Geld und Wissenschaft: 14 Größenordnungen

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… aber nicht einfacher
RELATIV EINFACH

Um quantitative Angaben – zu welcher Größe auch immer – richtig einordnen zu können, muss man geeignete Vergleichswerte kennen. Die nachfolgende Liste führt Geldbeträge aus dem Bereich Wissenschaft und Forschung über 14 Größenordnungen hinweg auf (plus eine Bonusgrößenordnung ganz ohne Wissenschaft). Ich hatte bereits seit längerem vor, solch eine Liste zusammenzustellen; angestoßen durch meinen letzten Blogbeitrag zur Internationalen Raumstation und Mierks Cartoon-Nachklapp zu Kosten ist es jetzt soweit. Die Liste enthält Einträge aus Wissenschaft und professioneller Forschung, aber zum Vergleich auch für Amateurgeräte, ein paar Geräte für den Schulgebrauch, einige der Wissenschaftsjahre und, farblich abgesetzt, für Vergleichswerte aus anderen Bereichen. Meinen eigenen Interessen und Erfahrungen gemäß sind die Naturwissenschaften, und dort wiederum die Astrophysik, überproportional vertreten. Leserkommentare mit Ergänzungen gerade auch aus anderen Fachgebieten sind auf alle Fälle willkommen!

Alle Angaben sind in Euro. Bei Dollarbeträgen habe ich nach dem jeweiligen Tageskurs (sämtlich zwischen 21.7.-28.7.2011) mit Hilfe von Google umgerechnet.

Wo es um ältere Projekte geht, habe ich in der Regel Kostenangaben verwendet, die dem heutigen Geldwert entsprechen. Beim Human Genome Project sind die Daten etwas älter; an der Größenordnung dürfte das nichts ändern.

Bei im Handel verfügbaren Produkten habe ich in der Regel den ersten Preis genommen, der sich beim Googlen ergab. Verweise auf Firmenwebseiten stellen allein deswegen schon keine Empfehlung meinerseits dar. alt


EIN HUNDERTSTEL (= 1 CENT)

5-10 Cent Schwarzweißkopie.  Früher ein unabdingbarer Bestandteil der Wissenschaft, heute auf dem Rückzug? Quelle: Eigene Erfahrung mit Copyshops.


EIN ZEHNTEL (= 10 CENT)

20 Cent Reagenzglas mit Bördelrand. Quelle: Laborglasshop.de

50 Cent Bleistift. Quelle: staples.de

70 Cent Radiergummi. Quelle: staples.de

Viele Mathematiker sind mit den letzten beiden Zubehörteilen und Papier, siehe den nächsten Eintrag komplett versorgt.


EINS

2-4 Papier, 500 Bögen DIN A4. Quelle: billiger.de [Nachtrag vom 29.7., Dank an Axel M. Quetz für den Hinweis, dass die Mathematiker natürlich auch noch Papier brauchen!]

4 Becherglas aus hitzebeständigem Borosilikatglas, Markierung bis 100 ml. Quelle: Paracelsus-Versand


ZEHN

15 Federkraftmesser, Messbereich bis zu 5 Newton, Einteilung 0,1 Newton. Quelle: Phywe.

10-100 Jahresbeiträge für die Mitgliedschaft in Fachverbänden: Deutsche Physikalische Gesellschaft, Astronomische Gesellschaft, Gesellschaft Deutscher Chemiker, Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte, Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin, Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands. Die Höhe der Jahresbeiträge ist z.T dem Einkommen nach gestaffelt, z.T. nach Alter, Berufsjahren, Studenten-, Pensionärs- und Arbeitslosenstatus differenziert. Quelle: DPG, AG, GDCh, GDNÄ, VBIO, VHD.

40 Durchschnittlicher Preis eines einführenden Lehrbuchs für das Studium: Physik, Chemie, Biologie. Die tatsächlichen Preise reichen von 10 bis 100 Euro. Bei mehrbändigen Werken wurde der Mittelwert pro Band gebildet. Quelle: Science Shop (Physik, Chemie, Biologie).


