnung hier, Offenheit, ja teils Bewunderung dort. Interessant Ihr Punkt mit den “Kollegen anderer Fächer”. Ob man da einen Gedankenaustausch ins Leben rufen könnte, wo sich Neurotheologen (ich persönlich mag diesen Begriff überhaupt nicht, aber gut), Klima-Archäologen (gibt es das?) und Bioinformatiker nicht inhaltlich, sondern auf einer Art Meta-Ebene austauschen? Was würde das für ein Dialog werden?

  3. ERS

    Ja, auch ich setze den Begriff “Neurotheologie” daher immer in Klammern und wehre mich auch dagegen, selbst so genannt zu werden. Beschreibend hat er immerhin die Berechtigung, dass es ja tatsächlich Hirnforscher gab und gibt, die aufgrund ihrer Erkenntnisse meinten religiöse Aussagen machen zu können – wie z.B. Newberg, der ja schließlich das “Absolute Einssein” verkündete…

    Zu den interdisziplinären Netzwerken kann ich nur aus Erfahrung sagen, dass solche Begegnungen oft zu den spannendsten Highlights gehören. Als Religionswissenschaftler möchte ich z.B. keine Diskussion mit den Primatologen (!), Soziobiologen und Ethnologen mehr missen. Und erst letztes Wochenende hatte ich mit Lars Fischer bewusst einen Chemiker als Ko-Dozenten zu einem religionswissenschaftlichen Seminar über die Evolution der Religion geladen. Nach zwei Tagen Präsentationen und Debatten (bis in die Nachsitzungen hinein) waren die Studenten (und ich glaube auch er) begeistert!

    Wenn Sie mal einen Blick auf die Vielfalt in so einem Netzwerk werfen wollen, die Evolutionary Religious Studies (ERS) finden Sie z.B. hier:
    http://evolution.binghamton.edu/…y_scholars.html

    Das ERS ist übrigens ein gutes Beispiel für eine Vernetzung, die erst durch das Internet enorm beschleunigt wird. So stellen wir Texte auf unsere Pages, senden sie uns zu und verabreden uns über Tagungen hinaus zu Treffen und Vorhaben per Mail. Vor kurzem war z.B. Prof. Norenzayan, ein Evolutionspsychologe aus Kanada, bei mir zu Besuch und wir hatten eine großartige Zeit zusammen. Wahrscheinlich hätten wir aber noch vor ein paar Jahren kaum je voneinander gehört, geschweige denn unsere Forschungsdaten austauschen können…

    Insofern sehe ich auch in den neuen Medien ganz neue Chancen der Vernetzung. Die Wissenslogs selbst sind übrigens m.E. ein gutes Beispiel dafür!

  4. Zwischen den Stühlen

    Als ich 1987 die Ausreise aus der DDR beantragte, um in der BRD Philosophie zu studieren, wusste ich bereits ganz genau, wohin ich wollte – an das Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen. Was mich an diesem damals noch einzigartigen Zentrum reizte war, dass alle dort lehrenden Philosophen eine Doppelqualifikation hatten. Sie hatten nicht nur Philosophie, sondern auch Mathematik, Physik, Chemie, Biologie oder irgendein weiteres Fach studiert. Gerhard Vollmer, bei dem ich studiert habe, gehörte beispielsweise neben dem Zentrum für Philosophie auch dem Fachbereich Biologie an; und Bernulf Kanitscheider, bei dem ich promoviert habe, gehörte neben dem Zentrum für Philosophie auch dem Fachbereich Physik an. Wie ich spätestens beim Studienortwechsel von Gießen nach Göttingen bemerken musste, ist diese Interdisziplinarität als “nichts Halbes und nichts Ganzes” belächelt worden. “Zwischen den Stühlen” zu sitzen, scheint der Preis der Interdisziplinarität zu sein. Ich bin zuversichtlich, dass sich dies bald ändern wird.

  5. @ M. Blume: Neurotheologie

    Der Begriff “Neurotheologie” ist schlicht irreführend. Denn um Theologie geht es bei den darunter oft zusammengefassten Arbeiten nicht, vielmehr handelt es sich um die neurowissenschaftliche Erforschung und Beschreibung von im weitesten Sinne “spirituellen” mentalen Zuständen. Es ist also ein (hoch spannender) Zweig der Neurowissenschaften, nicht der Theologie.

