BLOG: KlimaLounge

Nah dran am Wandel
KlimaLounge
Auslese 2008
Einer der 15 besten wissenschaftlichen Blogartikel des Jahres 2008

Derzeit liest man viel über eine angebliche globale Abkühlung. Zuerst brach aufgrund der Temperaturdaten der letzten acht Jahre eine ziemlich irreführende Mediendebatte aus, ob die globale Erwärmung aufgehört habe (siehe diesen Beitrag). Und nun wird die Phantasie der Öffentlichkeit von einer völlig neuen Diskussion beflügelt. Vorige Woche sagten Kollegen aus Kiel und Hamburg im Fachjournal Nature voraus, dass die globale Erwärmung in den nächsten zehn Jahren pausieren dürfte (Keenlyside et al. 2008).

Genau genommen machen sie in den letzten Absätzen ihrer Publikation zwei Vorhersagen über die Entwicklung der Globaltemperaturen, die in Abbildung 4 des Papers dargestellt sind (siehe Grafik). Die erste Prognose betrifft den Zeitraum von 2000 bis 2010, die zweite die Jahre 2005 bis 2015 (*). Über diese beiden Zehnjahresmittel schreiben die Autoren:

…the initialised prediction indicates a slight cooling relative to 1994-2004 conditions.

Die Grafik zeigt in der Tat: Die Temperaturen in den beiden bei 2005 und 2010 gezeigten Vorhersageintervallen (grün) sind nahezu identisch und liegen beide niedriger als die zwischen 1994 und 2004 beobachteten (das Ende der roten Linie in ihrer Grafik).


Quelle: Keenlyside et al., Nature 453, S. 84-88.

Die Autoren treffen auch Vorhersagen auf regionaler Skala, doch erwartungsgemäß beziehen sich die weltweiten Medienberichte (New York Times, Reuters, BBC News, Bloomberg und so weiter) auf die globalen Prognosen – stehen sie doch scheinbar im Widerspruch zur erwarteten globalen Erwärmung. Die Autoren selbst betonen diesen Aspekt, indem sie ihrer Pressemitteilung mit "Legt die globale Erwärmung eine kurze Atempause ein?" überschreiben.

Dass es sich bei dieser Abkühlung lediglich um einen zeitweiligen Temperaturrückgang handelt, ist unbestritten und wurde auch andernorts hinlänglich diskutiert. Eine andere Frage erhielt bislang jedoch wenig Aufmerksamkeit: Wird die Vorhersage auch eintreffen?

Wir bezweifeln das – und wir sind bereit, eine Wette anzubieten und dabei einen nicht unerheblichen Geldbetrag aufs Spiel zu setzen. Wir haben uns bei den Autoren rückversichert: Sie machen tatsächlich eine ernsthafte Vorhersage, es handelt es sich also nicht lediglich um ein Experiment zur Methodenentwicklung. Wenn die Kollegen glauben, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit ihrer Prognose bei über 50 Prozent liegt, sollten sie auf unser Angebot eingehen – schließlich handelt es sich dann um leicht verdientes Geld. Nehmen sie es nicht an, wirft das die Frage auf, inwieweit sie ihrer eigenen Vorhersage trauen.

Die Wette, die wir vorschlagen, ist ganz einfach und bezieht sich direkt auf die Voraussage, die Keenlyside et al. in ihrem Nature-Artikel über die globale Temperatur treffen. Sollte die Durchschnittstemperatur in den Jahren 2000 bis 2010 (ihre erste Voraussage) tatsächlich niedriger oder gleich der Durchschnittstemperatur in den Jahren von 1994 bis 2004 (*) sein, zahlen wir ihnen 2500 Euro. Ist sie höher, zahlen sie uns 2500 Euro. Wer diesen Teil der Wette gewinnt, wird sich Ende 2010 erweisen.

