Kirche und Kondome, die Pille und die Päpste – Was hat es eigentlich auf sich mit Humana Vitae?

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Evolutionsgeschichte der Religion(en)
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Keineswegs werden Religionswissenschaftler nur über Vorgänge in fremden und fernen religiösen Traditionen befragt. Die Frage dieses Sonntags von Zwei auf eins auf RBBeins mit Sven Oswald und Daniel Finger lautet: Wie ist das mit der Aufregung um die neuen Aussagen des Papstes zur Erlaubnis von Kondomen? Welche Geschichten verbergen sich dahinter? (Wie immer finden Sie das Interview als mp3 unten.)

Es geht um eines der umstrittensten Dokumente des 20. Jahrhunderts – die päpstliche Enzyklika “Humanae Vitae”…

1. Warum und wie wurde die Enzyklika von Papst Paul VI. 1968 erlassen?

So lange es Geschichtsschreibung gibt, gibt es auch menschliche Verhütung. So sind verschiedene Verhütungsmethoden aus dem alten Ägypten, dem antiken Griechenland und Rom bekannt. Auch berichtet schon das Buch Genesis der Bibel in Kapitel 38 davon, dass Onan den “Coitus interruptus” zur Vermeidung einer Schwangerschaft Tamars vollzogen habe – also auch als (junger) Mann bereits von den Zusammenhängen von Sexualität und Fruchtbarkeit wusste. Schließlich sind entsprechende Kenntnisse und Verhütungsmethoden (aber auch nachträglicher Kindesmord, v.a. durch Aussetzung) auch von Wildbeutervölkern belegt – es spricht also viel dafür, dass Homo sapiens mindestens seit Jahrzehntausenden Familienplanung betreibt.

Die zunehmende Verbreitung von Kondomen und vor allem die Markteinführung der Antibabypille um 1960 erlaubten jedoch erstmals die umfassende und weitgehend sichere Entkoppelung von Sexualität und Fruchtbarkeit für weite Teile der Bevölkerung. Dies wurde im Hinblick auf die (damalige) Bevölkerungsexplosion weithin begrüßt, einige Regierungen begannen Kampagnen zur Senkung der Geburtenraten. Aber auch die Sexualmoral begann sich gravierend zu verändern: Nun wurde “Lust ohne Last” zur leichteren Option für die Massen, wie es ein medizinhistorisches Buch von Prof. Robert Jütte auf den Punkt bringt – oder dieses aktuelle Werbevideo für Kondome.

In dieser Situation begründete Papst Johannes XXIII., der als Einberufender des II. Vatikanischen Konzils zum “Reformpapst” des 20. Jahrhunderts wurde, noch vor seinem Tod 1963 eine Kommission aus Bischöfen und Eheleuten, die schließlich mehrheitlich eine verantwortete Erlaubnis von Verhütungsmitteln in der Ehe befürwortete. Doch sein Nachfolger, Papst Paul VI., setzte sich mit der Enzyklika “Humanae Vitae” 1968 über die Empfehlungen der Kommission hinweg – und untersagte mit dem Mittel des päpstlichen Lehrschreibens alle Verhütungsmethoden außer der “natürlichen” (d.h. Enthaltsamkeit in fruchtbaren Phasen).

2. Welches Befürchtungen hatte der Papst im Bezug auf Sex und Familienplanung?

Entgegen einem verbreiteten Vorurteil ging bereits Papst Paul VI. nicht (mehr) davon aus, dass Sexualität per se sündhaft oder schlecht sei. In Humanae Vitae betont er den (von Gott her rührenden) “wahren Wesen und Adel” ehelicher Liebe, durch die Gott “in den Menschen seines Liebesplan verwirklicht.” Familienplanung wird – auch vor dem Hintergrund globaler Bevölkerungsexplosion – ausdrücklich gestattet:

Wenn also gerechte Gründe dafür sprechen, Abstände einzuhalten in der Reihenfolge der Geburten – Gründe, die sich aus der körperlichen und seelischen Situation der Gatten oder aus äußeren Verhältnissen ergeben -, ist es nach kirchlicher Lehre den Gatten erlaubt, dem natürlichen Zyklus der Zeugungsfunktionen zu folgen, dabei den ehelichen Verkehr auf die empfängnisfreien Zeiten zu beschränken und die Kinderzahl so zu planen, daß die oben dargelegten sittlichen Grundsätze nicht verletzt werden.”

