Komet Siding Spring am Marshimmel – Update: bestätigt!

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Es sieht ganz so aus, als wäre der Marsrover Opportunity erfolgreich gewesen: Noch rohe Bilder, die von der Nasa heute verbreitet werden, zeigen einen deutlichen diffusen Lichtfleck, der Komet C/2013 A1 Siding Spring am marsianischen Himmel kein könnte. Das wäre ein toller Erfolg – an dem wir uns dank der Nasa ohne lange Wartezeit erfreuen können! Update: Es ist tatsächlich der Komet! Und inzwischen gibt es auch Bilder der HiRISE-Kamera an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters – die ersten eines Kometenkerns aus der Oort-Wolke (der mit nur 0,5km offenbar deutlich kleiner ist, als ursprünglich gedacht).

Ein diffuser Fleck am Marshimmel, aufgenommen gestern abend (Sol 3817) vom Marsrover Opportunity - ist es Siding Spring?
Ein diffuser Fleck am Marshimmel, aufgenommen gestern Abend (Sol 3817) vom Marsrover Opportunity – ist es Siding Spring?

Nachtrag: hier die von der Nasa bearbeitete Version, zwar immer noch ein Rohbild, aber mit markierten Sternen.

NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./ASU/TAMU
NASA/JPL-Caltech/Cornell Univ./ASU/TAMU

Das Rohbild zeigt an der Stelle, an der sich gestern der Komet befunden haben müsste (Nachtrag: ich schließe das aus der Tatsache, dass Opportunity diesen Bereich fotografiert hat – habe aber keine Info darüber, ob der Komet wirklich an dieser Stelle erscheinen müsste. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.), einen deutlich elongierten, diffusen Fleck.  Die Punkte sind Sterne, die kurzen Striche offenbar Cosmics (also kosmische Partikel, die die Pixel der Kamera ausgelöst haben). Opportunity kann Sterne bis etwa zur 6. Größenordung sehen – das entspricht der Grenzgröße des bloßen Auges unter dunklem Himmel.

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

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