Denkanstöße – „Brauchen wir Gott?“ Atheistische Denkstrategien und Lebensstrategien

BLOG: Hinter-Gründe

Denk-Geschichte(n) des Glaubens
Hinter-Gründe

Oft denke ich an Pascal Boyers wichtigen Schlusssatz aus „Religion: Bound to believe?“ * :

Formen von religiösem Denken scheinen für unsere kognitiven Systeme den Weg des geringsten Widerstandes darzustellen. Im Gegensatz dazu ist Unglauben in der Regel das Ergebnis bewussten, mühevollen Ankämpfens gegen unsere natürlichen kognitiven Dispositionen – und damit wohl kaum eine leicht zu verbreitende Ideologie.

Gleichzeitig denke ich auch an Leute, die es sich sehr einfach machen mit ihrem Atheismus: Atheistisch seien die Intelligenteren, zu denen gehörten selbstverständlich sie selber. Schöner Zirkel, nicht gerade circulus vitiosus, eher virtuosus: Die sich als Virtuosen verstehen, finden sich in ihm selbst. 

Oder an den englischen Biologen, der kraft seines Fachwissens alles in sein Fach schiebt und mit dem als frei schwebende Entität charakterisierten „Zeitgeist“ frei über den Wassern der philosophischen Fragen schwebt. Denke ich dem gegenüber aber auch an Leute, die ihren Glauben an einen persönlichen Gott – natürlich Mann nach dem Bild der Europäer und selbstverständlich allwissend, allgütig und allmächtig – als billigste Selbstverständlichkeit hinausposaunen. Und den anderen unterstellen, sie wollten – moralisch sehr bedenklich – nur nicht auf Gott hören, oder sie seien – moralisch wenigstens entschuldbar – psychisch defekt.

Cover

Nun begegnete mir das vom Mitblogger Edgar Dahl herausgegebene Buch „Brauchen wir Gott? Moderne Texte zur Religionskritik.“ Das weckte mein Interesse. Ich hatte ja bereits schon einiges zum Thema gelesen. Doch nach allem Möglichen und Unmöglichen, das mir in den letzten Jahren im Netz dazu begegnete, war ich echt überrascht: Da sind Beiträge von Leuten gesammelt, die es – mit wenigen Ausnahmen – sich und anderen gewiss nicht leicht gemacht haben. Etwa gleich voran die Ausführungen von Gerhard Vollmer: „Bin ich ein Atheist?“ Wie präzise er durchdekliniert, was Glaube an die Existenz von Göttern bedeuten kann: Was heißt „Gott“ ? Was heißt „Glaube“? Beides hat ja eine gewisse Bandbreite. Natürlich konzentriert er sich letzten Endes auf den Gottesbegriff, wie er sich in unserem europäischen Kulturkreis herausgebildet hat und die Fragen, die in diesem kulturellen Zusammenhang aufgeworfen wurden. Darauf konzentrieren sich auch die meisten anderen Autoren. Ist ja für Leser hierzulande auch relevanter als etwa Gottesvorstellungen in Japan oder die der australischen Ureinwohner.
Doch dabei kommt er, und kommen die anderen weitgehend ebenso, auch auf die typischen Weichenstellungen für die Gottesbegründungen und Gottesbeweise, wie sie sich erst in der europäischen Tradition vollends ergeben haben – also dem längst vorher wirksamen Gottesglauben erst nachträglich denkerisch angeheftet wurden. Auch ob der Existenzbegriff der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gottesbeweise, durch die Brille des modernen Menschen gesehen, überhaupt passt – das wird damit ausgeblendet, wäre aber (z.B. mit Tillich, Rahner, Bonhoeffer…) doch immer wieder neu zu fragen, anstatt sie nur unwirsch auf die Seite zu wischen, wie es Adolf Grünbaum in seinem ansonsten wichtigen Essay „Das Elend der theistischen Moral“ tut.
In der Richtung könnte man wohl auch fragen bei so brillanten Statements – wahren Perlen in diesem Band ! – wie denen von Hans Albert („Formen des religiösen Pragmatismus“), der dem „ontologischen Gottesbeweis“ immerhin „eine wichtige Brückenfunktion für die gesamte Wirklichkeitserkenntnis“ zuschreiben kann, und bei Anthony Flew, der in „Theologie und Falsifikation“ ebenso glasklar deduziert, wo der mit philosophischen Argumenten untermauerte Theismus doch seine logischen Sollbruchstellen hat.

Creation of God

Hendrik Pretorius, Creation of God de Theism

Pascals "Wette" und manche Grabenkämpfe

So wird natürlich der bei Albert, Vollmer und anderen immer wieder genannte Blaise Pascal unumgänglich, der die ganze Fragestellung zu einer „Wette“ verkommen ließ; und dazu, dass „Glaube“ heilsentscheidender „Glaube“ sei, wenn er nur fest mit der Existenz Gottes rechne.
Was gelebter Glaube ist, das lässt sich doch nicht über den kognitiven Leisten schlagen! Und es ist doch pervers, wenn man immer noch und immer wieder das, was Gläubige traditioneller Weise „ewige Seligkeit“ nennen, davon abhängig macht, zu welchen kognitiven Schlussfolgerungen sich jemand kraft seiner geistigen Fähigkeiten durchzuringen weiß bzw. wie er sich den jeweils allgemeinen Denk-Vorstellungen anpasst. Aber so verschanzen sich die einen im Schützengraben des Atheismus und die anderen in dem des Theismus. Die Aufgabe, die wir nicht so leicht aufgeben sollten, wäre: sich und die Gegenseite aus den Schützengräben zu befreien. Es gäbe um der Menschlichkeit des Menschen willen einige Aufgaben, die – „jenseits von Lästerung und Gebet“ (A.Camus in „Die Pest“) – über die ideologischen Gräben hinweg gemeinsam angepackt werden müssten.

Engl Poster gegen Atheismus d franz Revolution


Klarheit der Argumente…

Ja,  man kann doch auch voneinander lernen, einander wenigstens unverstellt kennen lernen: Ich hatte mit diesem Buch die Gelegenheit, wieder einmal zu bewundern, wie gut und solide die meisten der atheistischen Autoren ihre Argumentation ausgearbeitet haben; und man wünschte sich auf theistischer Seite mehr solcher Beispiele: dass sie ähnlich klar Auskunft geben und nicht mit geistreichen und tief gründelnden Wortspielen die anstehenden Probleme des Glaubens vernebeln, sondern ebenso klar wie Vollmer durchdeklinieren, was mit „Gott“ und „Glaube“ gesagt ist – damit man es nicht mit dem Teekessel Russels verwechselt und nicht mit den Feen von Dawkins.
Der Erklärungswert des Atheismus kann – gerade auch wie diese hier gesammelten Aufsätze zeigen – in sich sehr konsistent dargestellt werden.
Aber irgendwie klingt mir vieles doch wie Gebrauchsanleitungen für Computer und ihre Programme, in denen immer wieder, selbstverständlich logisch stringent, nur erklärt wird, „wie alles funktioniert“. Warum etwas dann immer wieder denn doch nicht so gut funktioniert wie programmiert – das sucht man bei diesen Programmen meist vergeblich. (Höchstens solche erhellenden Anweisungen wie „Haben Sie auch alle Steckverbindungen geprüft? das Papier richtig eingelegt…? )

Nun, die Menschen sind etwas komplizierter als Computerprogramme. Sie funktionieren noch weniger fehlerfrei. Wie alles auf dem atheistischen Reißbrett funktionieren kann, kann schon einleuchtend erscheinen. Aber die verschiedensten Menschen suchen im widersprüchlichen Leben auch die verschiedensten Antworten, bei denen Widerspruchslosigkeit vielleicht sogar unangemessen wäre. Vielleicht sollte man gerade Gerhard Vollmers „Evolutionäre Erkenntnistheorie“ daraufhin noch einmal anschauen.