  6. @ M. Blume: ERS

    Beeindruckend! Aber das Netzwerk hat eben doch eine inhaltliche Klammer (bei aller Interdisziplinarität): Religionswissenschaft. Ich würde gern wissen, ob man auch den Meta-Diskurs “Interdisziplinarität” mit Menschen pflegen könnte, die im Extremfall ansonsten KEINE inhaltlichen Gemeinsamkeiten haben. Ich stelle mir das sehr interessant vor – und muss zuhause nachher mal in meinem “Mann ohne Eigenschaften” blättern. Da gibt es – meine ich – eine wunderbare Auflistung so einer Gesellschaft, allerdings bewusst ironisch verfärbt, weil es Musil gerade um die Kritik ging, dass eine bloße Zusammenhäufung von Spezialisten an sich nichts bringen kann.

  7. Neurotheologie

    > Es ist also ein (hoch spannender) Zweig der Neurowissenschaften, nicht der Theologie. <

    Jein. Insofern aus den Neurowissenschaften religiöse Aussagen etwa zur Existenz Gottes, absoluten Wahrheiten u.ä. legitimiert werden, haben wir es (auch) mit Theologie(n) im naturwissenschaftlichen Gewand zu tun.

    Und da kann man auch sehr gut untersuchen, wie eng z.B. Newbergs Alleinheitserfahrung der amerikanischen Zivilreligion (“E pluribus unum”) entspricht oder wie Persingers vermeintliche “Widerlegung” der Gottesillusion ebenfalls (und von ihm erkannt) auch eine “Widerlegung” der Ich-Illusion bedingt u.v.m.

    Ich behaupte ja nicht, dass solche und weitere “Neurotheologien” als Theologien immer besonders hohe Qualität hätten; aber interessant sind sie allemal! Denn Grenzüberschreitungen sind es doch, die uns (auch hier) faszinieren! (-:

  8. Musil!

    > Ich würde gern wissen, ob man auch den Meta-Diskurs “Interdisziplinarität” mit Menschen pflegen könnte, die im Extremfall ansonsten KEINE inhaltlichen Gemeinsamkeiten haben. <

    Ja, das wäre spannend! Wobei ich darauf wetten würde, dass sich aus so einer atomistischen Masse schnell Gruppen bzw. Netzwerke um bestimmte Themengebiete sammeln würden! Wahlverwandschaften, sozusagen! (-;

    Bin gespannt, ob Musil was dazu schrieb…

  9. Musil

    Lieber Herr Blume,

    ich habe mir das gesternabend angeschaut. Und mich entschieden, dem Musil-Zitat demnächst einen eigenen Beitrag zu gönnen in der Guten Stube – es ist es wert! Insofern vertröste ich Sie ein wenig, ok Und zu dem “Jein” in Sachen Neurotheologie. Meinen Sie wirklich, man könne auf der Grundlage von neurowissenschaftlichen Studien Aussagen über Gott, seine Existenz o. ä. machen? (Dass das manche tun, weiß ich. Aber ist es statthaft?) In jedem Fall ist aber solche Forschung faszinierend und auch nicht etwa fruchtlos, das will ich keinesfalls sagen. Nur meine ich, wir lernen etwas über neuronale Korrelate von “religiösen Gefühlen” – aber nichts über die Existenz Gottes, oder?

  10. @ E. Dahl: DDR-Situation

    Lieber Herr Dahl,

    wie sah denn die Wertschätzung gegenüber interdisziplinären Hochschulkarrieren in der DDR aus? Hatten Sie da Einblicke? Das würde mich sehr interessieren.

    PS: Kennen Sie den DDR-Geschichte-Blog bei den Chronologs?

  11. @ – Blume: Neurotheologie

    Wie Herr Könneker wollte auch ich fragen: Was meinen Sie mit Ihrer Behauptung, dass durch die “Neurowissenschaften religiöse Aussagen zur Existenz Gottes LEGITIMIERT werden”?

  12. @ – Könneker: Situation in der DDR

    “Wie sah denn die Wertschätzung gegenüber interdisziplinären Hochschulkarrieren in der DDR aus?”

    Das weiß ich leider nicht. Nach meinem Eindruck ist die Interdisziplinarität in der DDR vor allem durch die Akademie der Naturforscher LEOPOLDINA in Halle gefördert worden.

