Gravitationswellenupdate: 11. Februar jetzt offiziell

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… aber nicht einfacher
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Kurze Meldung aus aktuellem Anlass: Auf den LIGO-Webseiten ist die Pressekonferenz vom 11. Februar 2016, 10:30 Uhr Ostküstenzeit (16:30 Uhr bei uns) jetzt offiziell angekündigt:

Screen Shot 2016-02-08 at 22.08.53Das Ganze findet im National Press Club statt, Gastgeber ist offenbar die NSF als Haupt-Geldgeber der LIGO-Detektoren.

Update: Auch in Deutschland und Italien gibt es zeitgleich Pressekonferenzen

Damit ist alles, was ich in meinem Gerüchteküchen-Beitrag über das Signal-Injektions-System schrieb, das es weitgehend unmöglich macht zu unterscheiden, ob ein echtes Signal vorliegt oder ein “Probealarm” gefahren wurde, meiner Einschätzung nach hinfällig.

Probealarme bzw. Trockenübungen hin oder her: Soweit, eine Pressekonferenz bei der NSF anzusetzen, würden die Kollegen sicher nicht gehen. (Oder…?) Das passt jedenfalls auch zu den Fachartikel, die zum 11. Februar online gehen sollen und zu dem, was an Gerüchten umlief, von dem dezenten Schweigen einer Reihe von dort involvierten Kollegen und zu einigem mehr.

aLIGO hat ein Signal gesehen. Mit den Details und den Gratulationen, die dann fällig sind, sollten wir uns noch bis zum Donnerstag gedulden; zu weit von der Wahrheit entfernt dürften die Gerüchte zum Gravitationswellenkandidaten G184098, der da Mitte September gefunden wurde, allerdings nicht sein.

Fruchtbarer als jetzt über die Details zu spekulieren finde ich jedenfalls, bis Donnerstag noch einmal die Grundlagen zu wiederholen. Hier sind einige davon (wird erweitert):

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

3 Kommentare

  1. Advanced Ligo scheint momentan 4-Mal empfindlicher zu sein als die Urversion von Ligo und wird bis 2019 10 Mal so empfindlich sein. Viel interessantes kommt also erst noch. Irgendwann wird Ligo nicht mehr auf Ereignisse warten sondern ständig irgend ein Ereignis aufzeichnen. Falls diese Ereignisse aber alle dem entsprechen was man aus der Theorie erwartet, könnte es langweilig werden. Wirklich etwas Neues würde ein Gravitationswellensensor dann bieten, wenn es mit ihm möglich wäre, Ereignisse aufzuspüren, die keine Entsprechung in der klassischen Astronomie haben. Wie etwa Ereignisse aus der Frühphase des Universums als dieses noch nicht durchsichtig war.