Richtig oder falsch gerechnet mit Flüchtlingen?

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… aber nicht einfacher
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fne_01-1Gewitter haben ja gerne mal kleine, verspätete Ausläufer – also warum nicht auch das Bloggewitter “Flucht nach Europa”?

Dafür, Flüchtlinge aufzunehmen, gibt es gute humanitäre Gründe. Dennoch: Auch Überlegungen, wie sich die Aufnahme von Flüchtlingen auswirkt, sind durchaus sinnvoll und legitim. Und wenn dabei herauskommen sollte, dass Offenheit das Land auch wirtschaftlich stärkt, ist das als zusätzliches Argument nicht zu verachten. Ebenfalls legitim ist, wenn Journalisten sich Studien mit dem Ergebnis, dass Migration den aufnehmenden Ländern nütze, näher und durchaus auch kritisch ansehen.

Wie ein guter kritischer Blick auf solche Studien geht, darüber sollte ebenfalls breiter Konsens bestehen: Der betreffende Journalist nimmt sich die Originalarbeiten und zusammenfassende Stellungnahmen vor, klopft ab, welche Voraussetzungen da angenommen wurden und ob die Annahmen realistisch sind, interviewt gezielt Fachleute, deren Spezialgebiet eben solche Studien sind und fasst seine Ergebnisse dann verständlich aufbereitet zusammen. Und auch wenn das Stichwort Datenjournalismus ja meist auf große, neuartige Datenmengen dank Internet & Co. abzielt: Natürlich gehört zu solcher Arbeit an den Studien ein Grundverständnis für die zugrundeliegenden Techniken, für die Bedeutung von Daten und so weiter und so fort. Man will und soll sich schließlich nicht alles von den Fachleuten vorkauen lassen; ein eigener kritischer Blick und die Möglichkeit, Probleme zu erkennen, sind wichtiger Mehrwert.

Soweit dazu, wie z.B. ich mir journalistische Aufarbeitung wünsche. In der Praxis geht das ja, leider, nicht selten anders. Wenn’s schlimm kommt, dann wird nicht klar, ob der Journalist überhaupt je einen Blick in die Studien geworfen geschweige denn sich gründlich damit auseinandergesetzt hat. Anstelle sorgfältiger Analyse tritt dann womöglich eine vage Zitatesammlung, tritt vages unken zu den Problemen oder eben Chancen, je nach dem Ergebnis, zu dem der Text kommen soll.

Nun könnte man denken bzw. hoffen, dass die großen deutschen Qualitätszeitungen bei einem solchen Thema wie der Flüchtlingsfrage schon darauf achten, dass wichtige Fragen ernstgenommen und entsprechend ernsthaft behandelt werden, von Leuten, die sich damit auskennen. Hoffe ich natürlich auch. Aber.

Flüchtlinge, schöngelogen?

Der Kommentar-Artikel Lügen in Zeiten der Migration erschien gerade online in der FAZ (im Original wohl in der FAS), geschrieben von deren Washington-Wirtschaftskorrespondenten Winand von Petersdorff-Campen. Der Untertitel gibt die Zusammenfassung: “Nützt Deutschland die Migration? Manche Studien behaupten das. Aber manche Forscher wollen lieber gut als wahrhaftig sein.”

Was dann an Argumentation folgt, bleibt allerdings weit unter dem oben skizzierten Niveau einer angemessenen Auseinandersetzung mit dem Thema. Auf die Studien selbst wird gar nicht konkret eingegangen. Um den Text zu verfassen, so, wie er da steht, hätte der Autor die Studien noch nicht einmal in die Hand nehmen, geschweige denn durcharbeiten müssen.

Stattdessen gibt es erst einmal Mahnungen zur Vorsicht: Wir wissen nicht, ob wir die Migranten gut in den Arbeitsmarkt integrieren können. Wir wissen nicht, ob die, die kommen, ihre Vergangenheit hinreichend weit hinter sich lassen und hier gut wieder einsteigen können. Das ist alles – wie soviele vage Aussagen, die ja selten Gefahr laufen, widerlegbar zu sein – ungefähr richtig. Aber ob es die These des Autors letztlich stützt, kann man so nicht entscheiden. Da müsste man wirklich hingehen und schauen: Was treffen denn die Studien für Annahmen dazu, wie schnell und wie vollständig sich die Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt integrieren lassen? Ab welchem Punkt sind wir auch wirtschaftlich in der Gewinnzone? Bekommt man dann heraus, dass die Studien unrealistisch positive Annahmen treffen, kann man sie kritisieren. Vorher nicht.

