Berge sind, so erscheinen sie uns kurzlebigen Primaten jedenfalls, ewig. Unsere Lebensspanne reicht nicht aus, um deutliche Veränderungen zu erkennen. OK. wir können vielleicht einen Erdrutsch oder Bergsturz beobachten, aber auf einen richtigen Berg hat so etwas meist keinen größeren Effekt, möchte man meinen. Und doch gab es in der Vergangenheit der Erde schon riesige Gebirge, von denen heute nur sehr dürftige Spuren zu finden sind. Ich erwähnte es beim Chloritoid bereits.

Sind Berge in einer Beziehung uns Lebewesen nicht so unähnlich. Sie werden geboren, erheben sich majestätisch über die Erde, nur um langsam zu altern und gebeugt wieder zu verschwinden.

Daran sind mehrere Faktoren schuld. Zum einen natürlich die üblichen verdächtigen, also die Atmosphäre und das Wasser. beide zusammen sorgen für die Verwitterung des Gesteins, aus dem unser Berg aufgebaut ist. Zugleich sorgen sie für den Abtransport der Verwitterungsprodukte.

Und noch weitere Faktoren sorgen für das verschwinden des Berges. Einer ist alleine schon sein eigenes, enormes Gewicht. Aber auch die Sonne und die Lebewesen setzen dem Fels zu.

Im Laufe von geologischen Zeiträumen, also Millionen von Jahren, wird der einstmals , unzerstörbar scheinende Berg, der sich majestätisch in den Himmel reckte,  niedriger und abgerundeter. Schließlich ist er nicht mehr erkennbar. Der Fels ist aufgelöst oder von Flüssen ins Meer transportiert.

Hier ist ein Unterschied zu uns Lebewesen. Ein Berg kann durchaus wieder-geboren werden. Wenn die Meere durch die Bewegungen der Kontinentalplatten geschlossen werden und die Kontinente kollidieren, werden die Schuttmassen ehemaliger Gebirge erneut aufgefaltet zu einem Gebirge.