Asteroiden haben ein Hollywood-Problem

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… aber nicht einfacher
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Vielleicht ist es ja nur ein Werbetrick für die Einführungsvideos der beiden Wirtschaftswissenschaftler Alex Tabarrok und Tyler Cowen zum Asteroid Day, aber deren Behauptungen zum Schutz vor Asteroiden haben inzwischen etwas weitere Kreise gezogen – ich z.B. bin über diesen Blogeintrag bei der Washington Post darauf aufmerksam geworden.

Hm. Ich finde den direkt illustrierten Erklärstil solcher Videos zwar manchmal gut (insbesondere auch den Live-Stil z.B. hier bei Gravity Ink.), in diesem Falle aber etwas übertrieben. Aber insbesondere finde das Argument der beiden (oder nur von Tabarrok?) nicht überzeugend. Klar, um den Begriff öffentlicher Güter zu erklären, mag man das mal als Beispiel wählen: Asteroidenschutz ist in der Tat weitgehend nicht-auschließbar (sprich: gibt es einmal einen effektiven Schutzmechanismus, profitieren davon auch die Länder, die nicht finanziell dazu beigetragen haben) und Rivalität gibt es auch nicht (ein solcher Mechanismus kann von allen Menschen gleichermaßen genutzt werden, ohne dass die Nutzung durch den einen Abstriche bei den anderen bedeuten würde).

(Im Detail kann man zwar auch diese beiden Eigenschaften anzweifeln – z.B. wenn sich ein größeres Land entscheiden würde, die Ablenkraketen nicht loszuschießen, solange ein nicht global wirkender, kleinerer Asteroid nicht die eigene Landmasse betrifft; in der Praxis halte ich es aber für unwahrscheinlich, dass das so laufen würde.)

Aber daraus den Schluss zu ziehen, diese Eigenschaft des Asteroidenschutzes sei der Grund, warum insgesamt vergleichsweise wenig in die Abwehr von Asteroiden investiert wird, halte ich für doch ziemlich gewagt.

Was tun wir denn gegen Asteroiden?

Teleskope wie die von Pan-STARRS auf Hawaii suchen von der Erde aus. (Am Haus der Astronomie nutzen wir dessen Bilder auch, um mit Schülergruppen selbst nach neuen Asteroiden zu suchen.) Einen guten Überblick über die Asteroiden-Aufspürsysteme ebenso wie über die Notfallpläne und die meisten anderen Aspekte des Asteroiden-Kollisions-Problems bekommen möchte, kann sich die Vorträge der Planetary Defence Conference 2015 zu Gemüte führen, die auf Video hier ansehbar sind. Zumindest theoretisch wurde dabei auch ein Ernstfall durchgespielt, komplett mit im NASA-JPL-System simulierten gefährlichen Asteroid, der im Jahre 2022 auf der Erde einschlägt. Aber beispielsweise das direkt für die Suche nach Asteroidensuche gedachte Infrarot-Weltraumteleskop ist ein Projekt einer privaten Stiftung, der B612-Stiftung, für die sich der Astronaut Rusty Schweickart engagiert.

Die Einschätzung “relativ wenig” kann man z.B. an Risikoabschätzungen festmachen, die Asteroideneinschlägen, auf die Einzelperson umgelegt, dieselbe Wahrscheinlichkeit zuordnen wie Flugzeugabstürzen (Chapman & Morrison 1994). Sprich: Für einen zufällig ausgewählten Menschen ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem großen Asteroideneinschlag ums Leben zu kommen, vergleichbar mit der Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen. Dabei spielen natürlich im Hintergrund unterschiedliche Zahlenfaktoren eine Rolle: Flugzeugabstürze sind weitaus häufiger als große Asteroideneinschläge, aber letztere fordern eben auch eine ungleich höhere Zahl von Todesopfern.

Im Vergleich mit unserem Umgang mit Flugzeugabstürzen und den zu ihrer Verhinderung dienenden Sicherheitsmaßnahmen dürfte alles, was wir in punkto Asteroiden unternehmen, in der Tat nicht besonders viel sein.

Dass wir noch nicht einmal einen Überblick darüber haben, was alles da draußen herumschwirrt, spricht ja eigentlich für sich genommen schon Bände. Was ein relativ kleiner Brocken anrichten kann, hat uns der Meteor von Tscheljabinsk vor etwas mehr als zwei Jahren gezeigt. 20 Meter Durchmesser, 3700 beschädigte Gebäude, knapp 1500 überwiegend leicht verletzte Menschen. Ein mehr als 100 Meter großer Brocken könnte schon deutlich mehr anrichten – fällt er vergleichsweise intakt ins Meer, kann er einen Tsunami auslösen, explodiert er in der Atmosphäre (Stichwort Tunguska-Ereignis) und geschieht dies in besiedeltem Gebiet, könnte eine Großstadt verwüstet werden, äquivalente Sprengkraft: einige hundert Mal die Nuklearbombe, die Hiroshima zerstörte.

