Heiß!

BLOG: KlimaLounge

Nah dran am Wandel
KlimaLounge

Derzeit hält man sich am besten in der Nähe eines schönen Badesees auf, und auch ich habe gerade einige Tage mit meinen Kindern am Bodensee Abkühlung gesucht. Aber nicht nur in Deutschland ist es heiß: auch die globale Temperatur ist in den vergangenen Monaten auf Rekordniveau. Wir zeigen dazu hier einmal das gleitende Mittel über zwölf Monate in den Daten des Goddard Institute for Space Studies der NASA, das gerade den Wert für Juni veröffentlicht hat.

Neben dem aktuellen Rekord zeigt die Grafik auch, dass es im Jahr 2008 ein relatives Minimum gab – was einige "Klimaskeptiker" (vorhersehbar) vom Ende der globalen Erwärmung fabulieren ließ, war 2008 doch kühler als 1998! Doch wer die ganze Zeitreihe im Blick hat, der erkennt, dass "Berge" wie 1998 oder "Täler" wie 2008 natürlich nichts am langfristigen Erwärmungstrend ändern. Seit mindestens 130 Jahren war es global nicht so warm wie derzeit.

Mit dem Heraufziehen von La Niña – der kalten Phase der Southern Oscillation im tropischen Pazifik – dürfte die Kurve in der zweiten Jahreshälfte wohl wieder einen Zacken nach unten machen. Ob am Jahresende dann 2010 als neues Hitzerekordjahr dasteht, ist noch offen. Es wird aber immer wahrscheinlicher. Man kann das monatlich beim Rekordticker von Georg Hoffmann verfolgen. (Aber Kollege, wo bleibt der für Juni …?)

Der abgelaufene Monat liegt übrigens "nur" auf Rang 3: in den Jahren 1998 und 2009 war der Juni noch ein wenig wärmer. Doch der April und Mai diesen Jahres haben jeweils neue Rekorde für diesen Monat gesetzt (siehe Rekord-April).

Zur Hitze (und unserem letzten Beitrag) passt auch die aktuelle Meldung des National Snow and Ice Data Center der USA: noch nie war in einem Juni die Eisbedeckung des Arktischen Ozeans so klein wie dieses Jahr. All dies übrigens, obwohl die Sonne schwächelt: wir befinden uns in den letzten Jahren im tiefsten und längsten Minimum der Sonnenleuchtkraft seit Beginn der Satellitenmessungen in den 1970er Jahren.

Noch eine Anmerkung zu den Temperaturdaten: eine ausführliche und aktuelle Diskussion dazu findet man online in dem lesenswerten Aufsatz Global Surface Temperature Change von Hansen et al 2010. Der erklärt auch nochmals die Unterschiede zu den Daten des Hadley Center, die darauf zurückzuführen sind, dass die Hadley-Kollegen die Arktis außen vor lassen, die sich zuletzt besonders stark erwärmt hat (wie man auch am Rückgang der Eisdecke dort sieht). Dies hatten wir auch in der KlimaLounge bereits ausführlich erläutert. (Diese Debatte wollen wir hier nicht wieder aufs Neue eröffnen.) In den Klimatrends unterscheiden sich die verschiedenen Datensätze zur globalen Temperatur ohnehin kaum, wie wir hier in einer Grafik gezeigt haben.

Noch ein Vorteil der NASA-GISS-Daten: alle Eingangsdaten und der Computercode sind frei verfügbar und intensiv von Anderen nachgeprüft worden. So hat zum Beispiel das Clear Climate Code Projekt, eine Initiative von Software-Ingenieuren, die NASA-Berechnungen komplett neu in Python programmiert und verifiziert. Dabei werden im Blog des Projekts auch "Klimaskeptiker"-Behauptungen nachgeprüft, wie etwa die, dass durch die abnehmende Anzahl von Wetterstationen ein künstlicher Erwärmungstrend entsteht (stimmt nicht) oder dass der städtische Wärmeinsel-Effekt den Trend beeinflusst (stimmt nicht). Eine lobenswerte Initiative, die beispielhaft zeigt, wie Wissenschaft im Zeitalter von Internet und Open Source immer transparenter und nachvollziehbarer wird.

Update 16. Juli: Spiegel online hat heute eine ähnliche Geschichte zu den globalen Rekordtemperaturen – allerdings auf Basis der NOAA-Daten, nicht denen der NASA. Auch in den NASA-Daten sind übrigens nicht nur die vergangenen 12 Monate (wie oben gezeigt) sondern auch die vergangenen 6 Monate (wie bei Spiegel Online diskutiert) auf Rekordniveau – ebenso wie die letzten 18 Monate. Schön, bei Spiegel Online seriöse Aussagen zum globalen Temperaturanstieg zu finden, für die ich noch vor einigen Monaten im Spiegel der "Schwarzrechnerei" bezichtigt wurde (siehe dazu meine damalige Antwort, Klimapause, zum Zweiten…).