Oder lesen wir Pascal Boyer in zwei Richtungen: Möglicherweise ist religiöses Denken eine Form, die die letzte mögliche Konsequenz des Denkens vermeidet. Doch wenn dies „gegen unsere natürlichen kognitiven Dispositionen geht“ – müssen Atheisten denn den oft religiös ausgetragenen Kampf gegen die Natur auf ihre Weise fortsetzen?

… und Lebenskonzepte
Newton - Blake

Sicher kann ein Denker in Einsamkeit und Freiheit sich seine Konstruktion zurechtlegen und daraus sein Lebenskonzept machen (wie hier Isaak Newton, als einsamer Konstrukteur dargestellt von William Blake) . Er wird dabei entsprechend seinen persönlichen Erfahrungen das Lebenskonzept immer wieder neu nach möglichen Fehlern untersuchen und neu berechnen. Doch wenn zum Ich ein Du kommt und aus Ich und Du ein größeres Wir wird und schließlich das Wir nach einer gemeinsamen Lebensmelodie drängt, braucht es auch gemeinsame Wertvorstellungen, Mythen, Rituale… Auf dem Weg dieses Lebensvollzugs wäre die Frage nach Gott noch einmal neu und ganz anders zu stellen.
Jedenfalls sind bisher Religionen – zumeist, aber nicht durchweg und nicht mit zwingender Logik, theistisch – für dieses aus der evolutionär erklärbaren psychischen Natur des Gemeinschaftswesens „Mensch“ entstandene Bedürfnis in eigentlich allen Völkern zum Austragungsort geworden.
Denkbar wäre es schon – und ich kann wohl unterstellen, dass das auch ernsthaft und problembewusst versucht wird – , dies auch mit atheistischen Vorgaben zu machen. Denkbar schon, mal sehen.

 


* So zitiert aus „Zeit online“ „Das Hirn, dein Gott“.
Englisches Originalzitat:
„Some form of religious thinking seems to be the path of least resistance for our cognitive systems. By contrast, disbelief is generally the result of deliberate, effortful work against our natural cognitive dispositions — hardly the easiest ideology to propagate.”

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Veröffentlicht von

Hermann Aichele Jahrgang 1945. Studium evang. Theologie in Tübingen, Göttingen und Marburg (1964-70), Pfarrer in Württemberg, jetzt im Ruhestand. Hinter die Kulissen der Religion allgemein und besonders des in den christlichen Kirchen verkündeten Glaubens zu sehen, das war bereits schon in der Zeit vor dem Studium mein Interesse: Ich möchte klären, was gemeint ist mit den Vorstellungen des Glaubens, deren Grundmaterialien vor Jahrtausenden geformt wurden - mit deren Über-Setzung für uns Heutige man es sich keinesfalls zu leicht machen darf und denen gegenüber auch Menschen von heute nicht zu leicht fertig sein sollten.

40 Kommentare

  1. Nachdem ich erfuhr, wie die Vertreter verschiedener Relgionen mit gleicher Vehemenz darauf bestanden, nur ihre Lehre sei die einzig richtige, allein seligmachende, war ich für die Religion verloren. Wie hätte ich mich den für eine entscheiden können? Welche ist den wirklich die richtige?
    Das war jetzt nicht wie Pascal Boyers schreibt, bewusstes, mühevolles Ankämpfen. Er beschreibt eher einen Menschen, der in einer Religion groß wurde, sie deshalb auch annehmen konnte und sich erst später unterstützt von Argumenten davon befreit.
    Gerade beim Thema Religion scheint mir ein rationalistisches Herangehen nicht das angemessenste. Überzeugender ist eine evolutionäre Sicht, nach der Gemeinschaften mit religösen Ansichten denen ohne überlegen sind. Für den Ausgang einer Schlacht ist es überaus vorteilhaft, wenn man davon überzeugt ist, von den stärksten Mächten der Welt unterstützt zu werden. Auch lässt der Glaube an ein paradiesisches Leben nach dem Tode Menschen ihr dieseitiges Leben besser ertragen. Das sind nur zwei von vielen praktischen Vorteilen, die eine Religion bietet.
    Sowas wie rationale Gottesbeweise scheinen mir so sinnvoll, wie der Versuch zu beweisen, daß etwas lecker schmeckt.

  2. Denkgebäude

    Manche Denkgebäude sind nichts wert, mögen sie noch so spitzfindig intellektuell begründet sein – da ihre Grundlage falsch/mangelhaft ist.

    Z.B. werden die sogenannten Nahtod-Erlebnisse (NTEs) nicht wissenschaftlich untersucht, obgleich sie so strukturiert sind, wie es dem Erleben im menschlichen Lebenslauf ab dem 6. Schwangerschaftsmonat entspricht; d.h. sie stammen aus den eigenen Erinnerungen. Weltweit sind die Strukturen der NTE-Erlebnisse gleich, lediglich die Inhalte unterscheiden sich. Eine gemeinsame Struktur ergibt sich daraus, dass der Mensch biologisch überall gleichartig ´funktioniert´. Unterschiedliche Inhalte ergeben sich aus dem individuellen Lebenslauf bzw. der örtlichen Kultur.
    Viele der dabei erlebten/erinnerten Erfahrungen spielen eine wichtige Rolle z.B. als Grundlage für Spiritualität, Religiosität und als Basis von Moral.

    Bisher werden NTEs wissenschaftlich ignoriert oder falsch (als Ergebnis eines Sterbeprozesses) betrachtet. Dabei könnte man damit die Basis für Religiosität wissenschaftlich begründen – ob dies aber für die Theologie oder den Atheismus eher nützlich ist, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall nützt es den Menschen, denn wenn man die Gehirnfunktionen besser versteht, kann man eventuell neue Therapien entwickeln.

  3. “Formen von religiösem Denken scheinen für unsere kognitiven Systeme den Weg des geringsten Widerstandes darzustellen.”

    Das “religiöse Denken” scheint mir ein zu großes Sammelsurium mit zu vielen Variablen zu sein. Auch der bekannte Spruch, der Einstein zugeschrieben wird: “Religion ohne Wissenschaft ist blind, Wissenschaft ohne Religion ist lahm” trifft in einen Hohlraum, dem der Kern verlustig gegangen ist. Es gibt bessere Begriffe: Inspiration, Vorstellung, die uns oft unbewußt eine Vorauswahl treffen läßt. Danach setzt die eigentliche Arbeit ein: wie viel davon ist bloßer Wahn, was davon stimmt mit dem überein, was wir Wirklichkeit nennen.

  4. Nachtrag

    Und Wirklichkeit wiederum muß sinnlich erfahrbar sein. Es ist nicht einzusehen, Kants Original: “Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauung ohne Begriffe sind blind” zu verlassen. Ich folge aber Schopenhauer insofern, daß manches erfahrbar, aber im kantschen Sinne nicht erkennbar ist. So wird ein Rest von Metaphysik bestehen bleiben, aber man hat große Ursache, sie auf ein Minimum zu reduzieren.

  5. “Im Gegensatz dazu ist Unglauben in der Regel das Ergebnis bewussten, mühevollen Ankämpfens gegen unsere natürlichen kognitiven Dispositionen – und damit wohl kaum eine leicht zu verbreitende Ideologie.”