Bei den richtig großen Objekten mögen wir mit unseren Beobachtungen einen recht guten Überblick darüber haben, was da draußen herumfliegt. Bei den 100-Meter-Brocken (Katastrophe evt. ja, globale Vernichtung nein) lassen wir uns weiterhin überraschen. Auch der Tscheljabinsk-Meteor hat uns komplett überrascht. Das kann mit einem Brocken, der in einer Großstadt nicht nur die Fenster zerspringen lassen, sondern die Stadt als Ganzes zerstören kann, auch passieren.

Sind öffentliche Güter wirklich das Problem?

Tabarrok argumentiert nun im gemeinsamen Video und seinem Blogbeitrag, ein wichtiger Faktor dabei wäre eben, dass Asteroidenschutz ein öffentliches Gut sei. Kein Land möchte dafür bezahlen, weil es dann ja auch den ganzen anderen Ländern, die von dem Schutz profitieren, umsonst Vorteile verschaffen würde – sollen die es doch gefälligst machen!

Das aus meiner Sicht überzeugendste Gegenargument ist, dass es bei anderen allgemeinen Bedrohungen ja auch Anstrengungen der Staaten gibt, etwas zu unternehmen – wenn auch, zugegeben, bisweilen durchaus zögerlich oder widerstrebend. Bei der Überfischung oder beim Klimawandel unternehmen zumindest einige Staaten durchaus etwas, obwohl klar ist, dass das Gesamtproblem nur im Zusammenspiel aller Staaten lösbar ist. Unternommen wird trotzdem etwas, weil zum einen viele Wähler, davon zum Teil abhängig, zum Teil unabhängig viele Politiker der Überzeugung sind, dass in diese Richtung etwas geschehen muss.

Das deutet aus meiner Sicht klar darauf hin, dass nicht der Status als öffentliches Gut das entscheidende Problem ist, sondern die öffentliche Wahrnehmung. Und in der öffentlichen Wahrnehmung haben Asteroiden das große Problem, dass Asteroidenabwehr so nach Hollywood klingt. Unsere doch ziemlich isolierte Stellung in einem großen Sonnensystem ist sowieso schon den wenigsten Menschen richtig bewusst – im Alltag blenden die allermeisten schlicht aus, dass die aus Sicht von rund 1-2 Meter großen Wesen riesige Erde ein vergleichbar kleiner Körper in riesiger Umgebung ist.

Das Hollywood-Problem

Bei Asteroideneinschlägen sind gleich die Filme Armageddon und Deep Impact präsent – und diese Assoziation rückt das Asteroidenproblem dann eben automatisch erst einmal in dieselbe Ecke wie die Angriffe von Marsianern, Godzilla oder Killertomaten.

Das wiederum sind Assoziationen, die für Politikerinnen und Politiker äußerst schädlich sein können: abgehoben, an den wirklichen Problemen vorbei, Science Fiction, wer bei der wählenden Bevölkerung solche Eindrücke hinterlässt, dürfte seiner Wählbarkeit erheblich schaden. Konkretes Beispiel: Auch wenn man einen Weltraumaufzug durchaus kritisch sehen kann (Ulf Rauchhaupt hat hier in der FAZ einen schönen Überblick gegeben): dass der Begriff sich so schön eignete, um Julia Reda und die Piraten abzuwatschen, als Reda sich in einem Europawahl-Werbespot einen Weltraumaufzug wünschte, (z.B. hier und hier) liegt ja nicht daran, dass potenzielle Wähler dazu gleich im Kopf Überschlagsrechnungen ausführen, ob so ein Aufzug wirklich realisierbar ist, sondern daran, dass der Begriff sofort die Assoziation Science Fiction = weltfremd auslöst.

Es würde mich nicht wundern, wenn das die derzeit größte Hürde für größere Anstrenungen in Richtung Asteroidenabwehr ist: dass Asteroidenabwehr mit Science Fiction und mit Spezialeffekt-Blockbusterfilmen assoziiert wird. Asteroiden haben ein Hollywood-Problem. Und es dürfte eine der wichtigsten Aufgaben derjenigen sein, die Astronomie vermitteln, sie aus dieser Ecke wieder herauszuholen.

 


 

Schöne Linksammlung: Bei Florian Freistetter gibt es hier aus Anlass des Asteroidentags eine Liste mit vielen interessanten Beiträgen zum Thema Asteroidenschutz.