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

31 Kommentare

  1. Wie kommt die 0 Linie zustande – über welchen Zeitraum wurde gemittelt?

    [Antwort: Sorry, das hätte ich angeben sollen: die Werte sind Abweichungen vom Mittelwert 1951-1980, so wie auf der NASA-GISS Webseite. Stefan Rahmstorf]

  2. Heiß

    Vielen Dank Herr Rahmstorf für den interessanten Beitrag. In Tagen wie diesen meint man tatsächlich, global warming an der eigenen Haut zu spüren.
    Welche Temperaturanomalien sind eigentlich zu erwarten, wenn die Sonne mal nicht mehr so schwächelt UND ein El Nino im Anflug ist? Was sagen da die Modelle?

    Gruß
    Thomas Knecht

    [Antwort: Lean und Rind (2008) beantworten dies (allerdings auf Basis von Datenanalysen, nicht Modellrechnungen): der Sonnenzyklus bringt von Minimum zu Maximum etwas weniger als 0,1 ºC in der globalen Temperatur, El Niño etwas mehr als 0,1 ºC. Stefan Rahmstorf]

  3. ist eh…

    …spannend zu sehen, wie sich die nörgler und leugner die letzten wochen zurück hielten mit kommentaren zu den untersuchungsergebnissen hinsichtlich der angeblichen skandale. da kam dann nichts mehr – eben nur heiße luft und propaganda.

    na ja, wird schon was passieren die nächsten monate, damit sie wieder von klimahysterie schwadronieren.

  4. zu Skeptikern

    Lieber Herr Rahmstorf

    angesichts der unterbelichteten, interessengesteuerten Unverschämtheit nach wie vor der sog. Skeptiker wäre es nicht an der Zeit, sie beim Namen in Ihrem Sprachgebrauch zu nennen? Es sind halt Klimawandelleugner, schliesslich benutzt ihr Kollege Hansen in “Storms of my Grandchildren” das Wort “contrarian”, mit Querverweis im Index hierauf von “denialist”. “Sceptic” kommt bei ihm als Suchterminus erst gar nicht vor.

    Da “contrarian” auf englisch ein Neologismus ist, was schwerlich mit “Widerspenstige” (da verharmlosend)abzubilden wäre, schlage ich “Klimwandelleugner” vor. Dass “denialists” im engl. Sprachraum sich wegen der Leugnungsunterstellung schon erzürnen zeigt nur, wie effektiv die Bezeichnung funktioniert.

    Wein CDU-Grossmeister mal sagte, in der Politik kommt es darauf an, die Begriffe zu besetzen.

  5. Auffällig ist ja das Verhalten der arktischen Eisbedeckung und der Anteil der Arktis an der globalen Temperaturerhöhung. Ist es möglich, dass Veränderungen von Luft- und Meeresströmungen primär die Eisbedeckung reduziert haben und daraus dann eine Temperaturerhöhung in der Arktis folgte?

    [Antwort: Die Arktis erwärmt sich vor allem deshalb überdurchschnittlich, weil der Eisrückgang dazu führt, dass weniger Sonnenlicht zurückgespiegelt wird (Eis-Albedo-Feedback). Dabei spielt auch die Ablagerung von Ruß aus anthropogenen Quellen eine Rolle, weil dadurch das Eis etwas dunkler wird und auch dadurch mehr Sonnenwärme aufnimmt. Stefan Rahmstorf]

  6. Solare Einflüsse

    Ja, auch ich war mit meiner Frau am Bodensee (Unterer See) und habe unter der Hitze ein wenig gelitten.

    Ich hatte mir einiges zu lesen mitgenommen und mein mobiles Internet. U.a. einen Artikel von Nicola Scafetta, der von solaren Zyklen spricht und davon ausgeht, dass die Tatsache, dass die Sonne um den gemeinsamen Schwerpunkt des “Gesamtsystems” “wobbelt”, irgendwie Einfluss auf unser Klima/Wetter hat.

    Auf der anderen Seite gibt es den “Gegenartikel” von Benestad, den ich allerdings nur bei den “Antiskeptikern” kommentiert fand und noch nicht selbst durchgearbeitet habe.

    Was Scafetta schreibt, klingt doch eigentlich sehr plausibel. Ich verstehe nicht so ganz, warum er so in die Ecke eines “Querulanten” gestellt wird.

    Können Sie dazu etwas sagen? Wäre sehr nett!
    Besten Gruß JK

  7. Solare Aktivität

    Hallo Herr Kampmann,
    ich weiß nicht worauf sich die von Ihnen erwähnte Arbeit des N. Scafetta konkret bezieht. Allerdings gehört er zu einer Gruppe von Wissenschaftlern, die den 11-jährigen solaren Aktivitätszyklus, bzw. dessen Schwankungen für einen der wesentlichen Antriebe von Klimaänderungen auf der Erde verantwortlich machen. Ich habe bei N.C. zumindest keine Andeutung auf ein “Wackeln” o.ä. der Sonne gefunden.

