Ich fordere ein Verbot von Dihydrogenmonoxid!

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Anlässlich des heutigen Weltgesundheitstages möchte ich die Gelegenheit wahrnehmen, und die Menschheit vor einer großen und oft unterschätzten Gefahr warnen. Vor einer Chemikalie, die auf den schönen Namen Dihydrogenmonoxid, oder kurz DHMO, hört (sie hört auch noch auf andere Trivialnamen, aber das tut hier nichts zur Sache). Für alle, die bislang noch nichts von diesem gefährlichen Stoff gehört haben, möchte ich kurz einige seiner gefährlichen Wirkungen aufführen. Der Stoff ist eine Brønsted-Base bzw. –Säure. Als Hdroxylsäure ist er ein Hauptbestandteil des sauren Regens. Daneben trägt er in bedeutendem Maße zum Treibhauseffekt bei, er ist sogar ein noch weitaus wirksameres Klimagas als Kohlendioxid. Außerdem trägt er auch zur Erosion von Böden bei und kann bei Metallen, mit denen er in Berührung kommt, die Korrosion beschleunigen oder zum Ausfall elektrischer und elektronischer Einrichtungen führen. Und nicht nur für unbelebte Gegenstände ist er gefährlich, auch für Lebewesen. Bei übermäßiger Aufnahme in den Körper kann er zu einer Störung des Wasser-Elektrolyt-Haushalts des Körpers mit Erhöhung des Wassergehalts führen. Kommt DHMO in festem Zustand in Kontakt mit der Haut, kann er zu Gewebeschäden, in gasförmigem Zustand hingegen kann es zu schweren Verbrennungen kommen. Eingeatmet ist er tödlich und entzieht man süchtigen den Stoff über mehr als 168 Sunden, so sterben sie zwangsläufig. DHMO findet sich auch in Tumoren von Krebspatienten im Endstadium.

Weltweit kommt es pro Jahr tausenden Todesfällen durch DHMO, dennoch erscheint er bisher nicht auf den amtlichen Listen gefährlicher Stoffe, seine Einleitung in Abwässer ist nicht verboten. Die Behörden sind bisher noch nicht einmal dazu bereit, die Konzentration von DHMO im Abwasser zu messen. Aber warum wird dieser doch so gefährliche Stoff immer noch in Umlauf gebracht? Nun, zum einen dient er der chemischen Industrie als billiger Universallösungsmittel. Es ist so zusätzlich Träger verschiedener giftiger Substanzen. In der Atomindustrie wird er über dies gerne als effektives Kühlmittel eingesetzt. Das Ganze hat mittlerweile dazu geführt, dass DHMO sich in vielen unserer Nahrungsmittel anfindet, wobei auch Babynahrung keine Ausnahme bildet.

Ich hoffe, dass mir meine Leser bis hierher gefolgt sind. Bevor ich hier aber ein Opfer von Poe´s Law werde: Dihydrogenmonoxid ist natürlich nicht der gängige Name der Substanz. Man kennt sie weit besser unter ihrem Trivialnamen „Wasser“. Die chemisch-wissenschaftliche Vorsilbe „Di“ bedeutet „Zwei“, „Mono“ bedeutet „Eins“, Hydrogen ist Wasserstoff und –oxid Sauerstoff. Also H2O.

In Louisville / Kentucky wurden die städtischen Springbrunnen 2006 mit diesem Hinweisschild versehen.  Es sollte Badende fernhalten. Hier wurde absichtlich auf die mangelnde chemische Bildung gesetzt. Es bedeutet: Achtung, Gefahr – Wasser enthält große Mengen an Wasserstoff – unbedingt fernhalten. joeymanley from Flickr, CC-By-Sa-Lizenz.

All denen, die das schon vorher gewusst haben möchte ich aber eine kleine Warnung mitgeben: In Aliso Viejo im Orange County (Kalifornien) war man 2004 beinahe schon soweit, den Einsatz von Schaumstoffverpackungen bei städtischen Veranstaltungen zu verbieten, weil bei ihrer Herstellung eben DHMO verwendet wird. Ein kleiner städtischer Angestellter war über eine der vielen satirischen Seiten gestolpert, auf denen vor der Substanz gewarnt wurde. Er hatte aber nicht bemerkt, dass es sich hierbei um einen Scherz handelt. Und nein, das kann nicht nur in Amerika passieren, wie David Harnasch in unnachahmlicher Weise zeigt, indem er sogar die Jungs und Mädels von Greenpeace in Freiburg zur Unterschrift gegen DHMO bewegt. Es zeigt schlicht, wie sehr eine etwas veränderte Bezeichnung für eine alltägliche und lebensnotwendige Substanz und eine einseitige negative, auf die Gefahren zielende (und damit „Panik-Verursachende) Darstellung unser Urteilsvermögen trüben kann. So dass wir fast Wasser verboten hätten. Im Ernst, wie oft mag eine derartige Taktik aufgehen? Das einzige, was dagegen hilft ist: immer skeptisch denken, nachfragen, informieren.

