Das Hochwasser geht, die Katastrophe bleibt.

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Forschung lecker zubereitet
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Der grau-braune Film zieht sich über Alles. Schlamm, den die Mulde über Straßen, Häuserwänden, Wiesen und Feldern ausgekotzt hat. Von der Sonne getrocknet, bricht er schuppenförmig auf. Nur einen Tag später steckt der Hahnenfuss seine glänzend gelben Köpfe aus der Mondlandschaft. Alles wirkt irgendwie surreal.

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Kein Hahnenfuss

Armeen von Helfern kämmen, zerren und schaufeln Treibgut aus den Bäumen. Wir finden einen kleinen bunten LKW den unsere Tochter mit geretteten Weinbergschnecken belädt. Freunde graben eine angeschwemmte Biergartenbank aus. Das meiste ist kaputt. Styropor hat die Mulde zu Pulver verarbeitet, die weißen Kügelchen findet man überall.

Aus den Häusern werden kaputte Möbel, Kühlschränke und Waschmaschinen geborgen. Der Entsorgungsdienst zerpresst alles und fährt es weg. Die Umweltkatastrophe nach der Umweltkatastrophe.

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Hat die Mulde mitgebracht

Wir sind im Auftrag des Biobauern in Höfgen unterwegs und sortieren Berge von Angespültem nach Plastik, Glas, Metall, Kompostierbarem und Brennholz. Damit stehen wir allein auf weiter Flur. Nebenan schiebt ein Radlader alles auf einen großen Haufen. Das wird dann später abgeholt. Was auf der Weide des Biobauern Hannes auf den Müll wandert ist ein winziger Bruchteil von dem was angespült wurde. Der Mann nimmt sich Zeit zu recyclen.

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Getränkekästen hoch im Baum

Wir kommen ins Gespräch mit anderen Helfern und häufig fallen Sätz wie: „man hätte eben früher [hier bitte beliebige Phrase einfügen]“ oder „dann hätten die eben die Bürger zwingen sollen [bitte einfügen, was gerade gefällt]“.

Mich gruselts vor diesen Hau-Ruck Aktionen und Wünschen, die Demokratie zu kippen. Aber diese Aussagen zeigen auf etwas ganz wichtiges: Wir tendieren dazu, Entscheidungen zu treffen, bevor wir sämtliche Informationen haben. Umgangssprachlich heißt dieses Phänomen „Meinung“ (Entschuldigung, das war Sarkasmus).

Bald ist Hochwassergipfel und ich frage mich, was dort entschieden wird. Geht es lediglich um einen Verteilungsschlüssel der Gelder für Flutopfer? Oder werden dort schon Maßnahmen diskutiert, wie man sich künftig auf solche Extremwetterereignissen vorbereiten kann? Denn wenn letzteres thematisiert wird, woher haben die Politiker die umfassenden Informationen in so kurzer Zeit? Und wie können Bürger mitreden und mitbestimmen, wenn ihren diese Informationen fehlen?

Ich will damit nicht sagen, dass bei diesem ersten Hochwassergipfel ganz Deutschland mitreden soll. Ich frage mich aber, wann und ob es einen runden Tisch mit Bürgern, Politikern und Umweltwissenschaftlern geben wird. Ein Fluss ist lang und fließt durch viele Regionen. Eine Maßnahme stromaufwärts wird alle, die weiter stromabwärts leben, beeinflussen.

Wie wird die Information fließen? Werden Leute, die Bürgerinitiativen gründen oder einfach nur ihre Stimme abgeben, sich vorher ganz genau informieren? Und wer informiert die? Wer kann hochkomplexe Zusammenhänge von Hydrologie, Geologie, Klima, Ökonomie und Sozialem so einfach herunter brechen, dass es (A) jeder versteht und (B) die essentielle Information nicht verloren geht?

Wie sollen die Informationen dann verbreitet werden? Hier wage ich einen frechen Vorschlag: Während des Hochwassers haben sich viele unabhängige Knotenpunkte für Informationsaustausch gebildet. Bestes Beispiel für Grimma war die Facebook Seite Grimma-up-to-date (mit 9.331 Likes im Vergleich zur offiziellen Facebook Seite der Stadt Grimma mit nur 1.737 Likes.)

