Antibiotika – Besser als ihr Ruf

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Gedanken eines Experimentalphysikers
Quantenwelt

Wenn man im Kreis interessierter Laien, wie ich in der Medizin einer bin, auf Antibiotika zu sprechen kommt, dann ist die Reaktion fast immer negativ. Sie zerstören, so sagen vorsichtige Menschen, das Immunsystem, indem sie die nützlichen Bakterien der Darmflora gleich mit abtöten. Zudem sorgen sie durch natürliche Auslese für die Entstehung immer neuer resistenter Keime. Natürlich kamen diese Probleme der Antibiotika auch in den Kommentaren meines Artikels zur Homöopathie zur Sprache. Dort hat eine Kommentatorin Antibiothika sogar als “Unterdrücker” bezeichnet: Sie nähmen “dem Körper die Gelegenheit Abwehrstoffe zu produzieren”.

In der Aprilausgabe von Spektrum der Wissenschaft gibt es einen lesenswerten Artikel über die Entwicklung neuer Antibiotika. Unter dem Titel Neue Strategien gegen Superkeime berichten die beiden Forscher Christopher Walsh und Michael A. Fischbach über neue Ansätze und Chancen in der Erforschung von Antibiotika. Auch sie erwähnen das Problem, das Breitbandantibiotika auch viele nützliche Keime töten. Der Vorwurf, Antibiotika könnten dem Körper die Mögichkeit zur eigenen Immunantwort nehmen, kommt dagegen nicht zur Sprache. Er ist auch aus der Luft gegriffen. Die Gelegenheit, Abwehrstoffe zu produzieren, hatte der Körper in der Regel schon vor der Antibiotika-Gabe und er behält sie auch hinterher noch.

Ich möchte hier kurz auf das häufigste Argument gegen den Einsatz von Antibiotika zu sprechen kommen: Die Bildung resistenter Keime. Dem Inhalt dieses Spektrum-Artikels. Ist der Fakt, dass Keime gegen Antibiotika resistent werden eigentlich ein Nachteil der Antibiotika? Eindeutig nein. Resistenzen bilden natürliche Grenzen für den Einsatz der Medikamente. Ein Gegenargument gegen ihre Anwendung können sie nicht sein.

Nehmen wir an, wir würden, um die Bildung resistenter Keime zu vermeiden, auf die Anwendung von Antibiotika verzichten. In dem Fall wären nicht-resistente Keime ebenso gefährlich, wie die resistenten. Es wäre schlicht egal, ob die Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent sind oder nicht. Antibiotika reduzieren die Menge der wirklich gefährlichen Keime auf diejenigen, die resistent gegen Antibiotika sind. Das ist eine große Leistung, die zu würdigen oft genug vergessen wird.

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Joachim Schulz ist Gruppenleiter für Probenumgebung an der European XFEL GmbH in Schenefeld bei Hamburg. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann in der Quantenoptik, in der er die Wechselwirkung einzelner Atome mit Laserfeldern untersucht hat. Sie führte ihn unter anderem zur Atomphysik mit Synchrotronstrahlung und Clusterphysik mit Freie-Elektronen Lasern. Vier Jahre hat er am Centre for Free-Electron Laser Science (CFEL) in Hamburg Experimente zur kohärenten Röntgenbeugung an Biomolekülen geplant, aufgebaut und durchgeführt. In seiner Freizeit schreibt er zum Beispiel hier im Blog oder an seiner Homepage "Joachims Quantenwelt".

14 Kommentare

  1. Der ewige Kampf

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihnen da irgend jemand widersprechen kann: Resistenzen gegen Antibiotika bringen den Patienten im schlimmsten Fall dorthin wo er ohne Antibiotika wäre.
    Die Entdeckung der Antibiotika (z.B. Penicillin) ist neben der Entdeckung von Vaccinen eine der wichtigsten Trümpfe der Medizin.
    Schade nur, dass Antibiotika ständig neu erfunden werden müssen, wegen den sich bildenden Resistenzen. Allerdings führen die Forschungsanstrengungen, die mit der Entwicklung neuer Antibiotika verbunden sind auch zu tieferen Erkenntnissen über das Immunsystem, Mechanismen der Resistenzbildung usw.

    Die interessante Frage ist, ob es Antibiotika geben kann, gegen die keine Resistenzbildung möglich ist – bis jetzt sieht es nich danach aus.