    Das ist Stuß! Das mühevolle Ankämpfen führt zum Eingeständnis des Nichtwissens! Zum Unglauben paart sich die Passivität. “Ich glaube nicht, wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe” -das allein nenne ich Unglaube! Aber nach Kant heißt es: Was kann ich wissen? Was muß ich tun? Was darf ich hoffen? Und endlich: Was ist der Mensch? Denn am Menschen allein hängt es ab, was er als Wirklichkeit wahrnimmt. Also muß der Mensch sich zum Gegenstand seiner Betrachtungen machen. Das geht allerdings nur, wenn man den Schritt zur “Kopernikanischen Wende in der Metaphysik”, wonach sich die Gegenstände nach der Erkenntnis richten, mitgemacht hat. Das ist Leistung, die den Namen verdient!

  6. The Contrast

    Lieber Herr Aichele, woraus stammt denn diese Gegenüberstellung von British und French Liberty von 1792?

    Ist ja interessant, dass diese Form der Verteufelung des Atheismus eine so lange Tradition hat. Ich dachte, das sei eine eher moderne Erscheinung (als Reaktion auf die “Angriffe” gegen die Religionen, etwa durch Dawkins).

  7. Zwei Anmerkungen

    @Michael

    Ich wollte Ihrem Kommentar einfach gerne zustimmen – und zwar nicht etwa deswegen, weil wir Namensvettern sind. Sondern weil ich es in der Tat auch so sehe. Wer würde denn Musik, Kunst, Fussball etc. pp. danach bewerten wollen, ob sie “rational begründbar” sind? Oder ihnen die Existenz absprechen, weil sie es nicht sind? Eine evolutionäre Betrachtung weist über rationalistische Engführungen hinaus.

    @Hermann Aichele
    Ich wollte mich gerne der Frage von @Balanus anschließen. Den grundlegenden Vergleich der angelsächsischen und “kontinentalen” Freiheitsbewegungen kenne ich erst von Friedrich August von Hayek, aber er scheint ja doch schon viel älter zu sein. Und erinnert daran, dass explizit laizistisch-religionskritische Ideologien vor allem in katholisch dominierten Ländern entstanden, wogegen sich in protestantischen Gesellschaften Religionen & Freiheitsbewegungen bei allen Konflikten doch häufiger verbanden…

  8. @Michael – Religiöser Alleinvertretungsanspruch

    Ja, Michael, die Vehemenz mancher Religionsvertreter in der Behauptung ihrer jeweiligen Richtigkeiten dient nicht deren Glaubwürdigkeit. Danke, dass Sie das so deutlich aufzeigen. Insgesamt betrifft dies allerdings eine Minderheit innerhalb der Religionslandschaft – der statistischen Anzahl nach: nämlich eine Sonderentwicklung, fast ausschließlich im Christentum und Islam. Da aber diese beiden zusammen wieder einen gewaltigen Anteil an der Weltbevölkerung betreffen, ist’s doch relevant. Nur wiederum: Wie viele der Anhänger dieser beiden Religionen verhalten sich so dogmatisch-rechthaberisch wie ihre jeweiligen Religionsvertreter? Und wiederum: Die Gefahr ist wohl weniger ihre derzeitige absolute Zahl als ihr derzeitiges Wachstum: Shall the fundamenatlists inherit the earth“.
    Deshalb stehe ich ja für eine Form des christlichen Glaubens, die sich der kritischen Hinterfragung öffnet – sowohl im interkonfessionellen Gespräch (was Ihnen wohl vor Augen steht) als auch im interreligiösen als auch im grundsätzlichen zum Thema: Religion oder nicht Religion, das ist hier die Frage.
    Rationalistisches Herangehen an das Verstehen von Religion hat schon auch seinen partiellen Sinn. Das machen Religionswissenschaftler. Ich vermute, Sie meinen eher rationalistisches Widerlegen der Religion, mit dem Ziel sie abzuschaffen. Da kommt man schnell an Grenzen, die (wie gerade Pascal Boyer zeigt) tief in der Psyche des Menschen verankert sind.
    Eine evolutionäre Sicht der Entstehung von Religion vertrete auch ich – wobei es erkenntnistheoretisch offen bleiben muss, ob unsere altsteinzeitlichen Vorfahren Gott erfunden haben oder vorgefunden/wahrgenommen haben. Und natürlich: Was Religionen/Gottesbilder/Gottesbegriffe über Gott sagen, muss nicht Gott selber sein. Also: Die erkenntnistheoretische Entscheidung lässt sich nicht abschließend beantworten aus (religionswissenschaftlich richtigen) Beobachtungen wie Fitnessvorteil (im Krieg oder „diesseitiges Leben besser ertragen“).
    Zur Jenseitshoffnung betone ich immer wieder: Schauen Sie die griechisch/römische Religion an: Da ist nix von Jenseits-Hoffnung – bei der durchaus ähnlichen der alten Germanen ist auch sehr wenig Jenseitshoffnung – die Indianer auch nicht: Walhalla, Ewige Jagdgründe oder so was, das ist keine zum irdischen Leben als positives Gegenstück propagierte Hoffnung, sondern ein Trostpflaster auf den Verlust des wertvollen Lebens. Der Hades der Griechen auch nicht. Die Ägypter möchte ich noch besser durchschauen: Ich habe sie immer noch im Verdacht, dass sie nur ihren Königen ewige Herrschaft zugebilligt haben. Aber fürs normale Volk auch keine besondere Hoffnung. Ich habe schon ein paar Ägyptologen gefragt, aber nie eine klare Antwort bekommen.
    So, aber jetzt auch: Die alten Teile des Alten Testaments (Geschichten um Abraham/David ff) haben auch keine Jenseitshoffnung. Das kam erst ganz am Ende rein und war noch zur Zeit Jesu umstritten.
    Wichtige Schlussfolgerung: Jenseitshoffnung muss nicht die Triebkraft, das Gerüst der Religion sein. Sie kann es werden , besonders in besonderen Krisenzeiten.

  9. @KRichard – Denkgebäude Nahtoderfahrungen

    Danke, KRichard, für Ihren Kommentar. Denkgebäude, sage ich aber auch, haben schon auch ihren Wert. Nur, manche haben sich darin schon verstiegen.
    Nahtoderlebnisse werden meines Wissens heutzutage sehr wohl auch wissenschaftlich untersucht. Und dabei parallelisiert mit gleichartigen Erlebnissen, die durch besondere Manipulation mit Botenstoffen des Gehirns ausgelöst werden können. Sie finden dazu sicher einiges im Netz. Ich müsste da mich erst wieder neu hineindenken. Aber es ist ja hier nicht das Thema.
    Ich könnte mir auch vorstellen, mal einen Beitrag dazu zu schreiben. In der Richtung denke ich: Die Erfahrungen gibt es schon lange. Natürlich haben auch Schamanen und Priester solche gesammelt (persönlich oder von anderen) und natürlich auch aus solchen Erfahrungen Bausteine für ihre Theorien um Leben und Tod gemacht.
    Das heißt: Die Erfahrungen sind ja weltumspannend frappant ähnlich. Die persönliche Ausdeutung ist (ähnlich wie die Erinnerung eines Traumes) auch kulturell geprägt UND solche kulturell geprägten Erinnerungen werden dann auch noch für kulturell unterschiedliche (religiöse) Gesamttheorien benützt.
    Aber – siehe auch meine Antwort auf Michael – ich möchte betonen: Nahtoderfahrungen sind für Religiosität auch interessant, aber als Basis für Religion eignen sie sich nicht: Sie decken nur einen Ausschnitt, ein Teilthema der religiösen Lebensbewältigungsstrategie ab.

