Galaxien aus der Eifel

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Amateurastronomie und -Raumfahrt
Raumschiff Erde

 

Endlich war das Wetter gnädig hier im Westen Deutschlands und ich konnte mit ein paar Sternwartenkollegen in die Eifel zum Beobachten fahren. Da mein neues Teleskop – ein 12″ Spiegelteleskop – noch in Arbeit ist, schaute ich bei meinen Kollegen mit. Ich selbst hatte “nur” die Fotoausrüstung dabei. Ziel war das Leo-Triplett, eine Konstellation aus den Galaxien M65, M66 und NGC3628 die sich im Sternbild Löwe in etwa 30 Millionen Lichtjahren entfernung befinden.

Das Leo-Triplett ist relativ hell und auch schon mit kleinen Teleskopen zu sehen. Die Kamera starrte den ganzen Beobachtungsabend, also etwa 3-4 Stunden, an diese Stelle am Himmel. Aufnahmeoptik war ein kleiner Apochromat mit 80mm Öffnung und 480mm Brennweite. Daran befestigt war die Kamera mit einem Bildkorrektor, der dafür sorgen soll, die Abbildung am Bildrand zu entzerren. Astrofotografen sprechen dabei von einem flachen Bildfeld. Leider passen Teleskop und Korrektor nicht sehr gut zusammen, was man schön in den äußeren Bereichen des Bild sieht, besonders in den Ecken. Die Belichtungszeit ist leider nur 90sek pro Einzelbild. Mehr ließ die Poljustage an diesem Abend nicht zu. Das ganze wurde von einer Astrotrac-Montierung nachgeführt. (Hier bekannt durch meinen Blogger-Kollegen Jan Hattenbach)

Astrofoto-Ausrüstung
80mm Apo auf der Astrotrac-Montierung, fertig aufgebaut um die Wunder des Alls zu fotografieren.

Die Einzelbilder werden dann zu Hause angekommen von einer Software “gestackt” um z.B. Rauschen oder  Satellitenspuren herauszubekommen und durch Mitteln mehr Details sichtbar zu machen. Ich benutze dafür den DeepSky-Stacker. Eine weitere sehr empfehlenswerte Software ist Fitswork. Es folgt einige Zeit Bildbearbeitung und spielen mit den Histogrammkurven am Rechner und voila, da ist das fertige Astrofoto vom Leo Triplett.

Triplett_stack_31_50p
Das Leo-Triplett im Sterbild Löwe. Über 70 Afnahmen mit je 90 Sekunden Belichtungszeit zum Endergebnis gemittelt. Weiterbearbeitung mit Gimp und Fitswork.

 

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www.astrotobi.de

Seit Ich 2003 zu Weihnachten mein erstes Teleskop geschenkt bekam hat mich der "Astrovirus" und alles was damit zu tun hat gepackt. Ich studiere zur Zeit Luft- und Raumfahrttechnik an der FH in Aachen und bin dort auch an der Volkssternwarte sehr aktiv. Vor meiner Studienzeit war die Starkenburg-Sternwarte Heppenheim e.V. (611) mein Heimatobservatorium bei dem ich immer noch Mitglied bin. Am meisten macht mir die Öffentlichkeitsarbeit Spaß. Was gibt es schöneres als staunende Besucher beim Anblick des Sternenhimmels? Ich versuche so oft wie möglich mit dem Teleskop zu Beobachten und mich mit Anderen auszutauschen. 2008 entdeckte ich mit Matthias Busch meinen ersten Kleinplaneten an der Starkenburg Sternwarte Heppenheim und bin Mitglied im Teide Observatorium Tenerife Asteroid Sourvey (TOTAS) welches zum Großen Teil an diese Arbeit anknüpft bzw. primär nach Near Earth Objects (NEO) sucht. Im Rahmen meines Studiums bin ich außerdem an dem Pico-Satellitenprojekt "Compass 2" beteiligt, welches zum Ziel hat schon den zweiten Cubesat der FH Aachen von Studenten zu bauen und zu betreiben.

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