Sogar Sexualkunde wurde vorsichtig bejaht und auch “jene Akte, die eine intime und keusche Vereinigung der Gatten darstellen und die das menschliche Leben weitertragen, sind, wie das letzte Konzil betont hat, ‘zu achten und zu ehren’, sie bleiben auch sittlich erlaubt bei vorauszusehender Unfruchtbarkeit, wenn deren Ursache keineswegs im Willen der Gatten liegt”.

Wo also sah der Papst das Problem? Er fürchtete, dass die “eigenmächtige Auflösung” des Zusammenhangs “liebende Vereinigung und Fortpflanzung” durch “künstliche”, d.h. mechanische (z.B. Kondome, Spirale, Sterilisierung) und chemische (z.B. Pille), Verhütungsmittel zu einem Zusammenbruch der traditionellen Sexualmoral führen werde. Auch hegte er ein tiefes Mißtrauen gegen männliche (!) “Triebbefriedigung” und die – teilweise seit Jahrzehnten praktizierten – Familienplanungs- und Sterilisierungsprogramme von Regierungen. So begründete er das Verbot:

Verständige Menschen können sich noch besser von der Wahrheit der kirchlichen Lehre überzeugen, wenn sie ihr Augenmerk auf die Folgen der Methoden der künstlichen Geburtenregelung richten. Man sollte vor allem bedenken, wie bei solcher Handlungsweise sich ein breiter und leichter Weg einerseits zur ehelichen Untreue, anderseits zur allgemeinen Aufweichung der sittlichen Zucht auftun könnte. Man braucht nicht viel Erfahrung, um zu wissen, wie schwach der Mensch ist, um zu begreifen, daß der Mensch – besonders der Jugendliche, der gegenüber seiner Triebwelt so verwundbar ist – anspornender Hilfe bedarf, um das Sittengesetz zu beobachten, und daß es unverantwortlich wäre, wenn man ihm die Verletzung des Gesetzes selbst erleichterte. Auch muß man wohl befürchten: Männer, die sich an empfängnisverhütende Mittel gewöhnt haben, könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren, und, ohne auf ihr körperliches Wohl und seelisches Gleichgewicht Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen und nicht mehr als Partnerin ansehen, der man Achtung und Liebe schuldet.

Schließlich ist sehr zu bedenken, welch gefährliche Macht man auf diese Weise jenen staatlichen Behörden in die Hand gäbe, die sich über sittliche Grundsätze hinwegsetzen. […] Auf diese Weise könnte es geschehen, daß man, um Schwierigkeiten persönlicher, familiärer oder sozialer Art, die sich aus der Befolgung des göttlichen Gesetzes ergeben, zu vermeiden, es dem Ermessen staatlicher Behörden zugestände, sich in die ganz persönliche und intime Aufgabe der Eheleute einzumischen.”

3. Wie wurde die Enzyklika Humanae Vitae aufgenommen?

Papst Paul VI. ahnte wohl den Gegenwind, den der Text auf sich ziehen würde und der ihm bald Spottnamen wie “Pillen-Paul” eintragen würde:

Es ist vorauszusehen, daß vielleicht nicht alle diese überkommene Lehre ohne weiteres annehmen werden; es werden sich, verstärkt durch die modernen Kommunikationsmittel, zu viele Gegenstimmen gegen das Wort der Kirche erheben. Die Kirche aber, die es nicht überrascht, daß sie ebenso wue ihr göttlicher Stifter gesetzt ist “zum Zeichen, dem widersprochen wird”, steht dennoch zu ihrem Auftrag.”