  10. @Dietmar Hilsebein – Religiöses Denken

    Ja, danke, Dietmar Hilsebein. Sie führen da auf die verschiedensten Wege. Ich muss aufpassen, dass ich mich nicht auf Seitenwege abbringen lasse.
    Religiöses Denken kann natürlich alles Mögliche und Unmögliche beinhalten und auslösen. Und man kann um so mehr mit „In God we trust“ vereinnahmen, je weniger klar gesagt wird, welcher Weg konkret gegangen werden soll. Allerdings bei der Präambel unseres Grundgesetzes mit „In Verantwortung vor Gott und den Menschen“ war noch sehr klar vor Augen, was auf keinen Fall mehr geschehen darf…
    Ob Inspiration (ähnlich wohl Spiritualität) Besseres provoziert? Man kann mit allem Schindluder treiben (bzw. auf dem religiösen Markt Geld verdienen). Verantwortliche Theologie und Philosophie arbeitet (im Dialog mit anderen Humanwissenschaften) das, was da auf dem religiösen Markt geschieht, auch verantwortlich durch. Ein Gesamtkonzept dafür gibt es wohl nicht, habe ich jedenfalls nicht. Aber ich versuche es. Man kann ja ein paar richtige Schritte setzen (müsste vielleicht zu manchem frommen Geschwätz auch deutlicher Nein sagen).
    Zur „Wirklichkeit“ und dem sinnlich Erfahrbaren – das hat mir für den Augenblick zu viele Implikationen. Ich will jedenfalls nicht, dass man deshalb Erkenntnistheorie treibt und auf Transzendenz kommt, um dadurch erst Gott einen Platz freizuschaufeln. Da ist in der abendländischen Tradition was schief gelaufen. Das habe ich mit meinen Bemerkungen etwa zu den Gottesbeweisen und Blaise Pascal mit gemeint.
    Ich könnte mit Pascal Boyer nicht so leicht fertig werden. „Bewusstes mühevolles Ankämpfen gegen…“ hat ja auch seine religiöse Geschichte. Und in mancher Hinsicht ist manches mühevolle Ankämpfen aller Ehre wert. Sisyphos ist vielleicht doch glücklich. Na, und dann werden wir noch manche „Kopernikanische Wende“ vor uns haben – gerade weil wir, wenn wir als Menschen uns selber betrachten müssen, auch über uns selber stolpern…

  11. The Contrast @Balanus /@Michael Blume

    Formal stammt das Bild aus wikimedia. Ausführlichere Beschreibung dort: http://commons.wikimedia.org/…Which_Is_Best.jpg.
    Ich nahm es einfach als Beispiel einer ziemlich einfachen Schwarz-Weiß-Malerei (in Farbe), die wir hinter uns lassen – – sollten: Weg von den Grabenkämpfen. Allerdings doch nicht einfach: Letzten Endes fanden auch die Engländer (und erst recht wir anderen Europäer) zu politischen Formen, die dem Erbe der französischen Revolution zu verdanken sind. Aber: Es war auch der m.W. erste Versuch, atheistische Gedanken auch politisch fruchtbar zu machen, zusammen mit der Anbetung, göttlichen Verehrung der Vernunft (!). Einerseits kein Wunder bei der klerikalen Verfilzung mit der Staatsmacht. Aber ob es auch vernünftig war? Die furchtbaren Begleiterscheinungen gab es ja wirklich: Guillotine ff. Die Revolution fraß und fraß immer wieder ihre eigenen Väter.
    Sicher lief in protestantischen Ländern einiges anders. Die Protestanten sollten ja ihre eigenen Wurzeln nicht vergessen. Und nicht ihre eigenen dogmatischen und quasi-klerikalen Verfilzungen. Der Ruf der Freiheit konnte sich jedenfalls hier besser artikulieren. Nicht umsonst fanden einige Leute der Aufklärung gerade im von Calvin (!) mal geprägten Genf Zuflucht und aufmerksame Gesprächspartner. Da darf ich an meinen Satz aus dem Castellio-Beitrag erinnern: “Doch die Saat musste aufgehen. Schließlich wurden, wie Zweig bemerkt, in der Frühzeit der Aufklärung gerade calvinistische Länder zu Zufluchtsstätten der Meinungsfreiheit.“ Und Frankreich hatte mit seiner hugenottischen Tradition in einem katholischen Land auch eine besonders interessante Gemengelage.
    Polemik Theismus /Atheismus gab es ja im Übrigen langfristig während der ganzen (marxistischen) Arbeiterbewegung/ Kommunismus. Und wurde entsprechend politisch ausgetragen. Ich möchte jetzt den Nordkorea-Streit nicht wieder aufwärmen. Aber z.B. daran erinnern, dass viele dem Nationalsozialismus in die Arme getrieben worden sind, weil sie Hoffnung hatten auf eine grundlegende Änderung des Wirtschaftssystems (die dann sich als brutale Täuschung erwies) aber eben auch (nicht unbegründete) Angst vor dem „gottlosen Bolschewismus“, verstärkt durch die Gottlosenpropaganda, die hierzulande aus der Arbeiterbewegung tönte. Es gab Kommunisten, die (zu spät) merkten, wie kontraproduktiv das war. Und es gab Christen, die zu Grenzgängern wurden. Aber sie wurden zwischen den ideologischen Fronten zerrieben. Oder sie landeten miteinander in den Konzentrationslagern.
    Die Grenzgänger haben meine Achtung. Aber das wäre wohl ein eigenes Thema.

  12. @H. Aichele: Ein paar historische Randnotizen bzgl. Jenseitsvorstellungen in der Antike

    Ein paar historische Bemerkungen zu Jenseitsvorstellungen, denke ich, könnten in Bezug auf Ihren Kommentar hilfreich sein. Ich glaube, wir müssen hier zweierlei trennen. Die Vorstellung, dass das Bewusstsein in irgendeiner Form den Tod überdauert ist wohl den meisten religiösen Sinndeutungssystemen vertraut (hier müsste allerdings Michael Blume einspringen). Die positive Konnotierung dieser Vorstellungen aber, hier haben Sie Recht, ist in der Geschichte selten. Es ist auch korrekt, dass die alten Griechen ausgesprochen diffuse und düstere Jenseitsvorstellungen hatten. Es war aber ein weites und interessantes Feld an Deutungen. Es kammen zum Beispiel relativ früh auch Vorstellungen vom Elysium auf (das nicht nur Heroen, sondern allen Gerechten offen stand) und im Laufe des Hellenismus lassen sich immer wieder Grabinschriften finden, die versichern, dass der/die Verstorbene sich nun im ewigen Äther oder sogar auf dem Olymp befindet. Solche Deutungen blieben aber bis ins zweite Jahrhundert hinein deutlich in der Minderheit. Auch mit der Bemerkung, positive Jenseitsvorstellungen hätten viel mit Krisenzeiten zu tun, haben Sie Recht. Wie wenig wir über die Mysterienkulte (die vor allem im 1. Jhr. v. Chr. in Rom populär waren) wissen, sie pflegten aber wohl ein extrem positiv besetztes Jenseitsbild und die Krisenzeit der Republik mag wahrscheinlich ein wichtiger Grund dafür gewesen sein. Allerdings gibt es auch andere Beispiele einer positiven Jenseitsvorstellung in der Antike, so zum Beispiel den Neoplatonismus, der ein wenig später seinen Siegeszug begann, enorm populär wurde und bis ins 5. Jahrhundert hinein die alleinige philosophische Stütze des Paganismus blieb. Seine Seelenwanderungslehre konnte sowohl in eher erfolgreichen, als auch in krisenhaften Zeiten einen nicht geringen Bevölkerungsanteil überzeugen. Übrigens ist bei allen Gemeinsamkeiten die Vorstellung von der “Auferstehung im Fleische” (die für das Judentum ja mehr oder weniger eine umstrittene Episode, für das Christentum aber von größter Bedeutung ist) etwas ganz anderes und neues. Sie konnte von den antiken Römern zuerst gar nicht verstanden und musste vieleicht gerade deswegen neuplatonisch überdacht werden. Es ist also eine im Grunde andere, der antiken Welt erstmals fremde Vorstellung. Und ich kann hier übrigens nicht mit Ihrem Kollegen und Nachbarblogger Christian Hoppe mitgehen und mir auch nur eine Möglichkeit vorstellen, wie der christliche Glaube ohne diese Vorstellung seine Identität behalten könnte.