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

10 Kommentare

  1. Investitionen in eine Asteroidenabwehr werden eventuell erst in einigen 100 Jahren belohnt, sie haben damit ein Zeitskalenproblem und ihre Amortisationsdauer übersteigt alle bekannten Zeiträume.
    Nur schon Vorkehrungen gegen grosse Erdbeben haben dieses Zeitskalenproblem. Soviel ich weiss wurde der Bahnhof von Tokyo erst in den 1990er Jahren gegen Beben der Stärke 8 gewappnet obwohl solch starke Beben in Japan alle 100 Jahre zu erwarten sind . In Ländern wie Italien wurde Erdbebenschutz sogar noch später beachtet.

    • Ist das wirklich so? Ich hatte z.B. den Eindruck, bei der Flutvorsorge würde man ähnlich in Richtung selbst der unwahrscheinlicheren Ereignisse planen (sprichwörtliche “Jahrhundertfluten”). Aber bei Fluten und Erdbeben hat man sehr reale Beispiele aus der Geschichte direkt vor Augen – da mag es einfacher sein, die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen durchzusetzen. Bei den Asteroideneinschlägen sind die warnenden Beispiele deutlich abstraker: Der Tscheljabinsk-Meteorit hat als kleiner Brocken ja nun wirklich keine Katastrophe veranlasst; das Tunguska-Ereignis ist lange her und fand in so gut wie menschenleerem Gebiet statt, und die Sache mit den Dinsosauriern ist so lange her, dass sie uns nicht mehr direkt betroffen macht – Dinosaurier sind ähnlich alltagsfern wie Science Fiction.

      Wenn irgendwann doch ein Brocken bewohntes Gebiet trifft und einige Tausende in den Tod reißt. dann dürfte Asteroidenabwehr auch einen ganz anderen Impetus bekommen. Die Frage ist: Kann man die Planungs-, Vorbereitungs- und Entwicklungsenergien, die dann freigesetzt würden, auch vorher schon freisetzen, ehe es zu einer solchen Katastrophe gekommen ist?

      • Ja, das sehe ich genauso (Zitat) “Wenn irgendwann doch ein Brocken bewohntes Gebiet trifft und einige Tausende in den Tod reißt. dann dürfte Asteroidenabwehr auch einen ganz anderen Impetus bekommen. “
        Menschen können sich zwar allerhand vorstellen, was sich in Genres wie Science Fiction und Film Stories generell, zeigt, sie haben aber Schwierigkeiten bei der Einschätzung wie real eine der vorgestellten Gefahren ist. Wenn die Fiktion dann Wirklichkeit wird, ändert sich die Einschätzung von einem Tag auf den anderen.

  2. Ich bin zwar kein Ökonom, aber das Asteroiden-Beispiel hätte genau so gut auf eine andere Bedrohung (Erdbeben, Vulkanausbruch) angewandt werden können, die zurzeit nicht abgewehrt werden kann. Immerhin weiß ich nun, dass ein Ökonom die Asteroidenabwehr als nicht ausschließbares öffentliches Gut betrachtet. Toll!

    Und wenn uns ein kurzfristiger Asteoridenimpakt droht – muss dann der Deutsche Bundestag über die Finanzierung der Abwehrmaßnahmen abstimmen? Kann ein flächengroßer EU-Mitgliedsstaat den Asteoriden “aufnehmen”? Also der sozial-ökonomischen Absurdität sind keine Grenzen gesetzt.

    “Das deutet aus meiner Sicht klar darauf hin, dass nicht der Status als öffentliches Gut das entscheidende Problem ist, sondern die öffentliche Wahrnehmung.”

    Ja, aber die öffentliche Wahrnehmung ist eine begrenzte “Ressource”. Weil Impaktevents so selten sind, wird dies nicht als eine akute Gefahr wahrgenommen. Ich finde es sinnvoll, dass auf dem Gebiet geforscht wird und zunächst die bedrohlichen NEOs identifiziert werden. Meiner Meinung nach gehört die Asteoridenabwehr zu den Langzeit-Problemstellungen der Menschheit. Es muss ja nicht sofort eine Lösung erarbeitet werden, aber vielleicht in 500…1000 Jahren?

    Welche Lösung das sein wird, wissen wir noch nicht. Die Hollywoodvorlagen waren allerdings nicht so überzeugend 😉

    • Zitat:>” die öffentliche Wahrnehmung ist eine begrenzte “Ressource”., die aber einige Wirkung entfalten kann, wenn sie vorhanden ist und wenn sie die Menschen zudem emotional anspricht und sie glauben lässt an einer guten Sachen teilzuehmen. Das ist bei der Suche nach Asteroiden+Kometen, die der Erde gefährlich werden könnnen, der Fall. Solch ein Projekt könnte eventuell sogar über Crowdfunding finnanziert werde, wenn es den Mitmachern als Gegenleistung die Erwähnung ihres Namens auf einer Liste von “Weltenrettern” gewähren würde.

