NASA: zweitwärmster Juni seit 1880

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Laut NASA-Daten war dieser Juni der zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1880. Übertroffen wurde er nur durch den Juni 1998, als die Temperaturen durch einen Rekord-El-Niño im Pazifik hochgetrieben wurden.

Die Karte der Temperaturabweichungen vom Mittelwert 1951-1980 (erhältlich hier) sieht so aus:

Die extremsten Abweichungen findet man in der Antarktis, Kanada und Russland. In Deutschland dagegen war die Juni-Temperatur recht durchschnittlich. Das zeigen auch die Messwerte von unserem heimischen Telegrafenberg in Potsdam:


Jahresgang (Monatsmitteltemperatur) an der Säkularstation Potsdam. Lila die langjährigen Mittelwerte, blau und rot jeweils der kälteste und wärmste Kalendermonat seit 1893. Die schwarzen Punkte sind die Werte für 2013. Der Juni war leicht überdurchschnittlich warm. Nur der März war bislang auffallend – siehe unseren Beitrag Der Rekordmärz 2013.

Bemerkenswert ist, dass im globalen Mittel dieser Juni nur noch um weniger als ein Zehntel Grad vom Juni 1998 übertroffen wurde, obwohl in den letzten Monaten eher leichte La Niña bis ENSO-neutrale Bedingungen im Pazifik herrschten. El Niño Ereignisse führen mit vier Monaten Verspätung zu besonders warmen globalen Temperaturen, La Niña dagen zu besonders kühlen (siehe Foster&Rahmstorf 2011 und Globale Temperatur Reloaded). Das Jahr 1998 sticht deshalb besonders weit über den Langzeittrend hinaus, während die La Niña Jahre 2008 und 2011 etwas kühler als der Langzeittrend waren (siehe Grafik).

Auch eine Analyse der weltweiten monatlichen Temperaturrekorde zeigt, wie ungewöhnlich 1998 war: nie seit Beginn der Aufzeichnungen wurden mehr Wärmerekorde in den Monatstemperaturen erreicht, wie die folgende Grafik zeigt:


Die Dünne rote Linie zeigt die Anzahl der rekordwarmen Monatswerte für jedes Jahr, in rund 150.000 Datenreihen (eine für jeden Kalendermonat und jeden Gitterpunkt auf der Erde, auf Basis der NASA-Daten). Die gezeigte Maßzahl ist das Verhältnis zur erwarteten Anzahl der Rekorde in einem stationären Klima. “5” heißt also 5-mal so viele Rekorde wie ohne globale Erwärmung zu erwarten. Die dicke rote Linie ist eine Glättung, die blaue Linie die Prognose eines einfachen stochastischen Modells auf Basis des globalen Temperaturtrends. Aus Coumou et al. 2013, Global increase in record-breaking monthly mean temperatures.

Nachdem 1998 so viele Wärmerekorde “abgeräumt” wurden, ist es naturgemäß erst einmal schwierig, diese nochmals zu übertreffen; daher gab es nach 1998 eine Reihe von Jahren mit relativ wenig Rekorden.

 

p.s.: Der WBGU-Comic “Große Transformation” (siehe KlimaLounge: Weltrettung: der Comic!) ist unter den nominierten Büchern für das “Wissenschaftsbuch des Jahres 2013” (in der Kategorie “Überraschung – Das Buch, das ein Thema am originellsten anpackt”). Hier können Sie mit abstimmen!

Stefan Rahmstorf ist Klimatologe und Abteilungsleiter am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Professor für Physik der Ozeane an der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf Klimaänderungen in der Erdgeschichte und der Rolle der Ozeane im Klimageschehen.

17 Kommentare

  1. Definition und Relevanz?

    A. Wie ist “Wärmerekord” definiert?
    B. Ist die Frage irrelevant, so lange die wie auch immer geartete Definition einheitlich über die Zeitreihe angewandt wird?
    C. Wird sie das?

