Unglaubliche Nahaufnahmen von Komet 67P…

BLOG: Himmelslichter

ein Blog über alles, was am Himmel passiert
Himmelslichter

…, aufgenommen von der OSIRIS-Kamera an Bord von Rosetta, wurden heute auf der AGU-Tagung in San Francisco vorgestellt. Sie müssen toll anzuschauen gewesen sein.

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Mit dem Astronomievirus infiziert wurde ich Mitte der achtziger Jahre, als ich als 8-Jähriger die Illustrationen der Planeten auf den ersten Seiten eines Weltatlas stundenlang betrachtete. Spätestens 1986, als ich den Kometen Halley im Teleskop der Sternwarte Aachen sah (nicht mehr als ein diffuses Fleckchen, aber immerhin) war es um mich geschehen. Es folgte der klassische Weg eines Amateurastronomen: immer größere Teleskope, Experimente in der Astrofotografie (zuerst analog, dann digital) und später Reisen in alle Welt zu Sonnenfinsternissen, Meteorschauern oder Kometen. Visuelle Beobachtung, Fotografie, Videoastronomie oder Teleskopselbstbau – das sind Themen die mich beschäftigten und weiter beschäftigen. Aber auch die Vermittlung von astronomischen Inhalten macht mir großen Spaß. Nach meinem Abitur nahm ich ein Physikstudium auf, das ich mit einer Diplomarbeit über ein Weltraumexperiment zur Messung der kosmischen Strahlung abschloss. Trotz aller Theorie und Technik ist es nach wie vor das Erlebnis einer perfekten Nacht unter dem Sternenhimmel, das für mich die Faszination an der Astronomie ausmacht. Die Abgeschiedenheit in der Natur, die Geräusche und Gerüche, die Kälte, die durch Nichts vergleichbare Schönheit des Kosmos, dessen Teil wir sind – eigentlich braucht man für das alles kein Teleskop und keine Kamera. Eines meiner ersten Bücher war „Die Sterne“ von Heinz Haber. Das erste Kapitel hieß „Lichter am Himmel“ – daher angelehnt ist der Name meines Blogs. Hier möchte ich erzählen, was mich astronomisch umtreibt, eigene Projekte und Reisen vorstellen, über Themen schreiben, die ich wichtig finde. Die „Himmelslichter“ sind aber nicht immer extraterrestrischen Ursprungs, auch in unserer Erdatmosphäre entstehen interessante Phänomene. Mein Blog beschäftigt sich auch mit ihnen – eben mit „allem, was am Himmel passiert“. jan [punkt] hattenbach [ät] gmx [Punkt] de Alle eigenen Texte und Bilder, die in diesem Blog veröffentlicht werden, unterliegen der CreativeCommons-Lizenz CC BY-NC-SA 4.0.

4 Kommentare

  1. Tja, es geht wohl mal nichts über eine transparente Forschung…..
    Die Frage für mich ist aber, wozu Steuergelder für derart “geheimhaltungswürdige” Forschung aufgebracht werden soll. Ich denke, dass zumindest diejenigen die das mit ihrem Geld finanzieren auch bei Interesse daran teilhaben sollen. Ich glaube nicht, dass da etwas “weggeguckt” wird. Dass es anders geht haben ja andere beteiligte ForscherInnen bewiesen und die haben bei mir als Steuerzahler auch ein Stein im Brett…..

  2. Immerhin wurde ein Großteil der Rosetta-Sessions der AGU-Tagung – zusammen fast 6 Stunden Vorträge – frei im Web getreamt, nur immer dann, wenn ein OSIRIS-haltiger Vortrag kam, wurde der Stecker gezogen. Trotzdem war m.E. das Glas deutlich mehr als zur Hälfte voll, denn was durchkam, waren z.B. umwerfende Mikroskop-Aufnahmen sanft eingefangener Staubteilchen des Kometen (mit COSISCOPE) und faszinierende Nahaufnahmen der Kometenoberfläche (von ROLIS bei den Landungen 1 und 3). Man konnte sich ein gutes Bild davon machen, dass die Rosetta-Forscher wirklich “in Daten ertrinken”, wie man öfters hört. Und die Vorfreude auf die ersten “richtigen” Veröffentlichungen – da soll es ja demnächst ein Nature-Sonderheft geben – steigt gewaltig: Parallel müsste es dann eigentlich auch einen Schwung genialer Bilder für alle geben, weit über OSIRIS hinaus.

    • Aha, also um es kurz zusammen zu fassen: Erst haben wir alle schon einmal über unsere Steuern die Entwicklung und den Betrieb von OSIRIS finanziert und jetzt können wir noch einmal zahlen, um wenigstens mal in Nature ein paar Ergebnisse zu sehen. Das nennt man wohl Eurologik – aber irgendwie hat man mich da abgehängt … ich kapier’s nicht so ganz.

      • Das war vor drei Jahrzehnten bei Giotto nicht anders: Die coolen Bilder einer gewissen Kamera eines gewissen Instituts gab es auch erst in einem Nature-Sonderheft zu sehen. Mit dem Unterschied, dass dieses Heft – ein heiß begehrtes Sammlerstück übrigens – bereits im Mai 1986 heraus kam, also gerade mal zwei Monate nach den Vorbeiflügen der Raumsonden an Halley. Die OSIRIS-freien AGU-Vorträge kann man sich übrigens inzwischen hier angucken (freie Registrierung bei der AGU nötig). Und das ist nun doch erheblich mehr als was wir nach den großen Halley-Tagungen später im Jahr 1986 zur Verfügung hatten – da gab’s ja noch nicht mal das WWW …

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