Durchgebrettert

BLOG: Himmelslichter

ein Blog über alles, was am Himmel passiert
Himmelslichter

Drüben im Fischblog wurde schon darauf hingewiesen: Es gibt einen neuen "Preis", für den zur Zeit Kandidaten, nun ja, "nominiert" werden. "Das goldene Brett vorm Kopf" nennt er sich wenig schmeichelhaft. Wer die selbsternannte Skeptikerbewegung und ihre einschlägigen Blogs verfolgt, ahnt bereits: da gehts wenig versöhnlich zu.

UPDATE: Die Betreiber des Preises haben inzwischen eine wesentliche Modifikation vorgenommen, und die Begründungen der Nominierungen (einstweilen) offline gestellt. Nominiert werden kann natürlich weiter. Damit ist der Kernpunkt meiner unten formulierten Kritik natürlich obsolet. Skeptiker sind für Kritik, auch wenn sie in der Sache hart vorgetragen wird, offensichtlich zugänglich – was man von ihren Gegnern sicher nicht behaupten kann… Dieser Blog unterstützt unter diesen Umständen gerne auch offen die Wahl zum "Goldenen Brett vorm Kopf"!  

Erfunden wurde das goldene Brett von Leuten, die sich den Kampf gegen Astrologie, Pseudowissenschaft und (Aber)glauben zur Aufgabe gemacht haben. Wäre eigentlich eine gute Sache, auf die in diesem Blog wohlwollend hingewiesen werden sollte. Tut er auch, s.o. Doch so ehrenwert die Intention der Skeptiker mit ihrem Preis auch immer sein mag – die Art und Weise der "Nominierung" der potentiellen Preisträger ist es nicht.

Ich will hier nicht irgendwelchen Esospinnern das Wort reden. Wer mich kennt, weiß, was ich von diesem ganzen Astrologie-Eso-Verschwörungstheorie-Kram halte: Etwa ungefähr so viel wie gar nichts. Ich verkenne auch nicht die Tatsache, dass damit Geld verdient wird (und sage wie Lars: na und?) und auch nicht die Gefahr, die in so genannter "Alternativmedizin" steckt. Am wenigsten habe ich Mitleid mit den altbekannten Gestalten dieser Szene, deren Namen nun in der Nominierungsliste auftauchen.

Aber bitte, liebe "Eso-Jäger": Was ihr da treibt, ist, man muss es klar sagen, nichts anderes als eine selbstgerechte Hexenjagd. Glaubt ihr wirklich, das hätte irgendetwas mit "Aufklärung" zu tun? Was meint ihr, wird auch nur ein Esoterikgläubiger durch eure Aktion mit dem Nachdenken anfangen?

Wohl kaum. Für Esos und ihre Anhänger wird diese Nominierungsfarce nur als weiterer Beweis für die Intoleranz ihrer Gegner dienen – und das nicht einmal völlig zu Unrecht. Und der unbeteiligte Beobachter wird die "Nominierungsseite" nicht selten als das sehen, was es ist: Als einen öffentlichen Pranger, das selbstzufriedene Gekeife eines Internetmobs enthaltend, nach dem Motto "Wir sind ja so klug, und die anderen so unglaublich doof". Kindergartenniveau eben, leider nicht ganz so harmlos. Denn das Internet vergisst bekanntlich nicht. 

Ach, wie schön für die "Aufklärer" – dank Internet kann man versteckt hinter Pseudonym echte oder vermeintliche Spinner bloßstellen, und darf sich für seine gute Tat noch selbst auf die Schulter klopfen. Zumindest, sofern man die entsprechenden Tasten auf der Tastatur findet und dem deutschen Orthographie halbwegs mächtig ist. Wie ehrenwert – und wie mutig dazu!

Wie wäre es statt dessen mit einer nichtöffentlichen Nominierung gewesen – das geht bei anderen Preisen doch auch? Man hätte der Öffentlichkeit nicht nur das teilweise peinliche, anonyme Geschreibsel Einzelner erspart, sondern dem Ganzen einen etwas seriöseren Anstrich geben können. Ach ja, dann wäre uns der Spaß der öffentlichen Bloßstellung aller Nominierten ja entgangen!

Noch einmal, damit das klar ist: Die Idee eines solchen Preises halte ich nicht für grundsätzlich verkehrt, die "Nominierung" aber ist eine Katastrophe.

Zu den Zielen der Skeptiker gehört Aufklärung und Information über Pseudowissenschaft und Scharlatanerie, eine Festigung des skeptisch-naturwissenschaftlichen Weltbildes und die wissenschaftliche Überprüfung parawissenschaftlicher Behauptungen. Zitat "Goldenes Brett"

Toll. Aber geht das vielleicht auch ohne Hasskappe?

Diese von Naturwissenschaft und Technik durchsetzte Gesellschaft ist im dritten Jahrtausend (nach der Geburt eines übernatürlichen Wesens, das über Wasser laufen, Bier zu Wein machen konnte (oder so ähnlich) und von den Toten auferstanden ist) mehr denn je von Religion, Esoterik und Pseudowissenschaft durchdrungen, und dass tut ihr nicht gut. Aufklärung und Information ist notwendiger denn je. Was aber niemand braucht, sind militante "Aufklärer", die einen Kreuzzug bequem vom Bürostuhl ausführen und sich nicht einmal ihren Namen zu nennen getrauen. Ihr leistet eurer eigenen Sache einen mächtigen Bärendienst.