    Wie Herr Rahmstorf und andere führende Klimatologen belegen, ist der Einfluss des solaren Aktivitätszyklus allerdings eher untergeordnet gegenüber anderen Einflüssen, wie bspw. der Konzentration klimarelevanter Gase (Kohlendioxid, Methan, Lachgas) in der Atmoshäre, s.a. Beginn dieses Threads.

    Witzig finde ich übrigens Ihre Bezeichnung “Antiskeptiker” für die Gruppe der unabhängigen führenden Klimawissenschaftler, dann erahnt man auch, woher Ihre Argumentation stammt.

  8. Was ich nicht verstehe..

    (So eine Hitzephase wie wir sie zurzeit erleben, verschafft Rückenwind für klimarelevante Botschaften. Die Leute sind vergesslich.)

    Aber wie kann man einen globalen Temperaturrekord konstatieren, wenn zum Beispiel auf der Südhalbkugel vllt. erst seit ein paar Jahrzehnten die Temperaturen systematisch gemessen werden?

    [Antwort: Wie kommen Sie darauf? Vielleicht einfach mal in dem verlinkten Hansen et al Artikel nachlesen. Stefan Rahmstorf]

  9. Ergänzung…

    zu N. Scafetta:

    Er ist Physiker, dessen Arbeitsschwerpunkt auf der Analyse von Zeitreihen und statistischen Zusammenhängen liegt. Diese wendet er u.a. auf biologische, soziale, physikalische Abläufe an, wobei er sich seit einigen Jahren auf den Zusammenhang zwischen solarer Aktivität und Klimaänderungen konzentriert.
    Sein Ansatz ist also ein rein statistischer, ohne Modellrechnungen oder Wirkungszusammenhänge zu präsentieren -und weitgehend unbelastet von klimarelevantem Fachwissen.

  10. globale Temperaturmittelung

    Sehr geehrter Herr Rahmstorf,
    ich finde, dass es für die Akzeptanz von Temperaturrekorden sehr wichtig ist, dass eine Vorstellung vermittelt wird, wie die Mitteltemperaturen “gebacken” werden.
    Zum Beispiel war es vor einem halben Jahr, als hier die Busse in den Schneehaufen stecken blieben usw. schwer zu erklären, dass etwas gegen den globalen Temperaturanstieg unternommen werden muss bzw. dass es sich bei dem rel. strengen Winter um ein regional begrenztes Phänomen handelte.
    Skeptickerseitig wurde das Wetter damals zum Anlass genommen, den KW für widerlegt zu erklären bes. in Verbindung mit den Stories, die damals Schlagzeilen machten.

  11. N.Scafetta

    Vielen Dank für die Messages. Sicher, der Begriff “Antiskeptiker” stammt aus der Ecke, die Sie vermuten (http://www.skepticalscience.com/), allerdings auch realclimate.org ist bei mir hochwillkommen.

    In meiner Homepage bei http://www.xing.com sehen Sie, woher ich komme 🙂

    Was ich will: ich will verstehen, was bei dem Klima an “detecting” und “attributing” quantitativ abläuft, vor allem, was die Absorption und Emission der IR-Strahlungselemente betrifft.

    Mir ist klar, das kann wegen der Komplexität nur “per Modell” erfolgreich berechnet werden. Aber gerade da setzen die Zweifel an, abgesehen von Unvollständigkeiten der Modelle (z.B. ModelE von GISS) ist es auch die Intransparenz (für mich!) der Darstellungen im IPCC-Bericht (2007) – auf der anderen Seite denke ich schon, dass das alles richtig ist, was in den Modellen “mechanisiert” wurde – im Moment also reiner Glaube :).

    Und die Ecke “Scafetta” erscheint mir ein wenig stiefmütterlich behandelt. Dabei muss ergänzt werden: das mit der Wobbelei der Sonne um den Sonnensystemschwerpunkt steht in seinem neuesten Paper: N.Scafetta, “Empirical evidenceforacelestialoriginoftheclimateoscillations
    and itsimplications”, Journal ofAtmosphericandSolar-TerrestrialPhysics, 2010, to be printed (Elsevier) …
    Eigentlich eine ganz interessante Idee. Der Einfluss ist sicher nicht per Gravitatation, obwohl die “Wobbelei” ca. 3 Sonnendurchmesser über mehrere Dekaden beträgt. Da ist die Änderung zu gering (immerhin proportional zu R**3 – R = 1 AE).

    Aber Scafetta spricht von anderen Effekten, z.B. Magnetfeldeinflüsse durch Planeten (Jupiter hat ja ein sehr starkes Magnetfeld, dass womöglich Einfluss auf das solare Magnetfeld hat, jedenfalls hat es wohl Einfluss auf die irdische Ionosphäre, wenn auch gering – ca. 1967 in der Zeit erschienen, habe leider die Quelle nicht parat)

    Ich arbeite gerade “Radiative Transfer” von Thomas/Stamnes durch … eine zeitraubende Sache.