  2. Anmerkung

    Ich stimme prinzipiell zu, möchte aber anmerken, dass die Problematik eine andere ist:
    Wir sollten den Schutz den uns Antibiotika geben, nicht leichtfertig verspielen.
    Was meinen Sie, wie froh ich war, als ich vor kurzem zum ersten Mal in meinem Leben feststellen konnte wie schnell eine hartnäckige (und äußerst schmerzhafte) Entzündung mit Hilfe von Antibiotika heilte – da ist einem das bißchen Durfall wahrlich s****-egal. Wenn ich mich aber in meinem Umfeld umsehe, dann findet sich wahrscheinlich niemand, der innerhalb von 30 Jahren nur ein/zweimal mit Antibiotika behandelt wurde…
    Folgende Praktiken sind meiner Ansicht nach problematisch:
    -> Vergabe von Antibiotika bei Kleinigkeiten (Bronchitis, Erkältung, Pickel, Unwohlsein,…)
    -> Unsachgemäße Entsorgung über den Restmüll (selbst Apotheken machen das!!!)
    -> Übermäßige Nutzung bei Gentechnik-Experimenten
    -> Verwendung in der Nutztierhaltung

  3. Verantwortung und Hygiene!

    Ich stimme Christian voll und ganz zu und meine auch, dass die Problematik eine andere ist. Wir müssen mit den Medikamenten sorgsam umgehen, damit sie auch in Zukunft einen Schutz bieten. Denn die Entwicklung immer neuer Antibiotika mag zwar schön sein für die Wissenschaft, sie verläuft jedoch viel zu langsam im Vergleich zur Anpassungsfähigkeit der Keime und verursacht zum anderen vor allem: Kosten und Komplikationen.

    Eine Packung des guten alten Penicillins kostet z.B. um die 10 Euro, bei einer MRSA-Therapie kommen allein schon für die Antibiotika pro Tag mindestens 100 Euro zusammen, ganz zu schweigen von der teuren Krankenhausbehandlung und dem Risiko lebenslanger Schäden für den Patienten, wenn er die Infektion denn überlebt. Denn der 25-jährige Fußballspieler, der sich nach einer banalen Meniskus-OP mit Krankenhauskeimen infiziert und dadurch zum Krüppel wird, hat Glück, dass die neueste Antibiotika-Kreation nach dem dritten Heilversuch immerhin endlich gewirkt hat.

    Jährlich sterben über 10.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern, nur weil sie sich dort mit einem gefährlichen Keim infiziert haben. Wohlgemerkt – es sind Patienten, die eigentlich wegen einer anderen Krankheit stationär behandelt und oft auch geheilt werden sollten! Und viele dieser Fälle wären mit relativ einfachen Mitteln vermeidbar, stünde nicht die Gewinnmaximierung vielerorts im Vordergrund.

    Neben dem verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika braucht Deutschland daher dringend:
    -Hygiene-Fachärzte (in Deutschland „leisten“ sich nur 5 bis 10 Prozent der Krankenhäuser solche Spezialisten).
    – Eine konsequente Umsetzung von Hygienemaßnahmen in Kliniken und Praxen!
    – Ein erweitertes Screening auf MRSA-Keime bei Aufnahme in ein Krankenhaus wie beispielsweise in den Niederlanden üblich (dort gibt es das MRSA-Problem kaum noch, s.a.: http://www.wdr.de/…raege/2009/0407/006_keime.jsp).

  4. Resistente Bakterien werden verdrängt

    Nach dem Ende einer Antibiotika-Behandlung werden die resistenten Bakterien von gleichartigen, nicht resistenten Bakterien verdrängt, weil diese unter diesen Bedingungen energetisch günstiger funktionieren als die resistenten.

  5. Personalisierte Medizin

    Das Zauberwort heisst “Personalisierte Medizin”. Auch in der Antibiotikabehandlung bringt die punktgenaue Behandlung mit dem spezifischsten Antibitiotika den besten Erfolg bei gleichzeitig minimisierter Resistenzentwicklung.
    Breitbankantibiotika gehören aussortiert.

    Voraussetzung für die personalisierte Medizin und auch die hochspezifische Antibiotika-Behandlung ist aber eine genaue Diagnose. Diagnosen waren in der Medizin schon immer wichtig, aber sie werden noch wichtiger werden. Heute werden häufig noch Breitbandantibiotika eingesetzt, weil Symptome auf ein bakterielles Geschehen hindeuten, der Keim selbst aber nicht bekannt ist oder die Zeit bis zur Diagnose mittels Kultur zu lange ist.
    Ein Dialog aus der Zukunft: “Kleines schau mir in die Augen: Du leidest an Pseudomonas aeruginosa.”