Extremzitat wider die Sozialingenieure

Die Berufung auf Autoritäten ist immer eine etwas problematische Sache. Zunächst einmal, klar, sind Fachleute diejenigen, die sich per Definition am besten in einem Gebiet auskennen. Deren Aussagen sollte man entsprechendes Gewicht einräumen. Aber zusätzlich sollte man gerade bei kritischen Fragen schauen, inwieweit man Argumente auch selbst nachvollziehen kann. Fachleute sollten keine Orakel sein, die auf ungreifbare, mysteriöse Weise zu dem kommen, was sie sagen. Wissenschaftler sollten nachvollziehbare Gründe haben, eine Aussage so und nicht anders zu treffen.

Von Petersdorff-Campen zitiert den Harvard-Ökonomen Jorge Borjas (oder, wie Borjas sich selbst auf seinen Webseiten und in seinen Fachartikeln nennt, George Borjas):

Hütet euch vor jenen Sozialingenieuren, die der Welt Billionen versprechen, wenn sie nur ihre Grenzen niederreißt. Ihre Versprechen beruhen auf windigen Modellen und ungenügenden Beweisen.

Das sind starke Worte von jemandem, der sich in der Tat hauptberuflich mit solchen Dingen wie der Wechselwirkung von Immigration und Arbeitsmarkt beschäftigt. Aber wovon redet Borjas da? Und welchen Bezug hat es zu der Frage, die dem FAZ-Kommentar voransteht – nützt Deutschland die Migration?

Das schöne am Internet ist, dass man solchen vom Kontext befreiten Zitaten als Leser nicht mehr hilflos ausgeliefert ist. Selbst wenn viele Zeitungen leider immer noch Verlinkungen in die Außenwelt scheuen: unter anderem dafür gibt es Google. Hier ist der Artikel von Borjes, der mit dem betreffenden Zitat abschließt: Immigration and Globalization: A Review Essay vom September 2014. Zumindest schließt der Artikel ab mit

Beware of social engineers who promise the existence of trillion-­dollar bills on a mythical sidewalk at the end of the rainbow; those promises are often based on flimsy modeling and inadequate evidence.

Es ist natürlich möglich, dass Borjes Variationen dieses Zitats in unterschiedlichen Texten/Äußerungen verwandt hat.

In dem verlinkten Artikel und dem Zitat geht es um ein stark vereinfachtes, extremes Szenario. Es geht um Ökonomen, die behaupten: Wenn nur alle Länder der Welt ihre Grenzen komplett öffnen und vollständig freie Immigration und Emigration ermöglichen würden, würde das weltweit in riesigen Gewinnen resultieren, eben den erwähnten Billionen (von Dollar, pro Jahr). Die Behauptungen beruhen auf allgemeinen Argumenten, die mit dem Ausgleich von Lohngefällen und mit der Mobilität zu tun haben. Diese allgemeinen Argumente analysiert Borjas in einem vereinfachten Modell, in dem die Welt aus nur zwei Ländern besteht (“Nord” mit zunächst höheren Einkommen und “Süd”) und weist auf Probleme hin: Die Analysen würden vernachlässigen, dass es zu massiven Migrationsbewegungen käme – in seinem Modell sind es 5,6 Milliarden Menschen, die umziehen. Und für bestimmte Gruppen von Arbeitern (mit niedrigem Einkommen) würden sich die Bedingungen durch die große zusätzliche Konkurrenz verschlechtern. Und wir wissen nichts darüber, wie sich Gastgeberländer verändern, wenn da auf einmal Milliarden von Zugezogenen ankommen. Und wenn die mangelnde Produktivität von “Süd” sich auch im Lande “Nord” breitmacht – schlechte Organisation, dysfunktionale Gesellschaftsmodelle – dann könne der Norden eben angesteckt werden, und am Ende gebe es gar keinen Nettogewinn.

Da geht es nicht um die aktuelle Lage, schon gar nicht in Deutschland, und ganz spezifisch nicht um die Studien, die für Deutschland die wirtschaftlichen Konsequenzen durchgerechnet haben. Es geht um die viel weitergehende Behauptung, eine weltweite, ausnahmslose Öffnung aller Grenzen, bei der sich knapp 6 Milliarden Menschen in Bewegung setzen würden, brächte (nicht nur den Gastländern, sondern der Welt insgesamt) ökonomischen Gewinn. Ein nicht ganz unerheblicher Unterschied, der in dem FAZ-Beitrag leider komplett fehlt.

Lügen, dreiste Lügen und Statistik

Apropos Bevölkerungsstruktur. Ein Argument in dem FAZ-Kommentar fehlt noch, nämlich das folgende:

Fadenscheinig ist das Pro-Migrations Argument, die Einwanderer und Flüchtlinge befreiten die deutsche Gesellschaft vom Los der Vergreisung. Wer so etwas verbreitet, will vermutlich lieber nicht, dass man mal nachrechnet. In dem sehr theoretischen Fall, dass Deutschland eine Million 25-Jährige ins Land ließe, würde das Durchschnittsalter der Deutschen von 43 auf 41 Jahre sinken. Das ist nicht der große Durchbruch.