HUNDERT

160-200 Persönliches Abonnement der Fachzeitschriften Science bzw. Nature, der im Schnitt (und insbesondere in den Biowissenschaften) prestigeträchtigsten Fachzeitschriften. Quelle: Nature, AAAS.

250-500 Labor-Netzgeräte. Quelle: 3B Scientific

300-800 Studiengebühren an denjenigen deutschen Universitäten, die Studiengebühren erheben, pro Semester. Quelle: studieren.de

400 Selbstgebauter Thermocycler zur DNA-Vervielfältigung (PCR), einem wichtigen Schritt der Erbgutanalyse. Quelle: Blogbeitrag von Bastian Greshake

450-800 Laptop. Quelle: Dell

500 Computer (Desktop, ohne Monitor) für einen gut eingerichteten Wissenschaftler-Arbeitsplatz. (Die ausgedienten Exemplare von vor 4 Jahren können immer noch zur Steuerung von Experimenten benutzt werden, habe ich mir sagen lassen.) Quelle: Eigener Erfahrungswert.

900 Franck-Hertz-Versuch zur Existenz von diskreten Energieniveaus in Atomen, Komplettaufbau als Schulversuch. Quelle: 3B Scientific.


TAUSEND

1000-8000 Abonnementspreise pro Jahr (für Institute, Bibliotheken etc.) für die Fachzeitschriften der Reihe Physical Review, Stand Preisliste 2012. Quelle: APS.

1000 Analysewaage, Genauigkeit bis 0,1 Milligramm. Quelle: Laborhandel Krumpholz

1400 Theodolit (Winkelmessgerät, das bei Vermessungsarbeiten im Gelände, aber auch zur Positionierung von Maschinen verwendet wird) mit einer Messgenauigkeit von 5 Bogensekunden (ungefähr einem Tausendstel Winkelgrad). Quelle: Geo Fennel.

2000 Gutes Refraktorteleskop mit Montierung, Stativ und Zubehör (Filter, Okularsatz, Spektralgitter), geeignet z.B. für den Einsatz an Schulen. Quelle: Haus der Astronomie.

2600 institutionelles Abonnement der Fachzeitschrift Nature. Quelle: Nature.

3000 Canon 5D Mk II Digitalkamera für den semi-professionellen bis professionellen Bereich, mit gutem Objektiv. Auch zur Astrofotografie geeignet. Quelle: Amazon.de


ZEHNTAUSEND

In diesem Bereich liegen die Jahreseinkommen der meisten Wissenschaftler. Die folgenden Zahlen für Jahresgehälter sind, wo nicht anders angegeben, laut dem Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst oder für Beamte. Es handelt sich jeweils um Bruttoangaben; die Kosten für den Arbeitnehmer liegen etwas höher, sind jeweils in Klammern angegeben und stammen aus den Personalmitteldurchschnittssätzen der DFG.

13.000 Kleiner Röntgenapparat für den Einsatz im Schulunterricht. Quelle: Phywe.

17.000 Jahreseinkommen Doktorand mit Promotionsstipendium bei der Max-Planck-Gesellschaft (genaue Zahlen können von Institut zu institut variieren). Quelle: MPG.

20.000 (27.000) Jahresgehalt Doktorand mit E13/2-Stelle (war früher BAT-IIa/2).

39.000 Durchschnittsverdienst (ohne Urlaubsgeld, Sonderzahlungen, Weihnachtsgeld etc.) eines vollbeschäftigten Arbeitnehmers in Deutschland im Jahre 2010. Quelle: Statistisches Bundesamt.