    (B war auch meine Replik auf folgenden Einwand eines Bekannten: “Ermittelst Du auch eine einheitliche Temperatur in Deinem Wohnzimmer und welche Relevanz hätte das für Dich wenn Du zum Beispiel direkt am Fenster sitzt?”)

    [Antwort: Lieber Herr Mayer, die globale Mitteltemperatur ist ist als wichtige diagnostische Größe vor allem deshalb relevant, weil sie nach dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik (Energieerhaltung) direkt mit den Antriebsfaktoren wie der steigenden Treibhausgasmenge oder Veränderungen in der Sonneneinstrahlung zusammenhängt; sowie mit der Wärmespeicherung im Ozean. Was die Anzahl der Rekorde in der dritten Grafik betrifft: die sind lokal für jeden Gitterpunkt der NASA-Daten betrachtet, und natürlich durchgängig einheitlich definiert – ein Rekord ist schlichtweg die an diesem Gitterpunkt bis dahin wärmste seit 1880 verzeichnete Monatsmitteltemperatur. Soweit sie im Sommer auftreten sind das Hitzewellen mit teils schweren Auswirkungen, z.B. der Rekordjuli 2010 im westlichen Russland (massive Brände, Ernteeinbußen, ca. 55000 Hitzetote). Stefan Rahmstorf]

  2. Das wird den Klima-“Skeptikern” gar nicht gefallen.

    Laut eike soll es ja sogar eine weltweite Abkühlung geben. Wird sicher interessant zu sehen, wie sie sich nun wieder herauswinden wollen.

  3. langjährige Mittelwerte

    Zum Temperaturverlauf der Säkularstation Potsdan schreiben Sie: “Lila die langjährigen Mittelwerte”
    Aus welchen Zeitraum sind diese Mittelwerte gewonnen worden? Welche Streuung haben sie?

  4. Stationäres Klima

    “… Die gezeigte Maßzahl ist das Verhältnis zur erwarteten Anzahl der Rekorde in einem stationären Klima. “5” heißt also 5-mal so viele Rekorde wie ohne globale Erwärmung zu erwarten. …”

    Stationäres Klima… nunja. Sollten wir uns vielleicht wünschen.

    War das Klima denn irgendwann *stationär*? Kommt mir als Unfug vor, selbst wenn ein solcher Zustand eine rein rechnerisch ermittelte Größe ist -bzw. gerade deshalb. Hat mit der Wirklichkeit ja nichts zu tun.
    Der unklare Ursache- Wirkungsmechanismus kommt hinzu.

    Abgesehen von der immer wieder geäusserten Kritik an den Messdaten selbst (wundersamerweise scheinen sich die Datensätze, die z. B. GISS herausgibt, in kurzen Rythmen zu unterscheiden, so wurde bekannt, dass die Temp.- Datensätze von 2010 und 2012 höchst unterschiedlich sind und sich auch im Laufe des Jahres 2012 weiter änderten…) hat wohl auch die Auswahl der Meßstationen bzw. deren Standortveränderungen einiges mit den *Rekorden* zu tun.

    z. B. hat Meteomedia vor ca. 1 Jahr hier in meiner Ecke eine Station in Betrieb genommen. Sie weisst regelmäßig die tiefsten Temperaturen Deutschlands mit aus und hat schon einige Rekorde geliefert.

    Wo ist da die Vergleichbarkeit über lange Zeiträume? Und die sog. *Homogenisierung* der Daten macht es doch nicht besser -obwohl es das wohl soll. Ich argwöhne, dass da unter diesem Label so einiges auch in *gewünschte* Richtungen homogenisiert wird, siehe GISS- Temp. Reihen.

    Und ja, dieses las ich auf EIKE. Die Untersuchung machte K.F.Ewert. In Erinnerung ist mir, dass sich die Ganglinien einiger Stationen glatt umgekehrt hatten (z. B. zeigte Palma de Mallorca auf einmal Erwärmung, nachdem der 2010- Datensatz noch leichte Abkühlung zeigte). Und leider scheint die Kritik Ewerts zu stimmen, sie blieb in dieser Sache unwidersprochen.