Doch erbitterter Widerstand kam nicht zuletzt aus “der Kirche selbst”: Laienverbände, aber auch Theologen, Priester und Bischöfe (darunter die Bischofssynoden von Deutschland und Österreich) wandten sich in Protestnoten und Erklärungen gegen das Verbot künstlicher Verhütungsmittel als Überforderung der Menschen und beriefen sich auf kirchliche Lehren der Gewissensfreiheit. Vielleicht – aus kirchlicher Sicht – noch schlimmer: Auch kirchentreue Christen wandten sich nach inneren Konflikten in Scharen von der kirchlichen Sexuallehre ab und nutzten binnen weniger Jahre Verhütungsmittel im nahezu gleichen Maßstab wie ihre nichtkatholischen Nachbarn. Katholische Orden, Werke und Seelsorger, die in der Armen- und Familienfürsorge tätig waren, sahen sich oft vor schwer lösbare Gewissenskonflikte gestellt, viele entwickelten stillschweigend “weichere” Positionen. Ein Verfall päpstlicher und kirchlicher Autorität – gerade auch in Familien- und Sexualfragen – setzte ein, der bis heute nicht beendet ist.

4. Hatte Paul VI. mit seinen Befürchtungen Recht?

Bis heute gibt es v.a. unter Bischöfen und entschiedenen Laien aber durchaus auch Unterstützung für Humana Vitae. Dabei werden die Befürchtungen des Papstes als “prophetisch” gewertet – die allgemeine Akzeptanz künstlicher Verhütungsmittel habe zum Verfall der Sexualmoral und Gesellschaften geführt.

Aber – stimmt das auch?

Aus wissenschaftlicher Sicht sind erhebliche Zweifel anzumelden. Zwar haben sich Sexual- und Familienwerte seit den 60er Jahren grundlegend verändert, aber von einem allgemeinen Verfall kann keine Rede sein. Sprüche wie “Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment” gelten eben nicht mehr als angesagt, gerade die jüngeren Generationen betonen durchaus wieder Werte wie Treue, Verbindlichkeit und Familie. Zwar gab und gibt es in vielen Gesellschaften einen massiven Einbruch der Geburtenraten – aber unter den religiös vergemeinschafteten Menschen werden (auch mit Akzeptanz von Verhütungsmitteln) relativ mehr Kinder geboren.

Vor allem aber: Es sind keine Menschenpopulationen bekannt, denen über Generationen hinweg der völlige Verzicht auf künstliche Verhütungsmittel gelungen wäre. Selbst extrem kinderreiche Traditionen wie die Hutterer oder Old Order Amish gestehen hier Entscheidungsräume zu und ermutigen Ehepaare zu großen, aber durchaus auch verträglich geplanten Familien.

Weitere Einwände kämen hinzu: So wird Sexualität unter Primaten, frühen und modernen Menschen heute gerade in der Evolutionsforschung als sehr viel mehrdimensionaler als nur “auf Fortpflanzung hingeordnet” erkannt. Wer überhaupt einen Trend in die natürliche, evolutionäre Entwicklung lesen möchte, wird eine Tendenz zu Öffnung und Erweiterung erkennen: Denken wir beispielsweise daran, dass gerade auch beim Menschen (wie nur bei sehr wenigen Tieren) der Liebesakt mit zugewandten Gesichtern vollzogen werden kann, die fruchtbaren Phasen nicht (mehr) äußerlich erkennbar sind und Sexualität im Alter auch jenseits der fruchtbaren Phasen funktional gelebt wird (und über die Stabilität großelterlicher Ehen oft auch der Unterstützung von Kindern und Enkeln zugute kommt). Vor allem aber ist die Annahme einer grundlegenden “Triebhaftigkeit” von Männern in dieser Pauschalität nicht mehr zu halten.

Die päpstliche Berufung auf ein “natürliches” Sittengesetz scheint damit sehr fragwürdig zu sein. Theologen wie Hans Küng haben zugleich moniert, dass sich Humana Vitae auch kaum auf die Bibel, sondern vor allem auf innerkirchliche Tradition(en) stütze.

5. Warum gab es eine solche Aufregung um die Interview-Äußerungen von Papst Benedikt XVI.?

Noch bei seiner Afrika-Reise im Jahr 2009 hatte Papst Benedikt XVI. mit der Bekräftigung des Kondom-Verbotes für Empörung gesorgt. Umso größer war die Verblüffung, dass er die Benutzung von Kondomen in einem Interview 2010 in “begründeten Einzelfällen” für erlaubt erklärte. Wenn es darum gehe, die Ansteckungsgefahr zu verringern, könne der Einsatz von Kondomen “ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität.”