  6. @Trota von Berlin: Und ohne Antibiotika?

    “Jährlich sterben über 10.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern, nur weil sie sich dort mit einem gefährlichen Keim infiziert haben.”

    Und wie viele Todesfälle gäbe es, wenn es keine Antibiotika gäbe? Sicher Größenordnungen mehr. Natürlich ist die Behandlung multi-resistenter Keime teurer als die der nicht-resistenten. Aber das ist kein Fehler der Antibiotika.

    Das ist tatsächlich ein Problem, das wir ohne Antibiotika nicht hätten. Dann hätten wir ein viel größeres…

  7. Antibiogramm

    Ich vermute, dass es bei mindestens 80% der Patienten, die ein Antibiotikum bekommen, keine Überlebensfrage wäre, wenn sie 18 Stunden auf das Ergebnis eines Resistenztestes warten müssten.
    Es wartet nur keiner gerne und wahrscheinlich würden auch die Krankenkassen dem Arzt auf die Zehen steigen, der wegen jedem banalen Infekt ein bakteriologische Untersuchung anfordert.
    Wenn jemand in 30 Jahren nur 1 oder 2 Mal ein Antibioikum bekommen hat, ist er sicher an einen guten Arzt geraten. Häufiger hätten wir anderen es vermutlich auch nicht wirklich gebraucht.

  8. Sollte man das nicht alles etwas differenzieren ? Ich nehme halt nicht bei jedem kleinen Wehwehchen Antibiotika. Aber bei schwereren Geschichten sind sie dann doch hilfreich. Wenn man sie vernünftig einsetzt, minimiert man doch auch das Risiko für die Resistenzbildung.

  9. Thomas N.

    Ich weiß nicht, wer hinter dem Artikel steckt, aber er ist insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass dessen Ausgangspunkt die vermeintlich naive Sichtweise aus der Laiensphäre ist, schlichtweg gleichfalls als laienhaft zu bezeichnen.Unsinnig ist es insbesondere, auf einzelne Studien abzustellen und deren Erkenntnisse quasi als gottgegeben hinzustellen. Leider ist gerade dies ein psychologischer Effekt, der mit solchen Fachartikeln einhergeht: Für den Laien steht das Ergebnis fest. Diesem Reiz ist wohl auch der Verfasser des Aritkels verfallen. Die Bestimmtheit, mit welcher der Verfasser seine Meinung hier vorträgt, ist keinesfalls geeignet, die noch immer -und zu Recht!- vorherrschende Unsicherheit im Umgang mit Antibiotika aus der Welt zu reden. Die Wirkungsmechanismen sind alles andere als abschließend geklärt, weshalb der Artikel schlichtweg als unverantwortlich bezeichnet werden kann. Genauso hätte sich der Verfasser willkürlich Fachartikel mit genau gegenteiligen Aussagen zu Gemüte führen können, welche meist genauso schlüssig und für den Laien vermeintlich widerspruchsfrei dargestellt sind. Der Reiz, sich hiervon blenden zu lassen, ist freilich immer vorhanden. Hat jemand beispielsweise mehrfach im Jahr eine Mittelohrentzündung, wird sie/er sehr schnell merken, dass die gleichen Präparate bei der zweiten oder gar dritten Behandlung zum Teil sehr verlangsamt wirken. Greift man dann auf ein anderes Antibiotikum zurück, wird in der Regel eine deutliche Besserung im Heilungsverlauf festzustellen sein. Der letzte Absatz des Artikels muss geradezu als unsinnig bezeichnet werden. Es ist nämlich nicht egal, ob man Antibiotika einnimmt oder nicht, da das Abtöten der sensiblen Bakterein dazu führt, dass sich die resistenten Bakterien nun ungestört vermehren können. Das Verhältnis sensible / resistente Bakterien wird damit zu Gunsten Letzterer verschoben. Die Vermehrung der resistenten Bakterien ist also das eigentliche Problem und nicht die Tatsache, dass diese freilich schon vor Einnahme des Präparats vorhanden sein können! Die Aussage, dass die resistenten Bakterien ohnehin schon vorhanden waren, zeigt nur auf, dass der Verfasser schlicht keine Ahnung von den Wirkprinzipien hat, weshalb er sein Halbwissen lieber für sich behalten und sich nicht als den allwissenden Experten gerieren sollte. Das ist unverantwortlich! Also weiterhin Vorsicht im Umgang mit Antibiotika, solange die Wirkmechanismen nicht abschließend geklärt sind!

