Mal einfach Fakten: Deutschland wird durch Zuwanderung re-“christianisiert”, “pluralisiert” und regional “katholisiert” statt “islamisiert”

BLOG: Natur des Glaubens

Evolutionsgeschichte der Religion(en)
Natur des Glaubens

Nein, hier ist nicht von Geheimwissen die Rede – Zuhörende und -schauende meines Akademievortrages in Hohenheim im Dezember 2013 wussten es seit über einem Jahr und Lesende des “Islamisierungs”-Blogposts vor Weihnachten 2014 seit mehr als einem Monat: Die absolute Mehrheit der Zuwandernden nach Deutschland ist seit langem christlich, v.a. römisch-katholischer und orthodoxer Konfession(en). Sehr schön hat nun auch “Endstation Rechts” die aktuellen Daten des Migrationsberichtes 2013 aufgearbeitet.

ChristianisierungAbendland2013

In den meisten Regionen Deutschlands – etwa in Baden-Württemberg – wirkt der Zugang “pluralisierend”, d.h. es steigt die religiös-konfessionelle Vielfalt bei bleibender, christlicher Mehrheit. In vielen Regionen Deutschlands, die evangelisch geprägt sind oder – wie die neuen Bundesländer – durch staatlichen Zwang weitgehend säkularisiert wurden, wirkt die Zuwanderung zudem “katholisierend”, indem sie das Gewicht der katholischen Kirche deutlich erhöht. Und gerade auch in den weitgehend säkularen und kinderarmen, ostdeutschen Regionen wie zum Beispiel Dresden verursacht die Zuwanderung auch eine diskrete “Re-Christianisierung”, indem die (genauer: manche) Zuwanderer die kleinen Kirchengemeinden verstärken und beleben.

Und insgesamt wirkt das Ganze eben gegen die lineare Säkularisierungsthese, nach der “die Religionen” in wohlhabenden und sicheren Gesellschaften aussterben würden. Nein, sie schrumpfen zwar durchaus – aber die Nichtreligiösen haben im Durchschnitt noch weniger Kinder und so entsteht der Bedarf an Zuwanderung, der fast nur aus religiösen Populationen heraus gestillt werden kann. Wie Inglehart & Norris bereits 2004 in “Sacred & Secular” zeigen konnten, leben wir so in einer Gleichzeitigkeit von kinderarmer Säkularisierung und religiös-demografischer Pluralisierung. Konnte und kann man wissen, wenn man sich für Fakten überhaupt interessiert.

Grafik aus: Blume, Vaas (2012): Gott, Gene & Gehirn. Warum Glaube nützt. Die Evolution der Religiosität. Hirzel Verlag

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Dr. Michael Blume studierte Religions- und Politikwissenschaft & promovierte über Religion in der Hirn- und Evolutionsforschung. Uni-Dozent, Wissenschaftsblogger & christlich-islamischer Familienvater, Buchautor, u.a. "Islam in der Krise" (2017), "Warum der Antisemitismus uns alle bedroht" (2019) u.v.m. Hat auch in Krisenregionen manches erlebt und überlebt, seit 2018 Beauftragter der Landesregierung BW gg. Antisemitismus. Auf "Natur des Glaubens" bloggt er seit vielen Jahren als „teilnehmender Beobachter“ für Wissenschaft und Demokratie, gegen Verschwörungsmythen und Wasserkrise.

77 Kommentare

  1. Vielleicht ist das die wirkliche Angst: Dass in ein Land, indem offizielle Religionszugehörigkeit relativ nichtssagend geworden ist, plötzlich verstärkt Leute kommen, die es ernst meinen mit ihrer Religion. Dann ergibt auch der “Untergang des Abendlandes” einen Sinn – es ist der “Untergang” eines säkularen, weitgehend areligiösen Abendlandes, das – in eigener Freiheit! – schlicht und ergreifend demographisch verebbt und in eine neue, vielfältigere Gesellschaft übergeht.

    • Die Religionszugehörigkeit der Immigranten nehmen wohl die meisten Einheimischen (Deutschen) gar nicht wahr. Zumal wenn sie sich von ihrem Verhalten her nicht wesentlich von den Einheimischen unterscheiden.
      Übrigens gab es für mich früher auch kaum Muslime, sondern beispielsweise Türken. Das hat scih geändert. auch von der deutschen Regierung her, wo Berichte wie “Lebenswelten junger Muslime in Deutschland” verfasst werden. Von Türken ist dann keine Rede mehr sondern von Muslimen.

      • Ich weiß, viele Menschen empfinden Rechnen als große Herausforderung, so offenbar auch der Autor dieses Artikels, Herr Blume:

        Wenn es laut der Islamkonferenz 2012 einen islamischen Bevölkerungsanteil in Deutschland von 7% gab und laut oben zu sehender Abbildung von 380.500 Migranten “nur” 57.500 islamischen Glaubens waren: Steigt oder sinkt dann dadurch der islamischen Bevölkerungsanteil?