    Wie soll da der Wissenschaftler, der auf solche Datenreihen zurückgreift und sie untersucht, die Übersicht behalten? Und der Normalverbraucher, der dessen Ergebnisse präsentiert bekommt?

    Wir ersticken mittlerweile in Daten. Und 150 000 Datenreihen mit zig Einzeldaten sollen wohl ein Zeichen für die Datenqualität sein. Könnten aber auch ganz einfach dazu führen, dass wir nur daran *GLAUBEN*. Wir könnens ja nicht (mehr) überprüfen.

    Auch ich GLAUBE. Ich glaube z. B. nicht daran, dass das Wetter diesjahr in D. *durchschnittlich* war. Die Phänologischen Ereignisse und Entwicklungen sprechen zumindest in teilen eine andere Sprache.

    Schade, dass ich nicht WEISS.

    [Antwort: Liebe/r H. Müller, Sie müssen nichts “glauben”, Sie brauchen aber in der heutigen Zeit des Informationsüberangebots zweifellos ein gewisses Urteilsvermögen, um seriöse und unseriöse Quellen voneinander zu unterschieden. Etwa um zu entscheiden, ob die NASA und wissenschaftliche Fachpublikationen, oder eher die Website einer kleinen Lobbygruppe Ihnen zuverlässigere Informationen bietet. Daraus, dass auf irgendwelchen Websites auftauchender Unsinn unwidersprochen bleibt, auf dessen Wahrheit zu schließen, halte ich für kein so gutes Rezept. Die NASA-Daten inklusive Code sind übrigens transparent und öffentlich und von unabhängiger Seite reproduziert worden, siehe das Clear Climate Code Projekt. Ihre Unterstellung von Manipulation dient übrigens nicht einer sachlichen Diskussion. Stefan Rahmstorf]

  5. Emissionsreduktionen

    Sehr geerhter Klimalounge-Team

    Wo wir grade bei dem Thema Hitzerekorde sind, letztens ist ein Artikel in der Fachzeitschrift NAture herausgekommen, verfasst von Schweizer Forschern. Es wird dort argumentiert, dass, wenn abgesehen von Temperatur andere Parameter (Versauerung der Ozean, Rückkopplungen des Kohlenstoffzyklus etc) berücksichtigt werden, eine Beschränkung des Klimawandels auf 2 Grad nicht ausreichend wäre. Der Artikel ist hier (http://www.nature.com/…457/full/nature12269.html). Ich wäre gespannt auf Ihre Meinung zu den Aussagen dieser Forscher.

    [Antwort: Sehe ich ähnlich, wir haben ja schon 2006 in unserem WBGU-Meeresgutachten solche Leitplanken für Meeresspiegel und Versauerung vorgeschlagen. Finden Sie unter http://www.wbgu.de. Stefan Rahmstorf]

  6. Danke für Ihre Antwort!

    Ich hatte meine Folgefrage zurückgehalten, aber es war ja so klar, dass das Thema von den folgenden Kommentaturen aufgegriffen wurde, da es ein Standart-“Skeptiker” Argument ist:

    Wenn man eine Definition über “Rekorde” einheitlich anwenden will, muss auch der zugrundeliegende Datensatz einheitlich bzw. vergleichbar sein. Gibt es einen Artikel, der für Laien einfach erklärt, wie man dazu in der Lage ist, seit 1880 ein 2×2 Grad Gitternetz über den ganzen Globus verteilt gleichmäßig bzw. vergleichbar zu “messen”? Könnte auch das Thema, wie genau diese “Homogenisierung” der Daten geschieht, irrelevant sein, solange diese einheitlich und nach objektiven Kriterien geschieht? Gibt es eine für Laien verständliche Erklärung, wie die Berechnungsfaktoren objektiv ausgerichtet sind, dass gemessene Temperaturen und Messlücken nicht einfach “wärmer gerechnet werden”?