    Kurz vor der Wende, so gegen 1985, gab es ein interdisziplinäres Projekt, das “Biopsychosoziale Einheit Mensch” hieß und in- und ausländische Wissenschaftler aller relevanten Disziplinen einschloss. Dieses Projekt war, wie sein Titel schon nahelegt, offen für evolutionäre Ansätze. Doch, wie üblich, musste jede Publikation in diesem Projekt die obligatorischen zwei Zitate von Marx und Lenin einschließen. Hinzu kam, dass jede wissenschaftliche Karriere in der DDR, wie etwa die Aussicht auf eine Professur, eine Mitgliedschaft in der SED voraussetzte. Ohne Parteibuch kein Ruf!

    Mit sozialistischem Gruß

    E.D.

  13. @ Könneker, Dahl: Neurotheologie

    “Meinen Sie wirklich, man könne auf der Grundlage von neurowissenschaftlichen Studien Aussagen über Gott, seine Existenz o. ä. machen?”

    Nein, ich bin da skeptisch. Ich glaube, dass empirische Wissenschaft niemals absolute Wahrheitsaussagen machen kann. Eine Falsifikation empirischer Thesen bleibt m.E. theoretisch immer möglich.

    “(Dass das manche tun, weiß ich. Aber ist es statthaft?)”

    Genau das ist der Punkt. Einige (übrigens sowohl religionskritische wie religiöse) Wissenschaftler tun es – schauen Sie sich zum Beispiel den mal an!
    http://www.webmindful.org/

    Das Phänomen der auch deutenden “Neurotheologie” gibt es also, insofern ist es Untersuchungsgegenstand der Religionswissenschaft.

    Und, Herr Dahl, genau deswegen schreibe ich, dass damit religiöse Aussagen neurowissenschaftlich “legitimiert” werden – eine Legitimation, die Naturwissenschaftlichkeit für sich in Anspruch nimmt, deren Grenzen aber eigentlich überschreitet. Zumal nach der Durcharbeitung mehrerer Neurotheologien für die Dissertation bin ich eher skeptisch auch zur “theologischen” Qualität, aber auch Wissenschaftler haben nun einmal das Recht, Unfug zu produzieren… Und zur Popularisierung von Hirnforschung hat es immerhin beigetragen…

    “In jedem Fall ist aber solche Forschung faszinierend und auch nicht etwa fruchtlos, das will ich keinesfalls sagen. Nur meine ich, wir lernen etwas über neuronale Korrelate von “religiösen Gefühlen” – aber nichts über die Existenz Gottes, oder?”

    Ja, 100% Zustimmung! Durch die reflektierte, empirische Hirnforschung auch zu religiösen Phänomenen gewinnen wir Erkenntnisse, die wir dann auch in den interdisziplinären Dialog einbringen können – und da ist schon längst einiges zusammengekommen (z.B. zur zentralen Rolle des präfrontalen Cortex in der Ausprägung von Religiosität etc.)!

    PS: Gehirn & Geist hatte übrigens entscheidenden Anteil daran, dass ich mich damals für das Thema entschlossen habe! Nicht immer konnte ich den Artikeln (insbesondere zu Religion) inhaltlich zustimmen; aber immer war es anregend! Und so empfehle ich auch heutigen Studierenden, mindestens ab und zu eine G & G zu erwerben. Daher auch mal einfach hier – ein echtes “Danke”!!!

  14. Neurophilosophie

    Ich gebe Herrn Koenencker in seiner Lieblingsthese vollkommen recht, dass der interdisciplinare Austausch am besten innerhalb eines Hirns einer Person funktoniert, selbst dann ist es schon schwierig genug sich in die verschieden Konzepten, Begrifflichkeiten und Vorannahmen hinein zu denken und sie zu verstehen. Es geht um mehr als nur blosse Uebersetzungsarbeit, es geht darum spezifische Methoden und systematische Mittel zur Verknuepfung z.B. neurowissenschaftlicher und philosophischer Konzepte zu entwickeln und es geht darum die Limitationen und Grenzen der Konzepte aus den verschiednenen Disziplinen auszuloten. Und gerade letzteres war ja ein zentrales Thema des Kant’ischen Projektes…… Ich glaube dass die Neurophilosophie hier Standards setzen kann und entsprechende Methoden der transdisziplinaären Verknuepfung entwickeln muss um den gegenwäertig vorherrschenden Empirismus, eine Art empirischer Neurophilosophie, wo die Philosophie von den Neurowissenschaften versklavt wird, zu ueberwinden.

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