    Speziell der spektroskopische Ansatz kommt bei dem neuesten IPCC-Bericht (2007) zu kurz. Er wird praktisch nicht erwähnt, obwohl es Leute gibt, die sagen, das würde behandelt. Jedenfalls habe ich ihn nicht gefunden bei den fast 2000 Seiten …

    Das war ein wenig lang, aber für mich notwendig. Wenn Sie mögen, können Sie den Beitrag ja noch kürzen …

  12. N.Scafetta

    Nun wenn ein Physiker statistische Methoden anwendet – in diesem Falle Zeitreihenanalysen – ist das ja wohl nicht schlecht. Und wenn er dann auch noch diese Ergebnisse mit den 60 Jahreszyklen (u.a.) herausbekommt, sollte das wenigstens nachdenklich machen … und die Ursache bei den Konstellationen der Planeten zu suchen, ist ja wohl auch nicht soo abwegig!

    Das wollte ich noch hinzufügen …

  13. Tja Herr Kampmann,

    ich habe unter der von Ihnen behaupteten “URL” drei Teilnehmer Ihres Namens gefunden und weiss daher nicht, wer Sie sind, bzw. was Sie hier aussagen wollen.

    Also jetzt hier mal Klartext:

    1. Wir reden hier darüber, dass sich das globale Klima seit vielen Jahrzehnten eindeutig ändert. Dafür gibt es unbestreitbare Belege und es gibt abgesicherte Modelle, die eine definitive Ursache-Wirkung-Beziehung statistisch sehr hoch wahrscheinlich machen.

    2. Wenn Sie Ihre Kritik an wissenschaftlichen Aussagen dermaßen flach formulieren (Originalzitat!):

    “…auf der anderen Seite denke ich schon, dass das alles richtig ist, was in den Modellen “mechanisiert” wurde – im Moment also reiner Glaube :)”.

    dann habe ich spontan einfach kein Interesse an einem “argumentativem Argumentations-Austausch”. Das ist mir einfach zu esoterisch.

    3. Ihr Argument für eine mögliche Ursache der Änderung des Klimas auf der Erde: “…die Ursache bei den Konstellationen der Planeten zu suchen, ist ja wohl auch nicht soo abwegig!”

    zeigt einfach, dass Sie keine Ahnung haben und auch nicht bereit sind, sich mit der Realität auseinander zu setzen.

    Ich würde Ihnen empfehlen mal “back to the roots” zu gehen und beispielsweise bei Wiki zu schauen, wo der aktuelle Stand der Forschung ist und sich von dort aus in die komplexere Materie der Klimaforschung einzuarbeiten.

    In aller Höflichkeit
    Robert Kühn

  14. Unterschiede zwischen Klima und Wetter!!

    @ Bleyfuß und auch andere:

    Ich wohne auch auf einem Dorf und muss mich am Stammtisch immer wieder mit “einfachen” Erklärungsmodellen auseinandersetzen.

    Daher (sorry, auch wenn es überheblich klingt) nochmal und immer wieder:

    Der kalte Februar und der warme Juli in Deutschland im Jahr 2010 haben (global gesehen) nichts(!) mit der Klimaänderung zu tun, jedenfalls nicht auf dem argumentativen Niveau der Stammtischebene.

    Ich muss mir diesen Unterschied auch immer wieder vor Augen führen, wenn ich spontan mit einer entsprechenden Schlagzeile der BILD-Zeitung oder des Spiegel konfrontiert werde.

    Robert Kühn

    [Antwort: Ganz so weit würde ich nicht gehen, dass ein heißer Juli in Deutschland “nichts” mit der globalen Erwärmung zu tun hat. Er ist natürlich kein Beleg für die globale Erwärmung – dazu muss man eben den globalen Temperaturverlauf über einen längeren Zeitraum betrachten. Aber ein Rekord-Juli wird aufgrund der globalen Erwärmung auch bei uns wahrscheinlicher, insofern gibt es schon einen Zusammenhang. Stefan Rahmstorf]

  15. Schwächeln der Sonne beendet?

    Frage an die Experten: Ist das Minimum der Sonnenstrahlung in der Zwischenzeit nicht beendet? Die Kurve für die “Total solar irradiance” auf http://www.pmodwrc.ch/…i/composite/SolarConstant
    zeigt jedenfalls wieder deutlich nach oben. Oder habe ich da was missverstanden?

  16. Schmelzen d. Erwärmung-oder umgekehrt?

    Vorab: Ganz sicher bin ich kein Skeptiker, ganz i.G., aber durch mangelndes eigenes Wissen interessiert an allen möglichen verschiedenen Thesen, um zu lernen: Ich befinde mich gerade in einem Disput mit einem Glatziologen. Er hat u.a. die These aufgestellt (welche angebl. auf wissenschaftlichen Tagungen durch ein Gros der seriösen Wissenscahftler geteilt wird!!): Die Gletscher schmelzen nciht, weil es wärmer wird, sondern sie schmelzen sowieso (weil es im Wechsel der Historie eh mal wieder so weit ist: “Damit reagieren die Eismassen mit Verzögerung auf einen Klimawandel, der schon vor Jahrtausenden stattgefunden hat und mit dem heutigen vermuteten Treibhauseffekt gar nichts zu tun hat.”) und entziehen DABEI ihrer Umgebung die dazu nötige Energie, was zu einem meßbaren-Temperatur anstieg führt. Hierzu würde ich mich über fachmännisches Wort freuen. Herzlichen Dank.