Der Mann, der die Seite betreibt hat fast im Minutentakt die Leute von Entwicklungen in Grimma und Umland informiert. Wir alle haben uns gefragt, ob der auch mal schläft.

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Die Kraft der Grimmaer macht mir manchmal ‘ne Gänsehaut

Auch wenn in Grimma der Fluss wieder seine ruhigen Bahnen zieht, die Leute wollen immer noch informiert werden. Die wollen wissen, wie es weiter geht und welche Maßnahmen getroffen werden.

Politiker und Umweltwissenschaftler sollten diese Knotenpunkte der Kommunikation nutzen. Sie sollten Informationen bereitstellen und vor Allem zuhören was die Leute sagen, was sie brauchen und wo Informationsdefizite oder Missverständnisse liegen.

Helft den Leuten, informierte Entscheidungen zu treffen.

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Wie die Diskussion begann: Hochwasser in Grimma, Viele Tropfen machen einen Fluss, Aufräumen nach dem Hochwasser, Stock im Allerwertesten?

Weiterführende Artikel. Flut und Klima, eine Vorhersage, Extremwetter durch planetare Wellen?

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Annelie Wendeberg ist eigentlich Umweltmikrobiologin. Doch eines schönen Wintermorgens klappte sie die Augen auf und dachte sich "ich schreib mal was". Seither versucht sie ihre Leidenschaft Forschung leicht verständlich und spannend in kurzen Blogartikeln zu vermitteln. Meistens schreibt sie über alles Mögliche was irgendwie mit Forschern, Biologie, Umwelt, Ökologie und vor allem Mikrobiologie zu tun hat. Des Nachts bringt Annelie Wendeberg Leute um. Auf dem Papier. Für den KiWi Verlag.

26 Kommentare

  1. Wissenschaftsblog mit Hahnenfuß

    “Nur einen Tag später steckt der Hahnenfuss seine glänzend gelben Köpfe aus der Mondlandschaft.”

    Wenn man sich das Bild in der Vergrößerung ansieht, dann schaut der grausam grüne “Hahnenfuss” eher wie eine künstliche Pflanze aus, die dort reingesteckt wurde. “Glänzend gelbe Köpfe” sind auch nirgends zu sehen. Zudem wachsen Pflanzen nicht von einem Tag auf den anderen dermaßen rasant. Aber egal, Hauptsache es sieht dekorativ aus. Wer einen echten Hahnenfuß betrachten will, der kann ja danach googeln.

  2. Hahnenfuss

    Hallo Mona,
    das auf dem Bild ist kein Hahnenfuss. Die gelben Köpfe hat der geöffnet, also die Blüten. Das klappt innerhalb von Stunden. Der Hahnenfuss war aber leider nicht so fotogen

  3. Schade!

    “Der Hahnenfuss war aber leider nicht so fotogen”

    Trotzdem wurde er dem Leser als solcher verkauft! Auf einem Wissenschaftsblog erwartet man in der Regel keine getürkten Bilder, wie man sie aus der Werbung kennt. Entwertet man sich mit solchen Aktionen nicht selbst und die Wissenschaft gleich mit dazu?

  4. Hahnenfuss

    Ob ich dem Leser das Bild als Hahnenfuss verkauft habe, hm… darüber lässt sich trefflich streiten.
    In dem Absatz über dem Bild (welcher keine Bildlegende ist) beziehe ich mich neben Hahnenfuss auf Straßen, Häuserwände, Wiesen und Felder. Das einzige, was dieses Bild nicht darstellen könnte ist eine Häuserwand. In Warheit, ist das Bild von einem Straßenrand. Da der gelbe Kopf fehlt, der mit Bezug auf den Hahnenfuss erwähnt wurde, wäre mir nie im Traum eingefallen, dass der Leser sich mit einem Foto eines Nicht-Hahnenfusses betrogen fühlen könnte.
    Ich bitte vielmass um Entschuldigung. Die Bildunterschrift (die sich im Falle von Publikationen immer auf’s Bild bezieht) weist jetzt darauf hin, dass es sich hierbei nicht um einen Hahnenfuss handelt.