48.000 (59.000) Jahresgehalt Postdoktorandin/Postdoktorand (promovierter Wissenschaftler auf Zeitstelle; Beispiel hier eingruppiert auf  E14 Stufe 2, mit 13. Monatsgehalt)

50.000 Preisgeld des Communicator-Preises der DFG für Wissenschaftler, die ihre Forschung besonders erfolgreich öffentlich vermitteln. Quelle: DFG

55.000 (67.000) Jahresgehalt Nachwuchsgruppenleiter (Eingruppiert als E14 Stufe 4, mit 13. Monatsgehalt)

59.000 Durchschnitts-Jahresverdienst (ohne Urlaubsgeld) eines vollbeschäftigten Arbeitnehmers, der im Bereich Unternehmensführung, -verwaltung oder -beratung tätig ist. Quelle: Statistisches Bundesamt.

65.000 (88.000) Jahresgehalt W3-Professor (Lehrstuhlinhaber; früher war das “C4”)

70.000 Teleskop im (sehr) gehobenen Amateur- oder unteren professionellen Bereich, 60 cm Spiegeldurchmesser, mit Montierung (PlaneWave 24″ auf Montierung 10Micron GM4000 QCI). Quelle: Baader Planetarium (Teleskop, Montierung).

72.000 Mercedes der S-Klasse, Kaufpreis ab Werk. Quelle: Mercedes-Benz

77.000  Nebelkammer (Demonstrationsexperiment, Grundfläche 80 mal 80 cm). Quelle: Phywe

92.000 Jährliche Aufwandsentschädigung für einen Bundestagsabgeordneten. Für Europaparlamentarier liegt der Jahresbetrag mit 95.000 Euro ungefähr genau so hoch. Nicht eingerechnet sind die Aufwandspauschalen für mandatsbezogene Ausgaben. Quelle: Bundestag, EU-Parlament.


HUNDERTTAUSEND

200.000 Ab dieser Grenze gilt ein Forschungsgerät als Großgerät, und die Kosten können bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Förderprogramms für Großgeräte für Universitäten und Universitätskliniken beantragt werden. Bei Fachhochschulen liegt die Grenze niedriger, nämlich bei 100.000 Euro. Quelle: DFG.

385.000 Basispreis (ohne Sonderwünsche und Zusatzausstattung) eines Rolls-Royce Phantom. Quelle: Focus.

750.000 Mindest-Anschaffungspreis für einen Magnetresonanztomographen (MRT, auch Kernspintomograph genannt). Quelle: BR Online.


EINE MILLION

1 Million Hochleistungs-Rechencluster mit 188 Knoten, von der GWDG angeschafft für numerische Simulationen geophysikalischer und magnetohydrodynamischer Prozesse. Quelle: idw.

1-4 Millionen Typische Kaufpreise für eine Villa in München oder Hamburg. Quelle: Immobilienscout24.de (München, Hamburg)

1,1 Millionen Preisgeld für einen Nobelpreis (offiziell: 10 Millionen schwedische Kronen; Umrechnung am 21.7.11 mit Google). Da Nobelpreise auf bis zu drei Preisträger verteilt werden können, bekommen viele Preisträger weniger als diesen Betrag. Quelle: nobelprize.org

2,1 Millionen Mittlerer jährlicher Förderbetrag für 2010 für die 256 Sonderforschungsbereiche (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit einem SFB wird an einer Uni und umliegenden extrauniversitären Instituten Forschung zu einem bestimmten Oberthema gezielt über bis zu 12 Jahre gefördert. Quelle: DFG-Jahresbericht (S. 178)

2,5 Millionen Preisgeld für den höchstdotierten deutschen Wissenschaftspreis, den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Wird typischer Weise jedes Jahr an rund 10 in Deutschland arbeitende Wissenschaftler vergeben. Quelle: DFG

3 Millionen Vom Bundesforschungsministerium für Werbung, Konzeption, Durchführung von Events und den Webauftritt des Wissenschaftsjahrs 2011 ausgeschriebene Summe. Quelle: CP Monitor

3,5 Millionen Tomotherapiegerät – Linearbeschleuniger zur Krebsbehandlung durch Bestrahlung. Quelle: idw-Meldung