Es gibt ja dieses gemeine Zitat, das von Mark Twain bekannt gemacht wurde, nämlich dass es drei Arten von Lügen gebe, sinngemäß: Lügen, dreiste Lügen und Statistik (lies, damn lies, and statistics). Ich finde das Zitat immer wieder ärgerlich, denn ohne Statistik kann man nun einmal keine Daten interpretieren – sprich, keine Wissenschaft betreiben. Das Problem ist nicht die Statistik, sondern sind Leute, die sich mit Statistik nicht hinreichend auskennen, oder aber solche, die absichtlich irreführende Statistik treiben, um andere Menschen zu beeinflussen.

Wichtiger Teil des Statistik-Wissens ist, das man weiß, was zusammenfassende Größen wie z.B. der Mittelwert leisten und was nicht. Das obige Zitat ist ein Paradebeispiel dafür, wie man es nicht machen sollte. Dort schließt der Autor aus dem Umstand, dass das Durchschnittsalter der Deutschen “von 43 auf 41 Jahre sink[t]”, dass uns Migration nicht vom “Los der Vergreisung” retten wird. Gerade so, als hinge direkt vom Absinken oder Ansteigen eines einzigen Mittelwerts ab, ob die Entwicklung wirtschaftlich günstig oder ungünstig verläuft.

Interessant ist doch aber, wenn ich das als Wirtschafts-Laie richtig verstehe, etwas anderes. Interessant sind Fragen wie: Wer zahlt in die Rentenkassen ein, wenn es immer weniger junge (arbeitende etc.) Menschen aber immer mehr alte (Rente beziehende) gibt? Oder: Gegeben bestimmte, möglichst realistische Annahmen dazu, wieviele dieser 25jährigen Arbeit finden, was gibt das an Steuereinnahmen, Beitragszahlungen in die Sozialkassen, Folgeeinnahmen (Ankurbelung der Wirtschaft durch Käufe) und so weiter? Was verursachen dagegen diejenigen, die keine Arbeit finden, für Kosten? Alles Fragen, die sich nicht mit Nennung des Durchschnittsalters beantworten lassen.

“…will vermutlich lieber nicht, dass man mal nachrechnet”

Aber erstmal das Durchschnittsalter selbst nachrechnen; das statistische Bundesamt stellt dazu ja entsprechende Daten zur Verfügung, in diesem Falle den Bevölkerungsstand nach Altersjahren.  Ich rechne der Einfachheit halber mit der dort angebotenen Excel-Datei (nutze dazu die Software LibreOffice Calc) und bekomme für den Stichtag 31.12.2014 das Durchschnittsalter von 43,7 heraus (leicht unscharf, weil über-85-jährige dort z.B. nicht mehr nach Jahren getrennt aufgeführt werden). Rasch noch eine weitere Spalte angelegt, in der alles so ist wie in Wirklichkeit, bis auf die zusätzliche Million von 25jährigen; neues Durchschnittsalter: 43,5 Jahre. Keine Ahnung, wie der FAZ-Kommentator gerechnet hat; bei mir ist der Mittelwert-Unterschied noch kleiner als bei ihm.

Aber wie gesagt, darum geht es nicht. Deswegen hier ein paar Abschätzungen zu den Größenordnungen, die da im Spiel sind. Nur um zu sehen, ob es von den Zahlen her hinkommen könnte oder ob eine Million 25-Jährige nicht nur von der Durchschnittsalteränderung sondern auch von den wirtschaftlichen Folgen her irrelevant sind.

Statistiken zum altersabhängigen Einkommen sind nicht so einfach zu finden (zumindest für Laien wie mich). Dieser Infobroschüre der Deutschen Rentenversicherung entnehme ich, dass die gesetzliche Rentenversicherung an Beiträgen im Jahre 2014 rund 200 Milliarden Euro eingenommen hat; für Renten wurden 225 Milliarden Euro ausgegeben. (Der Fehlbetrag wurde durch Bundeszuschüsse aufgefangen.)

Richtig ist, dass bei einer Million 25jährigen in der Tat alles davon abhängt, wieviele davon Arbeit finden. Die schon verlinkte Infobroschüre gibt das Durchschnittseinkommen der gesetzlich Rentenversicherten mit 35 TEUR pro Jahr an (alte Bundesländer). 25jährige werden als Berufseinsteiger eher weniger verdienen. Zumindest für 2003 habe ich beim Rostocker Zentrum für den Demografischen Wandel diese Grafik hier (dort 7.1) gefunden; wenn ich annehme, dass das Durchschnittseinkommen der 25-29jährigen von 2003 bis 2014 so skalierte wie das Durchschnittseinkommen (das gab es, wie gesagt, in der Rentenversicherungsbroschüre) dann komme ich abgerundet auf 2300 Euro Monatseinkommen, wobei ich sicherheitshalber noch durch den Umrechnungsfaktor für die neuen Bundesländer geteilt habe – ich will ja lieber unter- als überschätzen. Klar, all das kann man noch genauer machen.