Das gleiche soll auch für ihre zweite Voraussage gelten. Erweist sich die Durchschnittstemperatur im Zeitraum zwischen 2005 und 2015 (*) als geringer oder gleich der Temperatur in den Jahren von 1994 bis 2004 (*), zahlen wir ihnen 2500 Euro. Sollte die Durchschnittstemperatur höher sein, zahlen sie diesen Betrag an uns. Als Basis für den Temperaturvergleich sollen die HadCRUT3-Daten dienen, die auch die Autoren in ihrer Publikation verwenden.

Der Fairness halber sehen wir auch eine Ausstiegsklausel vor. Im Falle eines großen Vulkanausbruchs oder eines Meteoriteneinschlags auf die Erde, der die Temperaturen unter das Niveau von 1994-2004 drückt, ließen sich die Voraussagen von Keenlyside et al. nicht mehr verifizieren. Dann gilt die Wette als unentschieden.

Zudem bräuchten wir einen neutralen Schiedsrichter. Wir schlagen zum Beispiel den Direktor des Hadley Centre vor, wo die von Keenlyside verwendeten HadCRUT-Daten ermittelt werden, oder einen Ausschuss neutraler Kollegen. Dieser Schiedsrichter würde auch entscheiden, ob ein Vulkanausbruch oder ein Meteoriteneinschlag so gravierend ist, dass die Wette abgebrochen werden muss.

Demnächst werden wir auch die wissenschaftlichen Argumente für unsere Zweifel an Keenlysides Voraussagen an dieser Stelle vorstellen. Aber zuerst wollen wir von unseren Kollegen wissen, ob sie unsere Wette akzeptieren. Die freundliche Herausforderung steht – nun hoffen wir, dass die Kollegen sie im Sinne des Sportsgeistes annehmen!
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(*) Wir gehen hier von der Definition zehnjähriger Intervalle aus, wie sie auch in der Publikation vorgenommen wurde. Der Zeitraum reicht also vom 1. November des ersten Jahres bis zum 31. Oktober des letzten Jahres. 2000-2010 bedeutet also: der Zeitraum vom 1. November 2000 bis zum 31. Oktober 2010.

 Stefan Rahmstorf, Michael Mann, Ray Bradley, William Connolley, David Archer, und Caspar Ammann

 (Dieser Beitrag erscheint zeitgleich auf englisch auf realclimate).

Update: Zum Thema gibt es jetzt ein Interview bei Focus online.

Andy Revkin (New York Times) hat auch einen Artikel zur Wette

Und es gibt inzwischen Teil 2 der Klimawette mit unseren wissenschaftlichen Argumenten

30 Kommentare

  1. Vulkanausbruch

    Herr Rahmstorf,
    #Der Fairness halber sehen wir auch eine Ausstiegsklausel vor. Im Falle eines großen Vulkanausbruchs oder eines Meteoriteneinschlags auf die Erde, der die Temperaturen unter das Niveau von 1994-2004 drückt, ließen sich die Voraussagen von Keenlyside et al. nicht mehr verifizieren.#

    In Chile brodelt der Vulkan doch schon, wie sich das weiter entwickeln wird ist doch nicht abzusehen.

  2. Wenn ich mich an die alte Wetterweisheit halte, „das Wetter von Morgen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit das Wetter von heute“ und noch die Trägheit eines System mit Energiespeichern und leicht positivem Trend in den letzen 20 Jahren berücksichtige, tippe ich mal auf 60:40 für die Gruppe Rahmstorf.

  3. Finde ich originell…

    …durch so etwas gewinnt Wissenschaft an Sportsgeist und Dramatik. Aber bestimmt mangelt es auch nicht an Naserümpfern, in den Sozial- und vor allem Geisteswissenschaften wäre man nach dem Vorschlag einer solchen Wette wahrscheinlich ganz schnell persona non grata.

    Viel Erfolg, Herr Rahmstorf, mit dem spannenden Wissenschafts-Wette-Versuch! Wir sind gespannt, wie Keenlyside et al. und das Klima reagieren… 😉

  4. So lange…

    der potentielle Wettgegner kein hungernder Doktorand auf ner halben Stelle BAT ist, geht das auf jeden Fall in Ordnung. Derartige Wetten haben ja auch eine gewisse Tradition, man denke an die Hawking/Thorne/Preskill-Wette über den Informationsverlust in Schwarzen Löchern.