  5. Tropfen auf dem heißen …

    “Wie wird die Information fließen? Werden Leute, die Bürgerinitiativen gründen oder einfach nur ihre Stimme abgeben, sich vorher ganz genau informieren?”

    Und welche Interessen verfolgen die Einzelnen und Gruppen, von welchen Ängsten und Beeinflussungen werden sie ge-/betrieben – ist es nicht herrlich konfus hier? 😉

    Am Ende, wenn alles wieder seinen ganz normalen systemrationalen Gang den Bach runter geht, wo nichts wirklich vernünftig entschieden werden konnte, sondern intrigant und konsum- wie profitautistisch, da werden sich nur die Profitler dieses “demokratischen” Systems im “freiheitlichen” Wettbewerb wieder freudig die Hände reiben.

    Erst wenn GRUNDSÄTZLICH alles allen gehört, so daß “Wer soll das bezahlen?” keine spalterische / entmenschlichende Macht mehr hat und einbeziehend über den nationalsozialistischen Tellerrand geschaut werden muß, wird PRINZIPIELL alles wirklich-wahrhaftig / demokratisch / menschenwürdig organisiert werden können!!!

  6. Komplizierte Probleme =>EinfacheLösungen

    Komplizierte Probleme erfordern einfache Lösungen. Das gilt generell für stark vernetzte Systeme mit vielen Interpedendenzen – also wahrscheinlich auch für das Hochwasserproblem.

    Warum ist das so? Weil es meist ein hoffnungsloses Unterfangen ist durch Eingriffe im Detail ein stark vernetztes System ohne unüberschaubere Nebenwirkungen wieder zu fixen.

    Aus diesem Grund, wegen seiner Simplizität also, war beispielsweise das Trennbankensystem welches durch den Glass-Steagall Akt geschaffen und dann unter Clinton wieder geschleift wurde, ein so gutes System. Das Trennbankensystem lässt keine Verflechtungen von Geschäfts- und Investitionsbanken zu, weil es aus der Erkenntnis gewachsen war, dass sich solche Beziehungen nicht überschauen und letztlich nicht kontrollieren lassen.

    Beim Hochwasserproblem wären die einfachen Lösungen
    1) das gefährdete Land aufzugeben
    2) einen Wiederaufbau von vornherein provisorisch zu gestalten unter Einberechnung der nächsten Flut, die man gar nicht erst aussperren will
    3) einfache ingenieurtechnische Lösunge:
    3 a) an entscheidenden Stellen des Flusslaufes, der die Überflutung verursacht, eine jederzeit mögliche Umlenkung des Flusses vorsehen
    3 b) “wem fällt noch etwas ein?”

  7. @Mona Rasantes Pflanzenwachstum

    > “Zudem wachsen Pflanzen nicht von einem Tag auf den anderen dermaßen rasant.”

    Doch machen Sie.
    Nur mal so als Extrembeispiel aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Bambus

    Einige Bambusarten gehören zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Welt. Unter optimalen Bedingungen kann das Wachstum bis zu einem Meter am Tag betragen. Typisch hingegen sind während der Wachstumsphase Wachstumsraten von zehn bis dreißig Zentimetern am Tag.

  8. @Gast

    Oha, entpuppt sich der Hahnenfuß jetzt auch noch als Bambus? Leider hat man auf der Wikipedia-Seite vergessen zu erwähnen, dass Bambussamen mindestens drei bis vier Wochen zum Keimen brauchen. Zudem ist mir nicht bekannt, dass er an der Mulde wächst, aber vielleicht hat sich, bedingt durch den Klimawandel, dort inzwischen der Regenwald breitgemacht. Wer weiß das schon? 😉

  9. einfache Lösungen

    als 2 a) einzuordnen: Bauten gleich auf schwimmfähige Pontons zu errichten. Allerdings ist das systemrational auch keine einfache Lösung, denn da steht sie wieder, im Sinne der systemrational-gebildeten Suppenkaspermentalität, die Frage: “Wer soll das bezahlen?”!