    Das Standart-Agrument, das ich kenne, ist: Es gibt fünf (?) verschiedene wissenschaftliche Ansätze zur Vergleichbarkeit der weltweiten Messungen und alle kommen in etwa zu demselben Ergebnis.

    [Antwort: Es gibt natürlich detaillierte Beschreibungen in der Fachliteratur, aber für Laien fällt mir auf Anhieb nichts ein – suchen Sie mal bei Realclimate. Messlücken werden natürlich nicht “wärmer gerechnet” sondern im Rahmen der bekannten räumlichen Autokorrelation von Temperaturanomalien von den Rändern her interpoliert. Und tatsächlich kommt ja trotz unterschiedlicher Verfahren der verschiedenen Forschergruppen immer nahezu genau dasselbe heraus. Stefan Rahmstorf]

  7. ENSO

    Sehr geehrter Herr Rahmstorf,

    vielen Dank für den informativen Artikel. Ich habe soweit verstanden, dass Wetterphänomene wie El Nino einen starken Einfluss auf die globalen Temperaturen haben (z.B. 1998). Wie steht es eigentlich umgekehrt um den Einfluss der Klimaerwärmung auf die ENSO-Bedingungen. Gibt es da schon Erkenntnisse? Kann es sein, dass wir so lange keinen starken El Nino mehr hatten, eben weil die Temperaturen gegenwärtig so hoch sind?

    Vielen Dank und
    freundliche Grüße
    Christian Heuer

  8. Rekorde seit 1880

    Im Jahre 1880 wurden ganz sicher nur sehr wenige Messungen global durchgeführt. Wieviele Messstationen waren das wohl weltweit? Man wird überrascht sein, wie wenige es gab. Es wurden diese wenigen Messwerte auf Gitterpunkte interpoliert (vermutlich je nach Anbieter auch noch mehrfach homogenisiert) und stellen nun heute die Basis dar für die monatlichen und jährlichen Globaltemperaturen in 1880, mit denen wir die späteren Messwerte vergleichen und auch Rekorde global verkünden.

    Für die einzelne Station, die tatsächlich seit 1880 Messwerte liefert, lässt sich anhand der vorliegenden Messwerte tatsächlich jeder neue Rekord direkt feststellen. Das gilt dann folglich für die o.g. wenigen Stationen, die seit 1880 Messwerte liefern.

    Für alle anderen Gebiete, die über Gitternetze via Interpolation künstlich in den Genuss von Messwerten gelangten, trifft das nur statistisch zu, da die Interpolation nicht die gemessene Realität abbilden kann sondern lediglich angenommene Wahrscheinlichkeiten für Gitternetzgrössen und Interpolationsradius, die jeweils auch wissenschaftliche Begründungen finden.

    So ist jede Aussage zu Rekordwerten seit 1880 für interpolierte Gebiete der Erdoberfläche mit der entprechenden angenommenen Wahrscheinlichkeit der Gültigkeit behaftet und sollte zur Aufklärung dieses Umstandes mit Kenngrössen gekennzeichnet werden. Eine dieser Kenngrössen wäre der prozentuale Anteil der ausgewerteten Erdoberfläche, der lediglich durch Interpolation mit künstlichen Messwerten versehen wurde z.B. im Jahr 1880 (als hier genanntes historisches Vergleichsjahr) bis heute als aktuellen Bezugszeitraum.

    Im Ergebnis würde die Kenngrösse zeigen: die Berechnungen basieren auf eine globale Interpolationsfläche von z.B. 95% in 1880 und z.B. 35% in 2013.

    Gibt es eine Quelle für solche Kenngrössen oder müsste man diese mühsam erst selbst erstellen anhand der offen verfügbaren Daten der Anbieter?

    Vielen Dank für eine Antwort auf diese Frage.