    Aber man fragt sich natürlich, was aus dem guten alten “Verlierer zahlt das Bier” geworden ist. O tempora, o mores! 😉

  5. Eine Wette

    das Klima betreffend ist eine verrückte Idee, sie zeigt aber auch wie unterschiedlich die Standpunkte in der Diskussion darüber sind. Wenn man sich intensiv mit beiden Seiten dieser Medaille beschäftigt und auch die Argumente beider Seiten gleich schwer wichtet, erhält man ein Bild, dass zeigt, wie viel oder wenig wir eigentlich über die komplexen Zusammenhänge in unserem Klima wissen. Genaue Prognosen zu erstellen dürft äußerst schwierig sein, da die Datengrundlage für eine Klimavorhersage meiner Meinung nach nicht ausreichend ist. Zwar definiert die WHO Klima als den Zustand der Atmosphäre in einem Zeitraum von 30 Jahren, aber meiner Meinung nach reicht dieser Zeitraum für eine fundierte Vorhersage nicht aus. Zu viele bekannte und wahrscheinlich genauso viele unbekannte Variablen und Zusammenhänge machen eine exakte Vorhersage nahe zu unmöglich.

  6. Wette

    Das finde ich mal richtig klasse (obwohl ich Geisteswissenschaften Studiert habe, Michael Blume!) oder, neudeutsch und besser gesagt: echt cool!
    Mal gespannt, wer Mephisto und wer der Herr ist.

  7. @ Werner Lösch & Reflektierte Dilemmata

    Zitat “Das finde ich mal richtig klasse (obwohl ich Geisteswissenschaften Studiert habe, Michael Blume!)”

    Da haben wir was gemeinsam! Und in der Religionswissenschaft gäbe es einige Leute, darunter gestandene (und frisch gebliebene) Profs, die so eine Wette richtig gut fänden – und andere, die die Stirn allertiefts furchen würden. Darauf ließe sich wetten… 😉

    Sie sehen, Herr Rahmstorf: Ihre kollegiale Klimawette ist auch für die Wissenschaftsreflektion, -kommunikation und -soziologie spannend! Allerdings stellen Sie uns vor ein moralisches Dilemma: Wir würden Ihnen den Wettsieg gönnen, aber für einen weiteren, schnellen Temperaturanstieg mag ich nun nicht die Daumen drücken…

  8. sehr schön

    Find ich ne witzige Idee, wobei mir 500 Euro aus meiner Privatkasse zu viel wären. Ich fänd es daher durchaus ok, wenn sie nicht angenommen würde.
    Wetten haben eine schöne Tradition – auch in der Wissenschaft (habe so selbst schon einen schönen Tropfen verloren). Sich darüber aufzuregen, dass eine Wette natürlich kein wissenschaftlicher Beweis ist, ist ziemlich albern…..

  9. Die Klimawette

    Daß Wissenschaftler zunehmend in den letzten Jahrzehnten an Kultur und universellem Niveau verlieren, ist schon lange meine Befürchtung. Jetzt dies:
    Nur Banausen bieten bei einer solch interessanten und delikaten Wette als Wetteinsatz so etwas Proletenhaftes wie Geld an. Männer des Geistes mit Humor, Level und eigenem Selbstverständnis hätten stattdessen einige Kistchen eines edlen Weines, Champagners, Kaviars oder etwas diesem Niveau entsprechendes geboten.
    Aber billige Knete? Ich werde diese Wette nicht weiter verfolgen.
    Mit leiser Verachtung,
    Müllenberg

    [Antwort: Sie haben recht! Wir waren zu fantasielos. Champagner oder Kaviar mag ich allerdings gar nicht so. Aber vielleicht könnte man auch über hundert Tonnen CO2 aus dem EU Emissionshandel wetten, oder eine Spende an ein Projekt zum Schutz des Regenwaldes. Ich werde mit meinen Kollegen darüber reden.