        57.500 / 380.50 * 100% = 15,11%.

        15,11% > 7%, 15,11% der Migranten waren Muslime, daher steigt durch die Migration der islamischen Bevölkerungsanteil.

        Aber den größen Anteil an der Zunahme der islamischen Bevölkerungsanteiles hat die um ca. 100% höhere Geburtenrate bei islamisch Gläubigen gegenüber der restlichen Bevölkerung (auch wenn die Geburtenraten der islamischen und nicht-islamischen gleichermaßen sinken, so bleibt deren Verhältnis weitestgehend konstant). Man kann ja darüber diskutieren, wie man mit dieser stetigen Zunahme umgeht, was man von ihr zu erwarten hat, aber sie einfach zu leugnen ist verantwortungslos.

        Witzig übrigens, dass man zum Abschicken eines Kommentares hier einen Dreisatz lösen muss, mit dem Herr Blume ja offenbar ein Problem hat. 🙂

        • Lieber @Immer_unterwegs,

          ich verstehe Ihren Ärger – es ist halt immer blöd, wenn Fakten den eigenen Vorurteilen in den Weg kommen! 🙂

          Sie haben es ja selbst berechnet: Auch unter den Zuwanderern bilden die Muslime eine kleine Minderheit. Und wenn es in ganz Deutschland an Kindern mangelt – wer müsste dann Werte, Verhalten, Strukturen überdenken? Wer hat denn zuwenig Kindern das Leben geschenkt und damit auch auf die Weitergabe von Kultur verzichtet?

          Hier, extra für Sie ein bissel ZEIT-Demografie-Denkstoff von einer Deutschen (20 J.):
          http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-01/pegida-rassismus-einwanderung-rente-fachkraeftemangel

          Spannend finde ich auch Ihre Behauptung, die muslimische Geburtenrate läge “doppelt” so hoch wie die gesamtdeutsche, demnach also nahe 3. Das ist natürlich völliger Quatsch – auch in der Türkei selbst liegt sie bereits unter der Bestandserhaltungsgrenze. Zu Islam & Demografie auch hier:
          https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/droht-islamisierung-abendlandes-mit-tricks/

          Natürlich gehe ich fest davon aus, dass Sie eigentlich Mathematik & Dreisatz beherrschen. M.E. sind Ihre kognitiven Fähigkeiten derzeit nur durch Ressentiments und Ängste vernebelt, das legt sich hoffentlich einmal wieder! 🙂

        • Die Aussage, dass der prozentuale Bevölkerungsteil steigt, ist prinzipiell richtig. Wichtig ist aber, dass man von den tatsächlichen Gesamtzahlen ausgeht. Rechnet man das halbwegs richtig durch, dann ist der Bevölkerungsanteil prozentual anstatt 7% nach der Zuwanderung gerade mal 7,03 Prozent, also nur um 0,03% höher als vorher!

          Beispiel vor Zuwanderung:
          Gesamtbevölkerung: 81100000
          Davon Muslime: 5677000 (7%)

          Nach Zuwanderung:
          Gesamtbevölkerung 81538000
          Davon Muslime: 5734500 (7,03%)

          Ihre Rechnung lässt diesen Umstand leider weg, und damit ob gewollt oder ungewollt den Eindruck einer viel höheren Zunahme.

  2. Es geht hier weniger um Religion oder nicht;der Punkt ist speziell die Religion der Muslime.
    Der Islam ist als Religionsgemeinschaft kaum fass u erfassbar da keine Strukturen bestehen. Somit gibt es auch keine Ansprechpartner die die Autorität besitzen eben für die Muslime zu sprechen. Dies würde sunnitische schiitische wahabitische salafistische – teilweise in inniger Todfeindschaft zerstrittene- Autoritäten erfordern.
    Ab einer kritischen Masse werden diese Kämpfe auch bei uns ausgetragen.
    Der auch wie immer geartete Islam ist nicht reformierbar noch mit unseren demokratischen u sozial u kulturellen Gesetzen kompatibel.
    Für einen Muslim gilt allein das “Wort Allahs und seines Propheten.
    Zahlen belegen eine enorme Nicht-integrations Willigkeit. Gefahr von Paralellgesellschaften incl eigener Rechtsprechung ist in muslimisch geprägten Ballungsgebieten bereits Realität.
    Zuwanderung aus speziell asiatischen Ländern dagegen sollte erwünscht und gefördert werden.

    • @Karl-Heinz Kohl

      Ihre Aussagen haben genau die gleiche Struktur, mit der früher über Juden oder auch im Kulturkampf über Katholiken geurteilt wurde. Und genau wie damals beruhen auch Ihre Vorurteile auf selektiver (Medien-)Wahrnehmung und fehlenden Beziehungen zu Muslimen.