  10. Knotenpunkt: Konjunktur Flutwelle

    “Sie sollten Informationen bereitstellen und vor Allem zuhören was die Leute sagen, was sie brauchen und wo Informationsdefizite oder Missverständnisse liegen.”

    Was die Massen zu sagen / “Phänomen Meinung” gebildet haben, das kennen die sehr genau, weil sie dem Volk sehr genau aufs Maul geschaut und dies gerichtet haben, um jede Eventualität in ihre populistischen Kampagnen einordnen zu können!

    Missverständnisse und Informationsdefizite sind brauchbare Symptomatiken der konfusionierten Systemrationalität! 😉

  11. das Blümchen

    Es verursacht mir Blutdruck an dieser Stelle die Diskussion über dieses Blümchen zu lesen. Da stehen zig Menschen buchstäblich im Schlamm und hier wird diskutiert, ob und wann welches Pflänzchen… Mit solchen Klugscheißern bekommen wir das Problem nicht in den Griff!

  12. @Petra

    Ich würde mich da nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Wer Probleme in den Griff bekommen will, der sollte sachlich richtig darüber berichten. Wir sind hier nicht bei der Zeitung mit den vier großen Buchstaben, sondern auf einem Wissenschaftsblog. Und Ihre Beleidigungen können Sie sich in Zukunft sparen!

  13. Konzentration auf Fachgebiete

    Es wäre viel geholfen, wenn sich die Autoren auf einer Wissenschaftsplattform auf ihre Fachgebiete, in Ihrem Fall die Mikrobiologie konzentrieren würden. Sonst laufen sie nämlich Gefahr, Vorurteile oder platte Meinungen zu verbreiten, also das zu verkaufen, was sie von anderen gehört haben.

    Im schlimmsten Fall mutieren Sie dann zu einem gutmenschlichen Weltenretter wie Blume, der überall rassistische Ketzer wittert, die leicht durchschaubar fast durchweg ein Produkt seiner strategischen Phantasie sind, also inflationär hervorgezaubert werden, um inhaltliche Diskussionen abzuwürgen oder seine Realitätsverluste zu verkleistern.

    Kurz: Dass es einem Augenzeugen einer furchtbaren Hochwasserkatastrophe in den Fingern juckt, darüber zu berichten, ist verständlich. Über die komplexen Ursachen etc. sollte er sich aber lieber vorsichtig bedeckt halten und dafür Gesichertes und Interessantes über sein Fachgebiet, in Ihrem Fall die Mikrobiologie schreiben.

  14. Was das Fachgebiet anbelangt so habe ich es so gehalten und umgesetzt. 🙂 Wenn ich auch kein Wissenschaftler bin, so kann ich vielleicht dem einen oder anderen mit meinem Artikel ein wenig weiterhelfen:

    http://derklinkenputzer.wordpress.com/…do-liste/

    Anstatt sich hier böse anzugehen, sollte man sich vielleicht eher aufs Wesentliche konzentrieren.

    Alles Gute…

  15. @ Geoman

    Es wäre viel geholfen, wenn sich die Autoren auf einer Wissenschaftsplattform auf ihre Fachgebiete, in Ihrem Fall die Mikrobiologie konzentrieren würden. Sonst laufen sie nämlich Gefahr, Vorurteile oder platte Meinungen zu verbreiten … mutieren Sie dann zu einem gutmenschlichen Weltenretter wie Blume, der überall rassistische Ketzer wittert … usw.

    Ok, dann mal mit gutem Beispiel vorangehen, beim Thema bleiben und nicht mit anderen Blogs und Bloggern anfangen.

  16. Wissenschaft statt Weltanschauung

    @ Herr Huhn schrieb:

    “Ok, dann mal mit gutem Beispiel vorangehen, beim Thema bleiben und nicht mit anderen Blogs und Bloggern anfangen.”

    Ihre kritische Anmerkung oder Anregung zum guten Beispiel oder Vorbild hin, möchte ich etwas ausführlicher wie folgt kommentieren:
    Die Annelie Wendeberg formuliert meines Erachtens in mancherlei Hinsicht zwar etwas forsch, hat aber den Mumm die Konsequenzen zu tragen, nämlich kritische Kommentare, selbst dann, wenn diese sie in keinem günstigen Licht dastehen lassen, nicht zu löschen.