5 Millionen Fördergelder des Bundesforschungsministeriums für das Jahr der Mathematik 2008. Quelle: Die Zeit

7,7 Millionen Jährliche Betriebskosten des Keck-Observatoriums. Quelle: Keck-Webseiten

9 Millionen Listenpreis eines Learjet 60XR. Quelle: flightglobal.com

9 Millionen Höchste Jahresgehälter 2011 der Vorstandsvorsitzenden von DAX-Unternehmen (z.B. Josef Ackermann von der Deutschen Bank und Martin Winterkorn von Volkswagen). Quelle: WiWo, Banklupe


ZEHN MILLIONEN

10-75 Millionen jährliche Zuschüsse von Bund und Ländern an die großen Bühnen (Theater und Oper) für 2010/2011, z.B.: Deutsches Theater Berlin 18 Millionen, Staatsschauspiel München 20 Millionen, Städtische Bühnen Frankfurt 60 Millionen,  Staatstheater Stuttgart 75 Millionen. Quelle: Focus.

13 Millionen Fördergelder des Bundesforschungsministeriums für das Einsteinjahr 2005. Quelle: Die Zeit.

17 Millionen Betriebskosten des Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (4 Hauptteleskope mit 8,2 Meter Spiegeldurchmesser und Hilfsteleskope) für 2011 (ohne Personalkosten). Quelle: ESO.

39 Millionen Jährliches Einkommen des höchstbezahlten Fußballspielers 2011, Cristiano Ronaldo von Real Madrid. Quelle: Welt Online.

60 Millionen Gesamtkosten für den ersten Sloan Digital Sky Survey (SDSS), der wahrscheinlich wichtigsten Himmelsdurchmusterung des letzten Jahrzehnts. Nicht eingerechnet ist, dass viele an Universitäten und Instituten angestellte Wissenschaftler dem SDSS zuarbeiteten, ohne dass dies dem Projekt direkt in Rechnung gestellt wurde. Quelle: Science Magazine


HUNDERT MILLIONEN

100 Millionen Baukosten für das Large Binocular Telescope. Quelle: MPIA

180 Millionen Gesamtausgaben des European Molecular Biology Laboratory für das Jahr 2010 (51% davon sind Personalkosten). Quelle: EMBL

206 Millionen Jahresetat 2009 der Universität Würzburg (22.000 Studierende) ohne Aufwendungen für die Uniklinik. Quelle: Uni Würzburg

220 Millionen Durchschnittspreis 2010 für eine Boeing 747 (Jumbo Jet). Quelle: boeing.com. (“Guck mal, da fliegt das Budget einer mittelgroßen Universität”). Die Kosten für einen Airbus A380 scheinen im gleichen Bereich zu liegen; allerdings sind die Preisangaben bei Flugzeugen nicht ganz einfach herauszufinden. Auf den Listenpreis gibt es oft gehörigen Rabatt.

320 Millionen Durchschnittliche Kosten einer Space-Shuttle-Mission. Quelle: NASA.  Die Entwicklungskosten sind hier offenbar nicht eingerechnet; für die Kosten-pro-Flug inklusive Entwicklungskosten, siehe unten.

330 Millionen Baukosten für das Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte (s.o. bei 17 Millionen). Quelle: ESO.

350 Millionen Jahresetat der Universität Hamburg, einer größeren Universität mit knapp 40.000 Studierenden. Nicht einbezogen ist der Etat der Universitätsmedizin. Quelle: Laut Wirtschaftsplan 2009/2010, hier herunterladbar.

400 Millionen Kaufpreis der in Hamburg für den russischen Multimilliardär Roman Abramowitsch gebauten Superyacht “Eclipse”. Quelle: SPON

485 Millionen Jahresbudget der LMU München, einer großen Universität mit 47.000 Studierenden, ohne Universitätsmedizin. Quelle: LMU.

