Nobel Week Dialogue in Stockholm

BLOG: Quantensprung

Versuch einer Aufklärung
Quantensprung

Die Verleihung der Nobelpreise in Stockholm bildet am 10. Dezember natürlich den Schluss- und Höhepunkt der sogenannten Nobel Week mit diversen Veranstaltungen, die jetzt beginnt. Doch am Tag davor findet in diesem Jahr zum ersten Mal ein weiterer Höhepunkt statt, der Nobel Week Dialogue, der unter dem Motto “Genetic Revolution” steht. Es werden nicht einfach 50 Jahre der Nobelpreisvergabe an Francis Crick, James Watson und Maurice Wilkins gefeiert. Der Dialogue nimmt diese 50 Jahre zum Anlass, um sowohl rückblickend als auch vorausschauend über die Genomforschung, Erkenntnisse, Hoffnungen und Enttäuschungen zu diskutieren. Es geht um nichts geringeres, als die genetische Revolution und deren Einflüsse auf die Gesellschaft.

Dabei sind nicht ‘nur’ Laureaten unter den Diskutanten, sondern auch bekannte Denker, Ethiker, Soziologen, hochkarätige Vertreter aus Politik und Wirtschaft. Vor allem die Nachmittagsessions klingen vielversprechend. Welche Erwartungen steckten nicht nach der Entschlüsselung des Genoms vor 12 Jahren in der personalisierten Medizin. Wie ausgebremst wirkt dieses Forschungsgebiet manchmal und gleichzeitig überschlagen sich die Erkenntnisse, wird immer deutlicher wie komplex das Wechselspiel aus Genom, Proteom und Umwelt ist. Parallel boomen Gentests mit immer schnelleren Verfahren und geringeren Kosten. Wie werden wir damit umgehen? Wohin mit den Daten?

Aber auch in der grünen Biotechnologie gibt es anhaltende Debatten. Diese Debatten werden nun erstmals in Stockholm im öffentlichen Rahmen stattfinden. Mit dabei ist – auch das ist neuartig – ein Blogteam, das ich koordinieren darf (dank meiner Erfahrungen mit der Community Seite der Lindauer Nobelpreisträgertagungen).

Das erste Posting von John Timmer (bekannter Autor bei Arstechnica), in dem er sich und seinen Bezug zu diesem Nobel Week Dialog #nwd12 herstellt, ist heute Vormittag online gegangen. Mein erstes Posting dort (das hier weniger von Interesse sein dürfte) wird bald folgen. Die Vormittags- und Nachmittagsdiskussionen werden übrigens alle live übertragen. Ich denke, es lohnt sich für einige, hier reinzuklicken.

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Beatrice Lugger ist Diplom-Chemikerin mit Schwerpunkt Ökologische Chemie. Neugierde und die Freude daran, Wissen zu vermitteln, machten aus ihr eine Wissenschaftsjournalistin. Sie absolvierte Praktika bei der ,Süddeutschen Zeitung' und ,Natur', volontierte bei der ,Politischen Ökologie' und blieb dort ein paar Jahre als Redakteurin. Seither ist sie freie Wissenschaftsjournalistin und schreibt für diverse deutsche Medien. Sie war am Aufbau von netdoktor.de beteiligt, hat die deutschen ScienceBlogs.de als Managing Editor gestartet und war viele Jahre Associated Social Media Manager der Lindauer Nobelpreisträgertagung, des Nobel Week Dialogue in 2012/2013 und seit 2013 berät sie das Heidelberg Laureate Forum. Kommunikation über Wissenschaft, deren neue Erkenntnisse, Wert und Rolle in der Gesellschaft, kann aus ihrer Sicht über viele Wege gefördert werden, von Open Access bis hin zu Dialogen von Forschern mit Bürgern auf Augenhöhe. Seit 2012 ist sie am Nationalen Instituts für Wissenschaftskommunikation, NaWik - und seit 2015 dessen Wissenschaftliche Direktorin. Sie twittert als @BLugger.

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