Theory of Everything

BLOG: Uhura Uraniae

Ko(s)mische Streifzüge durch Zeit und Raum
Uhura Uraniae

“love, joy and more” … kleiner Filmtipp am Rande: “Theory of Everything” oder auf Deutsch: “Die Entdeckung der Unendlichkeit”.


Im Kino läuft aktuell eine “Dokumentation” über Steven Hawking. Ich will hier keine inhaltliche Kritik führen, weil es sich bei den Akteuren um lebendige Personen handelt und es darum völlig egal sein muss, ob die Story “wahr” ist oder an welchen Stellen nicht bzw geschönt. [ich persönlich wollte eh nie biographisch forschen, darum halte ich mich hier auch zurück – aber ich fand es schön, hier einen Film auf der Leinwand zu sein, dessen Story aus dem wahren Leben stammt und nicht “nur” irgendwelchen Autorenhirnen entsprungen ist.]

Fakt ist, dass dem Film die Memoiren der Ehefrau Hawkings zugrunde liegen. Sie erzählt die Geschichte nun einmal so und was zählt ist, dass es eine Geschichte ist über echte Menschen, ihre bewegende Geschichte, und einen der bekanntesten und sicher auch brillantesten Physiker der Gegenwart.

Es ist unerheblich, ob man alle seine Ideen und Theorien unterschreibt: Im FIlm lässt man ihn auch selbst sagen, dass er später die Theorien seiner Doktorarbeit verworfen hat – das ist nun einmal das Wesen der Wissenschaft, dass man bei der Entwicklung von Weltbildern manchmal Teilhypothesen erst entwickelt und dann verwirft.

Auch wenn man in diesem Film nicht viel Physik lernt (aber ein bißchen kommt natürlich vor), so ist es doch eine bewegende Geschichte über Menschen, die Physik [respektive Wissenschaft] machen. Nicht nur die lustigen Momente, die auch in TBBT gezeigt werden – sondern vor allem die schwierigen Passagen.

Die Macher des Films haben sich da wirklich was einfallen lassen: Die Geschichte ist wunderbar erzählt, mitreißend und ich denke, man kann in jeder Stelle nachvollziehen, warum jemand gerade so handelt oder reagiert, wie er/ sie es nun einmal tut.

Ich fand es einen wirklich schönen Film.

 

Achtung: “Theory of Everything” spielt in England und darum sprechen die Darsteller auch ein wunderschönes British English. Wer also in die Originalversion geht und sich aufgrund der zahlreichen Hollywood-Streifen eher an American English eingestellt fühlt, sei nur vorgewarnt, dass es hier anders ist.


Zum Kometen Lovejoy kommentiere ich als Großstadtbewohnerin hauptsächlich folgende Impressionen vom Blick aus dem Fenster:

SonneMondLaterne_s

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"physics was my first love and it will be my last physics of the future and physics of the past" Dr. Dr. Susanne M Hoffmann ist seit 1998 als Astronomin tätig (Universitäten, Planetarien, öffentliche Sternwarten, u.a.). Ihr fachlicher Hintergrund besteht in Physik und Wissenschaftsgeschichte (zwei Diplome), Informatik und Fachdidaktik (neue Medien/ Medienwissenschaft) als Weiterqualifikationen. Sie ist aufgewachsen im wiedervereinigten Berlin, zuhause auf dem Planeten Erde. Jobbedingt hat sie 2001-2006 in Potsdam gelebt, 2005-2008 saisonal in Mauretanien (winters) und Portugal (sommers), 2008-2009 und 2013-'15 in Berlin, 2010 in Hamburg, 2010-2012 in Hildesheim, 2015/6 in Wald/Österreich, 2017 in Semarang (Indonesien), seit 2017 in Jena, mit Gastaufenthalten im Rahmen von Forschungskollaborationen in Kairo+Luxor (Ägypten), Jerusalem+Tel Aviv (Israel), Hefei (China)... . Ihr fachliches Spezialgebiet sind Himmelskarten und Himmelsgloben; konkret deren Mathematik, Kartographie, Messverfahren = Astrometrie, ihre historische Entwicklung, Sternbilder als Kulturkalender und Koordinatensystem, Anomalien der Sternkarte - also fehlende und zusätzliche Sterne, Sternnamen... und die Schaustellung von alle dem in Projektionsplanetarien. Sie versteht dieses Blog als "Kommentar an die Welt", als Kolumne, als Informationsdienst, da sie der Gesellschaft, die ihr das viele studieren und forschen ermöglichte, etwas zurückgeben möchte (in der Hoffnung, dass ihr die Gesellschaft auch weiterhin die Forschung finanziert).

4 Kommentare

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  2. Wissenschaftsgeschichte drängt gerade wieder einmal ins Kino: Neben Theory of Everything ist da noch The Imitation Game wo der Schauspieler Benedict Cumberbach Alan Turing verkörpert.
    Solche Filme spielen sicher eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Bild, welches die Wissenschaft in der Öffentlichkeit abgibt und bei möglichen Laufbahnentscheidungen junger Menschen. Sie sind aber auch problematisch, weil sie nicht eigentlich ein Forschungs- und Berufsfeld darstellen sondern das Leben eines Genies. Sowohl Stephen Hawings als auch Alan Turing sind nicht nur Brights (hier im übertragenen Sinn verwendet), die Filme stellen sie auch so dar. Vor allem the Imitation Game stellt Turing als intellektuell allen andern überlegen dar. Die Identifikation mit so einer Figur dürfte dem durchschnittlichen Kinogänger deshalb schwerfallen.

  3. Die “Theory of Everything”, die inzwischen fünfmal für den Oscar (auch in Top-Kategorien) nominiert wurde, ist bereits das zweite große ‘Biopic’ über Hawking: Hier vergleiche ich mal den aktuellen mit dem zehn Jahre älteren Film, der auch gleich komplett eingebunden ist – und der wesentlich mehr Astronomie enthält als der neue. Dafür entfällt der in diesem so überzeugend dargestellte körperliche Verfall Hawkings, der am Ende des alten Films immer noch zu Fuß über den Campus laufen kann. Die beiden Filme ergänzen sich m.E. nahezu perfekt.

  4. Die Geschichte ist wunderbar erzählt, mitreißend und ich denke, man kann in jeder Stelle nachvollziehen, warum jemand gerade so handelt oder reagiert, wie er/ sie es nun einmal tut.

    Ich fand es einen wirklich schönen Film.

    O-kay, danke für die cineastische Empfehlung!

    MFG
    Dr. W (der sich an Hand bisheriger Bewerbung noch kein “Must see” gesetzt hat)

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