714 Millionen Beitrag Deutschlands zum Jahresbudget 2011 der europäischen Raumfahrtorganisation ESA. Quelle: ESA.

840 Millionen Ausgaben des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität München für das Jahr 2009. Quelle: Jahresbericht, S. 52.

980 Millionen Durchschnittliche Kosten pro Space-Shuttle-Mission, wenn man die Gesamtkosten des Shuttle-Programms durch die insgesamt 135 Flüge teilt. Quelle: Pielke Jr. & Byerly 2011


EINE MILLIARDE

1 Milliarde European Extremely Large Telescope: Derzeit größtes in Planung befindliches bodengebundenes Teleskop. Spiegeldurchmesser 39 Meter. Baubeginn 2012; soll Anfang der 2020er Jahre fertig sein. Quelle: ESO

1,8 Milliarden Jahresbudget der Max-Planck-Gesellschaft, die in Deutschland 80 Institute für die wissenschaftliche Grundlagenforschung betreibt. 1,4 Milliarden davon kommen von Bund und Ländern. Quelle: MPG-Jahresbericht 2011, S. 86.

2,1 Milliarden Gesamtkosten des Human Genome Projects zur Kartierung des menschlichen Erbguts. Quelle: NIH.

2,1 Milliarden Stückkosten (Forschung und Entwicklung sind umgelegt) für einen B2-Tarnkappenbomber. Quelle: GAO (via FAS-Webseiten).

3,3 Milliarden Jahresbudget der Helmholtz-Gesellschaft, in der 17 Großforschungszentren (u.a. Alfred-Wegener-Institut für Polarforschung, DESY, Deutsches Krebsforschungszentrum, DLR) zusammengefasst sind. Quelle: Helmholtz-Gemeinschaft.

3,7 Milliarden Jahresbudget (operating expenses) der Universität Harvard (21.000 Studenten). Quelle: Harvard University.

4 Milliarden Jahresbudget der europäischen Raumfahrtorganisation ESA für das Jahr 2011. Quelle: ESA.

4,6 Milliarden Gesamtaufwand für die Exzellenzinitiative des Bundes für die deutschen Universitäten, Laufzeit 11 Jahre (ab 2006). Quelle: DFG

4,7 Milliarden Konzernergebnis (also Gewinn vor Ertragssteuern) des Daimler-Konzerns für 2010. Quelle: Daimler.

6 Milliarden Kombinierter Umsatz der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF. Quelle: Mediendatenbank (ARD, ZDF)


ZEHN MILLIARDEN

12 Milliarden Ausgaben des Bundes (also nicht der Länder) für Bildung und Forschung im Jahre 2011. Achtung: Einige Ausgaben für technsiche Forschungsvorhaben incl. Raumfahrt sind hier wahrscheinlich nicht enthalten. Quelle: BMF

13 Milliarden NASA-Budget für das Jahr 2011. Quelle: NASA.

15 Milliarden Baukosten für ITER, den Testreaktor, mit dem die Energiegewinnung durch Kernfusion (wie es auch die Sonne tut) praxisnah ausprobiert werden soll. Quelle: BBC News

16 Milliarden Gesamtausgaben der öffentlichen und privaten Hochschulen in Deutschland für Forschung, Lehre ohne Ausgaben für Universitätskliniken. Quelle: Statistisches Bundesamt

16 Milliarden Umsatz 2010 des Medienkonzerns Bertelsmann. Quelle: Mediendatenbank.

19 Milliarden Wert des Stiftungskapitals der Universität Harvard 2010. Quelle: Harvard University.

31 Milliarden Ausgaben im Bundeshaushalt 2011 für die Verteidigung. Quelle: BMF

39 Milliarden Gesamtausgaben der öffentlichen und privaten Hochschulen in Deutschland für Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Quelle: Statistisches Bundesamt

41 Milliarden Umsatz des umsatzstärksten Medienkonzerns der Welt, Comcast/NBCUniversal. Die Umsätze auf den nächsten Listenplätzen liegen bei 29 Milliarden (Disney) und 25 Milliarden (Rupert Murdochs News Corp.). Quelle: Mediendatenbank

Die Vermögen der reichsten Menschen der Welt liegen in dieser Größenordnung: allen voran Carlos Slim Helu und Familie mit 50 Milliarden, dann Bill Gates mit 40 Milliarden und Warren Buffett mit 35 Milliarden.  Reichster Deutscher ist Karl Albrecht (Aldi) mit knapp 20 Milliarden. Quelle: Forbes; umgerechnet in EUR mit Google.