Ist das eigentlich so schwer zu verstehen?

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

32 Kommentare

  1. Karl JASPERS – zum Thema, am Rande:

    Hier helfen eventuell wichtige, grundsätzliche Überlegungen
    zur Kommunikation unter Menschen weiter,
    die vor langer Zeit von Karl JASPERS
    vorgetragen worden sind – mir scheinen seine
    Worte dazu schon sehr bedeutsam zu sein,
    so daß ich bitte zitieren darf:

    “ MITEINANDER REDEN

    Wir müssen lernen, miteinander zu reden.
    Das heißt, wir wollen nicht nur unsere
    Meinung wiederholen, sondern hören, was der andere denkt.

    Wir wollen nicht nur behaupten, sondern
    im Zusammenhang denken, auf Gründe hören,
    bereit bleiben, zu neuer Einsicht kommen.

    Wir wollen den anderen gelten lassen,
    uns innerlich versuchsweise auf den Standpunkt des anderen stellen.

    Ja, wir wollen das uns Widersprechende geradezu aufsuchen. Der Gegner ist zum Erreichen der Wahrheit wichtiger als der Einstimmende. Das Ergreifen des Gemeinsamen im Widersprechenden
    ist wichtiger als die voreilige Fixierung
    von sich ausschließenden Standpunkten,
    mit denen man die Unterhaltung als aussichtslos beendet.

    Es ist so leicht, entschiedene Urteile affektbetont zu vertreten;
    es ist schwer, ruhig zu vergegenwärtigen und mit
    Wissen um alle Gegenstände das Wahre zu sehen.

    Es ist leicht, mit trotzigen Behauptungen das Gespräch abzubrechen;
    es ist schwer, unablässig über Behauptungen
    hinaus auf den Grund der Wahrheit einzudringen.

    Es ist leicht, eine Meinung aufzugreifen und festzuhalten,
    um sich weiteren Nachdenkens zu überheben;
    es ist schwer,
    Schritt für Schritt voranzukommen und niemals das
    weitere Fragen zu verwehren.

    Wir müssen die Bereitschaft zum Nachdenken wiederherstellen,
    gegen die Neigung, alles gleichsam in Schlagzeilen
    plakatiert schon fertig zu haben. Dazu gehört,
    daß wir uns nicht berauschen in Gefühlen des Stolzes,
    der Verzweiflung, der Empörung, des Trotzes, der Rache,
    der Verachtung, sondern daß wir diese Gefühle auf
    Eis legen und sehen, was wirklich ist. Wir müssen
    solche Gefühle suspendieren, um das Wahre zu erblicken,
    um liebend in der Welt zu sein.”

    von Karl Theodor JASPERS.
    (* 23. Februar 1883 in Oldenburg; † 26. Februar 1969 in Basel)

  2. Lieber Jan

    Danke für den Diskursimpuls zu dem Thema!

    In erster Linie sehe ich den Award & die Organisatoren nicht als Eso-Jäger, es geht uns eher gewissermaßen um den guten Anstand Behauptungen erst zu verkaufen und mit großem Medienaufwand zu verbreiten, wenn man sich einigermaßen sicher sein kann, dass das überhaupt stimmt – nach möglichst objektiven Gesichtspunkten.
    (nachdem wir kein Problem damit haben, auch Phramafirmen, Zulassungsbehörden, Technologieriesen aufgrund von unwissenschaftlichem vorgehen zu kritisieren, also den gleichen Maßstab ansetzen, ist Eso-Jäger absolut unpassend. Dass unerklärliche Implausibiiltäten höheres Interesse wecken spielt dabei aber eine Rolle)

    Das macht auch den oft erwähnten Unterschied aus, ob selbstverständlich toleriert wird, wenn andere Personen einen anderen Zugang zur Materie haben und andere Dinge glauben; im Kontrast dazu aber Kundenabzocke kombiniert mit Panikmache.

    ad Nominierungen
    sehe die Nominierungen wie ein Forum. Wenn über diese Themen oder einen potenziellen Preisträger gebloggt wird hat man ähnliche Kommentare.
    Es stand sehrwohl vor dem Launch der Website zur Debatte, ob die Begründungen transparent sein sollen, oder nur die Namen der Nominees, oder keines von beiden, Diskurspunkte sind absolut vorhanden!
    Wir haben uns dafür entschieden, die Namen der Nominees zu veröffentlichen um Personen die sich nur periphär mit dem Thema auseinandersetzen einen größeren Ausschnitt zu präsentieren, untermauert mit einer Begründung welche mit Quellen untermauert sein soll — jeder mündige Leser soll sich also ein Bild machen können!

    Analog zum Big Brother Award glaube ich, dass sich aufgrund eines Awards mehr Leute mit dem Thema (in dem Fall wissenschaftlichem Vorgehen) auseinandersetzen.

