Preisverdächtige Elektrochemie

BLOG: Reactions

Der BASF-Forschungsblog
Reactions

+++Bewerbungsphase läuft bis zum 3. August 2012+++

altMit dem internationalen „Science Award Electrochemistry“ wollen BASF und Volkswagen herausragende natur- und ingenieurwissenschaftliche Forschung unterstützen und Impulse für die Entwicklung von leistungsfähigen Energiespeichern geben. Der mit 50.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wird von nun an jährlich ausgeschrieben. Über Erwartungen und Ideen spricht Andreas Fischer, Leiter Forschung Batteriematerialien und Elektrochemie bei BASF. Er ist einer der Initiatoren des Preises und Mitorganisator des wissenschaftlichen Symposiums zur Preisverleihung im Oktober.

Herr Dr. Fischer, Sie betreuen einen neuen Wissenschaftspreis von BASF und Volkswagen zur Elektrochemie. Was wollen die beiden Schwergewichte zusammen mit diesem Preis erreichen?
Fischer: Der Erfolg der Elektromobilität hängt von leistungsfähigen, innovativen Speichersystemen ab – und um diese zu entwickeln, brauchen wir Spitzenforschung. Denken Sie nur an die Vorgabe der Bundesregierung1 für 2020 – 1 Million Elektrofahrzeuge allein in Deutschland. Das ist ein enges Zeitfenster. Deshalb wollen wir gemeinsam mit Volkswagen weltweit exzellente Wissenschaftler aus der akademischen Forschung mit diesem Preis anspornen, sich auf dem Gebiet der Elektrochemie noch stärker zu engagieren und der Entwicklung alternativer Antriebssysteme für eine klimafreundliche Mobilität neue Impulse zu verleihen.

Haben wir nur in Deutschland Nachholbedarf?
Fischer: Wir haben ganz klar vor allem in Deutschland – aber nicht nur hier – Nachholbedarf in Sachen Elektrochemie. Als eines der wenigen Chemieunternehmen hat die BASF in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich elektrochemische Forschung betrieben und kann heute auf das entsprechende Fachwissen aufbauen. Wir brauchen diese Kompetenz auf breiter Basis, das heißt wir müssen Elektrochemie- und Batterieforschung auf- und ausbauen und gezielt Nachwuchs fördern, damit wir die Chancen der Elektromobilität nutzen können.

Mit 50.000 Euro ist der Preis für Elektrochemie dotiert. Wozu soll das Preisgeld eingesetzt werden?
Fischer: Das Preisgeld soll für Laborausstattung, wissenschaftliche Veranstaltungen oder die Finanzierung hochqualifizierter Mitarbeiter verwendet werden.

Wer kann sich bewerben?
Fischer: Der Preis ist international ausgeschrieben, d.h. wir sprechen Spitzenforscher weltweit an. Voraussetzung für eine Bewerbung ist eine ausgezeichnete Promotion, Habilitation oder eine herausragende Forschungsleistung in Chemie, Physik oder Ingenieurwissenschaften plus Empfehlung eines Supervisors oder Forschungsleiters. (Hinweis: genaue Infos auf unserer Webseite)

Wer bewertet die Bewerbungen?
Fischer: Wir haben eine gemischte Jury – darunter sind bekannte Größen aus der Wissenschaft, zugleich haben wir mit Gutachtern aus der Automobil- und  Chemieindustrie aber auch eine klare Praxisperspektive.

Was ist aus Ihrer Sicht der Mehrwert einer solchen privaten Initiative?
Fischer: Reputation ist die Währung der Wissenschaft – dazu gehört nicht nur, höchsten wissenschaftlichen Standards zu genügen, sondern damit Antworten auf die entscheidenden Fragen unserer Gesellschaft geben zu können. Nämlich wie wir Lebensstandard nachhaltig sichern können – unter Schutz unserer Umwelt und Ressourcen.

 

[1] http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2010/05/2010-05-03-elektromobilitaet-erklaerung.html

Veröffentlicht von

AutorInnen in diesem Gruppenblog: +++ Dr. Peter Erk +++ Peter Erk studierte Chemie an der Universität Würzburg und promovierte zu metallisch leitfähigen organischen Radikalanionensalzen. Nach einem Forschungsjahr an der Stanford University bei Prof. James P. Collman arbeitete er mehrere Jahre im Bereich Pigmentforschung der BASF mit dem Schwerpunkt auf Polymorphie und Grenzflächeneigenschaften von Lackpigmenten. Seit 2001 gestaltet er die Projekte der BASF zu OLEDs und zu Organischen Solarzellen mit und leitet zurzeit die Gruppe Bauteil-Entwicklung für beide Technologien im Joint Innovation Lab Organic Electronics der BASF. Als technischer Projektleiter und Research Director ist er global für die Forschung an organischen Solarzellen zuständig. +++ Anja Feldmann +++ Anja Feldmann studierte Journalistik in Dortmund und Slawistik an der Ruhr-Universität Bochum. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Russland und Japan arbeitete sie zunächst als Wirtschaftsredakteurin bei dpa und Reuters. 2002 wechselte sie nach China und war für den DAAD in einer Hochschulkooperation mit der Tongji Universität in Shanghai tätig. Nach ihrer Rückkehr schloss sie sich 2008 der neu gegründeten Forschungskommunikation der BASF SE an und beschäftigt sich unter anderem mit dem Einsatz von Social Media in Wissenschaft und Forschung. +++ Dr. Judith Schrauf-Papadopoulos +++ Judith Schrauf-Papadopoulos studierte Germanistik und Computerlinguistik in Heidelberg. Nach einer Tätigkeit in der internen Kommunikation bei DHL bekam sie ein DFG Stipendium im Graduiertenkolleg "NeuroAct" und promovierte zur kognitiven Sprachverarbeitung. 2010 fing sie bei BASF Crop Protection in der globalen Kommunikation an. Anschließend wechselte sie in den spannenden Bereich der Forschungskommunikation, wo sie sich unter anderem darum kümmert, die vielseitigen Forschungsfelder der BASF im Web zu präsentieren.

Schreibe einen Kommentar