  10. kurzer Nachtrag zu meinem Kommentar

    Ich will noch kurz auf die vom Verfasser aufgeworfene Frage eingehen, ob Resistenzen der Bakterien ein Nachteil von Antibiotika sein können. Der Verfasser beantwortet dies mit “eindeutig nein”. Gleichfalls Unsinn. Es ist zwar grundsätzlich nicht falsch, dass einige Bakterien überleben sollen, damit der Bakterienhaushalt über Vermehrung der übrig gebliebenen Bakterien wieder aufgefüllt werden kann. Allerdings sollte dies nach Möglichkeit über sensible (nicht resistente) Bakterien erfolgen, um das Verhältnis der sensiblen und resistenten Bakterien im wieder aufgefüllten Bakterienhaushalt idealerweise zu Gunsten der sensiblen Bakterien zu gestalten. Aus diesem Grund ist auch eine Diskussion unter Experten entbrannt, wie dies am besten erreicht werden könne. Während früher die Auffassung vorherrschend war, man solle Antibiotika möglichst lange einnehmen, damit einer etwaigen Resistenzbildung durch Abtötung möglichst vieler Bakterien vorgebeugt werden könne, setzt sich nunmehr zunehmend die Auffassung durch, man solle Antibiotika über einen relativ kurzen Zeitraum (was darunter zu verstehen ist, hängt vom Krankheitsbild ab) einnehmen, damit noch möglichst viele sensible Bakterien überleben und sich vermehren können. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass sich der Bakterienhaushalt künftig vermehrt aus Bakterien zusammensetzt, die resistent gegen ein bestimmtes Präparat sind. Egal, welche Ansicht die zutreffende ist: Beide Methoden wollen selbstverständlich das Verhältnis im Gesamtbakterienhaushalt möglichst zu Gunsten der sensiblen Bakterien gestalten. Denn der Körper ist zwar auf Bakterien angewiesen, es ist allerdings kein vernünftiger Grund ersichtlich, warum der Bakterienhaushalt zu Gunsten der resistenten Bakterien gestaltet werden soll. Dies führt lediglich zu Behandlungsschwierigkeiten bei künftiger Einnahme von Antibiotika, ohne dass der Körper einen andersgelagerten Nutzen hiervon hat. Die Resistenzbildung ist daher selbstverständlich ein gravierender Nachteil der Antibiotika, welcher über Vermehrung der resistenten Bakterien eine Verschiebung im Kräfteverhälnis sensibler / resistenter Bakterien bewirken kann. Gewissermaßen kann man beim Wiederauffüllen des Bakterienhaushalts von einem Wettlauf sensibler und resistenter Bakterien sprechen. Je weniger sensible Bakterien nach einer Antibiotikabehandlung überleben, desto eher besteht die Gefahr, dass das Kräfteverhältnis in Richtung der resistenten Bakterien schwankt. Unterstellt man übrigens die Richtigkeit der Auffassung des Verfassers, gäbe es keinen Grund, warum die Pharmaindustrie laufend neue Präparate zur Behandlung derselben Symptome auf den Markt bringen sollte. Momentan ist dies der einzige Ausweg aus dem möglichen Dilemma einer Resistenzbildung. Ich darf an den Fall Günter Strack erinnern. Das heilende Mittel gegen mehrfachresistente Enterokokken war damals noch nicht verfügbar. Die Brutstätte der Resistenzbildung wurde damals in Tierställen (Antibiotika in Tiernahrung) vermutet. Wie kann also allen Ernstes die Frage, ob Resistenzbildungen ein Nachteil von Antibiotika seien, mit “eindeutig nein” beantwortet werden? Antibiotika sind ein Segen. Aber wenn sie uns weiter helfen sollen, müssen sie verantwortungsbewusst eingenommen werden, oder es müssen ständig neue Präparate auf den Markt gelangen, da die Resistenzbildung selbstverständlich und im Übrigen vollkommen unbestritten ein Nachteil ist. Natürlich sollen einige Bakterien überleben! Dass hat aber nichts mit der Frage zu tun, ob es ein Nachteil ist, dass sich in der Folge der Bakterienhaushalt zu Gunsten der resistenten Bakterien verschiebt. Auch wieder nur Halbwissen des Verfassers, welches hier -wie schon erwähnt- in vollkommen unverantwortlicher Weise zur Schau gestellt wird.

  11. Laiensicht @Thomas N

    Wer hinter diesen Artikel steckt, habe ich eigentlich ziemlich klar angegeben. Und dass es sich um eine Laienmeinung handelt auch.