  3. Der Preis ist schon gut, aber …

    Naja, das Internet bringt es mit sich, dass man vieles bequem vom Schreibtischstuhl aus machen kann – von Astronomie bis Hexenjagd. Da stellt sich schnell “das selbstzufriedene Gekeife eines Internetmobs” ein. Andererseits: Gäbe es nur Holzmedien wie früher, wäre der Blender Guttenberg noch im Amt. Keine Frage, hier findet eine Verschiebung statt, wie Themen in unserer Gesellschaft gesetzt und verhandelt werden. Das hat gute und schlechte Seiten. Die schlechte Seite: Man kann heute ohne Mandat und Verantwortung eine riesige Klappe haben.

    Ich finde den Preis gut und auch witzig. Er erinnert an die Goldene Himbeere. Dieser Gegenoscar hindert keinen Fan daran weiter seinen Star anzuhimmeln, bringt aber einen guten Schuss Realität in die Glitzerwelt und somit auch Aufklärung. Letztlich kann man eh niemanden gegen seinen Willen aufklären.

    Ein Preis ist auch medial wichtig, da man über Preisverleihungen gut berichten kann. Ich denke wir können schon darauf vertrauen, dass der Preis keinen Unschuldigen trifft. Dafür ist der Kreis der “würdigen” Kandidaten zu groß und wir können darauf vertrauen, dass die Jury eine gute Begründung abgibt.

    Wo ich Jan recht gebe ist diese komische Nominierungsseite. Gerade wenn derzeit aus aktuellem Anlass im Radio wieder viel über Cybermobbing auf dem virtuellen Schulhof diskutiert wird, ist es kurios, wenn sich die Erwachsenen ähnlich aufführen. Wenn ein Blogger einen vermeintlichen Esoteriker hart angeht, kann der Betroffene im Kommentarbereich reagieren. Hier jedoch steht einfach ein Name plus Anschuldigung im Raum. Das hätte anonym abgehandelt werden sollen.

    Übrigens: Auch der Ankläger kann nicht editieren. Wie peinlich muss es dem Ankläger sein, den Staat Schweiz zu nominieren und dabei Schweiz mit tz zu schreiben. Das Internet vergisst auch das nicht.

  4. @ Lichtecho

    danke dir für die Komplimente – auch wenn die gegen Ende immer dünner werden 😉

    Editieren ist deswegen nicht vorgesehen, da wir die Daten moderieren wollen um rin persönliche Beleidigungen weitgehend vermeiden zu wollen — das ist absolut nicht Sinn der Sache.
    Wir wären beim Editieren dann mit einem Haufen an Rechtschreibkorrekturen usw konfrontiert was die jetzt schon zeitaufwändige Arbeit vervielfachen würde. (Korrekturen behandeln wir aber, wenn wir per Mail dazu ersucht werden, das war schon der Fall).

    Ich hoffe, dass das Cybermobbing durch das Anführen von Quellen, die die Behauptung stützen, weitgehend eingedämmt wird. Viel anders geht Wikipedia da auch nicht vor!

  5. Fahles Licht

    Also, ich bin derselben Meinung. Die Esoteriker mit mittelalterlichen Methoden wie einem Pranger zu bekämpfen wirft ein Fahles Licht auf die Aufklärung. Aber wär’s nicht ‘ne Idee, anstatt dem schlechtesten Esoteriker einen Preis zu verleihen, ihn dem Besten zu geben?
    Ich meine das so: der nächste grosse Fortschritt wird, wie alle anderen auch aus einer Richtung kommen, die quer zum Bisherigen liegt. Zum Beispiel sind wir heute nicht – wie vermutet – auf unserer zweiten bemannten Mission zum Jupiter, oder besiedeln Alpha Zentauri, sondern bloggen im Internet, so wie’s aussieht.

  6. Cybermobbing

    Diese Aktion mit Cybermobbing in der Schule zu vergleichen, halte ich für weit hergeholt. Bei den Nominierten handelt es sich, soweit ich sehen kann, ausschließlich um Menschen, die sich selbst mit ihrer Überzeugung in die Öffentlichkeit drängen. Wer aber selbst im Internet aktiv für etwas wirbt, muss auch mit öffentlicher Kritik umgehen können. Selbst wenn sie als Satire daherkommt.

    Nun liegt es an der Jury, ob der Preis ein Erfolg wird. Ich persönlich hoffe ja, dass sie den Mut findet, den Preis an jemanden zu geben, der oder die einigermaßen etabliert ist. Leute wie der Hamer bekommen auch so schon genug Gegenwind. Bis hin zur Strafverfolgung. Und einzelne Einsteinwiderleger sind einfach größtenteils harmlos und nicht der Rede wert.

  7. der beste möge gewinnen!

    @ Marc Horstmann
    stimme dir zu: die Kreativität und der Aufwand der betrieben wird soll belohnt werden! Das ist aber nur eine Frage ob man vor lauter #wtf den Wortwitz findet um das sarkastisch zu argumentieren

    @ Joachim
    Bin gespannt, wen du konkret mit der Trophäe in der Hand sehen willst.
    zgl Hamer usw bin ich deiner Meinung. Wie schon bei Lars im Kommentarteil gesagt, sind solche Leute Fälle für die Justiz und ausführliche Medienberichte (findet glücklicherweise statt).
    Ein weiteres Argument welches man beim Award berücksichtigen muss ist, dass eben jemand wie Hamer dann oft als Außenseiter, Psychopath oä abgetan werden kann und sich keiner damit beschäftigen wird, dass seine Theorien nicht nur von ihm geglaubt werden.