Derzeitiger Rentenversicherungs-Beitragssatz: 18,7 Prozent. Mal 12 Monate macht etwas mehr als 5000 Euro Jahresbeitrag zur Rentenversicherung pro versichertem 25-Jährigem mit Durchschnittseinkommen. Jetzt wird es natürlich unsicherer: Wenn (übermäßig optimistisch) alle aus der Million zugewanderter 25-Jähriger arbeiten, sind wir bei 5 Milliarden zusätzlichen Beitragseinnahmen für die Rentenversicherung. Arbeitet nur die Hälfte, sind wir bei 2,5 Milliarden, auch das immer noch rund 10% des Gesamtbetrags. Zehn Prozent sind kein Pappenstiel. 1% des Gesamtbetrags. Ob das einen Unterschied macht dürfte darauf ankommen, wie schnell die Beitragszahler-Anzahl aufgrund der demographischen Entwicklung ohne Zuwanderung absacken würde.

Abziehen muss man natürlich noch die Sozialleistungen für diejenigen der Zugezogenen, die nicht arbeiten. Andererseits sind da natürlich noch die zusätzlichen Steuereinnahmen, wieder nur grob abgeschätzt für das erwähnte Durchschnittseinkommen nach hier abgerundet 15% pro Person, oder knapp EUR 4000 im Jahr. Spezifische Kosten (Sozialleistungen pro Kopf) konnte ich nicht ausrechnen; dazu fehlten mir entsprechende Angaben. Ich muss entsprechend bei den Gesamtsummen bleiben: Wenn wieder nur die Hälfte der Million arbeitet, sind das 2 Milliarden. Insgesamt gibt unser Land derzeit für Sozialleistungen für rund 360.000 derzeitige Asylbewerber knapp 2,4 Milliarden Euro im Jahr aus, für Sozialhilfe insgesamt (ohne Eingliederung von Behinderten und Hilfe zur Pflege; konnte nur Zahlen für 2013 finden) rund 8 Milliarden.

Sprich: Man kann den Zahlen nicht direkt ansehen, ob diese jungen Zuwanderer netto wirtschaftlichen Gewinn bringen oder nicht. Gerade deswegen brauchen wir ja nicht aus dem Ärmel geschüttelte Wohlfühl- oder Abwehrbehauptungen, sondern eben Studien. Ich vermute mal, genau solche Rechnungen – unter Einbeziehung noch weiterer Faktoren und, ja, mit bestimmten Annahmen – wurden für diejenigen Studien gemacht, die konkret die Auswirkungen der Aufnahme von Flüchtlingen auf die deutsche Wirtschaft untersucht haben.

Wer weiß mehr?

Ich bin, wie hier schon mehrfach erwähnt, wirtschaftlicher Laie. Mit wissenschaftlicher Grundbildung zum Umgang mit Daten und elementarer Google-Kompetenz kann ich zwar einige Überschlagsrechnungen machen, aber an das Niveau einer richtigen Studie reicht das natürlich bei weitem nicht heran.

Daher die Frage an die Leser: Wer kennt Links direkt zu den Studien zu den wirtschaftlichen Auswirkungen von Migration, um die es hier geht? Wer kennt Links zu gelungenen, qualitätsjournalistischen Aufarbeitungen derselben? Bitte in den Kommentaren angeben! Das Thema ist zu wichtig, um es denjenigen zu überlassen, die da nur krähen “Alles Lüge, denn das Durchschnittsalter ändert sich kauuuuum!”

 

 

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Markus Pössel hatte bereits während des Physikstudiums an der Universität Hamburg gemerkt: Die Herausforderung, physikalische Themen so aufzuarbeiten und darzustellen, dass sie auch für Nichtphysiker verständlich werden, war für ihn mindestens ebenso interessant wie die eigentliche Forschungsarbeit. Nach seiner Promotion am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam blieb er dem Institut als "Outreach scientist" erhalten, war während des Einsteinjahres 2005 an verschiedenen Ausstellungsprojekten beteiligt und schuf das Webportal Einstein Online. Ende 2007 wechselte er für ein Jahr zum World Science Festival in New York. Seit Anfang 2009 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, wo er das Haus der Astronomie leitet, ein Zentrum für astronomische Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit, seit 2010 zudem Leiter der Öffentlichkeitsarbeit am Max-Planck-Institut für Astronomie und seit 2019 Direktor des am Haus der Astronomie ansässigen Office of Astronomy for Education der Internationalen Astronomischen Union. Jenseits seines "Day jobs" ist Pössel als Wissenschaftsautor sowie wissenschaftsjournalistisch unterwegs: hier auf den SciLogs, als Autor/Koautor mehrerer Bücher und vereinzelter Zeitungsartikel (zuletzt FAZ, Tagesspiegel) sowie mit Beiträgen für die Zeitschrift Sterne und Weltraum.