    Das imponiert mir und ohne Frage, habe ich diese Eigenart (aus-)genutzt, um einem gewissen Herrn Blume hier auf SciLogs mal pointiert zur Ordnung zu rufen, um es vorsichtig zu formulieren.

    Dieser Herr Blume, der nicht nur forsch, sondern frei von jeglichen Selbstzweifeln bloggt, besitzt nämlich die Chuzpe entweder so gut wie jeden kritischen Kommentator als rechtsradikal oder rassistisch zu beschimpfen oder deren Kommentare in Windeseile zu löschen.

    Ich vermute, dass es auf SciLogs so etwas wie ein Metaforum der Blog-Autoren gibt. Vielleich sollten so gestandene Wissenschaftstheoretiker wie Sie, da mal deutlich machen, was Wissenschaft ist oder heute bedeutet.

    Meines Erachtens verwechseln hier einige Autoren (und vor allem der namentlich genannte) Wissenschaft mit einer Weltanschauung oder einem spezifisch auf die eigene Person oder die eigenen Ansichten zugeschnittenen Wertekanon.

    Jeder Blog-Autor, so wie auch jeder Bürger, hat ohne Frage das Recht, sich mit jedem wissenschaftlichen Themengebiet also auch fremden Fachgebieten zu beschäftigen. Er sollte dabei nur nicht vergessen, unter welchen Labor- oder Freilandbedingungen wissenschaftliche Erkenntnisse entstanden sind. Sonst läuft er nämlich Gefahr, die Erkenntnisse aus ihrem ursprünglichen Diskurs herauslösend zu einer persönlichen Weltanschauung zu verbrutzeln und sie als allgemeingültiges Wissen etc. zu vermarkten.

    Mit anderen Worten: Die wichtigste Tugend eines (Fach-)Wissenschaftlers, sich der Begrenztheit der Gültigkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse und entsprechend ihrer nur spezifischen Anwendbarkeit bewusst zu sein, scheint mit auf SciLogs nicht immer ausreichend präsent zu sein.

    Auf das angesprochene Metaforum der Blog-Autoren zurückkommend, rege ich an, einmal zu diskutieren, ob eine Wissenschaftsplattform nicht Schaden nimmt, wenn ein Autor hier fast durchweg Wissenschaft als holistische Weltanschauung und persönliche Selbstvermarktung betreibt.

    Darüber hinaus kann es nicht sein, dass kritische Kommentatoren – selbst wenn sie (statistisch) abgesicherte Sachargumente vorbringen – hier regelmäßig bis durchweg als rassistisch, rechtsradikal oder psychopatisch beschimpft oder verunglimpft werden. So etwas hat in den Diskussionsspalten einer Wissenschaftsblogplattform nichts zu suchen oder sollte die absolute Ausnahme sein.

  17. Demokratie

    “Mich gruselts vor diesen Hau-Ruck Aktionen und Wünschen, die Demokratie zu kippen. “

    Das spielt wohl darauf an , daß es so manchen Widerstand gegen bereits diskutierte Maßnahmen gibt , und wie bei anderen Themen auch ist der eine verständlich , der andere eher bewußtes Querschießen.

    Es gibt durchaus demokratische Methoden , um etwa die Ausweisung von Auffangflächen für Hochwasser durchzusetzen , mir ist nicht bekannt , daß irgendwo mal eine neue S-Bahn-Strecke oder Autobahn nicht gebaut worden wäre , einfach , weil die entsprechenden Grundstückseigentümer genau wissen , daß sie notfalls enteignet werden.

    Genauso kann und wird es laufen , wenn nötig , bei Hochwasser-Schutzmaßnahmen , und leider , es geht nicht anders , es findet sich sonst immer jemand , der querschießt , einfach , weil es ihm gerade paßt oder weil ihm seine werte Ehegattin gerade mal wieder die Hölle heiß macht.

    Das hat dann auch nichts mit Demokratie zu tun , ganz im Gegenteil , solche Leute gefährden selbige sogar , würde man sie denn machen lassen.