    [Antwort: Lieber Herr Kranz, Ihre Prozentzahlen sind Fantasiezahlen – schauen Sie doch einfach mal in die Fachartikel hinein, wo das quantitativ analysiert ist! Stefan Rahmstorf]

  9. Rekorde seit 1880 / Kennzahlen

    [Antwort: Lieber Herr Kranz, Ihre Prozentzahlen sind Fantasiezahlen – schauen Sie doch einfach mal in die Fachartikel hinein, wo das quantitativ analysiert ist! Stefan Rahmstorf]

    Lieber Herr Rahmstorf,
    schade, Ihre Rückmeldung ist leider nicht die von mir erwartete qualifizierte Antwort auf meine Frage. Dennoch danke für die Mühe der Rückmeldung.
    Da Sie meine Beispielwerte als Fantasiewerte bezeichnen, verfügen Sie im Umkehrschluss sicher über Informationen/Fundstellen, die diese Aussage belegen können und damit mir weiter helfen würden, weil meine Frage dann auch beantwortet wäre.

    Wie Sie sicher haben lesen können (vielleicht überlesen haben), sind meine Prozentzahlen mit „z.B.“ gekennzeichnet. Das signalisiert üblicherweise eine symbolische Schätzung oder ein simples Beispiel. Ich habe bisher keine Hochrechnung durchgeführt, könnte es aber selbstverständlich nachholen, wenn es keine Fachbeiträge zu diesem Thema geben sollte. Das ist zeitaufwändig und mühsam, was ich gern vermeide. Ich habe bereits nach entsprechenden Fachartikeln gesucht, um diese Frage qualitativ selbst beantworten zu können. Leider blieb meine Suche erfolglos. Ihr allgemeiner Hinweis hilft unmöglich weiter. Offenbar handelt es sich entweder um ein gut gehütetes Geheimnis, die Suche war unqualifiziert oder aber es gibt dazu tatsächlich keine verfügbaren Kennzahlen. Sollte es doch solche Kennzahlen geben, dann wäre ich für einen einzigen kleinen Hinweis auf eine fundierte Fundstelle in den von Ihnen angemahnten Fachartikeln dankbar.

    Vielen Dank für eine fundierte Antwort!

    MfG H. Kranz

    [Antwort: Die Quellen der Dokumentation finden Sie in der Regel leicht dort, wo auch die Temperaturdaten publiziert sind – fur die NASA-Daten z.B. hier: http://data.giss.nasa.gov/gistemp/. Insbesondere das Hansen&Lebedeff Paper von 1987 ist für Ihre Frage relevant, das zeigt, dass Temperaturanomalien einen räumlichen Korrelationsradius von 1200 km haben. Die Datenlücken sehen Sie sofort, wenn Sie auf dieser Website sich interaktiv globale Karten machen (wie in der Abb. oben im Artikel) für unterschiedliche Zeiträume – Datenlücken sind grau gekennzeichnet. Achtung – die Kartenprojektion ist nicht flächentreu, die Datenlücken in der Antarktis und Arktis sehen hier groß aus, sind aber nur ein kleiner Prozentsatz der Erdoberfläche. Sorry, wenn ich (zumal im Urlaub) meinen Lesern nicht stets alle Recherche abnehmen kann – wenn man sich für die Datenlücken der NASA-Daten interessiert, halte ich es für zumutbar, sich mal auf der entsprechenden NASA-Seite (oben in meinem Artikel verlinkt) umzuschauen, bevor man einfach ausgedachte Zahlen in die Welt setzt. Stefan Rahmstorf]

  10. Die Ausgangsfrage von Herrn Kranz ist leider nicht hinreichend beantwortet: Wie hat man die globale Durchschnittstemperatur von 1880 auf 1/10 Grad genau ermittelt? Keine Meßdaten aus den Polarregionen und anderen abgelegenen Gebieten. 1.200 km Korrelation? Wo trifft das zu? Ich weiß z.B. ganz genau dass es auf den Philippinen Gegenden gibt wo sich 3 Klimazonen innerhalb eines 50 km Radius auf gleicher Meereshöhe befinden. Die Temperaturunterschiede betragen bis zu 4 Grad.

