Das Ende ist nah

BLOG: Promotion mit Interferenzen

Auf dem Weg zum Profi-Astronomen
Promotion mit Interferenzen
Nein, es soll hier nicht um Mini-Schwarze-Löcher vom LHC gehen, auch nicht um astrologische Prognosen, und sogar nicht einmal um das Jahr 2012, sondern um das baldige Ende meiner Doktorarbeit!
Nachdem ich anfangs in diesem Blog noch die ersten 100 Tage resümierte, sind mittlerweile deutlich mehr als 1000 vergangen. In der Zwischenzeit war ich noch zwei Mal am VLTI in Chile und habe dies mal mehrmal weniger ausführlich beschrieben. Außerdem besuchte ich Konferenzen und Sommerschulen, publizierte zwei Papers und las noch viele mehr. Zwischendurch war ich außerdem ein Jahr Sprecher der Max-Planck-Doktorandenvertretung "Max Planck PhDnet", in der ich mit Kolleginnen zusammen die bislang größte Umfrage unter Max-Planck-Doktoranden durchführte.
Nun wird es Zeit das angehäufte (astronomische) Wissen zu sammeln und zu sortieren, es aufzuschreiben und zu einem Schluss zu kommen. Doch das ist gar nicht so leicht: Schließlich gibt es in der Wissenschaft keinen "Schluss", keine letztendliche Weisheit oder abschließende Feststellung. Und so ist es auch bei meinen Projekten: Auch wenn eines "fertig" ist und ein weiteres zumindest zum Teil publiziert wurde, so bleiben in beiden Fällen noch offene Fragen, an denen wir bereits arbeiten (z.B. indem wir neue Proposals schreibenund Beobachtungen vorbereiten). Bei einem dritten Projekt geht es um eine große Beobachtungskampagne mit sehr vielen Aktiven Galaxien, anhand der wir statistische Informationen über die Natur der AGN-Tori erhalten wollen. In diesem Projekt beginnt demnächst eine zweite Beobachtungsphase (bei der ersten hatten wir aufgrund schlechten Wetters viel Zeit verloren). Es fällt schwer, hier jetzt eine Zusammenfassung zu schreiben und eine Conclusio aufzuzeigen — denn diese Projekte werden sich in den nächsten Monaten weiterentwickeln und dann ggf. ganz andere Schlussfolgerungen zulassen. Aber da es eben nie ein Ende gibt, möchte ich versuchen, zumindest einen vorläufigen Schluss sehr bald zu ziehen!

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www.ileo.de

Nach dem Studium der Physik in Würzburg und Edinburgh, habe ich mich in meiner Diplomarbeit mit der Theorie von Blazar-Spektren beschäftigt. Zur Doktorarbeit bin ich dann im Herbst 2007 nach Heidelberg ans Max-Planck-Institut für Astronomie gewechselt. Von dort aus bin ich mehrere Male ans VLT nach Chile gefahren, um mithilfe von Interferometrie im thermischen Infrarot die staubigen Zentren von aktiven Galaxien zu untersuchen. In dieser Zeit habe ich auch den Blog begonnen -- daher der Name... Seit Anfang 2012 bin ich als Postdoc am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching im Norden von München. Dort beschäftige ich mich weiterhin mit Aktiven Galaxien und bin außerdem an dem Instrumentenprojekt GRAVITY beteiligt, das ab 2015 jeweils vier der Teleskope am VLT zusammenschalten soll.

9 Kommentare

  1. Letzte Etappe

    Servus Leo,

    dann drück ich Dir die Daumen, dass die letzte Etappe, das zum Zusammenschreiben, gut klappt.

    Schöne Grüsse,
    Helmut

  2. PhDnet-Survey

    Hallo Ockham,
    danke für den Hinweis! Die Links zu den Zusammenfassungen habe ich gerade repariert, das vollständige Dokument war korrekt verlinkt.
    Grüße,
    Leonard Burtscher

  3. Hilfe erbeten!

    Hallo,

    tut mir Leid, wenn ich meine Bitte in diesen Blog schreibe, aber er bietet sich dafür am ehesten an wegen der Überschrift.

    Seit einiger Zeit gibt es ja auf Telepolis das hin und her, ob am LHC Schwarze Löcher erzeugt werden können mit dem Risiko, dass eines die Erde verschlingt.
    Das habe ich nicht für möglich gehalten, weil die Argumente dafür anscheinend von der Fachwelt widerlegt wurden.
    Der Kritiker Rössler behauptet nun, dass die Widerlegungen veraltet seien und er neue Argumente hat, die nicht widerlegt wurden.

    Da ich Laie auf dem Gebiet bin und deswegen weder seine Aussagen noch die der “Gegenseite” beurteilen kann, fände ich es toll, wenn sich einer der hier vertretenen Wissenschaftler des Themas annimmt und für Laien wie mich verständlich erklärt.
    Die Artikel in Spektrum der Wissenschaft dazu lese ich, aber was ist dran an den aktuellen Behauptungen von Rössler?

    Viele Grüße

    Kai Neuhaus

  4. @Kai Neuhaus

    Hallo Kai,

    die Thematik ist bei weitem nicht neu und wurde auch in den Kosmologs in den vergangenen Jahren schon mehrfach diskutiert, auch hier bei Leo: http://www.kosmologs.de/…04-01/das-ende-der-welt

    Auch die Argumente die Rössler bringt, sind alles andere als neu, bestensfalls sind sie in neue Worthülsen verpackt. Widerlegt wurden sie allesamt, auch wenn er stocksteif das Gegenteil behauptet.

    Wann immer man “die Wissenschaftler” zu dem Thema befragt, findet man sie geschlossen auf der “Gegenseite”, da wird sich auch Rösslers leider gelungener Versuch die Popularität eines großen Online-Mediums wie Heise für seine äußerst fragwürdigen Zwecke zu nutzen nichts dran ändern.

    Wie dem auch sei, sie haben sich Gedanken gemacht. Jede Menge sogar. Bei Andreas Müller sind sie schon seit einer Weile zusammengefaßt: http://www.kosmologs.de/…-lhc-sicherheitsbericht
    Dort findest du also genau das was du suchst, auch wenn der Beitrag schon älter ist. An den Tatsachen hat sich wie bereits gesagt nichts geändert.

  5. @Carolin

    Hallo Carolin,

    vielen Dank für deine Hinweise!

    Rein vom Verstand her würde ich ja auch sagen, dass nichts passieren kann, weil man ansonsten in der Natur solches Verhalten von Minilöchern hätte beobachten müssen.

    Wenn also die Argumente von Rössler nicht neu sind und somit bereits widerlegt, will ich mich mal entspannt auf die Erkenntnisse freuen, die der LHC liefern wird! ;o)

    Viele Grüße

    Kai

  6. @Kai Neuhaus

    Oben rechts, wenn man auf der Kosmologs-Hauptseite ist, ist übrigens ein Suchfeld. Dort kann man Suchbegriffe wie LHC oder Rössler eingeben und erhält eine Liste aller Kosmologs-Artikel, in denen der jeweilige Begriff erscheint. Im Fall des Suchbegriffs Rössler sind es genau zwei Artikel, die beide passen.

  7. Das Ende ist da!

    Hallo Leonard,

    ganz herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Verteidigung Deiner Doktorarbeit gestern und zum “magna cum laude”! Und vielen, vielen Dank, dass Du uns während der 1000+ Tage wertvolle Einblicke in die Arbeit eines Astronomie-Doktoranden gewährt hast. Ich hoffe, Du bleibst den KosmoLogs erhalten!

    Herzliche Grüße,
    Uwe

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