  18. Die Annelie bloggt

    Um auch mal zu Wort zu kommen: Ich blogge nicht nur über Mikrobiologie sondern auch über Dinge, die mir begegnen und mir wichtig erscheinen (Ich habe davor in der Blogbeschreibung gewarnt).
    Zur Zeit ist es das, was ich in Grimma und Umgebung zum Hochwasser beobachte.
    Zu den kritischen Kommentaren: Mit Kritik muss man leben.
    Ich lösche erst, wenn persönliche Beleidigungen, rassistische Bemerkungen oder auf irhgendeine Weise unter die Gürtellinie geziehlt wird.
    Ich bitte darum, meinen Blog NICHT dazu zu nutzen, andere Blogger runter zu machen. Das hier ist keine Müllhalde!
    Also bitte: Kommentare zum Thema und Kritik nur an meiner Schreibe bzw Berichterstattung.
    Danke.

  19. Lob!

    @Annelie
    Genau diese persönlichen Berichte machen den Reiz aus, für mich jedenfalls, einer Bloggerin auch längere Zeit zu folgen und auch Artikel zu lesen, die mich sonst nicht interessiert hätten. Da schreibt schließlich ein Mensch und keine Textgeneriermaschine – und wenn ich rein fachliche Informationen suche, kann ich immer noch arxiv oder so befragen.
    Allerdings würde mich die Belastung des Wassers interessieren, und hast du von der gewünschten Herausgabe der Hochwasserkarten gehört (Open Data)?
    https://blog.wikimedia.de/2013/06/11/hochwasser-open-data/
    Wichtig wird aber, dieses Mal nicht so schnell zum Alltag überzu gehen wie beim letzten Mal und darauf zu drängen, dass schneller mehr getan wird und da stimme ich @DH zu. Mauern allein sind es aber wirklich nicht.

  20. Unverständliches Versagen der Redaktion

    Liebe Annelie Wendeberg,

    ohne Frage kein schöner Zug von mir, Ihren forschen Blog für eine Abrechnung mit einem anderen Blogger zu gebrauchen.

    Auch ich behalte mir vor auf meiner Website ziemlich forsch über Dinge zu schreiben, die mir begegnen oder denen ich begegnen möchte. Habe mir erst jüngst ein Büchlein über mallorquinische Märchen.gekauft.

    Allerdings hatten Sie sich – m. E. etwas ahnungslos – mit Ihren Trockenklos ziemlich weit aus dem Fenster heraus gelehnt, wo doch die Einführung der Kanalisation nach katastrophalen Epidemien Hunderttausende bis Millionen von Menschenleben in Europa gerettet hat.

    Wenn ich gravierende SciLogs-Probleme auf Ihren Blog herunter gebrochen habe, liegt dies auch einem Versagen oder unverständlich toleranten Gebaren der Redaktion, hier dem von mir bezüglich seiner Beiträge geschätzten Bog-Autor und -SciLogs-Redakteur Lars Fischer.

  21. hochwasser in magdeburg

    hallo, auch bei uns in magdeburg ist das schlimmste vorbei, aber allein der stadtteil in dem ich wohne stinkt immer noch extrem nach fisch und fekalien.
    selbst nach zwei wochen müssen die leute immer noch die keller pumpen wegen des noch steigenden grundwassers.

  22. Hochwasser 2013

    Da sollte man weiter Informieren! Viele beschweren sich über die mangelnde Hilfe durch die Regierung, meistens gehts da ja um Hilfszahlungen.
    Viele bekommen aber auch nicht mit, dass es auch Unterstützung von diversen Händlern gibt. So zum Beispiel Nothilfe-Rabatte. Ich finde das eine gute Sache, gerade wenn wirklich viel durch das Wasser zerstört wurde, hilft jeder Preisnachlass beim Neuaufbau. Ich hab einige dieser Rabatte in meinem Blog zusammengefasst.

  23. Finde ich schon krass. Ich hoffe das Land und der Bund reagieren jetzt endlich mal und ergreifen entsprechende Schutzmaßnahmen, dass so etwas nicht wieder passiert !

    Viele Grüße aus der Nachbarstadt

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