  8. @Joachim

    Im Blogpost ist von “öffentlichen Pranger” die Rede und das ist genau das, was es ist. Natürlich hinkt der Vergleich mit dem Cybermobbing der Kids, so wie jeder Vergleich hinkt.

    Ich bin auch Deiner Meinung, dass es wohl größtenteils die richtigen Spinner trifft. Aber nur ein einziger unschuldiger der am Pranger steht, wäre schon einer zuviel. Wer will entscheiden, wer zurecht am Pranger steht und wer nicht? Ich als Leser kann das nicht beurteilen und hab auch nicht die Zeit und Muse jedem Link nachzugehen. Mir hätte es gereicht, mich am Ende mit den Gewinnern und der Jury-Begründung eingehend zu befassen. Da freu ich mich sogar schon drauf.

  9. Risiko

    Ich denke, dass so ein “Pranger” sinnvoll und notwendig ist, wenn es um Scharlatane im Sinne des Preises geht.

    Probleme gibt es halt, wenn “Unschuldige” da angegriffen werden, ob durch ein Missverständnis oder weil jemand eine Privatfehde da auslebt. Das ist schlicht nicht Sinn der Sache, vor allem wenn man in die Nominierungen anonym alles Mögliche reinschreiben kann und die Organisatoren müssen dafür gerade stehen.

    Man stelle sich vor, irgendwer stellt dort ganz bewusst anonym Beleidigungen über sich selbst ein, wartet nen Tag und geht dann zu seinem Anwalt…

    Viele dieser Esos sind ausgesprochen klagefreudig, da sollte man sich keine offnen Flanke geben, wenn man nicht grad Lust und Ressourcen hat, das auszufechten.

  10. Kein Gefallen für die Wissenschaft

    Das geht jetzt doch etwas zu weit. Damit wird den Pseudowissenschaftlern nur in die Hände gespielt.

    Aber wenn man die Kommentare bei Florian Freistetter so leist, musste es ja irgendwann soweit kommen.

    Grüße

    Albert

  11. Ja, am besten ist es, wir sind alle ganz ruhig und halten denn Mund. Am besten ist es, wir lassen die Scharlaten weiter den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen und sagen um Himmels Willen nichts, ansonsten könnte das noch wer unhöflich finden. Am besten ist es, wir lassen Leute wie Broers & Co weiterhin anderen Menschen Angst einjagen, lassen Leute wie die Homöopathen ohne Grenzen in Afrika kranke Leute verarschen, lassen Eso-Sekten ihre Gehirnwäschen betreiben – und sagen nichts dazu. Schon gar nicht im Internet. Das ist primitiv und unhöflich und noch dazu könnens dort alle lesen! Wenn wir schon so böse sein müssen und andere Menschen kritisieren, dann doch bitte irgendwo im Feuiell der Qualtitätspresse, in wissenschaftlichen Facharbeiten oder sonst irgendwo, wo es niemand mitbekommt. Öffentlich darauf hinweisen, das man Pseudowissenschaft und Scharlatanerie nicht so supertoll ist, geht gar nicht! Wo kämen wir denn da hin! Ja, das ist tatsächlich alles zutiefst “militant”, das ist eine fiese “Hexenjagd”, das ist höchstens noch mit “Kreuzzügen” vergleichbar, dass ist purer und reiner “Hass”! Wehret den Anfängen! Schweigt still und lasst die Esoteriker ihren Scheiß in Ruhe abziehen – wir wollen ja nicht unhöflich sein.

    (P.S. Ich sitze gerade nicht im bequemen Bürostuhl und meinen Namen kann man in ganzer Länge nachlesen)

  12. Ja, am besten ist es, wir sind alle ganz ruhig und halten denn Mund. Am besten ist es, wir lassen die Scharlaten weiter den Menschen das Geld aus der Tasche ziehen und sagen um Himmels Willen nichts, ansonsten könnte das noch wer unhöflich finden. Am besten ist es, wir lassen Leute wie Broers & Co weiterhin anderen Menschen Angst einjagen, lassen Leute wie die Homöopathen ohne Grenzen in Afrika kranke Leute verarschen, lassen Eso-Sekten ihre Gehirnwäschen betreiben – und sagen nichts dazu. Schon gar nicht im Internet. Das ist primitiv und unhöflich und noch dazu könnens dort alle lesen! Wenn wir schon so böse sein müssen und andere Menschen kritisieren, dann doch bitte irgendwo im Feuilleton der Qualtitätspresse, in wissenschaftlichen Facharbeiten oder sonst irgendwo, wo es niemand mitbekommt. Öffentlich darauf hinweisen, das man Pseudowissenschaft und Scharlatanerie nicht so supertoll ist, geht gar nicht! Wo kämen wir denn da hin! Ja, das ist tatsächlich alles zutiefst “militant”, das ist eine fiese “Hexenjagd”, das ist höchstens noch mit “Kreuzzügen” vergleichbar, dass ist purer und reiner “Hass”! Wehret den Anfängen! Schweigt still und lasst die Esoteriker ihren Scheiß in Ruhe abziehen – wir wollen ja nicht unhöflich sein.