  13. Jenseitsvorstellungen in der Antike

    Eine Art Reinkarnationsvorstellung hatten schon die alten Sumerer.
    Die Totenwelt selber war eher trist, aber die Götter hatten durchaus die Möglichkeit einzelnen Seelen (oder Geistern) den Aufstieg in die Welt der Lebenden zu ermöglichen, neben der “Auferstehung” als Gott natürlich.

    Man denke nur an Adapa, Enkidu, Inanna etc. da sind einige Auferstehungmythen vorhanden, die sehr ähnlich dem “Jesus-Kult” sind, nur viel älter.

    Bei Bedarf kann ich das gerne noch näher ausführen.

    Wirklich “neu” war das mit Jesus nicht und seiner “Himmelfahrt” nicht.

    Aus “Gilgamesh, Enkidu und die Unterwelt”
    E(Enkidu) G(Gilgamesh) U(Uttu)

    (E ist verstorben, G trauert)
    An den Toren von Gazer (Dem Tor zur Unterwelt), sass er danieder. Gilgamesh weinte, er heulte bitterlich …
    Sein Freund Enkidu anwortete ihm “Mein König, Ihr weint, was betrübt Euer Herz so sehr? ….”
    (Gilgamesh ist geschockt seinen verstorbenen Freund lebend gesehen zu haben)

    G: Saht Ihr ihn, der […] sich selbt erhoben hatte?
    G: Wie geht es ihm?
    U: Er beugte sich hinunter wie ein Ochse, als die Würmer an ihm assen.
    G: Saht Ihr ihn, der vom Gewölbe fiehl?
    G: Wie geht es ihm?
    U: Seine Knochen […] und seine Seele […]

    G: Saht Ihr nicht wie er in Flamen aufging?
    U: Warum mein Freund erspartet Ihr euch nicht diese Frage?
    G: Ich fragte sie mein Freund!
    U: Seine Seele ist […] aus der Unterwelt, sie stieg auf in den Himmel mit dem Rauch.”
    (Enkidu ist zu den Göttern in den Himmel hochgefahren)

    Quelle:
    http://etcsl.orinst.ox.ac.uk/…1.4&charenc=j#

  14. Jenseitsvorstellungen @N. Hagthorpe u Sascha Bohnenkamp

    Danke, N. Hagthorpe und S.Bohnenkamp, für die Erweiterungen, Ergänzungen zu diesem Teilthema. Durch Ihre Hinweise, N. Hagthorpe, wird die Landschaft etwas lebendiger, vielschichtiger: Es gab gegenüber dem tristen Hades auch hoffnungsvollere Veränderungen.
    Und Ihre Hinweise, S.Bohnenkamp, dass es auch bei den Sumerern schon Jenseitsvorstellungen gab – zumeist triste, aber mit durchaus interessanten Ausnahmen.
    Ist auch klar, dass Auferstehungs- Himmelfahrtsvorstellungen nicht erst schlagartig bei Jesus entstanden sind, sondern dass es dafür Wurzeln gibt bis weit zurück in die sumerische und sonstige Vergangenheit.
    Was mir wichtig ist zu betonen: Jenseitsvorstellungen bzw. die Vorstellung, dass die Toten irgendwie weiterleben (und jetzt in Gottes Bereich sind und/oder Macht haben können über die Lebenden) sind zwar uralt. Aber man sollte deshalb nicht aus der Jenseitserwartung zu flugs eine Jenseitshoffnung machen und diese als Haupttriebfeder (gar zur Entstehung) der Religionen ansehen. Es geht in den meisten Religionen zuerst einmal um das, wie das Leben vor dem Tod gestaltet, bewältigt werden kann.
    Dieser Kurzschluss auf eine einseitige Jenseitsausrichtung (den ich keinem von Ihnen vorwerfe) scheint mir aus den Anfängen neuzeitlicher Religionskritik zu kommen, in denen das Gegenüber fast ausschließlich das Christentum war und das in einer sehr merkwürdigen Zuspitzung auf die Jenseitshoffnung, die es zwar öfters mal wieder aber nicht durchweg immer so gegeben hat.
    Man muss immer wieder aufpassen, dass man das Gesamtspektrum sieht und seinen Blick nicht eurozentristisch (auf das Christentum) oder gar auf Erfahrungen mit einer Konfession nur verengt. Unsere Diskussion hier würden beispielsweise wohl viele Moslems nachvollziehen können, aber Juden würden zu vielem sagen: das ist unser Problem nicht.

  15. Ich würde eher sagen, dass religiöses Denken eher ein grundlegendes Bedürfnis einfach erfüllt, und zwar das Bedürfnis die eigenen Handlungen auch an einem möglichst wahren Weltmodell zu rechtfertigen. Es besteht leider nur das Problem, dass der Ursprung und Ziel der Welt unbekannt und nicht beweisbar sind und deshalb viel freier Raum für Spekulation besteht. In vielen Fällen sind Weltmodelle über den Ursprung und Götter für die Lebensführung irrelevant. Erst wenn aus unwahren Weltmodellen krasse Konsequenzen (Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Impfverbot) gezogen werden, wird es gefährlich. Es ist aber auch das Gegenteil möglich, dass solche Weltmodelle Verhalten fördern, die der Lebensführung nützen; und die Evolution fördert das zweite.

  16. JA ABER – @adenosine

    JA, danke, adenosine, für Ihren Kommentar. Hilft mir vielleicht, das in einer Richtung zu präzisieren.
    Ja, ABER: Denken Sie, zumindest für die Anfänge nicht zu umfassend von den „Weltmodellen“. Religiöses Denken entsteht nicht aus Gesamtentwürfen; die können später hinzukommen, müssen es aber nicht in jedem Fall. Im Judentum und Christentum kamen sie hinzu, womöglich erst in der Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie. Und da wurden sie umfassend und dann auch alles beherrschend.
    Dabei glaube ich nicht, dass Hexenverbrennungen und Kreuzzüge etwa aus dem Streit über kosmologische Vorstellungen entstanden sind.
    Zu den Hexenverfolgungen gibt es jetzt etwas sehr Differenzierendes, im neuen epoc-Heft. Das waren oft sehr banale Beziehungsprobleme in engen Verhältnissen. Und die Kreuzzüge: da vermischten sich so viele Interessen, dass das ja immer wieder Thema eigener Untersuchungen geworden ist. Am wenigsten die Schöpfungsvorstellungen. Am ehesten noch die damit zusammenhängenden Vorstellungen über Gut und Böse und deren mythologisierenden Überhöhungen. Und Impfverbot?
    Ja, die Evolution wirkt so ambivalent wie das Meer, das Schiffe trägt und verschlingt – die kulturelle Evolution auch. Aber da wissen andere sich kompetenter dazu zu äußern.
    Zur Korrektur allzu umfassender Theorien über dieAnfänge/Triebkräfte der Religionen finde ich es immer noch plastisch einleuchtend, wie es Edgar Dahl in seinem blogpost „Die Religion fiel nicht vom Himmel“ anhand eines Tagungsberichts über Pascal Boyer am 16.5.2008 dargestellt hat.
    Auf dieser Linie denke ich auch. Und bin deshalb skeptisch bei Vermutungen, religiöses Denken wolle sich begründen an möglichst wahren Weltmodellen. Da bitte nicht zu sehr durch die neuzeitlich-europäische Brille schauen. Deshalb: JA ABER; und DANKE

