Ein kleiner ‘Blast’…

BLOG: Himmelslichter

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Himmelslichter

…ist immerhin der Anfang von etwas Großem. Ein klein bisschen enttäuschend war er schon, der “Rumms”, gehört habe ich ihn in 20 Kilometer Entfernung gar nicht, und auch die Staubwolke war bald wieder verzogen. Der Cerro Armazones sieht jedenfalls noch ziemlich unverändert aus. Naja, gerechnet hatte ich gestern auch nicht mit einem hollywoodmäßigen Spektakel – schließlich war die heutige Sprengung nur der Auftakt für die Planierung des Gipfels, die erst in über einem Jahr abgeschlossen sein wird.

Für die Zuschauer des Livestreams mag die Vorstellung wohl etwas ernüchternd gewesen sein. Das Ganze auf dem Cerro Paranal live mitzuerleben war dennoch die Reise wert. Zumal die noch nicht zu Ende ist: Gleich geht es abermals auf den Paranal zum Fotonachtshooting, und übermorgen dann nach ALMA…

Wieder einmal lasse ich Bilder sprechen!

Das war der EELT-Blast: das Kleine Wölkchen wurde immerhin durch die Sprengung von 5000 Kubikmeter Gestein ausgelöst. Insgesamt werden rund 220000 Kubikmeter vom Gipfel abgesprengt.
Das war der EELT-Blast: das Kleine Wölkchen wurde immerhin durch die Sprengung von 5000 Kubikmeter Gestein ausgelöst. Insgesamt werden rund 220000 Kubikmeter vom Gipfel abgesprengt.
Schnell hatte sich die Staubwolke verzogen...
Schnell hatte sich die Staubwolke verzogen…
Die Honoratioren beim Blastgucken (links Tim de Zeeuw, ESO-Generaldirektor)
Die Honoratioren beim Blastgucken (links Tim de Zeeuw, ESO-Generaldirektor)
Ein Modell-EELT, mit Armazones im Hintergrund
Ein Modell-EELT, mit Armazones im Hintergrund
Festbeflaggung auf dem Paranal. Im Hintergrund der Armazones.
Festbeflaggung auf dem Paranal. Im Hintergrund der Armazones.

Ein Video von den Vorbereitungen zum EELT-Blast hat die ESO heute ebenfalls online gestellt. Darin ist auch der Besuch unserer Gruppe auf dem Armazones vom 18. Juni dokumentiert…

Nachtrag: Aus wesentlich kürzerer Distanz sah die Explosion schon eher nach was aus (Bild: ESO). Hier auch als Video.

Closeup des EELT-Blast (Bild: ESO)
Closeup des EELT-Blast (Bild: ESO)

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

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