    (P.S. Ich sitze gerade nicht im bequemen Bürostuhl und meinen Namen kann man in ganzer Länge nachlesen)

  13. Durchgebrettert:Der Papst wie v.Däniken?

    Eine Nominierung für das goldene Brett stellt die Betroffenen an den Pranger. Die Bekannteren unter den Nominierten – z.B. Erich von Däniken – dürften sich allerdings schon längst dagegen immunisiert haben und die Anprangerung entweder auf der Sollseite ihrer finanziell einträglichen Beschäftigung mit Esoterischem oder aber sogar als Steigerung ihres Bekanntheitsgrades wahrnehmen.
    Als Kandidaten für das goldene-Brett-für-den-Unfug-des-Jahres sind nicht nur Leute vorgesehen, die esoterische Lehren (im weiteren Sinne) verbreiten, sondern auch Wissenschafts-Häretiker und alle, die sich mit Dingen exponieren, die unter die Kategorie Parawissenschaft/Pseudowissenschaft und damit zusammenhängender Scharlatanerie fallen.

    Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft und Religion

    Die starke Ausrichtung der Initianten des “Goldenen Brettes” auf das skeptisch-naturwissenschaftliche Weltbild birgt allerdings auch Gefahren.
    Viele klassische Geisteswissenschaftler vertreten nämlich durchaus Welterklärungen, die sich schlecht mit dem skeptisch naturwissenschaftlichen Weltbild vertragen und diese “Wissenschaftler” haben dies sogar so an der Universität gelernt.
    Dazu kommen dann noch die Vertreter der klassischen Religionen, die für die Orthodoxie einstehen (also die Etablierten, nicht die Abgehobenen), die aber auf der Basis dieser Orthodoxie beispielsweise die Evolutionslehre ablehnen oder Ansichten über die Realität einer geistigen Welt pflegen, die für strenge Naturwissenschaftler nicht akzeptabel sind. Mit einem strengen Naturwissenschaftler meine ich jemanden, der das wissenschaftliche Denken beim Verlassen des Labors nicht einfach ablegt wie seine Laborschürze, sondern der auch als Privatmann aussersinnliche Realitäten entweder als nicht existent ablehnt (starker Naturalismus) oder sie aber als irrelevant betrachtet (schwacher Naturalismus).
    Ein streng denkender Naturwissenschaftler tendiert dazu, nicht nur klassische Esoteriker, sondern auch Gottesmänner und gewisse Geisteswissenschaftler auf den Index zu setzen. Dies zeigt sich auch in der Nominierungsliste

    Die Liste: Esoteriker, Häretiker, Religiöse

    Hier die Goldenes-Brett-Kandidaten nach Kategorien geordnet (unvollständig):

    Organisationen: Scientology, Waldorfschulen, Bundesregierung der Schweiz (bezahlte Alternativmedizin ), The Lat Earth Society, impfkritik.de, PM Magazin, GWUP, KOPP-Verlag
    Physiko-Magier: Dr. Michael König, Adolf Schneider
    Esoteriker: Kyronschule, P.A.Straubinger, Waldorf, Raymond Moody, Erich von Däniken
    Geschäftemacher Thomas G. Hornauer, Erich von Däniken
    Paramedizin: Masaru Emoto, Johann Grander, Metamediziner, Geerd Hamer
    Physik-Häretiker: Jocelyne Lopez, Alexander Unzicker, Hans Weidenbusch
    Religionsvertreter: Dr.Michael Blume, Papst Benedikt,Joachim Kardinal Meisner
    Thesenritter: Thilo Sarrazin, Claudia von Werlhof

    Da jeder zur Nominierten-Liste beitragen kann, darf man vom Auftauchen eines Namens nicht schliessen, dass er überhaupt zu den Personen gehört, die metaphyischen Unfug verbreiten und damit Antipoden des rationalen (naturwissenschaftlichen) Weltbild sind.

    Sind Religiöse/Theologen und (viele) Geisteswissenschaftler Spinner?

    Hier möchte ich auf die kontroversen Nominierungen eingehen. Das sind für mich Personen oder Organisationen, die in der Gesellschaft etabliert sind, rational argumentieren und als seriös gelten, die aber geisteswissenschaftlich/religiös und nicht skeptisch/naturwissenschaftlich orientiert sind.
    Papst Benedikt (Ratzinger) und Joachim Kardinal Meisner sind wohl von Kirchengegnern nominiert worden. Doch beide, Ratzinger (der Papst) und Meisner (der Kardinal), gehören durchaus zu einer ganz anderen Welt als der naturwissenschaftlich fundierten. Ratzinger befürwortet ein Modell der friedlichen Koexistenz von Glauben und Wissen und will naturwissenschaftliche Erkenntnisse nicht einfach akzeptieren, wenn sie gegen wichtige Grundannahmen der Kirche verstossen, Zitat:”Wir sind nicht das zufällige und sinnlose Produkt der Evolution. Jeder von uns ist Frucht eines Gedankens Gottes.”

    Schein-Absicherung in der Wissenschaft

    Eine interessante Kategorie von sich wissenschaftlich absichernden, aber vielleicht zu wenig skeptischen Personen wird durch Thilo Sarrazin und Claudia Werlhof vertreten. Thilo Sarrazin ist alles andere als ein Esoteriker, er ist auch kein Physik-Häretiker oder Religionsvertreter. In seinem Buch Deutschland schafft sich ab nimmt Sarrazin jedoch an vielen Stellen vorschnell Naturwissenschaftlichkeit in Anspruch – etwas was viele Parawissenschaftler übrigens auch oft und zu Unrecht tun.
    Claudia Werlhof, eine Professorin für Frauenforschung wiederum fällt immer wieder dadurch auf, dass sie das Patriarchat (ihren Forschungsgegenstand) überall am Werk sieht und in diesem Rahmen auch bereitwillig Verschwörungstheorien anhängt.