  17. „Knüppel Gott“

    Als ich noch regelmäßig Religionsunterricht als Kind hatte – wir hatten 2 Pfarrer – konnte ich mit dem Gesagten nichts anfangen. Damals konnte ich keine Vorstellung vom Gesagten entwickeln.
    In den „atheistischen“ Ländern gab es immer Personen, die es mit dem Glauben ernst meinten und auch solche, die den Glauben nur als Schutzbehauptung hatten.
    Die Religion wird in erster Linie – und das zeigt die Praxis – „von oben“ geführt. Es wird zwar gern Gegenteiliges behauptet – das kann ich aber nicht nachvollziehen!
    Und wenn es heißt: Die Welt erkennen! – dann sehe ich großen Nachholebedarf! Hier haben Politik, Religion und Schulwissenschaft doch starke Grenzen gesetzt, über die sie gar nicht gern diskutieren wollen.
    Brauchen wir Gott? Ist schon eine gute Frage. Ich sehe aber auch – nach einigen Berichten im FS, z. B. Sendungen über das Papsttum beim ZDF – die Frage: Missbrauchen wir eigentlich nicht auch Gott? Wie oft wurde (und wird weltweit) mit dem „Knüppel Gott“ gedroht, um die Forderungen der Oberen durchzusetzen! Und das ging lange bis in den Tod der Abtrünnigen…
    Eine Religionspädagogin aus Bayern erzählte in einem Vortrag vor etwa 8 Jahren u. a. darüber, dass selbst in unserer Zeit die Pfarrer den Gläubigen „knoten“ und es ihr mehrfach bekannt war, dass die Gläubigen aufgrund der inneren Widersprüche in der Psychiatrie landeten.
    Jenseitsvorstellungen: Bei RTL begann letzten Sonntag eine neue Serie „Mein erstes Leben“. Bei Vox hieß es vor wenigen Jahren „Wer war ich?“ Auch wenn der Begriff nicht genannt wurde – es geht um eine Form der Reinkarnation. Beim Dalai Lama soll das schon über 900 Jahre klappen.

  18. Verknotungen – @Klaus Deistung

    Hm, Klaus Deistung, dass Pfarrer immer noch „knoten“ – den Begriff kenne ich so nicht; aber ich kann mir denken, was gemeint ist. Geistlicher Missbrauch ist auch Missbrauch, der Menschen nachhaltig schädigen kann. Ich hoffe eben immer, und will mich daran beteiligen, dass Religion zur Gesundung beiträgt. Dem entsprechende Erfahrungen gibt es ja auch durchaus; und es ist nicht erwiesen, dass christlicher Glaube da besonders kontraproduktiv sein müsste. Also, der Versuch lohnt.
    Auch der Versuch, gewissen Lenkungen „von oben“ zu widersetzen. Das zeigt zB die Kirchengeschichte, insbesondere die des Protestantismus. Das zeigt die Praxis, wenn man über die eigene persönliche Erfahrung weiter blickt in die geschichtliche Erfahrung.
    Schön, dass in atheistisch geführten Ländern es auch Leute gab, die den Glauben als „Schutzbehauptung“ hatten – sich schützen können ist doch gut ;-); und anscheinend in verschiedenen Zusammenhängen immer wieder nötig.

  19. @ H.Aichele

    Mit den Begriffen ist es manchmal so. Auch in der Bibel, den Apokryphen, Überlieferungen… stehen Wörter, Begriffe, die man heute in unserem hochtechnisiertem Zeitalter verstehen kann. Es gab aber auch schon vor über 100 Jahren eine Reverent, der als Ingenieur dachte: http://www.hiddenmysteries.org/…vol4/ezek.shtml.
    Nach der Wende um 1990 hat sich der Glauben in den Ländern wieder festigen können, was man auch bei Reisen vergleichsweise sehen, erleben kann. Es gab aber auch Berichte, die mit einem höheren Zustrom zur Glaubensgemeinschaft gerechnet hatten. Da haben viele vorher Schutzsuchende sich wieder abgekehrt als sie die Möglichkeit hatten, „ihren angenommenen Glauben“ wirklich auszuleben.
    Es gab ja auch den Glauben der Missbraucher, für ihre Taten nicht geradestehen zu müssen.
    In einer Pressemitteilung hieß es mal, dass 50% der Amerikaner zum Psychiater gehen. Da schrieb ich in einer Leserzuschrift, wenn sie an Gott glauben würden und beten, dann könnte sich mindestens die Hälfte den Gang sparen, abgesehen vom Geld.
    In einem Zusammentreffen in einer Gemeinde mit dem schon erwähnten Prof. Gitt ging es auch um die Wirkung des Glaubens im persönlichen Bereich. Wenn es Probleme gibt und dann auch der Wille zur Lösung da ist, ist der Glauben eine feste Burg.

  20. Mit Heiterkeit vorzutragen:

    Wir sind irre und die Welt ist unser Irrenhaus. Nun gibt es Insassen, die sagen: den Heimleiter gibt es nicht. Andere sagen: den Heimleiter gibt es. Dann gibt es die, die sagen: es mag einen Heimleiter geben, doch darüber können wir nichts wissen, da uns die Anschauung fehlt. Dann gibt es welche, die sagen: Ich kann nicht entscheiden, ob es einen Heimleiter gibt oder nicht, da ich nicht weiß, was unter dem Begriff ‘Heimleiter’ zu verstehen ist. Dann gibt es welche, die sagen: Heimleiter oder nicht, die Anstalt bestimmt unser Bewußtsein. Wieder andere sagen: Alles Scheinprobleme. Es gibt auch solche, die sagen: das Irrenhaus mit seinen Insassen ist der Ort, wo der Heimleiter zu sich selber findet. Sela

  21. Mit Pauken und Trompeten vorzutragen:

    Die Szene wechselt. Aus dem Zimmer Nr. 125 tritt ein besonders schwerer Fall auf den Flur -mit einer Laterne in der Hand: “Wir haben den Heimleiter getötet -ihr und ich. Wir alle sind seine Mörder. Wer kann das Blut von unseren Messern wischen?” Der Vorschlag gefällt nicht und er wird von den anderen Insassen wieder ins Zimmer geschoben. Aus dem Keller kommt ein Insasse mit kurzem Schnauzer: “Ihr seid nichts, die Insassen sind alles und ich bin euer Heimleiter. Sieg Heil!” Es entsteht ein Tumult -die Insassen prügeln sich. Nachdem der Laden in Trümmern liegt, kommt ein anderer: “Ihr seid nichts, die Anstalt ist alles. Rot Front!” Inzwischen ist alles anders geworden. “Laßt uns ein Loch in die Mauer bohren, um zu schauen, ob es eine Hinteranstalt gibt.” Der Vorschlag gefällt. Im Keller hört man voller Grausen eine Magnetmaschine sausen. Ein Irrer im wirren weißem Haar säuselt: “Die Anstalt wird schrumpfen und wir werden alle sterben.” Der Vorschlag gefällt nicht und er verschwindet im Klo. Der Nächste tritt auf den Flur: “die Kakerlaken können sich auch nicht benehmen, außerdem haben sie auch eine Kultur -es kommt nur darauf an, daß wir Kultur anders definieren.” Das geht alles sehr schnell. Tür auf Tür zu. Sela

  22. Nur mit Blockflöten vorzutragen:

    Schnelle Abfolge:

    Tür auf: “Es kommt darauf an, daß wir HeimleiterIn sagen” Ab.