    Uns geht es bei dieser Wette vor allem darum zu signalisieren: diese neue Vorhersage ist nicht eine Vorhersage “der Klimaforschung” (die dann auch insgesamt büßen muss, wenn sie nicht eintritt), sondern sie ist im Kollegenkreis durchaus umstritten. S.R.]

  10. Wetten

    Einfach nur geschmacklos!

    [Antwort: Die KlimaLounge ist ein Ort, wo locker, entspannt und auch mal unkonventionell über Klima nachgedacht und diskutiert wird. Etwa so, wie wenn Kollegen an einem lauen Abend mit einem schönen Cocktail auf der Terrasse beisammen sitzen. (Wozu übrigens eine exzellente Mojito-Minze in meinem Garten wächst.) Wem es bei uns nicht bierernst genug zugeht, dem empfehlen wir, die KlimaLounge strikt zu meiden und sich nur an die Fachjournale zu halten! S.R.]

  11. Wären Argumente nicht angebrachter?

    Sehr geehrte Herren,

    ich erlebe es nicht das erste Mal, daß Wissenschaftler eine Wette starten. Dabei geht es meistens um einen Kasten Bier oder Wein. Die 2500€ sind ja auch noch irrelevant im Vergleich zu dem, was wirtschaftlich vom Ausgang der Wette abhängt. Aber bessere Vorhersagen bekommt die Klimamodillerung eben bekanntlich noch nicht hin.

    Ich finde es nur komisch, wenn der Wettvorschlag nun seinerseits öffentlich verbreitet wird. Da die Öffentlichkeit offensichtlich den Inhalt der Veröffentlichung fehlinterpretiert und deren gesellschaftliche Relevanz völlig überschätzt hat (was ja eigentlich immer in solchen Fällen passiert) und sich stattdessen hysterieren lässt, so wird diese Situation durch einen öffentlich ausgesprochenen Wettvorschlag kaum besser.

    Diese Wette kann doch nur so interpretiert werden: “die wissen es nicht wirklich”. Stattdessen sollten Sie wissenschaftliche Gegenargumente liefern. Das hat zwar öffentlich die gleiche irritierende Wirkung, fußt aber zumindest auf nachvollziehbaren Argumenten.

    Mit freundlichen Grüßen
    Dr. rer. nat. Markus Vossebürger

  12. Der Fairness halber

    Der Erbauung halber sollte man am Ausschreibungstext vielleicht doch noch ein wenig feilen. Schließlich nützt die vorgeschlagene Ausstiegsklausel nur der Seite der Wettanbieter. Wie wäre es also mit einem ehrlichen ‘Zum Selbstschutz’ anstelle eines sonst (selbstverständlich irrtümlicherweise…) doch eher peinlich zynisch wirkenden Passus “Der Fairness halber”?
    Wetten, dass der Ruf nach Fairness ohne alberne Winkelzüge besser wirkt?

  13. Kinderkram

    Ich frage mich, warum ruft Herr Rahmstorf nicht einfach Herrn Keenlyside und Latif an, bzw. klärt die Sache von Angesicht zu Angesicht, zumal Herr Rahmstorf und Herr Latif beratend an den gleichen Projekten mitgewirkt haben. Z.B. Rückkehr der Sintflut neulich im ZDF.

    “Wir haben uns bei den Autoren rückversichert: Sie machen tatsächlich eine ernsthafte Vorhersage,…”

    Was sonst? Es handelt sich schließlich um ein Nature-Paper.

    Ein Peisgeld von 2500 € ist lächerlich. Ein symbolischer Wettpreis wäre angebracht. Man kann das Ganze wie gesagt auch untereinander klären und muss nicht, ohne die andere Seite zu informieren, die Sache über das Internet aufziehen.

    Herr Rahmstorf legt sich auf eine Aussage fest und gibt die Bedingungen vor. Nicht grade fair.

    “Uns geht es bei dieser Wette vor allem darum zu signalisieren: diese neue Vorhersage ist nicht eine Vorhersage “der Klimaforschung” (die dann auch insgesamt büßen muss, wenn sie nicht eintritt),…”

    Sind Herr Latif und die Autoren von GEOMAR & MPI keine Klimaforscher?