    Fazit:
    – Nicht nur Spinner und Scharlatane vertreten Meinungen, die kaum kompatibel zum skeptisch/naturwissenschaftlichen Weltbild sind, auch gewisse Geisteswissenschaftler und Religionsvertreter tun dies
    – Jemand, der eine geistige Welt unabhängig von dieser materiellen Welt für real hält und das Hineinwirken von übernatürlichen Kräften in diese Welt annimmt, kann ein Spinner sein, er kann aber auch nur einer anderen, sogar akademischen, Denktradition angehören. So jemanden als Verbreiter von Unfug an den Pranger zu stellen, ist problematisch.

  14. Ich wollte gerade ein Kommentar zu diesem Artikel verfassen und musste feststellen, dass Lars und Florian weitestgehend alles diesbezüglich gesagt haben.
    Die meisten Menschen, die unter die Nominierungskriterien fallen, wollen sich nicht nur an dem Leid anderer Menschen persönlich bereichern, sondern nehmen mitunter sogar deren Tod billigend in Kauf.
    In Anbetracht dessen, finde ich, kann vernachlässigt werden, dass es den ein oder anderen Unschuldigen evtl. trifft, der in der Lage ist, sich adäquat zu wehren.
    Auch finde ich es diesbezüglich erbärmlich, sich über evtl. Tippfehler anderer zu erheben. Haben Sie das wirklich nötig, Herr Hattenbach?

    Ich denke, bei der Verleihung des Preises geht es in erster Linie um Aufklärung und die Aktion trägt unweigerlich dazu bei. Über die Art und Weise kann man sicher streiten, aber ein größeres Publikum wird durch sie sicher erreicht. Auch deshalb halte ich sie für sinnvoll.

  15. @ Florian Freistetter
    vollkommenste Zustimmung! Schreibst das, was ich mir irgendwie gedacht hab, nur in schön & kompakt!

    @ Martin Holzherr
    schön analysiert. Bei der Gegenüberstellung mit den Geisteswissenschaften zeigst du aber mMn ganz deutlich, welche typische Symptomatik auftritt, nämlich die Verfehlung des Kontextes. Genauso wie Naturwissenschaftler zur Kenntnis nehmen, dass sie nicht alles wissen & erklären können, sind die Geisteswissenschaften gut damit beraten, dass das im Umkehrschluss nicht heißt, dass alles möglich ist.
    Aber solche Fälle treffen ja auch gute Nominees garnicht zu, da braucht es schon mehr (wie du eh auch richtig schreibst)

    Das Beispiel welches du für Josef Ratzinger nennst halte ich für nicht unwesentlich: nämlich das an der Ideologie festhalten und sich in die Situation des Unbeweis/widerlegbaren retten. Er spielt also die Trümpfe der Tradition aus und muss aus dem Eck keine Rechtfertigung abliefern. Würde sagen: eindeutiger Fall eines guten Nominees (auch wenn nicht grad was was wir uns wünschen)

    @ A. Venenbaum
    ich hoffe du hast recht und bin mir ebenfalls sicher, dass viele Leute durch den Preis eine gewisse Realitätsvorstellungskorrektur erfahren werden.
    (btw, die Schweitz-Kritik war Lichtecho)

  16. Ein paar Antworten…

    @alle: Vielen Dank für eure Kommentare!

    @fatmike182: Wenn ihr die Nominierungsseite wie ein Forum seht, dann macht euch mal schlau, was Forenbetreibern passieren kann, wenn sich einzelne Personen in deren Forum persönlich angegriffen fühlen. Siehe auch Lars Fischers Kommentar – Stichpunkt Risiko. In jedem Falle werdet ihr von Außen mit dem auf eurere Seite Geschriebenen identifiziert, ob es aus eurer Tastatur stammt oder nicht. Ob das in allen Fällen so in eurem Sinne ist?

    @Martin Holzherr: Danke, ein sehr aufschlussreicher Kommentar!

    @Florian Freistetter: Tut mir ja leid, aber mir scheint, du hast den Blogpost nicht richtig verstanden. Wo rufe ich bspw. dazu auf, Esoteriker in Ruhe ihren Scheiß abziehen zu lassen?

  17. Kommentar @Florian Freistetter

    Zitat. “Ja, am besten ist es, wir sind alle ganz ruhig und halten denn Mund.”

    Es geht nicht darum den Mund zu halten. Es geht darum, dass diese Aktion den Pseudowissenschaftlern und Esoanhängern ein Argument in die Hände spielt mit dem sie die noch Schwankenden auf ihre Seite ziehen können. Nämlich, dass die etablierten Wissenschaftler arrogant seien. Genau diesen Eindruck macht die Aktion nach außen auf die Leute die noch nicht genau wissen wem sie glauben sollen.

    Die unsicheren kann man mit solch einer Aktion nicht auf die Wissenschaftsseite ziehen. Damit verschreckt man sie höchstens. Nur mit sachlicher Aufklärung kann man Zweifelnde überzeugen. Bei den “Nominierten” ist sowieso Hopfen und Malz verloren.