Damit hatte der Papst, ohne die Enzyklika formal anzutasten, sich auf die Seite derer geschlagen, die eine Abwägung des Gebrauches von Verhütungsmitteln gegen andere Güter (wie den Schutz des Lebens) befürworteten. Neuartig war auch die Form des gesprochenen Dialoges: Noch nie hatte ein Papst lehramtliche Erläuterungen im Rahmen eines Buch-Interviews veröffentlicht.

Humana Vitae lässt sich kaum einfach aufheben – dies würde die Autorität des päpstlichen Lehramtes direkt untergraben. Aber Weiterentwicklungen und Interpretationen sind in der katholischen Theologie immer möglich – man denke beispielsweise an die faktische Abschaffung des zuvor von mehreren Konzilien und Päpsten bekräftigten Zinsverbotes. Auch Papst-Kritiker wie der bekennend homosexuelle Theologe und kirchenkritische Buchautor David Berger zeigten sich daher positiv überrascht. Eine schnelle Erneuerung der kirchlichen Sexualmoral sei wohl nicht zu erwarten. “Ich habe aber die Hoffnung, dass mit dem kleinen Schritt, den Benedikt XVI. geht, vielleicht später eine Bresche geschlagen wird in den Wall kirchlicher Einengungen.”

Das Interview im Wortlaut

(Mit dem kleinen Hinweis – ich bin weiterhin Religionswissenschaftler, nicht Theologe. 😉 )

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

5 Kommentare

  1. Ich habe mir dieses Interview-Buch gekauft und gelesen.

    Im Kapitel 11 Pastorale Reisen (Seiten 138 bis 147) wird auf 2,5 Seiten von insgesam 220 Seiten in zwei Fragen dieses Thema behandelt.

    Peter Seewald:Mit Ihrer Afrika-Reise im März 2009 geriet erneut die Aidspolitik des Vatikans ins Vesier der Medien. 25 Prozent aller Aidskranken weltweit werden heute in katholischen Einrichtungen behandelt. In einigen Ländern, wie etwa Lesotho, sind es weit über 40 prozent. Sie erklärten in Afrika, die traditionelle Lehre der Kirche habe sich als einzig sicherer Weg erwiesen, die Verbreitung von HIV aufzuhalten. Kritiker, auch aus den Reihen der Kirche, halten dagegen, es sei Wahnsinn, einer aidsgefährteten Bevölkerung die Benutzung von Kondomen zu verbieten.
    Benedikt XVI.: Die Afrika-Reise ist publizistisch völlig verdrängt worden durch einen einzigen Satz. Man hatte mich gefragt, warum die katholische Kirche in Sachen Aids eine unrealistische und wirkungslose Position einnehme. Daraufhin fühlte ich mich nun wirklich herausgefordert, denn sie tut mehr als alle anderen. Und das behaupte ich auch witerhin. Weil sie als einzige Institutuion ganz nah und ganz konkret bei den Menschen ist, Präventiv, erziehend, helfend, ratend, begleitend. Weil sie so viele Aidskranke und insbesondere an Aids erkrankte Kinder behandelt wie niemand sonst. Ich konnte eine dieser Stationen besuchen und mit den Kranken sprechen.
    Das war die eigentliche Antwort: Die Kirche tut mehr als die anderen, weil sie nicht nur von der Tribüne der Zeitung aus redet, sondern den Schwestern, den Brüdern vor Ort hilft. Ich hatte dabei nicht zum Kondomproblem generell Stellung genommen, sondern, was dann zum großen Ärgernis wurde, nur gesagt: Man kann das Problem nicht mit der Verteilung von Kondomen lösen. Es muss viel mehr geschehen. Wir müssen nahe bei den Menschen sein, sie führen, ihnen helfen; und dies sowohl vor wie nach einer Erkrankung.
    Tatsächlich ist es ja so, dass wo immer sie jemand haben will, Kondome auch zur Verfügung stehen. Aber dies allein löst eben die Frage nicht. Es muss mehr geschehen. Inzwischen hat sich gerade auch im säkularen Bereich die sogenannte ABC-Theorie entwickelt, die für “Abstinence – Be faithful – Condom” steht. [Enthaltsamkeit – True – Kondom], wobei das Kondom nur als Ausweichpunkt gemeint ist, wenn die beiden anderen Punkte nicht greifen. Das heißt, die bloße Fixierung auf das Kondom bedeutet eine Banalisierung der Sexualität, und die ist ja gerade die gefährliche Quelle dafür, dass so viele Menschen in der Sexualität nicht mehr den Ausdruck ihrer Liebe finden, sondern nur noch eine Art von Droge, die sie sich selbst verabreichen. Deshalb ist auch der Kampf gegen die Banalisierung der Sexualität ein Teil des Ringens darum, dass Sexualitätpositiv gewertet wird und ihre positive Wirkung im Ganzen des Menschseins entfalten kann.
    Es mag begründete Einzelfälle geben, etwa wenn ein Prostituierter ein Kondom verwendet, wo dies ein erster Schritt zu einer Moralisierung sein kann, ein erstes Stück Verantwortung, um wieder ein Bewußtsein dafür zu entwickeln, dass nicht alles gestattet ist und man nicht alles tun kann, was man will. Aber es ist nicht die eigentliche Art, dem Übel der HIV-Infektion beizukommen. Diese muss wirklich in der Vermenschlichung der Sexualität liegen.