  14. Pressemitteilung unverständlich?

    Was ist eigentlich an Pressemitteilung und Artikel unverständlich? Beide bestreiten keineswegs die globale Erwärmung, die Studie bezieht sich auf die Verbesserung der Vorhersagbarkeit durch Klimamodelle. Solche Modelle kann man natürlich grundsätzlich als Humbug bezeichnen, allerdings hat es da in den letzten Jahrzehnten doch ziemliche Fortschritte gegeben, die sich selbst in der Wettervorhersage bemerkbar machen.
    Das Problem ist aber, dass man Prognosen immer für die Zukunft macht- natürlich kann die Kernaussage des Artikels sich daher erst nach dem untersuchten Zeitpunkt als korrekt oder nicht erweisen. Sie muß ja auf dem fußen, was JETZT bekannt ist. Was also der Sinn dieser Wette sein soll, ist fraglich. Eine langfristige Prognose kann man aber wagen: 2010 bzw. 2015 interessiert sich sowieso niemand mehr dafür… Kurzfristig kann man sich damit allerdings gut ins Gespräch (zurück-)bringen.

    Für mich klingt diese Wette nach der Reaktion eines medientechnisch versierten Wissenschaftlers, der sich in Szene setzen möchte, indem er die Autoren des Artikel zu “Klimaskeptikern” erklärt- leider zu Unrecht!
    Vielleicht ja auch weil die (zu einem großen Teil auf Computermodellen beruhenden) Grundlagen des IPCC Reports, an dem er mitgewirkt hat, sich in dem Artikel berechtigter Kritik ausgesetzt sehen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…

    Hier zur Information nochmal der Link zur Pressemitteilung:
    http://www.ifm-geomar.de/index.php?id=4192

    [Antwort: Lieber Herr Möller, da haben Sie uns aber gründlich misverstanden. Wo soll hier jemand zum “Klimaskeptiker” erklärt worden sein? Diese Wette dreht sich ausschließlich um die Frage, ob natürliche Klimaschwankungen für die nächsten zehn Jahre vorhersagbar sind. In dem Punkt sind wir echte Skeptiker. Wir glauben, die Kollegen aus Kiel und Hamburg können das (noch) nicht (und auch sonst bislang niemand auf der Welt). Ansonsten handelt es sich um von uns hoch geschätzte Kollegen – sonst hätten wir ihnen auch nicht in einem freundschaftlichen Geist eine Wette angeboten. Was den anthropogenen Klimawandel angeht stimmen wir mit unseren Kollegen völlig überein – um den geht es hier aber gar nicht. S.R.]

  15. Ich nehme Ihre Wette an

    Sehr geehrter Professor Rahmstorf,

    kann man sich auch als klimawissenschaftlicher Laie an dieser Wette beteiligen? Ich glaube, dass die Durchschnittstemperatur in den Jahren 2000 bis 2010 niedriger oder gleich der Durchschnittstemperatur in den Jahren von 1994 bis 2004 (nach HADCRUT3) sein wird.

    Ich bin auch bereit 2500 € darauf zu wetten.

    Allerdings solten wir die Ausstiegsklausel noch ein wenig präzisieren. Bei den Vulkanausbrüchen sollte die Stärke mindestens Volcanic Explosivity Index (VEI) 6 betragen (Vergeleichbar dem Ausbruch des Pinatubo 1991, ).

    Bei den Meteoriten sollten wir uns natürlich auch auf eine Mindestgröße einigen. Schließlich treffen jährlich ca. 11.000 (meist sehr kleine) Meteoriten die Erde. Am 12. März 1899 traf Finnland ein Meteorit mit 330 kg Masse. Damals kam es laut HADCRUT3 zu keiner Abkühlung. Daher schlage ich vor, die Mindestgröße auf 500 kg festzulegen.

    Sollten Sie meine Wette annehmen, antworten Sie bitte hier im Forum und ich schicke Ihnen dann meine Kontaktdaten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Rainer

    P.S.:
    Das Ganze erinnert mich übrigens stark an die Berühmte Wette zwischen dem Biologen Paul Ehrlich und dem Ökonom Julian Simon im Jahr 1980.