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Gunnar Ries studierte in Hamburg Mineralogie und promovierte dort am Geologisch-Paläontologischen Institut und Museum über das Verwitterungsverhalten ostafrikanischer Karbonatite. Er arbeitet bei der CRB Analyse Service GmbH in Hardegsen. Hier geäußerte Meinungen sind meine eigenen

9 Kommentare

  1. Neue Erkenntnisse

    Es gibt auch Berichtige, dass DHMO bei vielen Naturkatastrophen für den Verlust vieler Menschenleben und Sachschäden in Milliardenhöhe verantwortlich ist, u.a. auch kürzlich in Japan. Die Kausalität lässt sich sogar bis zu den Anfängen des Reaktorunglücks in Fukushima zurückverfolgen. Trotzdem wird nichts dagegen unternommen und die Medien stellen sich quer.

    Oder so …
    Es ist schon ziemlich erschreckend, was bei den Unterschrichftensammlungen rauskommt. Schöne Satire, die mir aber auch zeigt, dass ein “harmloser” Stoff wie Wasser /faktisch/ nicht so weit von anderen Stoffen entfernt liegt — oder umgekehrt, die anderen Stoffe nicht so weit von Wasser weg. :-/

  2. Begrifflichkeit „Diwasserstoffoxid

    Der Erfinder der Begrifflich-keit „Diwasserstoffoxid“ als Bezeichnung für „Wasser“ ist Marcus Brian Lit: Marcus Brian, Essen auf Rezept,Wie Functinal Food unsere Ernährung verändert, S.Hirzel, Stuttgart-Leipzig,2000, S.82 [ISBN 27776-0977-3] .
    Zitat:
    „Wunderbare Stoffe“
    „Taurin und Glucuronolakton geben einen Eindruck davon, wie der Weg zum Wunderstoff in der Regel verläuft: Man greift eine Substanz unter Millionen heraus, die an unserem Stoffwechsel beteiligt sind, weist aus ihre herausragende Funktion für irgendeinen Prozeß im Organismus hin, dann wird das Ganze noch mit ein paar beeindruckenden biochemischen Kraftausdrücken gewürzt, ein paar unbedeutende Messergebnisse grafisch ansprechend aufbereitet, und eh` man sich`s versieht ist ein neuer Star samt dazugehörigem Lebensmittel geboren.
    Mit ein bisschen Übung ist das gar nicht weiter schwer: Zum Beisoiel könnte man einen neuen Drink-nennen wir ihn einfach Blue Cow, einen Stoff namens Diwasserstoffoxid beimischen, der sich, wissenschaftlich völlig korrekt, wie folgt bewerben ließe: Diwasserstoffoxid spielt eine wichtige Rolle in vielen biochemischen Prozessen unseres Stoffwechsels.
    Er ist ein essentieller Baustein unseres Körpers und muß mit der Nahrung zugeführt werden. Besonders unter starker körperlicher Belastung sind häufig Mangelsymptome zu beobachten.
    Diwasserstoffoxid fungiert unter anderem als `Protonendonator`und trägt bei gestörter Elektrolytbilanz zur Verbesserung des Muskeltonus bei“
    „Hört sich alles vielversprechend an: Diwasserstoffoxid ist aber nichts anderes als reines Wasser“.
    Zitatende

    Werner Ivens
    Hopfengasse 2
    72108 Rottenburg

  3. Luminous Radiation

    Auch schlimm ist ‘Luminous Radiation’:

    fleasnobbery.blogspot.com/2011/04/alert.html

    Kann den nicht einer an die Kinder denken?!?

  4. Sie haben hier leider den notwendigen Hinweis vergessen, dass dieses Teufelszeug schon große Teile unseres Körpers verseucht hat! Zwischen 60 und 70 % (bei Säuglinge sogar noch mehr!!!) unseres Körper sind mit diesem Zeugs zersetzt. Und was tut die Regierung dagegen?!? Nichts!Das ist die Weltverschwörung der Illuminaten/Juden/Atlantiker !!1elf

  5. @Benny

    Nicht nur das! Die Dihydrogenmonoxid-Lobby hat unsere Gene so manipuliert, dass wir nach einer 3-tägigen Abstinenz sterben und somit auf dieses Teufelszeug angewiesen sind! Es ist somit die schlimmste Droge auf Erden und übertrifft selbst Kokain, Heroin&Co. um längen in Sachen Suchtfaktor!

  6. Wasserstoffsäure

    Was will man auch von einer Gesellschaft erwarten, in der geduldet wird, dass der Stickstoffgehalt in unserer Atem(!)luft über 75% liegt, gleichtzeitig aber Siliziumdioxid in offenen(!) Lastwagen durch die Gegend gefahren wird?

    Und mein Herd sendet soviel Infraviolettstrahlen aus, dass mir ganz heiß bei dem Gedanken daran wird. Bessere will die Industrie aber einach nicht herstellen!

  7. Pingback:MMS wird als Arzneimittel verboten - Seite 34

  8. Pingback:Psiram deckt auf: Und es gibt sie doch – Chemtrails @ gwup | die skeptiker

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