    Allerdings haben sie meinen Artikel gründlich missverstanden. Ich appelliere nicht daran, Antibiotika möglichst oft und verantwortungslos einzunehmen. Es ging mir darum, dass man Antibiotika, wenn sie denn nötig sind, auch verwenden sollte. Mir sind viele Fälle in meinem Bekanntenkreis bekannt, in denen eine Infektion verschleppt wurde und viel zu spät zur Behandlung kam, weil die erkrankte Person Angst vor Resistenz-Bildung hatte. In einem Fall, in dem der Einsatz eines Antibiotikums notwendig wird, ist es für den Patienten eben kein Nachteil, dass eine Resistenzbildung eintreten könnte.

    Ich bin vielleicht mit der Formulierung über das Ziel hinausgeschossen. Vielen Dank für die Klarstellung.

  12. @Thomas N. Mediziner versus Laien

    Ihr Sermon ist mir unverständlich. An wen richtet er sich? An einen Nicht-Mediziner, der falsche Dinge über die Resistenzbildung und das Problem der Resistenzen verbreitet?

    Joachim Schulz will doch nur transportieren, dass Antibiotika wichtig und nützlich sind und Resistenzbildungen daran grundsätzlich nichts ändern.

    Es gibt nämlich Laien (Patienten), die Antibiotika wegen Dingen, die sie über Resistenzen gehört haben, grundsätzlich meiden. Das ist falsch. Mit dem Thema Resistenz müssen sich Ärzte und Spitäler auseinandersetzen, der Patient viel weniger.

    Wer ein Antibiotika verschrieben bekommt und es nicht einnimmt – z.B. wegen Resistenzbedenken – handelt falsch. Wenn schon sollte er das Gespräch mit dem Arzt suchen.

  13. Entschuldigung an Herrn Schulz

    Sehr geehrter Herr Schulz,

    ich möchte mich an dieser Stelle bei Ihnen für meine grenzwertige Wortwahl entschuldigen. Womöglich habe ich Sie gründlich missverstanden. Selbstverständlich sollte man Antibiotika einnehmen, sofern Sie Linderung versprechen, da pflichte ich Ihnen vollkommen bei. Ich habe es wohl versäumt, Ihren Satz betreffend die Nachteile von etwaigen Resistenzbidlungen im Gesamtkontext Ihres Artikels zu sehen. Meinen Kommentar konnte ich leider nicht mehr entfernen, sonst würde ich es tun. Sie müssen dazu wissen, dass ich aufgrund persönlicher Erfahrungen etwas sensibilisiert bin gegen einen laxen Umgang mit Antibiotika, vielleicht habe ich Sie auch deshalb falsch verstanden, da Sie offenbar nur den grundsätzlichen Nutzen von Antibiotika herausstellen wollten. Bitte entschuldigen Sie also meine Wortwahl. Ihnen, aber auch allen anderen Interessierten will ich noch den Blick auf sogenannte “Antibiotikaresistenzkarten” nahelegen. M.E. kommt auf solchen der Zusammenhang zw. zügelloser Verschreibung von Antib. v.a. in den südlichen Ländern Europas und den Resistenzen sehr deutlich zum Ausdruck. Je mehr Antibiotika in bestimmten Ländern verschrieben werden (dies wird zumeist an den Ausgaben der Krankenkassen festgemacht), desto mehr Resistenzen können dort festgestellt werden.
    Allerdings haben Sie, Herr Schulz, natürlich Recht, dass Panikmache keine Entscheidungsgrundlage dafür sein sollte, auf die Einnahme eines Medikaments zu verzichten, dessen Entdeckung zu einer der größten Errungenschaften gerechnet werden kann. Beide Extreme sind daher wohl falsch: Zu große Panikmache auf der einen Seite, aber auch eine zu zügellose Verschreibung auf der anderen Seite. Und sofern Sie, Herr Schulz, zum Ausdruck bringen wollten, dass es Unsinn ist, auf Antibiotika nur mit Blick auf mögliche Resistenzbildungen zu verzichten, gebe ich Ihnen auch absolut Recht. Ich hatte Sie ursprünglich (nun nicht mehr) so verstanden, dass Resistenzbildungen auch für Folgeeinnahmen von Antibiotika gänzlich unerheblich seien. Ich bin froh, dass wir die Gelegenheit hatten, das Missverständnis auszuräumen und wünsche Ihnen noch ein schönes Restwochenende.

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