    Ehrlich, ein prominenter Vertreter der Umweltbewegung in den USA und Autor des Bestsellers „The Population Bomb“ (1968) war schon damals bekannt für seine düsteren Zukunfsvisionen. Ähnlich wie Robert Malthus vor etwa 200 Jahren sagte Ehrlich der Menschheit Hungersnöte und massiven Mangel von natürlichen Ressourcen voraus. Berühmt wurde sein Ausspruch: „If I were a gambler I would take even money that England will not exist in the year 2000.”

    Der Ökonom Simon ärgerte sich über solche Katastrophenszenarien und konterte mit der Aufforderung an Ehrlich, nach Gutdünken fünf Metalle auszuwählen und von ihnen (auf dem Papier) je eine Menge im Wert von 200 Dollar zu kaufen. Wenn der Preis der Metalle in zehn Jahren inflationsbereinigt höher sei als 1000 Dollar (d.h. die Metalle wurden knapper), dann würde Ehrlich die Wette gewinnen. Wenn der Wert weniger als 1000 Dollar war, (d.h. die Metalle wurden weniger knapp), würde Simon gewinnen. Der Verlierer würde dem Gewinner einen Check in der Höhe der Preisdifferenz ausstellen.
    Zusammen mit zwei Kollegen nahm Ehrlich die Wette an und wählte die fünf Metalle Chrom, Kupfer, Nickel, Zinn, und Wolfram.

    Paul Ehrlich verlor diese Wette und musste einen Scheck in Höhe von 567$ an Julian Simon schicken. Sämtliche Preise der von Ehrlich ausgewählten Rohstoffe waren gefallen.

  16. Meine Frage aus

    Sehr geehrter Professor Rahmstorf,

    vermutlich reicht Ihre knapp bemessene Zeit nur dazu aus, sich jeweils dem aktuellen Blog auf Klimalounge zu widmen. Das kann ich gut verstehen. Daher möche ich meine in “Der Hansen-Faktor” zum Them Klimasensibilität gestellte Frage hier noch einmal an Sie richten:

    Sie schreiben in Ihrem Buch Der Klimawandel: Diagnose, Prognose, Therapie:

    “Wie kann man diese Klimasensitivität bestimmen? Dafür gibt es drei grundsätzlich verschiedene Methoden.
    (1) Man kann von der Physik ausgehen, nämlich von der im Labor gemessenen Strahlungswirkung von CO2, die ohne jede Rückkopplung direkt eine Erwärmung um 1,2°C bei einer Verdoppelung der Konzentration bewirken würde.”

    Aus welcher Messung stammt der Wert von 1,2 °C? Aus dem IPCC Bericht von 2001 habe ich noch einen Wert von 0,8°C (entsprechend 3,7 W/m2) gefunden.

    Mit freundlichen Grüßen,
    Rainer

    [Antwort: Sie haben den oben zitierten Satz misverstanden. Man kann die Strahlungswirkung von CO2 im Labor messen (d.h. wie viel Strahlung in jedem Frequenzband wird durch CO2 absorbiert), aber natürlich nicht die globale Erwärmung, die sich ohne Rückkopplungen ergeben würde. Letzteres ist ja nur eine theoretische Größe – das reale Klimasystem hat ja die bekannten Rückkopplungen. Die genannte direkte Erwärmung, die ein Störung der Strahlungsbilanz um ca. 4 W/m2 ohne Rückkopplungen erzeugen würde, kann man aus der Stefan-Boltzmann-Gleichung errechnen. S.R.]