  17. Danke für die Hinweise

    @ Rahmstorf, @ Mistelberger

    ich danke Ihnen/euch für die o.a. Antworten bzw. Hinweise. Ich werde mich bemühen, in Zukunft korrekter und weniger zynisch zu formulieren.

    @ Otto

    es ist immer problematisch auf die Argumente von Dritten zu antworten. Ich behaupte einfach mal, dass dieses Forum auf fast alle klimarelevanten Fragen eine kompetente Antwort liefern kann. Vielleicht macht es Sinn, wenn Sie mit Ihrem Bekannten gemeinsam durch das Archiv stöbern und bei Unklarheiten konkrete Fragen stellen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Robert Kühn

  18. @Sonja Otto

    > Ich befinde mich gerade in einem
    > Disput mit einem Glatziologen. Er hat
    > u.a. die These aufgestellt […]:
    > “Damit reagieren die Eismassen mit
    > Verzögerung auf einen Klimawandel, der
    > schon vor Jahrtausenden stattgefunden
    > hat und mit dem heutigen vermuteten
    > Treibhauseffekt gar nichts zu tun
    > hat.”
    Wäre dem so, wieso sind dann die Gletscher z.B. in der Kleinen Eiszeit vorgestoßen? Warum taten sie das auch teilweise in der vergleichsweise kalten Periode von 1950-1980? Allein Letzteres zeigt, dass viele Gletscher sehr rasch auf Temperaturänderungen reagieren. Die These ist also ziemlicher Unsinn. Vielleicht liegt’s auch daran, dass du mit einem Gla>t (welche
    > angebl. auf wissenschaftlichen
    > Tagungen durch ein Gros der seriösen
    > Wissenscahftler geteilt wird!!)
    Welche Tagung wäre das denn bitte? Nenn uns doch einfach mal den Namen des guten Mannes.

  19. Temperaturrekord

    @Robert Kühn
    Es gibt schon einen Unterschied zwischen den Kälteperioden und z. B. der momentanen Hitzewelle bei uns, nämlich, dass wir uns -sportlich betrachtet- in einem rekordverdächtigen Bereich bewegen.
    Und 100 Jahre Temperaturmessung kann man bei aller “Vergänglichkeit” nicht so leicht wegdiskutieren. Insoweit ist ein Temperaturrekord, selbst wenn er für sich nicht so wichtig ist, argumentativ ein Pfund.

  20. Gletscher

    Ich nehme an Sie haben da etwas missverstanden . Wie kann die (Luft)Temperatur steigen , wenn bei einem Schmelzvorgang der Umgebung Energie entzogen wird ?
    Ich bin zwar kein Experte ,kann aber Ihnen mitteilen, dass Gletscher träge auf Temperaturveränderungen reagieren , aber erst nach tausenden von Jahren ist sicherlich drastisch Übertrieben.
    Das heisst aber nicht , dass Gletscher nicht auch (evtl durch verstärkten Schneefall) bei erhöhten Temperaturen wachsen könnten .Es gibt weitere Faktoren die das Schmelzen begünstigen können (zB.Verunreinigungen ,lokal veränderte klimatische Verhältnisse u.a.).
    Da weltweit die Schmelze als Trend beobachtet wird ist der Zusammenhang mit T.erhöhung sehr offensichtlich .

  21. Verzögerung?

    Mit welcher zeitlichen Verzögerung ist zu rechnen, wenn sich ein externer klimasteuernder Prozess (z.B. die Sonnenaktivität) verändert?

    Muss man wegen der Trägheit des Klimasystems nicht davon ausgehen, dass es etliche Jahre dauert, bevor das System auf solch eine “Störung” reagiert? Das solare Magnetfeld scheint jedenfalls “erst” vor 5 Jahren signifikant abgenommen zu haben.

    Siehe Abb. 5c auf
    http://www.klimaargumente.de/s2.htm

    Viel interessanter als die momentane Temperaturspitze finde ich den sehr geringen Temperaturanstieg für den Zeitraum der vergangenen 10 Jahre. Das kommt auf Ihrer Graphik übrigens sehr schön raus. Dass aus solch einem fast-Plateau ab und zu neue Spitzen herausschießen, liegt in der Natur der Sache. Sie sagen ja selbst, dass wegen La Nina nun wieder mit einem Temperaturrückgang zu rechnen ist.

    Bitte etwas längere Zeiträume betrachten. Erst die Wahl des Maßstabs bestimmt oft die Perspektive.