    Tür auf: “Die Studien belegen…” Ab.

    Tür auf: “Wo sind die Forschungsgelder?” Ab.

    Tür auf: “Gibt es was zu gewinnen?” Ab.

    Tür auf: “Es könnte… -immer Konjunktiv wählen.” Ab.

    Tür auf: “Lasset uns beten!” Ab.

    Tür auf: “denn ihrer ist das Himmelreich” Ab.

    Tür auf: “mein Guru meint…” Ab.

    Tür auf: “Wo steht das geschrieben?” Ab.

    Sela

  23. @ H.Aichele

    So, ich denke das war’s. Ich freue mich, daß ich zur Erheiterung beitragen konnte. Es macht’s ein wenig leichter für mich und vll. auch für andere.

  24. @ Dietmar Hilsebein

    Der Humor wird aus der Praxis geboren und soll die Probleme überspitzt wiedergeben. Nicht immer sind solche Humoristen gefragt und sie können im Abseits landen, wie es Realisten häufiger passieren kann. Mit Humor kann man manchmal die eine oder andere Wahrheit noch „rüberbringen“, die sonst… aber das Leben besteht nicht nur aus Humor.
    Wenn ich mich mit den High-Tech-Informationen von historischen Schriften u. a. auch Ez 1, 4-28 (passiert vor um 2600 Jahren)… befasse, fällt mit ein Zitat von einem britischen Philosoph, Mathematiker Pazifist und Nobelpreisträger Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell (1872 – 1970) ein:
    “Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.”
    André Gide, franz. Schriftsteller formulierte es so:
    Man entdeckt keine neuen Erdteile,
    ohne den Mut zu haben,
    alte Küsten aus den Augen zu verlieren!

  25. @ Deistung

    Ich denke, wir kommen nicht zusammen. Mir hat der Heimleiter einen anderen Flügel zugewiesen. Ich unterhalte mich mehr mit meinem Nachbarn aus Zimmer Nr. 125. 🙂

  26. @ Dietmar Hilsebein

    Gut – da bin ich etwas freier und nicht nur auf einen Nachbarn angewiesen. Ich kann ohne Heimleiter mich den Gedanken von André Gide anschließen. Es ist zwar etwas anstrengender – aber wie sagte der NASA-Konstrukteur J. F. Blumrich im Vorword seines Buches „Da tat sich der Himmel auf“? Man wird: „…reich belohnt,“ und es ist: „so faszinierend und so erfreulich!”

  27. UFO-Glaube ff – @Klaus D.

    Da sträubt sich in mir alles, das mit dem Gottesbegriff, wie er in diesem Buch verhandelt wird, zu kombinieren. Ihr’s ist natürlich (!) schon ein typisch neuzeitlicher Gottesbegriff, den natürlich (!) besonders technisch begeisterte Männer pflegen mögen und dafür Versatzstücke aus Wissenschaft, der schöngeistigen Literatur und auch (weil leicht zugänglich) aus der Bibel benützen. Ich könnte Ihnen noch ein paar zu Letzterem nennen, lasse das aber lieber. Und: Nicht jeder entdeckt was Gutes, der mal von der Küste weggespült worden ist und meint, er hätte selber gesteuert.
    Ihre Hig-Tech-Götter sind keine überweltlichen Akteure, höchstens außerirdische. Und insofern könnte auch ich mich leichter mit dem so treffend von @Dietmar H. charakterisierten Nachbarn aus Zimmer 125 unterhalten, denn der hat sich (wie einige andere von ihm Genannten) an einem echten geistigen Thema der europäischen Geistestradition abgemüht (und ist daran zerbrochen, nicht ohne Schuld anderer Heimbewohner). Und nicht mit den Fledermäusen (oder Figuren aus einer Spielzeugkiste) auf dem Dachboden.
    Also kurz angebunden (kann ich doch auch mal ;-):
    dafür können Sie mich nicht gewinnen.

  28. Ein Witz -oder doch nicht?

    Ein Irrer schreibt einen Kommentar. Kommt der Heimleiter: “Was tust du?”
    Der Irre antwortet: “Ich schreibe einen Kommentar”
    Der Heimleiter fragt: “und an wen?” Antwort des Irren: “An mich selbst”
    Der Heimleiter: “Und was steht drinnen?”
    Irrer: “Das weiß ich nicht, ich habe es noch nicht verstanden”.

  29. Nachtrag

    “Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern und hüte mich mit ihm zu brechen.” (muß ich doch nicht angeben, dürfte klar sein)

  30. Immer noch SUPER @D. Hilsebein

    Super –
    kleiner Ergänzungsvorschlag:

    – An wen schreibst du?
    – An mich.
    – Was steht drin?
    – Was weiß ich. Ich weiß ja nicht einmal, ob es das Ich, das schreibt und das Ich, das es empfangen soll, wirklich gibt.

  31. @ H.Aichele

    „Ihre Hig-Tech-Götter sind keine überweltlichen Akteure, höchstens außerirdische.“ Sie wissen ja gar nicht, wie Recht Sie damit haben! Es waren die Anunnaki vom Nibiru (Planet X), einem Einzelgänger [HS], der vor 4 Milliarden Jahren unser Sonnensystem retrograd kreuzte und seitdem eine lange elliptische Bahn hat. Was da passierte, steht im Enuma Elisch. Gott Anu und König vom Nibiru – vom ZDF als Himmelsgott bezeichnet – war der Vater von Ea/Enki/Ptah – Chefwissenschaftler, Ninmah/Ninharsag/Hathor – Hebamme der Götter und Chefmedizinerin, Enlil – erster Chef des öffentlichen Dienstes. Sie waren Halbgeschwister, wie Abraham und Sara. Und Halbgeschwister durften damals noch heiraten – und auch Kinder zeugen (ab 3 Mo 20,17 wurde es wieder verboten). Dass die beiden (wie auch Elisabet und Zacharias) noch ein Kind bekamen – ist heute auch eine High-Tech-Prozedur.
    Die 3 genannten Anunnaki-Götter hatten Kinder und Kindeskinder, die auch auf der Erde tätig waren. Ea´s Sohn Marduk/Amun/Re war u. a. babylonischer Hauptgott und zu feierlichen anlässen wurde das Enuma Elisch verlesen. Ningischzidda/Thot/Hermes/Quetzalcoatl war u. a. Bauherr des Pyramidenkomplexes – nach der Sintflut vor knapp 13.000 Jahren um vor 12.500 Jahren im Löwenzeitalter (Sphinx = Löwe). Enlils Sohn mit Ninmah Ninurta war für die Durchführung u. a. von Sodom und Gomorra verantwortlich, s. a. „Die Kriege der Menschen und Götter“ von Z. Sitchin bei Kopp.
    J. F. Blumrich und H. H. Beier – ein deutscher Ing. – haben unabhängig voneinander gearbeitet und im Endergebnis passte Blumrichs Rekonstruktion in Beiers Tempelrekonstruktion. Warum? Ez 40,3 – 4. Und so hat Ez auch hier eine gut nachvollziehbare Beschreibung mit Maßangaben zum Tempel geliefert! Meine Bibel enthält auch eine grobe Skizze vom Tempel.
    Weiter möchte ich mich auf den Theologen Prof. M. Kobialka beziehen, der in „Die Außerirdischen, Bibel und Weltall“ seine 40-jährigen Studien zum Gebiet des Überirdischen zusammenfasst, u. a.: „Inzwischen hat man jedoch gefunden, dass die Bibel schon vor Jahrtausenden Erkenntnisse erwähnt, die erst heute durch die Naturwissenschaft entdeckt wurden.“
    Wie schwer es in der Praxis ist stellte Prof. Linke in [GK] fest: „Viele deutsche Wissenschaftler fürchten, ihr Gesicht zu verlieren, wenn sie sich auf religiöse Fragestellungen einlassen.“ Das kann ich nur unterstreichen!
    Der Vatikan stellte Folgendes fest, vom Januar 2002 „Gott erschuf auch Außerirdische“ und 2008 “Außerirdische sind unsere Brüder” – womit sich der Kreis hier schließt.