    Anprangern und ins Lächerliche ziehen trägt meiner Meinung nach jedenfalls nicht dazu bei sachliche Aufklärung zu leisten.

  18. leider geht es nicht anders

    Hallo,

    das ist keine Hasskampagne, sondern eine Kommunikationskampagne. Wer die leise Stimme der Vernunft nicht hört, weil sie nur von einer kleinen Gruppe von Skeptikern überhaupt wahrgenommen wird, der muss sich überlegen, wie er die Botschaft medientauglich platziert. Das passiert mal mit Aktionen wie http://www.gwup.org/1023 oder dem Wahrsagercheck.de oder halt mit dieser Aktion. Das mit den Kommentaren, ist sicherlich ein Punkt, ist mir auch komisch aufgestoßen, anscheinend wurde das aber bereits korrigiert. Daher etwas mehr Gelassenheit. Hass ist nun wirklich das letzte der Gefühle, die Skeptiker antreibt, eher manchmal die Wut auf die Ignoranz der Medien. Schau doch Anfang Juni in Wien vorbei, wenn das klappt, du wirst sehen, die Skeptiker sind ganz normale Leute, nur mit etwas mehr Idealismus vielleicht.

  19. ..leider scheinbar echt nicht

    @ Thorsten
    bin da ganz bei dir, in der Defensive warten ob Galileo nicht mal doch wieder einen Wissenschaftler von dem Gebiet was Wissenschaftliches zu sagen hat ist zwar nett, aber in Zeiten des Infotainments romantisch.
    Ich stand 10:23 auch anfangs eher kritisch gegenüber, aber (war dann doch auch dabei) & es hat gut funktioniert! Da geht es garnicht um tiefgehende Information in erster Linie!

    @ Albert Heller
    würden Hauptakteure, die ständig für die GWUP vor der Kamera stehen dort auftreten wäre das sicherlich der Fall. Mit Werner Gruber und Robert Misik haben wir aber auf jeden Fall prominente Personen denen Objektivität beigemessen wird.
    Der Moment in denen die Aktion umschlagen kann, kann erst dann sein, wenn die Organisatoren selbst ein Statement abgegeben haben, das ist bis dato durch die Nominierungen nicht der Fall. Nominierung heißt nicht, dass wir dieser Meinung zustimmen, sondern nur, dass das Minimalkriterium einer möglichen sachlichen Kritik an dem Vorgehen des Kandidaten angebracht sein kann.

    @ Jan Hattenbach
    dessen bin ich mir bewusst, vor allem auch der Bandbreite ab wann sich wer beleidigt fühlt & klagt usw. Das ist auch unser Argument gewesen, die Begründungen einstweilen zu entfernen.
    Wir haben von Anfang an jedenfalls moderiert und die Links und Begründungen gescreent (dass das oft nicht ausreichend ist sondern nur einen geringen Schutz liefert ist mir klar)

  20. @fatmike182: Eine vernünftige Maßnahme, die ich auch gleich mal als Update vermerkt habe…

    @Thorsten: Ja, ich stimme dir vollkommen zu – und ich habe ja auch mehrfach betont, dass ich die Initiative im Grunde auch gut finde. Man darf nur nie vergessen, welche Wirkung die Aktion (und hier meine ich jetzt eben nur den Nominierungsprozess!!) in der Öffentlichkeit erzielt. Bewirkt sie eine andere andere als die gewollte, dann muss man eben was ändern, ohne die ganze Aktion gleich aufzugeben. Das ist ja jetzt passiert, daher gibt es auch nichts mehr zu meckern von mir…

    Nach Wien werde ich es Anfang Juni nicht schaffen, leider…

  21. Nominierungsprozess

    “Man darf nur nie vergessen, welche Wirkung die Aktion (und hier meine ich jetzt eben nur den Nominierungsprozess!!) in der Öffentlichkeit erzielt. Bewirkt sie eine andere andere als die gewollte, dann muss man eben was ändern, ohne die ganze Aktion gleich aufzugeben. Das ist ja jetzt passiert, daher gibt es auch nichts mehr zu meckern von mir… “

    Na Jan, interessant. Hauptsache gemeckert, aber in die falsche Richtung. Die “Anpassung” der Macher des “Goldenen Bretts” hat jetzt die Konsequenz, dass nicht mal mehr eine Begründung für die nominierten Kandidaten erforderlich scheint. Da hast Du das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Oder Dich ganz offensichtlich übernommen.

    Das Gegenteil ist erfolgversprechender. Liefert eine wasserdichte Begründung für Eure Nomierungen ab, schraubt die Anforderungen in diesem Bereich hoch. Dann gibt es auch keine Probleme mit “mobbenden” Trittfahrern.

    Wir werfen als Folie unsere Nominierung für Otto E. Rössler und Hartwig Thim in den Ring:
    http://www.relativ-kritisch.net/blog/?p=4533

    LG
    RelativKritisch Redaktion

  22. Liebe mir nicht näher bekannte Relativkritischredaktion,

    na, erstens habe ich gar nichts ausgeschüttet, sondern meine Meinung gepostet (ich habe keinen direkten Einfluss auf die Brettmacher), und zweitens waren die Begründungen, die bis vor kurzem zu lesen waren, eben alles andere als “wasserdicht”. Dann besser gar keine Begründung für die Nominierung – und eine umso bessere für den letzendlichen Preisträger.