    [Antwort: Auf eine Störung im Strahlungshaushalt reagiert das Klimasystem natürlich sofort – so wie es z.B. am Morgen innert Stunden wärmer wird, wenn die Sonne aufgeht. Nur bis das volle Ausmaß der Veränderung (also ein neues Gleichgewicht) erreicht ist, kann es länger dauern, vor allem aufgrund der thermischen Trägheit der Ozeane. Dadurch sind aktuell immer ca. 2/3 der Gleichgewichtserwärmung durch die Treibhausgase realisiert, 1/3 folgt noch nach auch bei konstanter Treibhausgaskonzentration. Für Schwankungen der Sonnenaktivität (11-jähriger Zyklus) haben Lean und Rind (2008) empirisch eine Zeitverzögerung um 1 Monat in der globalen Temperatur-Reaktion ermittelt. Stefan Rahmstorf]

  22. @Robert Kühn

    Tut mir sehr leid, dass ich mich vielleicht etwas wenig präzis ausgedrückt habe, der entscheidende Satz:

    “Mir ist klar, das kann wegen der Komplexität nur “per Modell” erfolgreich berechnet werden. Aber gerade da setzen die Zweifel an, abgesehen von Unvollständigkeiten der Modelle (z.B. ModelE von GISS) ist es auch die Intransparenz (für mich!) der Darstellungen im IPCC-Bericht (2007) – auf der anderen Seite denke ich schon, dass das alles richtig ist, was in den Modellen “mechanisiert” wurde – im Moment also reiner Glaube :).”

    Was den Glauben betrifft, an dem Sie sich gestoßen haben, das hat mit Esoterik absolut nichts zu tun, sondern hat einfach damit, dass ich manche Dinge des IPCC-2007 Berichts nicht (noch nicht) verstehe. Und damit glauben muss, was da steht (was ich ja gern möchte).

    Insbesondere ist dies das Radiative Forcing (RF) – im Prinzip ist das klar, aber der quantitave (!) Zusammenhang zwischen RF – z.B. von CO2 – und der Absorption im IR-Bereich ist nirgendwo (im IPCC-2007 und IPCC-2001, soweit ich das erkennen konnte) explizit hergestellt worden (mir ist klar, das ist hochkomplex). Qualitativ ist alles verständlich, quantitativ nicht so ganz.

    Hier setzt auch meine Kritik an diesen AR’s an.

    Noch etwas:

    Was die URL betrifft, es ist der JK in Peine.

    Und:

    Ich WILL verstehen, was da klimatisch abläuft. Ich habe neulich die ccc-gisstemp zum Laufen bekommen und bin absolut (!) überzeugt, dass sich die Erde derzeit massiv (global) erwärmt. Ich bin auch davon überzeugt, dass der Anstieg der CO2-Konzentratio seinen Ursprung im Verbrennen fossiler Brennstoffe hat (C14/C12-Verhältnis) …

    Rest in Bezug auf Anthropogeneität siehe oben ..

    Ich sehe allerdings auch nicht ein, dass in einem solchen Blog eine Rechtfertigung für simple Fragen notwendig ist.

    Und so bin ich bei Scafetta. Die Ergebnisse seiner Arbeiten (insbesondere die letzte von 2010 – to be printed) scheinen ja so abwegig nicht zu sein. Immerhin scheint ja die Beobachtung von Scafetta, dass die “Length of Day” (LOD) sowie die globalen Temperaturverläufe (GISS etc.) eine periodische Schwankung mit der Periodendauer von 60 Jahren haben, aus den Datensätzen erkennbar zu sein.

    Ansonsten: der Zeit-Artikel ist vom 09.Juni 1967 (Wieviel Schicksal bestimmen die Planeten – keineswegs esoterisch, wenn auch die Überschrift so etwas vermuten lásst)

    [Antwort: Wenn Sie mal auf eine Konferenz von Sonnenphysikern gehen, werden Sie feststellen, dass Scaffettas Thesen dort auch Außenseiterthesen darstellen und er bislang kaum jemanden davon überzeugen konnte, was natürlich seine methodischen Gründe hat. Es ist immer die Frage, wie sinnvoll es ist, sich als Laie mit Papers zu befassen, die in der Fachwelt kaum jemanden überzeugen – trauen Sie sich ein fundierteres Urteil zu als die Experten auf dem Gebiet? Steht Ihnen natürlich frei. Stefan Rahmstorf]

  23. T Verlauf ohne Menschen?

    jetzt sehen wir immer wieder diese sg. Hockeysticks, welche mehr od. weniger anthropogen erzeugt sind, nicht nur am Papier…
    Da stellt sich aber auch folgende Frage:
    wie hätte sich der globale T Verlauf seit 1800 bis heute ohne anthropogenen Einfluss entwickelt und vor allem, wie sieht es für die nächsten Jahrhunderte aus?
    Nach dem Holozän Maximum vor ca. 7.000a begann die T ja leicht aber beständig zu sinken, ein negativer Höhepunkt dürfte die LIA gewesen sein, als Sonnenminima und hohe Vulkanaktivität den Verlauf beeinflussten, dann die Erholung bis ins 20Jht. und nun zusätzlich die CO2 Geschichte. Wie ginge es aber ohne CO2 Forcing weiter, aus den bekannten Umlaufparametern, insbesondere, wie verhält es sich mit der Insolation im Sommerhalbjahr in höheren nördlichen Breiten?
    Schützt uns CO2 eventuell vor einer weiteren beständigen Abkühlung Richtung LIA 2? (-1 bis -2°C) Kann man eine deutliche Abkühlung der NHK aus diesen Parametern innerhalb der nächsten 1.000 -2.000 Jahre wirklich ausschließen?