      • In der Tat. Die emotionale Komponente scheint ein wichtiger Faktor zu sein. Menschen reagieren anders, wenn sie ihr Leben direkt bedroht sehen im Unterschied zu einer Katastrophe, die an einem weit entfernten Ort passieren kann.

        Drum sind die Hollywood-Verfilmungen von “Killer-Asteroiden” eher dramatisch überspitzt statt wissenschaftlich korrekt. Da wird eher auf die Darstellung eingegangen, wie der Mensch mit solch einer apokalyptischen Situation umgeht.

  3. Oh, vorsicht. Don Alphonso liest man nur, wenn man an der Überschrift erkennen kann, dass man selbst nicht zu Zielscheibe wird.

  4. Potenziell gefährliche Asteroiden könnten anstatt systematisch gesucht, einfach “mitentdeckt” werden. Ein Teleskop, welches mehrere Aufgaben erfüllt und quasi nebenbei noch in der Lage ist Asteroiden zu entdecken, könnte mehr Akzeptanz und Finanzierung erhalten als ein spezialisiertes Teleskop, dessen einzige Aufgabe die Entdeckung von Asteroiden ist. Pan-STARRS geht bereits in diese Richtung, denn es kann nicht nur Asteroiden in den Asteroidengürteln, sondern auch Trojaner und interstellare Objekte finden, die unser Sonnensystem durchkreuzen.
    Ein noch universelleres Teleskop wäre aber ein weltraumbasiertes EvryScope, also ein Teleskop bestehend aus vielen Einzelteleskopen, die kugelförmig angeordnet sind und den ganzen Himmel realtime beobachten, Der arxiv-Artikel The Evryscope: the first full-sky gigapixel-scale telescope listet ganz unterschiedliche Objekte auf, die mit einem solchen Evryscope gefunden und beobachtet werden könnnen, darunter Exoplaneten im Transit, Sterne mit variabler Leuchtstärke, Sterne vor einem Gammaburst. Ein genügend grosses Evryscope kann sicher auch Asteroiden finden und damit die gleichen Funktionen wie Panstarrs übernehmen.
    Mir scheint ein solches Evryscope wäre auch sehr gut geeignet um gravitational microlensing events zu erfassen. Da ein Everyscope ständig den gesamten Himmel beobachtet, könnten die von ihm in Echtzeit gefundenen Ereignisse auch anderen Teleskopen zur Verfügung gestellt werden, die dann ein interessantes Ereignis ins Visier nehmen.

    Die Grundidee hinter einem grossen weltraumbasierten Evryscope wäre es also alle sich verändernden und sich bewegenden Lichtquellen ständig zu überwachen. Das wäre ein äusserst universelles Instrument, das die Asteroidensuche quasi nebenbei erledigen könnte.

    • Das war zumindest bei Pan-STARRS 1 so; jetzt, wo die Betreiber gewechselt haben, ist es wieder deutlich stärker auf Asteroiden ausgerichtet. Aber beim Large Synoptic Survey Telescope (LSST) wird es wieder so sein.

      Das “quasi nebenbei” ist aber doch irgendwie schon für sich genommen sonderbar. Üblicherweisen werden für Vorsorge und Verteidigung doch eigentlich mehr Mittel in die Hand genommen als für Grundlagenforschung.

      • Asteroidenabwehr ist eine Aufgabe für die ganze Menschheit. Diese ganze Menschheit hat aber noch keine Repräsentanten – auch die Uno arbeitet nur im Auftrag der souveränen Nationen, die sie konsitutieren.
        Asteroidenabwehr umfasst auch Zeiträume, die jede Regierungs- und Wahlperiode deutlich übersteigt.

        Die langen Zeiträume sollten auf alle Fälle bei einem Asteroidenbeobachtungsprogramm beachtet werden. In 30 Jahren wird die Astronomie generell über mächtigere Teleskope verfügen, in 50 und 100 Jahren über noch viel mächtigere. Von da her wäre es sinnvoll die Entwicklung der Teleskoptechnologie in das Asteroidenbeobachtungsprogramm einzubeziehen. Geht man von der Entwicklung der Teleskoptechnologie aus, werden sich wahrscheinlich verschiedene Teleskoptypen herausschälen, welche dominieren. Ein Teleskoptyp, der immer wichtiger werden wird, hat mit der Aufgabe der Himmelsdurchmusterung zu tun, den Himmelsdurchmusterungen bringen die Astronomie vor allem in Bezug auf Aussagen zum Universum weiter.
        Ein weiterer Teleskoptyp, der immer wichtiger werden wird, basiert auf Teleskopen, die Himmelsereignisse registrieren. Solche Himmelsereignisse sind mit Veränderungen der Lchtstärke von Sternen, mit Okkultationsphänomenen und so weiter verbunden, In diese Kategorie würde auch die Asteroidensuche passen.