98 Milliarden Umsatz Daimler-Konzern für 2010. Quelle: Daimler.


HUNDERT MILLIARDEN

130 Milliarden Kosten des gesamten Space-Shuttle-Programms,  umgerechnet auf den Geldwert von 2010. Quelle: Pielke Jr. & Byerly 2011

130 Milliarden Ausgaben im Bundeshaushalt 2011 für das Ressort Arbeit und Soziales. Quelle: BMF.

135 Milliarden Kosten für Aufbau und Betrieb der Internationalen Raumstation von der Entwicklung bis zum geplanten Betriebsende 2016. Quelle: Webseiten von Bernd Leitenberger

280 Milliarden Ausgaben der USA für Forschung und Entwicklung im Jahre 2008. Quelle: BMBF.

360 Milliarden Bruttoinlandsprodukt, also “Gesamtwert aller Güter [Waren und Dienstleistungen) […] die innerhalb eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen einer Volkswirtschaft hergestellt wurden und dem Endverbrauch dienen” des Bundeslandes Baden-Württemberg für 2010. Quelle: Statistisches Landesamt BW.

445 Milliarden geschätzte Gesamtausgaben der USA für den Krieg in Afghanistan bis 2011. Quelle: Congressional Research Service.

555 Milliarden geschätzte Gesamtausgaben der USA für den Krieg im Irak bis 2011. Quelle: Congressional Research Service.


EINE BILLION (außer Konkurrenz)

2,5 Billionen Bruttoinlandsprodukt (s.o.) für Deutschland 2010. Quelle: Statistisches Bundesamt.

9 Billionen Bruttoinlandsprodukt der Eurozone für 2010. Quelle: Statistisches Bundesamt.

9 Billionen Bruttoinlandsprodukt der USA für 2010. Quelle: IMF.

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

19 Kommentare

  1. Wenn ich…

    König wäre, würd ich wohl, alle Wissenschaftler zu Openaccess und Opendata zwingen und möglichst skalierbare Lösungen suchen. Das heißt auf Informatik und Mathematik setzen.
    Erhoffen würde ich mir eine effizienzsteigerung.
    Weiter würde ich die Unis dazu anhalten pädagogische Forschung zu machen und die anzuwenden(!). Also Pädagogik in der Hochschule aktiv weiterentwickeln. Bei uns an der RWTH wäre das Geld dafür bei einem Maschinenbaustudiengang gut angelegt.

    P.S.: Hat Pädagogik eigentlich immernoch den Ruf völlig überladen von Dogmen zu sein?

  2. Ergänzung

    Maschinenbaustudiengang weil da 1000 und mehr Leute in einem Semestergang sind.

    Danke für die Zusammenstellung, wirklich interessant.

  3. Sollte sein:Wieviel hat “this” gekostet?

    (“Vielleicht die Hälfte?? Ich weiß nicht. …” — H.-J. Preil)

  4. natürlich wollte ich darauf hinaus, dass es den anschein macht, da wo es geht(auch mit personalem mehraufwand), mathematiker und informatiker auf probleme zu schmeißen statt bspw. materialforscher

  5. @Anton Maier

    Open access: Ja bitte!