    [Antwort: Es geht dabei um Temperaturanomalien, also um Abweichungen vom Mittelwert in den Monatstemperaturen. Selbstverständlich kann die mittlere Temperatur auch auf kurzen räumlichen Skalen starke Unterschiede aufweisen (u.a. aufgrund der Topographie oder anderen lokalen Besonderheiten), ebenso wie solche Gradienten bei einzelnen Wettersituationen auftreten. Aber die Daten zeigen für die Monatsanomalien diesen Korrelationsradius – das ist einfach ein Messbefund. Details sind im von mir angegebenen Paper nachzulesen. Stefan Rahmstorf]

  11. Die Karte oben zeigt die Abweichungen vom Mittelwert 1951-1980. Da stellt sich immer noch die Frage wie z.B. am Südpol die Juni Durchschnittstemperatur vor 1957 gemessen wurde. Laut GISS ist die Station dort erst seitdem in Betrieb und ich kann mir auch nicht vorstellen dass vor 1957 jemand im antarktischen Winter dort regelmäßig Thermometer abgelesen hat.

    Es wäre schön das einmal für einen Laien verständlich erklärt zu bekommen.

  12. In anderen Temperaturreihen kein Rekord

    Sehr geehrter Herr Prof. Rahmstorf,
    in folgenden Temperaturaufzeichnungen der letzten 12 Jahre stellt die globale Juni-Anomalie 2013 kein Extremwert dar:
    – RSS MSU lower trop. global mean
    – UAH NSSTC lower trop. global mean
    – HADCRUT4 global mean
    – HADCRUT3 variance adjusted global mean
    – GISTEMP LOTI global mean

    Hier sind die Juni-Werte seit 2002 grafisch dargestellt:
    http://www.woodfortrees.org/…om:2002.42/every:12

    Mit freundlichen Grüßen
    Werner Kohl

  13. Idee

    Manche Ideen brauchen ein bestimmtes Maß an Wahnsinn:
    Wir bauen einen Solarring weltumspannend parallel zum Äquator. Desertec weiter gedacht und mit der Route der Weltumrundung der PlanetSolar grob vorgezeichnet lässt sich solch ein Solarring auf unserer Welt installieren, der keine Speicher braucht, weil er 24 h am Tag Sonne hat. Keine Emissionen und für alle Menschen genug Energie!

  14. Update Hitzerekord Österreich: 40,5°C

    http://www.zamg.ac.at/…-in-bad-deutsch-altenburg

    Vielleicht auch ein gutes Beispiel dafür, daß Messdaten von Temperatur-Messstationen “nicht einfach so” übernommen werden, sondern auf Stimmigkeit überprüft werden.

  15. Vielen Dank für die Antwort

    zu meinem Kommentar vom 20.07.

    Zitat: “…Daraus, dass auf irgendwelchen Websites auftauchender Unsinn unwidersprochen bleibt, auf dessen Wahrheit zu schließen, halte ich für kein so gutes Rezept. …”

    Darf ich das so interpretieren, dass Sie Ewerts Aussagen als unwahr darstellen?

    Zur Illustration der Unterschiede der Datensätze 2010 und 2012 zwei Links:

    http://www.eike-klima-energie.eu/…Teil_1_Deu.pdf

    und

    http://www.eike-klima-energie.eu/…Teil_2_Deu.pdf

    Wahr oder Unwahr? Normalerweise wird jedes Pamphlet eines Skeptikers nach allen Regeln der Kunst zerrissen. Hier nicht?
    Ich ahne Schlimmes.

    mit freundlichen Grüßen
    H. Müller

    [Antwort: Es handelte sich um eine allgemeine Aussage – ich kenne den konkreten Artikel nicht, auf den Sie sich beziehen. Für die EIKE-Website ist mir ehrlich gesagt meine Zeit zu schade. Stefan Rahmstorf]