    [Antwort: In hohen nördlichen Breiten wäre eine weitere leichte Abkühlung aufgrund der Orbitalparameter zu erwarten, wie schon in den vergangenen Jahrtausenden. Die ist aber durch den anthropogenen Effekt jäh unterbrochen worden, siehe z.B. Copenhagen Diagnosis Abb. 20. Die nächste Eiszeit wäre erst in ca. 50 000 Jahren fällig, siehe Diskussion im IPCC-Bericht. Stefan Rahmstorf]

  24. @ next glaziation

    Danke für die Antwort, Herr Rahmstorf.

    Im IPCC Report steht:
    The next large reduction in
    northern summer insolation, similar to those that started past Ice
    Ages, is due to begin in 30,000 years.

    Die Abb. in Box zeigt die Insolationänderungen auf 600ka. Gibt es vielleicht auch irgendwo eine Abb., aus welcher man den Verlauf über die nächsten Jahrhunderte erkennen kann?
    Mich interessieren vor allem die Werte im Sommer im Norden, denn wenn es nun durch Treibhausgase zu sagen wir um ca. 3 Watt zusätzlich kommt, im globalen Mittel, so könnte doch speziell die arktische Region wegen orbitalen Einflüssen zu weniger od. mehr Strahlungsgenuss zu diversen Saisionen kommen.

    [Antwort: Der kürzeste der relevanten orbitalen Zyklen hat eine Periode von 23.000 Jahren, sodass die Einstrahlungsänderungen über einen Zeitraum von einem Jahrhundert minimal sind. Zudem ist die Amplitude derzeit noch besonders klein, weil wir nahe dem Minimum des 400.000-jährigen Exzentrizitätszyklus sind, d.h. die Erdbahn ist fast rund. Siehe Ruddiman, Earth’s Climate für detaillierte Erklärungen. Stefan Rahmstorf]

  25. Verzögerung (2)

    Also eine starke, vieljährige Verzögerung bevor CO2 seine volle Klimawirkung entfaltet. Damit stimme ich überein.

    Das Gleiche sollte man fairerweise auch der Sonne zubilligen. Der 11-Jahres-Zyklus ist bekanntlich lediglich ein kleiner Baustein in der längerfristigen Variabilität der solaren Aktivität. Hier müssen Zeitskalen von 1000-1500 Jahren betrachtet werden, also der Bereich der möglicherweise solar-gesteuerten Dansgaard-Oeschger Zyklen, die in der Vergangenheit bewiesenermaßen sehr dominant waren (v.a. in den pleistozänen Glazialphasen, jedoch auch in den Interglazialphasen streckenweise noch recht deutlich erkennbar).

    Es ist nicht auszuschließen, und das sollte meiner Meinung nach viel stärker diskutiert werden, dass wir uns derzeit im Bereich einer natürlichen D-O Kulmination befinden, und dass anthropogenes CO2 mit möglicherweise moderater Klimasensitivität nur einen mittleren bis sogar geringen Zusatzeffekt liefert.

    [Antwort: Sie vergessen allerdings, dass die D-O-events gar keinen nennenswerten Einfluss auf die globale Mitteltemperatur hatten, sondern die Wärme nur aufgrund von Ozeanzirkulationsänderungen umverteilten. Wurde es im Nordatlantik warm, wurde es dadurch gleichzeitig im Südatlantik und der Antarktis kalt, wie die Proxidaten belegen. Mit der heutigen globalen Erwärmung hat dies nichts gemein. (Betreiben Sie tatsächlich die Website klimaargumente.de? Wäre es da nicht sinnvoll, wenigstens ein gewisses klimatologisches Grundwissen zu haben?) Stefan Rahmstorf]

  26. @ Lüning bzw D_O

    DO Events, waren keine globalen Events, das ist richtig Herr Rahmstorf, aber die globale T Änderung innerhalb weniger Dekaden war zu mindest so groß, wie jene des 20. Jahrhunderts (netto warming!).
    Herr Lüning hat völlig recht mit seiner Ausführung und ich verstehe nicht, warum sie der eigentlichen Frage ausweichen und schon gar nicht, warum sie ungezügelt arrogant schreiben müssen, er sollte doch etwas klimatologische Grundwissen haben, wenn er eine Webseite betreibt. Ich denke, dass hat er auch:

    http://www.northafrica.de/publications.htm

    [Antwort: Lieber Herr Innerhofer, von DO events verstehe ich doch ein wenig, da ich eine ganze Reihe von Fachpublikationen dazu – mehrere in Nature – veröffentlicht und an der Aufklärung des Mechanismus mitgewirkt habe. Sie waren mit massiver Erwärmung (Größenordnung 10 ºC) innerhalb weniger Jahrzehnte in Grönland verbunden, dafür Abkühlung im Süden, massive Veränderung der Atlantischen Ozeanzirkulation, usw. – sorry, aber das hat nun wirklich nichts mit der aktuellen Klimaerwärmung zu tun. Stefan Rahmstorf]