19 Kommentare

  1. 225 Mrd Rentenausgaben
    2,5 Milliarden, auch das immer noch rund 10% des Gesamtbetrags.
    ???
    Ein Prozent

  2. Das Thema Flüchtlinge und die Folgen ist zu emotional besetzt als dass Studien hier jemanden von seiner (vorgefassten) Meinung abbringen könnten zumal prognostische ökonomische Studien ohnehin nicht den besten Ruf haben. Man denke nur all die wieder und wieder widerlegten Konjunkturprognosen.
    Eigentlich ist das Thema aber interessant, unter anderem weil heute viele Industrieländer eine selektive Migrationspolitik betreiben, meist aber zusätzlich noch eine “illegale” Immigration haben. Die USA sind da ein gutes Beispiel. Es ist nicht einfach eine Green Card zu erhalten und man muss wohl annehmen, dass die erwünschten Migranten dem Land auch etwas bringen. Wie aber ist es mit der illegalen Immigration, mit den vielem Mexikanern, die illegal über die Grenze kommen. Bringen sie den USA wirtschaftlich etwas? Schwierig zu sagen. Doch das ist möglicherweise gar nicht relevant, denn nicht wenige US-Bürger sind gegenüber dieser Immigration sehr negativ eingestellt, so negativ, dass der momentan führende republikanische Kandidat für die US- Präsidentschaft, Donald Trump gar einen Zaun zwischen Mexiko und den USA errichten will – und dieser Vorschlag hat ihm nicht etwa geschadet. Das Erstaunliche daran ist für mich, dass die USA selbst ein Einwanderungsland sind, dass viele US-Bürger nun aber die Immigration beschränken wollen. Dieser massive Widerstand gegenüber weiterer Migration in einem Land von Immigranten, deutet für mich darauf hin, dass ökonomische Überlegungen bei dieser Frage nicht matchentscheidend sein können. Es scheint dass eine starke Immigration für wichtige Teile der jeweils Einheimischen ein Problem ist – kein ökonomisches sondern ein Akzeptanzproblem.
    Wenn man rein ökonomisch oder ressourcenbezogen denkt ist das schade. Russland, Kanada und Australien könnten doch von der Bevölkerungsdichte her ohne weiteres einige Millionen Einwanderer ertragen. Doch gerade ins fast menschenleeren Kanada einzuwandern ist nicht leicht.

    • “Russland, Kanada und Australien könnten doch von der Bevölkerungsdichte her ohne weiteres einige Millionen Einwanderer ertragen.”
      Menschen leben typischerweise nicht in der Tundra oder Wüste, sondern am Meer oder Flüssen. Deshalb ist auch hier die Bevölkerungsdichte kein sinnvolles Maß für die Aufnahmefähigkeit weiterer Menschen einer Nation.

      GreenCard-Immigration bedeutet Cherry-picking und brain-drain für die Herkunftsländer. Deutschland kann natürlich versuchen möglichst solche Migranten zu bekommen. Ohne jetzt noch einmal die Zahlen anzuschauen, aber Deutschland haben im letzten Jahrzehnt sicherlich mehr Deutsche verlassen, als ähnlich qualifizierte zugewandert sind. Die USA hatten tendenziell immer fast ausschließlich Green-Card-Migration gehabt. Daher kann man Studien, die Effekte in den USA untersuchen, sicherlich nicht ohne weiteres auf Deutschland anwenden.

      “Wie aber ist es mit der illegalen Immigration, mit den vielem Mexikanern, die illegal über die Grenze kommen. Bringen sie den USA wirtschaftlich etwas?”
      OK, nehmen wir die aktuelle Wirtschaftslage. Die Wirtschaft ist in den letzten Jahren kaum gewachsen. Die Erwerbstätigenzahlen sind sicherlich kaum gestiegen. In Zukunft werden durch Rationalisierung weitere Jobs wegfallen – wie viele dazu kommen werden ist unklar. Das Problem ist also ganz nüchtern betrachtet so: Bleibt die Lage in etwa wie sie ist, wird das vorhandene Privatvermögen auf mehr Personen verteilt. Das führt zu einem geringeren Pro-Kopf-Vermögen.

      Man kann das noch weiter herunterbrechen: Deutschland hat fixe Landesgrenzen. Angenommen das gesamte Bundesgebiet wäre gleich beschaffen und jeder Bürger hätte gleich viel Land. Wenn es nun zusätzliche Bürger gibt und diese ein Stück Land bekommen (sich erarbeiten oder geschenkt bekommen), müsste jeder theoretisch einen Teil seines Landes abgeben. Ich tue mich ehrlich gesagt schwer auf der Erde mit Modellen zu arbeiten, die nicht endlich sind. Deshalb wird statistisch jeder Bundesbürger durch Zuwanderer weniger Land besitzen und somit, gemessen am Landbesitz, ärmer sein.