    [HS] Hurley, Jaarod R.; Shara, Michael, M.: Planeten als Einzelgänger. Spektrum der Wissenschaft 02/2003, S. 38-45
    [GK] Gaschler, K.; Könneker, C.: Die Kopflastigkeit der Religion. Gehirn & Geist 02/2002, S. 14–17

  32. @ Dietmar Hilsebein

    Im Jahr 2008 antworte mir der Moderator in einem Kommentar zu Ez 1, 4-28: „Von Raumschiffen ist nirgendwo im Buch des Propheten Hesekiel die Rede. Ich habe mir die von Ihnen genannten Passagen in verschiedenen Bibelausgaben genau angeschaut, u.a. in der Ausgabe der Lutherbibel von 1534. Nirgendwo ist auch nur der Ansatz von Raumschiffen zu erkennen, nicht einmal als Metapher. Raumschiffe sind die phantasiegeschwängerte Deutung UFO-Gläubiger, sonst nichts.“ http://www.kosmologs.de/…/ufos-entstehen-im-hirn
    Dazu passt dann wieder Ez 12,2.

  33. @ Dietmar Hilsebein

    Die Bibel hat eine über mehr als 5.000-jährige Geschichte. Die Thora, bei uns das Alte Testament, begann vor 3760 Jahren v. Chr. Viele Ursprungsgeschichten wurden noch in sumerisch geschrieben. Es ist schon faszinierend, wie sich immer mehr Geschichten, Wunder, Rätsel der Heiligen Schriften mit dem Wissen der Schulwissenschaft erklären… lassen. Und wenn das frühere Wissen der Menschen nicht in der Zwischenzeit unterdrückt, vergessen… worden wäre, hätten wir heute weniger Probleme. Dass das in Indien ganz anders, aufgeschlossen ist, müssen wir erst noch lernen. Auch wenn wir mehr wissen über die Hintergründe – u. a. „Das verschollene Buch Enki“ Z. Sitchin bei Kopp – ist das für das eigentlichen Anliegen kein Problem. Und wir wissen: Wir sind nicht allein im All – nicht einmal in unserem Sonnensystem!

  34. @Deistung

    Ist es nicht merkwürdig, dass nur Sitchin die sumerischen Tafeln “richtig” lesen kann, ohne eine entsprechende Ausbildung?

    Alle anderen sind inkopetent?

    Schon merkwürdig, oder?

    Ist Sitchin für Sie so eine Art Messias?

  35. @ Sascha Bohnenkamp

    Ist es nicht merkwürdig, dass man den Leuten, die den Beweis antreten, dass wir nicht allein im All sein können/sind – Inkompetenz… vorwirft? Ich musste den Eindruck gewinnen, dass die Inkompetenz eher die Leute trifft, die es anderen vorwerfen – ohne (manchmal) den eigentlichen Inhalt zu kennen.

    Ausbildung:
    – G. Smith hat 1872 der Wissenschaft gezeigt, wie Keilschriften übersetzt werden – wer hatte ihn ausgebildet?
    – Der Mönch G. Mendel gilt heute als Vater der Vererbungslehre! Es brauchte fast 40 Jahre bis zur Anerkennung.
    – Thor Heyerdahl zeigte einen Seeweg, den es wissenschaftlich gar nicht geben durfte!
    – Prof. A. Wegeners Urkontinent und seine Verschiebung brauchten 50 Jahre bis zur Anerkennung!
    – Bei Prof. S. N. Kramer sind es im kommenden Jahr 55 Jahre.

    Die Entstehung des Lebens in der Milchstraße kann man nicht erst vor 4.500.000.000 Jahren auf der Erde beginnen lassen. Grundsätzlich ist Prof. Lesch: “…davon überzeugt, dass das Leben auf der Erde seinen Anfang genommen hat und nicht anderswo.” In den 9.000.000.000 Jahren davor ist nichts passiert? Hier liegt ein gewaltiger Grundfehler!

    Ich zitierte auch Dr. H. Burgard aus „Flugapparate im alten Sumer“ – aber den scheinen Sie nicht zu kennen.
    Dr. Ossendrijver wertet Keilschrifttexte aus – mir von Frau Hoffmann empfohlen – wollte ja nicht einmal das Enuma Elisch und Prof. Kramer kennen.
    Der Betreiber der HP http://www.sitchiniswrong.com hat die 3. Diskussionsrunde abgebrochen.
    Dazu habe ich 2 Bilder. Sie fragten: „Wo sind die?“ Ihnen wollte ich auf einer zu nennenden E-M Adresse Bilder zum RS VA 243 senden – es gab noch keine E-M Adresse dazu.
    Sumer – gut, dann gehen wir eben nach Indien und betrachten die Veden: Götter, Halbgötter, Fluggeräte Vimana mit Quecksilberantrieb… Einsatz von Kern- und anderen High-Tech-Waffen.

    Die Schulwissenschaft findet immer mehr Fakten heraus, die uns überliefert wurden – so will/darf sie das natürlich (noch) nicht sehen:
    – den Homo sapiens gibt es seit gut 200.000 Jahren
    – er entstand im Süden Afrikas
    – aus Afrika verbreitete er sich um vor 100.000 Jahren auf den anderen Kontinenten…
    – „Die Erde ist durch gewaltige Kollisionen mit anderen planetaren Körpern entstanden. Was genau bei diesen Kollisionen passierte, war bisher unbekannt. Ein Forscherteam von den Universitäten Münster und Cambridge sowie der ETH Zürich konnte jetzt erstmalig nachweisen, dass Spuren dieser ehemaligen planetaren Körper erhalten geblieben sind und sich in der Verteilung der chemischen Elemente in der Erde wiederfinden.“ Bisher war es nur der Mond! Aber das kann man auch im Enuma Elisch nachlesen. Die Pressemitteilung: http://idw-online.de/pages/de/news371214 Anfragen (unerwünscht?) wurden nicht beantwortet!

  36. Gute Frage, ich denke nicht dass wir Gott brauchen, aber jeder braucht auf jeden Fall etwas oder jemanden an den er/sie glauben kann. Ob es im privaten Leben, im übernatürlich oder im Beruf ist spielt keine Rolle.

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