  17. Energiemenge der Meere

    Sehr geehrter Professor Rahmstorf,
    Sie haben sicherlich Recht, wenn Sie sagen, dass Sie Klimaschwankungen für die nächsten zehn Jahre nicht vorhersagen können, soweit Sie Ihre Prämissen Ihres Buches DER KLIMAWANDEL 2006/07 (S.12 und 13) zugrunde legen, wonach: Klima eine Energiebilanz und Klimaänderungen die Änderungen dieser Klimabilanz sind. Könnte es sein, das diese Vorgabe nicht so richtig stimmt, wenn man den Ozeanen ca. die 1000fache Menge Energie gegenüber der Atmosphäre zubilligt – im Prinzip wenigstens? Auch mit nur vier Grad Durchschnittstemperatur, ist die Energie der Meere gewaltig, wird aber in Ihrem Buch nicht erwähnt (s. S. 13).
    Sicherlich haben Sie auch Recht in der Annahme, dass Ihre Kollegen auch nicht viel vorhersagen können. Zum einen haben die nur die Meeresoberflächen Temperaturen in ihre Modelle eingespeist, zum anderen hatten sie, als sie ihren Aufsatz beim NATURE im Juni 2007 einreichten noch nie von den Forschungsergebnissen der Uni Hawaii etc. gehört, (http://www.soest.hawaii.edu/ unter NEWS: Mysterious currents in our oceans ) wonach die Ozeane von höchst interessanten Streifen (gegenläufige Warm- und Kaltenwasserstreifen über mehrere 100 Meter Tiefe) durchzogen sind (mehr: http://www.what-is-climate.com ); und das laut AWI wenige hunderstel Grad tiefere Meerwassertemperaturen für einen Kälterekord in der Antarktis gesorgt hätten.
    Nach allem scheint noch viel Klärungsbedarf zu bestehen.

  18. Wetten übers Internet???

    “Wir glauben, die Kollegen aus Kiel und Hamburg können das (noch) nicht (und auch sonst bislang niemand auf der Welt). Ansonsten handelt es sich um von uns hoch geschätzte Kollegen – sonst hätten wir ihnen auch nicht in einem freundschaftlichen Geist eine Wette angeboten.”

    Hoch geschätzten Kollegen biete ich eine solche Wette nicht übers Internet an. Schon gar nicht über höhere Geldbeträge und ohne vorherige Absprache.

    Das ist aber wie gesagt meine Meinung. Ich würde großmütig über eine solche Wette hinwegsehen.

  19. Kälteinsel im Nordatlantik

    Herr Rahmstorf mich wundert nur, dass Sie hier

    http://video.google.de/…14096181767087&hl=de

    die selbe Kälteinsel im Nordatlantik zeigen, wie Herr Keenlyside und Latif sie hier zeigen.

    http://www.zeit.de/…08/19/klima-erwaermung-pause
    http://images.zeit.de/…e/klimavorhersage-550.gif

    Ich verstehe Ihre Wette deshalb nicht. Warum sollen die Vorhersagen von Keenlyside und Latif falsch sein?

  20. durchschnittstemperatur

    Als Laie würde mich mal interessieren, wie man eigentlich die globale Durchschninttstemperatur definiert und misst!

  21. Die Klimawette

    Sehr geehrter Herr Rahmstorf
    Ich habe die Diskussion bei Realclimate mit Interesse verfolgt und komme zum Schluss, dass auch viele sogenannte AGW-Skeptiker auf diese Wette nicht eingehen werden. Denn viele kennen durchaus den wesentlichen Unterschied zwischen Wetter und Klima. Wenn sich das Wetter (inklusive durchschnittliche Meeresoberflächentemperatur) nicht noch aprupt, etwa durch eine Abschwächung der Atlantischen Meridionalen Umwälzung (?)verschlechtern wird, dürfte es schwierig sein, dass sich der ganze Globus noch für die verbleibenden 2 Jahre und 5 Monate so stark abkühlt. Deshalb stelle ich die Frage, ob es für einen so kurzen Zeitraum kaum eine Rolle spielt, wie stark das Forcing der CO2-Equivalente ist, sondern viel mehr schlicht auf das Wetter?

  22. Die Klimawette

    Prezisierung: Deshalb stelle ich die Frage, ob es für ein Gewinnen der Wette für einen so kurzen Zeitraum kaum eine Rolle spielt, wie stark das Forcing der CO2-Equivalente ist, sondern viel mehr schlicht auf das Wetter ankommt?