    Zur Effizienz von Mathematikern und Informatikern: Dafür dürfte die Natur zum großen Teil zu kompliziert sein, als dass man auf Experimente verzichten und alles nur simulieren könnte…

  6. There’s always room at the top

    Markus Pössel schrieb (29.07.2011, 07:04):

    > [ … Sich fragen lassen kostet:]
    > Üblicherweise tuppence oder 2 cents.

    Etwa der gleiche Preis wie für eine bloße (und ggf. unreflektierbare) Meinungsäußerung?!?
    (Ggf. natürlich Inflations-bereinigt und Moore-extrapoliert.)

    (Man sagt zwar (auch/eher), dass Fragen nichts kostet; aber betont erstaunt Fragen mag da auch nicht viel bringen … &)

  7. Gastdozent

    42.000 Jahresgehalt Gastdozent in Funktion eines selbstständigen Arbeitsgruppenleiters (Leitung 2 Drittmittelprojekte (SFB, BMBF), 2 weitere mitbetreut (RTG, DAAD), 1 neu eingeworben (BMBF), Organisation von Konferenzen, 8SWS Stundenlehrverpflichtung) nach dem das Wissenschaftszeitvertragsgesetz zuschlägt. (Quelle: Markus A. Dahlem, mit Gruss an Frau Bulmahn)

    Vergleich:

    55.000 (67.000) Nachwuchsgruppenleiter (Eingruppiert als E14 Stufe 4, mit 13. Monatsgehalt)

  8. 1,2 Milliarden Euro …

    … (etwa 1.6 Milliarden US-Dollar) für die humanitäre Hilfe allein dieses Jahr am Horn von Afrika. Also etwa die Hälfte der Stückkosten eines einzigen B-2-Bombers.

    Es ist mir unerträglich, dass im 21sten Jahrhundert immer noch so etwas geschieht. Ich kann es nicht ertragen. Es ist nicht zu ertragen.

    Wie viel hätte es gekostet, hätte alle Beteiligten und die Weltgemeinschaft schon vor einem Jahr reagiert und zusammengearbeitet, um die sich anbahnende Katastrophe zu vermeiden? Wahrscheinlich hätte es schon gereicht, wenn man einfach mal den Krieg sein lässt.

    Da aber wir westlichen Nationen in dieser Hinsicht nicht mit gutem Beispiel vorangehen, kann man auch nicht erwarten, dass die lokalen Warlords sich anders verhalten. Wie lange wollen wir das noch zulassen?

  9. Costs of War

    Die Rechenbeispiele auf diesem Blog finde ich wirklich interessant. Es gibt eine Studie nach der die wirklichen Kriegskosten sogar noch um einiges höher sind, als hier angegeben, weil in den offiziellen Kalkulationen oft verdeckte Kosten wie langfristige Verpflichtungen für Kriegsveteranen oder Zinszahlungen nicht berücksichtigt würden.

    http://costsofwar.org/

  10. Unverhältnismäßig

    Vielen Dank für die interessante Aufstellung.
    Ich hätte nicht gedacht, dass Astronie so kostspielig ist.
    Vielleicht sollte man russische Milliardäre und überteuerte Fußballer zugunsten von F&E sowie Charity abschaffen ..?

  11. Sorry, da fehlte was

    Nämlich das “om” in Astronomie.
    Das Ooooohmmmm sozusagen, denn diese Liste lässt sich nur mit großer Gelassenheit ertragen.

  12. @Anna H.

    Nun tauchen in meiner Liste natürlich bevorzugt Großprojekte auf; die können in der Tat auch in der Astronomie recht teuer werden.

    Das liegt u.a. daran, dass die Zahlen für die kleineren Projekte deutlich schwieriger zu bekommen sind. Wahrscheinlich sollte ich mal an meinem Institut herumfragen, was es da so an abgeschlossenen kleineren Projekten gibt, die man zum Vergleich heranziehen könnte.

  13. WoW.

    Das sind tolle Vergleiche danke. Mit Vergleichen kann man auf jeden Fall einer Aussage die nötige Unterstreichung geben.
    Lg Miri vom Personal Training München

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