  27. D-O

    Als Geologe gucke ich mir natürlich gerne die Zyklik der Vergangenheit an. Es gibt da eine schöne Abbildung auf Basis von Bond et al. (2001), wo für die vergangenen 10.000 Jahre ein Temperaturproxy (Ice Rafted Debris) und ein Proxy für die kosmische Strahlung (C14) aufgetragen werden. In beiden Parametern ist eine Zyklik enthalten, die im Bereich der D-O-Zyklik liegt. Beide Parameter korrelieren erstaunlich gut miteinander, so dass eine Steuerung des einen Parameters durch den anderen naheliegt. Für mich ist es daher schwer einzusehen, holozäne D-O ähnliche klimatische Schwankungen als pure interne Klimaschwankungen ohne externen Trigger zu erklären.

    Siehe Abb. 1a auf http://www.klimaargumente.de/s2.htm

    [Antwort: Klar, aber Sie wissen ja sicher, dass Gerard Bond später selbst wieder von dieser Zyklizität im Holozän abgerückt ist und andere sie nicht reprozduzieren konnten. Nicht jede Idee in der Wissenschaft bestätigt sich bei weiteren Untersuchungen. Stefan Rahmstorf]

  28. Naja … Sonnenphysik 🙂

    @Rahmstorf
    Lieber Herr Prof. Rahmstorf

    vielen Dank für den Hinweis. Ich denke aber, das mit den Sonnenphysikern ist nicht ganz so notwendig, die Arbeiten von Prof. S. Solanki sind bekannt.

    Für mich ist die evtl. schwankende Aktivität der Sonne nicht der Interessenschwerpunkt.

    Was mich eigentlich viel mehr interessiert, vielleicht können Sie da helfen, ist der Zusammenhang zwischen Radiative Transfer und Radiative Forcing insbesondere bei den Greenhouse Gases.

    Wie ich bereits deutlich machte, arbeite ich gerade das Buch von G.Thomas/K.Stamnes “Radiative Forcing …” durch. Der quantitative Zusammenhang zwischen RF und RT – gut – dazu benötige ich ein Stück Software (z.B. Streamer) – ist im AR4 und meines Wissens auch im TAR nicht dargestellt. Meines Wissens benötigt man dazu die Spektroskopischen Datenbanken HITRAN oder GEISA … Meine Frage lautet ganz simpel: wie kommt z.B. die Zahl ~4 W/m2 fúr das RF von CO2 zustande?

    Wenn Sie freundlicherweise dazu beitragen könnten, mir da ein wenig Klarheit zu verschaffen, wäre ich Ihnen sehr dankbar…

    Besten Gruß
    JK

    [Antwort: Wir hatten dazu schon mal vor ein oder zwei Jahren ein Paper verlinkt, wo das beschrieben ist – jetzt bin ich im Urlaub und hab’s nicht im Kopf, vielleicht finden Sie das selbst mit Google? Stefan Rahmstorf]

  29. D-O (2)

    Lieber Herr Rahmstorf,

    Sie sagen, daß andere die Bond-D-O-Zyklen im Holozän nicht reproduzieren konnten. Wenn ich mir die früh-holozänen Stalagmiten-Daten von Neff et al. (2001) aus dem Oman anschaue, dann meine ich die D-O-Zyklik zu erkennen.

    Abbildung 4 in http://www.klimaargumente.de/s3.htm

    Weiterhin sieht mir auch die Reihe “Minoische Wärmephase”, “Römische Wärmephase”, “Mittelalterliche Wärmephase” und “modernzeitliche Wärmephase” mit ihren 1000-1200 Jahren Abständen D-O verdächtig aus.

    Abbildung 1 auf http://www.klimaargumente.de/t5.htm

  30. Radiative Transfer

    Vielen Dank Herr Prof. Rahmstorf,

    ich denke – nach einer längeren Pause habe ich gefunden, was ich suchte, zumindest ein Mosaikstückchen auf dem Weg dahin:

    Ein bzw. zwei Stück Software (Streamer und ARTS) … beides läuft inzwischen auf meinem Notebook (Streamer in F90 und ARTS in C++) …

    Mir ist dabei auch klar geworden, was dem IPCC 2007 fehlt: eine saubere Beschreibung der Mechanismen, wie man aus GHG-Konzentrationen (z.B. CO2) über Radiative Transfer (RT) auf das Radiative Forcing (RF) kommt … wobei mir so ganz genau immer noch nicht klar ist, wie der quantitative Zusammenhang zwischen RT und RF ist.

    Aber erstmal vielen Dank
    JK