      “Das Thema Flüchtlinge und die Folgen ist zu emotional besetzt als dass Studien hier jemanden von seiner (vorgefassten) Meinung abbringen könnten”
      Wer so eine Studie verstehen kann, hat durch die Zuwanderer keine weitere Konkurrenz. Im Gegenteil: Vor ein oder zwei Wochen hat ein Arbeitgeberverband gefordert, dass der Mindestlohn abgesenkt werden solle, damit die Flüchtlinge (schneller) Arbeit finden.

      In der aktuellen Lage können Teile unserer Gesellschaft einfach keine Zuwanderung gebrauchen.

  3. Beim Durchschnittsalter ist dem FAZ-Kommentator möglicherweise eine Zehnerpotenz abhandengekommen. Weil das arithmetische Mittel so schön linear ist, kann man das ja auch ohne genaue Kenntnis der Altersstruktur der Bevölkerung ausrechnen: 80 Millionen Menschen, die im Durchschnitt 43 Jahre alt sind, plus 1 Million 25-Jährige macht insgesammt 3465 Millionen Lebensjahre, verteilt auf 81 Millionen neue Gesamtbevölkerung also etwa 42,8 Jahre im Durchschnitt.

    Startet man aber mit nur 8 statt 80 Millionen, kommen am Ende genau 41 Jahre heraus. Oder natürlich wenn man 80 Millionen plus 10 Millionen Einwanderer rechnet.

  4. Erst ab 5 bis 10 Millionen Zuwanderern wird das auf die Ökonomie Deutschlands langfristige Auswirkungen haben. Das zeigen gerade die Berechnungen, die im Artikel angestellt wurden. Eine Zuwanderung von 10 Millionen nach Deutschland ist aber nicht in der ersten Linie ein ökonomisches Problem, denn es wandern ja nicht Deutsche nach Deutschland ein, sondern Menschen mit einem ganz anderen Hintergrund. Und damit tun sich die Einheimischen in der Regel schwer wie sich in den USA oder auch in Bhutan zeigt. Nach Südbuthan wanderten beispielsweise seit langer Zeit immer mehr Nenaplesen ein was Überfremdungsangst in Bhutan auslöste und zu Unruhen in den späten 1990ern führte. In der Wikipedia liest man dazu: “Seit Mitte 1991 begann eine Kampagne der Einschüchterung und Vertreibung, entweder mit der Behauptung fehlender oder nicht nachweisbarer Staatsangehörigkeit oder unter Abnötigung „freiwilliger“ Auswanderungserklärungen. Eine große Anzahl der nepalesischen Volkszugehörigen – insgesamt etwa 100.000 – flüchteten nach Nepal, wo sie in Flüchtlingslagern leben.”
    Das Beispiel Buthan soll zeigen, dass die USA; Kanada, Frankreich und viele andere Länder mit ihrer Zurückhaltung gegenüber Einwanderung nicht etwa einen typischen Wesenszug von Westlern aufzeigen, sondern dass dieses Phänomen auch in anderen Kulturen vorkommt.

    Die im Artikel aufgestellten Überlegungen passen übrigens gut zum Konzept des Homo ökonomicus, also eines Menschen, der sich vor allem durch wirtschaftliche Erwägungen leiten lässt. Tatsächlich haben wirtschaftliche Überlegungen in den letzten Jahrzehnten an Einfluss gewonnen und zwar weltweit und in allen Bevölkerungsschichten. Ein Teil der Migranten kommt als Wirtschaftsflüchtlinge und umgekehrt befürchtet ein Teil der Einheimischen dass ihnen die Migranten etwas wegnehmen. Dass die Zuwanderung aber auch ein ökonomischer Gewinn sein kann zeigen wohl gerade die USA, vor allem die Vergangenheit der USA, nicht unbedingt die Gegenwart und Zukunft.

  5. “Richtig ist, dass bei einer Million 25jährigen in der Tat alles davon abhängt, wieviele davon Arbeit finden.”

    Nicht nur das, sondern auch _welche_ Arbeit sie finden. Die Durchschnittswerte für gleichaltrige Deutsche kann man nicht verwenden, denn vielen Einwanderern fehlt es schlicht an einer vergleichbaren beruflichen Qualifikation. Von sprachlichen Barrieren oder gesellschaftlicher Diskriminierung ganz zu schweigen.

    Zudem ist die Beschränkung auf mögliche aktuelle Zahlungen _in_ die Rentenkasse Augenwischerei. Schließlich sollen diese Leute irgendwann auch Rente _aus_ dieser Kasse bekommen. Die Frage ist also, ob besagte Einwanderer, sofern sie Arbeit finden, dann auch genug Kinder bekommen, welche wiederum die Rentenansprüche der Eltern bezahlen können. Und das ist keinesfalls sicher, denn die Geburtenrate der Einwanderer passt sich erfahrungsgemäß (nach unten) an.