  23. Klimawette

    Man muß schon besonders abgebrüht sein, wenn man plötzlich, nachdem das Erwärmungsszenarium nicht länger zu halten ist, schreibt, die globale Klimagasaufheizung mache bis 2015 Pause (Latif). Noch abgebrühter ist es, dagegen zu wetten (Rahmstorf et al.). Das sind Szenen aus dem Tollhaus. Leider verbleiben all die vorangegangen und diese neuesten Verantwortungslosigkeiten nicht im harmlosen Bereich der Wissenschaft, sondern kosten durch die massive politische Einflussnahme des PIK und weiterer einschlägigen Klimainstitute den deutschen Steuerzahler Milliarden durch sinnlose CO2-Vermeidung, sowie Solarzellen und Windmühlen ohne jeden volkswirtschaftlichen Nutzen.

    Wenn es soweit ist und die globale Bedrohung durch anthropogenes CO2 endgültig als Chimäre in die Abstellkammer der Wissenschaftsgeschichte gewandert sein wird, werden die Verantwortlichen für den anthropogenen CO2-Unsinn, wie die Kollegen Latif, Rahmstorf und Schellnhuber ihre wohlverdienten Beamtenpensionen verzehren. Wer als nachdenkender Zeitgenosse heute immer noch an die Prognosesicherheit von Klimarechnern glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen. Schade nur für die seriöse Klimaforschung, die sich auf ordentliche Messungen und nachprüfbare Physik beschränkt. Ein ganzer Forschungszweig wird seine Reputation verlieren, wenn er sie nicht schon weitgehend verloren hat.

    Prof. Dr. Horst-Joachim Lüdecke,
    Dipl.-Physiker
    Autor von „CO2 und Klimaschutz“, Fakten, Irrtümer, Politik, Bouvier-Verlag

  24. Moderation und anonyme Kommentare

    Liebe Leser,

    wegen des allgemeinen Niveaus der Diskussion sehen wir uns gezwungen, die Kommentare in diesem Blog in Zukunft sehr viel restriktiver zu moderieren als es bisher der Fall war.

    Insbesondere werden wir in Zukunft nur noch Kommentare akzeptieren, die mit dem vollständigen Namen* unterzeichnet sind.

    Danke für Ihr Verständnis. Für Rückfragen können Sie uns unter redaktion@scilogs.de erreichen.

    Die Redaktion

    * Bei mehreren Vornamen gilt der Rufname.

  25. Zensur

    Das ist keine Moderation mehr, das ist Zensur – Sorry dann blieben die Katastrophiker lieber unter sich und bauchklatschen sich und íhre Modelle – das ist nur noch peinlich

  26. Zensur

    Das ist es was ich meine.
    Sie streichen genau die Artikel, zu denen Ihnen nichts einfällt.
    Ihre Behauptungen sind nicht nur unseriös, sondern unverschämt.
    Sie lösen damit Leid aus.

    – Sie haben Recht: Dazu fällt uns in der Tat nichts mehr ein.
    Die Redaktion –

  27. Seltsam

    Von den Klimahysterikern wurde doch immer behauptet, Vulkane hätten keine bis kaum Auswirkungen auf das Klima…??

    Ihr Klimahysteriker seid doch die größten Scharlatane…

  28. Klimawette

    Ich gehe auf Ihre Wette ein und möchte eine kleine Arbeit von drei DIN A 4 Seiten Länge in Ihrem Institut oder vergleichbar in arxiv.org veröffentlichen, so dass meine Priorität gewahrt ist. Den von Ihnen vorgeschlagenen neutralen Schiedsmann akzeptiere ich.
    Vielleicht haben Sie mich neulich im Fernsehen “Sonde-Technik-Wissenschaft”
    gesehen. Ich habe diese Sendung auch auf Band und könnte sie – Ihr Interesse vorausgesetzt – bei Ihnen ebenfalls veröffentlichen. Ich finde es sehr interessant, diese Fragen zu erörtern und zu klären.

    Hans Ulrich Wolter
    Riedersbornhof
    66482 Zweibrücken
    Tel. 06332 472461
    Tel. 06856 430