Spannung in der Verlängerung: Loss and Damage und der Streit um das Wort “unter”

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Grenzgänger zwischen den Disziplinen
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Nach zähem Ringen in der Nacht, nach beträchtlichen finanziellen Zugeständnissen einiger Industrieländer an die Entwicklungsländer, kommt es in der Verlängerung der Klimakonferenz in Warschau (COP19) zum “Showdown”: Ist die USA bereit, einen “internationalen Mechanismus”, den sog. “Warsaw International Mechanism” zu akzeptieren, wenn er nicht dem Anpassungsrahmen von Cancun untergeordnet wird. Die G77 drängen mit Macht, die EU und Kanada zeigen sich in dieser Frage kompromissbereit, aber für die USA hieße es über den eigenen Schatten zu springen. Obwohl das zugrunde liegende Dokument (FCCC/CP/2013/L.15) in der Sache nicht mehr als wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit verspricht, geht es um die Option, eines fernen Tages internationale Rechtsansprüche auf Entschädigung von ökonomischen und humanitären Klimaschäden geltend machen zu können. Für die USA, ein Land, das mit einer streitbaren Haftungskultur lebt, sollte das eigentlich kein Problem sein, aber vielleicht auch gerade deshalb. Denn hier könnten milliardenschwere Forderungen in der Zukunft erwachsen. Ein Wort, hier das Wort “unter” im Wortlaut des §1, kann eben doch eine Menge bedeuten!

Wortlaut §1: Establishes the Warsaw international mechanism for loss and damage, under the

Cancun Adaptation Framework, to address loss and damage” (FCCC/CP/2013/L.15)

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