    Wer nachhaltig etwas für die Sozialkassen tun will, muss also zwingend an die Geburtenrate ran.

    PS: Nicht vergessen sollte man auch die Meta-Fragen. Bspw. wie sich die Aufnahme von 1 Million 25-Jähriger auf das Verhalten von ein paar hundert Millionen Migrationswilligen auswirkt. Wenn das nämlich dazu führt, dass regelmäßig hunderttausende Asylbewerber nach Deutschland kommen, dann stehen einem möglichen Plus die entsprechenden Ausgaben entgegen. Die 2,4 Milliarden Euro aus 2014 dürften sich in diesem Jahr jedenfalls locker verdoppeln.

    • Genau – bei mir sind das einfache Überschlagsrechnungen, an denen man ein Gefühl dafür bekommen kann, ob sich die Größenordnungen überhaupt zur Deckung bringen lassen könnten oder nicht. Interessant wäre z.B., Daten von früheren Migrantengruppen zu verwenden.

      Augenwischerei sind die Rentenkasse-Zahlungen sicher nicht, aber nur mittelfristig gedacht. Bis die 25-Jährigen im Rentenalter sind, vergeht noch einiges an Zeit. In den 40 Arbeitsjahren davor tragen sie erst einmal bei.

      Meta-Fragen: Klar, auch das gehört zu einer vollständigen Analyse dazu, wobei man immer schauen muss, wo man die Grenze dessen zieht, was man aktuell betrachtet. Selbst eine isolierte, aber eben von den Ausgangswerten her realistische Betrachtung der direkten wirtschaftlichen Konsequenzen von einer Million 25-Jährigen wäre ja schon durchaus interessant.

      • Aber es ist hier doch hoffentlich allen klar, dass noch keiner das Schicksal der Flüchtlinge thematisiert hat. Bisher wurde nur diskutiert ob man sich an dem “Rohstoff Mensch” bereichern kann (nutzt es dem Staat / der Gesellschaft – dann nutzt es wahrscheinlich auch mir). Aber diese Menschen haben auch Schicksale, für die wir eine Mitverantwortung tragen. Und nicht nur das – wir könnten sogar zu Frieden in der Region beitragen.

        Während mir hier mein eigener Syrer den A**** abwischt, wird gerade seine Tochter von einem IS-Krieger vergewaltigt und sein Vater von einer US-Drohne ermordet. An beidem könnten wir etwas ändern. Aber wer lässt sich nicht gerne von vorne bis hinten bedienen?

    • “Wer nachhaltig etwas für die Sozialkassen tun will, muss also zwingend an die Geburtenrate ran.”

      Theoretisch ja. Allerdings nützte das erstmal nicht viel, denn die Mütter der nächsten 30 Jahre sind schon auf der Welt, und das in deutlich geringeren Jahrgangsstärken als früher.
      Selbst bei einer sofortigen Steigerung der Geburtenziffer um 50 % von 1,4 auf rd. 2,1 würde die absolute Zahl der Geburten noch 30 Jahre lang abnehmen, so lange bis die Neugeborenen auch im Nachwuchs produzierenden Alter wären.

      Nicht nur die Effekte der Zuwanderung werden also gerne überschätzt, auch die der Geburtenrate sind oft kleiner als gedacht bzw. in ihrer Wirkung extrem langfristig angelegt.

  6. Wie “seriös” der FAZ-Autor in seinem Kommentar vorgeht, merkt man ja schon daran, daß er bei seiner Übersetzung des Borjas-Zitats das nicht unerhebliche “oft” unterschlägt und Borjas somit eine absolute Aussage über die Studien unterstellt. Und selbst wenn Borjas sein Fazit an verschiedenen Stellen in leicht abgewandelter Form verwendet haben sollte, dürfte bei einem Wissenschaftler wie ihm kaum vorstellbar sein, daß er das “oft” einfach mal wegläßt …

  7. Gut beobachtet von Markus Pössel jedenfalls, dass der Autor des FAZ-Beitrages die sachliche Ebene verlässt und gleich das Gespenst der Massenimmigration und der vollkommen ungeregelten Zuwanderung an die Wand malt, wobei der das auf subtile Art und Weise mit einem Zitat tut. Zitate dienen ja nicht selten dazu ein Argument zu “objektivieren”, denn zitieren tut man typischerweise gescheitere und sachkundigere Leute als einen selbst.
    Doch dieses Zitat hat noch eine andere Funktion. Es weitet das Thema aus und assoziert mt der aktuellen Flüchtlingskrise eine mögliche Massenimmigration und das Ende der Landesgrenzen (“wenn sie nur ihre Grenzen niederreißt”). Damit verlässt der FAZ-Autor gleich zu Beginn die sachliche Ebene und betritt die Ebene der Demagogie, denn soviel psychologische Kenntnis darf man dem Journalisten durchaus zutrauen, dass er weiss, dass ein mögliches Niederreissen der Landesgrenzen und eine völlig freie. ungeregelte Zuwanderung, Ängste auslöst.