    Peter Seewald: Heißt das nun, dass die katholische Kirche gar nicht grundsätzlich gegen die Verwendung von Kondomen ist?
    Benedikt XVI: Sie sieht sie natürlich nicht als wirkliche und moralische Lösung an. Im einen oder anderen Fall kann es in der Absicht, Ansteckungsgefahr zu verringern, jedoch ein erster Schritt sein auf dem Weg hin zu einer anders gelebten, menschlicheren Sexualität.

    Benedikt XVI.
    Licht der Welt
    Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit
    Ein Gespräch mit Peter Seewald
    Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2010
    Alle Rechte vorbehalten
    ISBN 978-3-451-32537-3
    Seiten 145 bis 147

  2. @Egbert W.

    Vielen Dank für die Mühe, die Sie sich gemacht haben! So werden die Aussagen vielen Leserinnen und Lesern direkt zugänglich – und es wird erkennbar, dass Papst Benedikt XVI. durchaus auf Kritik (etwa im Rahmen der Afrika-Reise) einzugehen bereit ist.

    Ich habe mir erlaubt, die Interviewnamen hervorzuheben und einige Tipfehler zu korrigieren, habe aber selbstverständlich inhaltlich nichts geändert.

  3. Schon da…

    Das mp3 vom Interview ist schon da und oben am Ende des Blogposts eingestellt.

    Herzliche Adventsgrüße an die Macher- und Hörerschaft von Rbbeins “Zwei auf eins”! 🙂

  4. Dank dir Michael, dass du mich auf diesen Beitrag hier aufmerksam gemacht hast. Hat sich gut gelesen! Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie die katholische Kirche sich der Gesellschaft anpassen möchte, nur um nicht als uncool eingestuft zu werden. Ist doch klar, dass bei solchen Prozessen zwischen religiösen Leuten oftmals ein Interessenskonflikt entsteht, da die katholische Kirche eben jeden Tag ihre Meinung ändert. Dass das lächerlich und heuchlerisch ist, brauche ich garnicht mehr zu erwähnen…tue es aber trotzdem!

    Man muss sich heutzutage doch nur mal unter den Jugendlichen umschauen, wie wild sie es treiben und dabei auch noch ohne Ende saufen. Mittlerweile fangen sie schon mit 11-12 Jahren an. Hier noch Sitte und Moral aufrechtzuerhalten zu wollen…da ist die Kirche Jahre zu spät dran. Manhcmal frage ich mich sowieso, was für utopische Vorstellungen die Bischöfe und der Papst haben. Man sollte mal einen Film drüber drehen, wäre echt amüsant!

    Wer übrigens immer noch der Meinung ist, dass das Benutzen von Kondomen eine Ansteckung mit dem HI-Virus nicht reduzieren würden, der gehört schlichtweg in die Irrenanstalt! Das sage ich ganz offen und ehrlich!

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