    Ich werd mich jetzt aber nicht laufend wiederholen, warum ich was geschrieben habe dürfte mittlerweile klar sein. Wers immer noch nicht versteht, der will oder kann wohl einfach nicht.

  23. Wie wahr wie wahr

    Lieber Jan, stimme uneingeschränkt zu. Preise dieser Art gibts genug, in Wien gibt es das rosa Handtascherl, das von einem Journalistinnenclub für besonders frauenfeindliche Aktionen verliehen wird, darüber kann man selbst als Preisträger lachen (außer man ist komplett humorlos), aber das hier… sieht aus als könnte jeder den ein F***z drückt eine Mail abschicken, auf der einen Seite steht nur ein kaum zuordenbarer Benutzername, auf der anderen Seite ein “Nominierter” mit vollem Namen (vielleicht zu Recht, vielleicht auch nicht.)

    Preise verleihen, ja bitte, aber bitte nichts so.

  24. Falls es ein Missverständnis gibt

    ich finde es eine gute Idee einen Preis zu verleihen, “Goldenes Brett” ist äußerst passend, und auf keinen Falls ollte man den Schamott mancher Leute unwidersprochen stehen lassen (im Gegenteil) aber die Art und Weise gefällt mir nicht, diese Leute nur zu verärgern halte ich für keinen guten Schachzug. Aufklärung und Überzeugungsarbeit schaut meiner Meinung nach anders aus.

    Ich versuch auf jeden Fall zur Preisverleihung zu kommen!

  25. @ Maria

    aber dann stimmst du dem Jan ja dann doch nicht zu…(siehe Update)

    Wir befinden uns da in einer ähnlichen Argumentation wie man sie von der “Wikipedia darf man nix glauben, da kann jeder reinschreiben” kennt.
    Ich weise darum nochmal darauf hin:
    Nominierungen werden _NICHT_ automatisch freigeschalten und eine Begründung (welche fast immer einen weiterführenden LInk oder einen Scan enthält) ist notwendig.
    Wenn jeder den einen F***z drückt auch imstande ist, zu begründen & rechtfertigen & das zu untermauern warum gerade dieser den Preis verdient, nur dann gebe ich dir recht.

    Zum rosa Handtaschl:
    Bei dem Negativpreis reichen einzelne Aussagen aus, ob das darauf Rückschluss lässt, dass Wolfgang Ambros 2004 der größte Frauenfeind war, oder seine 3 getätigten Worte die größten antifeministischen Manifeste ist daher strittig. Würde man die komplette Liste der gerechtfertigten Nominierungen sehen, könnte man sich ein besseres Bild davon machen.
    Imho also inobjektiv. (soll jetzt keine Wertung sein, ich finde solche Preis durchaus gut, solange sie keine Idealismen bedienen)

  26. @fatmike182, Freischaltungen

    “Nominierungen werden _NICHT_ automatisch freigeschalten”

    Auch wenn die Sache nun durchgekaut ist, eine kleine Bemerkung noch: Automatische Freischaltung wäre auch grob fahrlässig, und ich bin auch nicht davon ausgegangen, dass ihr so unvorsichtig seid. Allerdings bedeutet das ja auch, dass die freigeschschalteten Nominierungen bereits von euch durchgesehen und für veröffentlichbar befunden wurden. Damit macht ihr euch aber mMn erst recht angreifbar.

    Gut, durch die Änderungen ist die Sache ja obsolet, wollte es nur noch mal angemerkt haben…

  27. @ Jan

    yup, absolut. Bei Foren von Zeitungswebsites usw hat man bei automatischer Freischaltung häufig die Ausrede, dass man es nicht gesehen hat — obliegt dem Richter, Kläger das zu glauben. Da nützen auch die Distanzierungs-Texte.
    In unserem Fall wären wir lt angreifbar gewesen, da wir als Herausgeber fungieren und eine deutliche Distanzierung fast unmöglich ist (nach dem Motto: wenn ihr euch distanziert, warum veröffentlicht ihr das dann?)

  28. and finally: Verleihung und Dankesrede

    Die Verleihung zum “Goldenen Brett” ist nun passé. Wenn einer meiner Leser noch ein bisschen Zeit übrig hat, dann sei das “Verleihungsvideo” nebst “Dankesrede” des “Siegers” P. A. Straubinger empfohlen:

    http://www.youtube.com/watch?v=HQvODlkuhBQ

    Ohne inhaltliche Wertung des Films “Am Anfang war das Licht”: Die Rede ist witzig, pointiert, und nicht eben unsympatisch. Wäre vielleicht nicht ganz schlecht, wenn sich der ein oder andere Skeptiker das ein oder andere aus der Rede zu Herzen nähme (Stichwort: wirtschaftlicher Erfolg). Der Kommentar der Internetentität “Relativkritischredaktion” zeigt jedoch, das sowas in gewissen Kreisen offenbar sehr, sehr schwer fällt.

    http://www.relativ-kritisch.net/…sicht#more-5156

    Da bleibt nur, den Machern des “Goldenen Bretts” zu raten: Üben, und nächstes Mal besser machen…

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