  8. Man kann generell mal hinterfragen, wie sinnvoll es ist Migration (und deren Nutzen) immer mit dem Demografischen Wandel zu verknüpfen. In Wahrheit steckt dahinter eine Verteilungsfrage und die Abhängigkeit von der Produktivitätsentwicklung, nicht primär der simple Altersaufbau. Mit dem geflügelten Wort “demografische Entwicklung” wird viel Schindluder betrieben. Aufschlussreich hierzu: http://www.nachdenkseiten.de/upload/pdf/gbosbach_demogr.pdf
    Zu Studien empfehle ich die Sektion des IAB, auch die wissenschaftliche Abteilung BAMF wird sich mit öknomischen Folgen der Migration detailliert auseinandersetzen. Konkrete Studien müsste ich allerdings erst selbst recherchieren.http://www.iab.de/320/section.aspx/Thema/502

  9. Einsparender Faktor: sämtliche Bildungs und Krankenkosten bis zum Zeitpunkt des Eintreffen hier. Da Kinder nun mitversichert sind, werden die querfinanziert, sind aber trotzdem zu bezahlen. Diese Kosten sind natürlich unterschiedlich ob ein einfacher Arbeiter oder ein Arzt kommt, aber es sind Kosten die der Gesellschaft in die migriert wird spart. Sprachkurse und Anpassung an den hiesigen Arbeitsmarkt ist dagegen billig.
    Nächster Punkt: bei der ganzen Verrechnung von Jung gegen Alt fehlt der Produktionszuwachs. Das demographische Problem ist also nicht so groß, weil der Produktionszuwachs mindestens einen Teil der “Überalterung” ausgleicht.
    Was nicht berechenbar ist natürlich welche hier unbekannten Ideen und Fähigkeiten importiert werden. Der Kronkorken etwa ist die Erfindung eines Migranten. Sowas ist kaum zu beziffern.

  10. Wer weiß mehr?

    Es gibt internationale Datenlagen zur Kriminalitätsrate bestimmter (auch: religiöser) Gruppen, zum Empfang von Sozialleistungen durch diese Gruppen und zur Annahme bzw. Ablehnung derjenigen Kultur, die als “westlich” allgemein bekannt ist und die von dieser wenig günstigen Metapher abgesehen diejenige Kultur meint, deren Gesellschaften den Ideen und Werten der Aufklärung folgend implementieren konnten, wiederum dieser Gruppen.

    Hier darf recherchiert werden, bei besonderem Bedarf wird aber auch beigebracht.
    Was soll betrachtet werden?

    MFG
    Dr. W (der anrät möglichst genau Gruppen zu identifizieren und dbzgl. nach Datenlagen zu suchen, vieles ist hier unscharf, schon der ‘Flüchtling’ kann dieses oder jenes sein)

  11. Gibt eine Studie der Bertelsmann-Stiftung zur Auswirkung von zugewanderten Ausländern auf den Staatshaushalt in DE: https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/user_upload/Bonin_Beitrag_Zuwanderung_zum_dt_Staatshaushalt_141204_nm.pdf

    Problem an der Sache: Der Autor unterschlägt alle Ausgaben, die nur durch die Einwanderer entstehen, die man aber nicht berechnen kann oder will. Beispiele dafür wären der Unterrichtsausfall weil Turnhallen als Unterkunft benötigt werden, zusätzliche Behördenmitarbeiter oder Polizeieinsätze, Gesundheitsausgaben, etc.
    Ob ungefilterter Flüchtlingszustrom (sprich keine Green-Card-Modell) auch einen wirtschaftlichen “Mehrwert” bringt, kann mMn keiner berechnen. Vielleicht noch bei Dingen, die keine Grenzkosten haben (Landesverteidigung, Straßenbeleuchtung oder sowas), bei allem anderen wirds zu chaotisch.

  12. Wir suchen flüchtlingspolitisch interessierte Menschen, die uns sozusagen als “Lokalberichterstatter” regelmäßig aus ihrer Umgebung berichten. Wie ist die gegenwärtige Unterbringungssituation? Wo soll eine neue Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden? Wie ist die Stimmung in der künftigen Nachbarschaft? Gibt es Anwohnerproteste oder werden Willkommensinitiativen geplant? Wird das Gutscheinsystem noch angewandt? Wie berichtet die lokale Presse? Gab es in jüngster Zeit rassistische Übergriffe? Welche flüchtlingsbezogenen Themen bewegen Ihre/Deine Kommune derzeit? Dies und vieles mehr sind Fragen, die uns brennend interessieren!