      Fakt ist, dass die allermeisten Muslime in Deutschland gut integriert sind und sich zu unserem Land und unserer Demokratie bekennen. Fakt ist, dass sich gerade auch in Deutschland eine mutige, islamische Theologie entwickelt, deren Vordenker wie z.B. Mouhanad Khorchide auch gegen Widerstände “reformieren“ – was Sie für unmöglich halten.

      Und, nein, ich spreche hier nicht nur als theoretischer Bücherwurm, sondern auch als Christ, der seit bald zwei Jahrzehnten mit einer Muslimin glücklich verheiratet ist – etwas, was es früher so nicht gab und auch zwischen Protestanten und Katholiken lange ausgeschlossen wurde!
      http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.filderstadt-eine-familie-mit-doppelt-so-vielen-feiertagen.b18d523c-ed46-46d2-9581-0f8477c22471.html

      Mir ist klar, dass es Argumente gegen emotionale Ängste und Vorurteile immer schwer haben. Aber vielleicht denken Sie doch noch einmal über das Ganze nach…

    • Als Annahme, der Islam werde zur dominierenden oder sogar mehrheitlichen Religion. Wie die Daten zeigen, ist dies jedoch für Deutschland weder durch Zuwanderung – die weit überwiegend christlich ist – noch durch die Religionsdemografie – die bei Muslimen nicht anders wirkt als bei Christen & Juden – zu erwarten.

      Zu Religion & Demografie weiterführende Quellen & Erläuterungen hier:
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/online-interviews-zu-religion-und-demografie/

      • Vielen Dank für Ihre Schilderung, Herr Dr. Blume,
        Ihr Kommentatorenfreund sieht hier eine wesentliche Herausforderung den Umgang mit dem Islam betreffend berührt.
        Die Frage nach einer möglichen Islamisierung ähnelt der Frage nach dem, ob der Islam zu Deutschland gehört oder “gehört”.

        Was im Hintergrund oft mitschwingt oder vielleicht auch so gemeint ist, bleibt das Absolute oder Entscheiderische, so in der Art: Der Islam gehört (nicht) zu Deutschland oder eine Islamisierung findet (nicht) statt.

        Ihr Kommentatorenfreund regt an diesbezüglich mit Definitionen zu arbeiten, die das Quantitative und Qualitative meinen.
        In etwa so wie die Christianisierung Europas sukzessive erfolgt ist, findet auch anderweitige Bewegung sukzessiv statt.

        Womöglich ist man in Teilen Europas noch geprägt von der endgültigen Ausbreitung eines der beiden Sozialismen, besser wäre es aber womöglich relativ zu formulieren, in etwa so:
        Islamisierung findet qualitativ und quantitativ statt, wenn die Anzahl der Gläubigen, deren Ansprüche zunehmend politisch berücksichtigt werden und wenn die allgemeine Medienlage zunehmend in diesem Sinne berücksichtigt.

        MFG
        Dr. W (schon ein wenig ein “älteres Kaliber”, noch die gesellschaftlichen Lagen der Sechziger und Siebziger kennend)

        • @Webbaer

          Aha, “interessanter” Definitionsvorschlag. Und wenn also Jüdinnen und Juden politische Forderungen beispielsweise mit Bezug auf das Schoah-Gedenken, die auch finanzielle Förderung jüdischen Gemeinde- und Kulturlebens oder die Achtung jüdischer Feiertage artikulieren und es dazu auch noch wohlwollendes Medienecho gäbe, so wäre dies nach Ihrer Diktion also ein klarer Beleg für fortschreitende “Verjudung” unseres Landes. Richtig?

          • Werter Herr Dr. Blume, Sie können sich also mit Definitionen, die die Islamisierung als Prozess beschreiben, nicht anfreunden und bevorzugen stattdessen diese Sicht:

            [Islamisierung als – Ergänzung: Dr. W] Annahme, der Islam werde zur dominierenden oder sogar mehrheitlichen Religion.

            Kann man machen, dann täte Islamisierung vorliegen oder nicht vorliegen, sozusagen binär entscheidbar.

            MFG + danke für Ihre Reaktion,
            Dr. W (der mit dem Begriff der ‘Verjudung’ wenig anfangen kann, historisch Ungutes damit verbindet, diejenigen meinend [1], die diesen Begriff nutzen – auch hier scheint eine Begriffsklärung oder Definition vonnöten)

            [1]
            Wolf Biermann hat diesen Begriff mal positiv konnotiert und auf sich bezogen verwendet, was aber eine Ausnahme gewesen sein könnte.

          • @Webbaer

            Das ist eben der Punkt: Wissenschaftliche Begriffe müssen intersubjektiv anwendbar sein. Wenn Ihnen also eine Begriffsbildung mit Bezug auf Religion A zusagt und mit Bezug auf B nicht, dann ist das ein starker Hinweis, das etwas damit nicht stimmt. 😉

          • @ Herr Dr. Blume :
            ‘Wissenschaftliche Begriffe’ dürfen aus Sicht Ihres Kommentatorenfreundes jedenfalls nicht, wenn sie Prozesse meinen, binär entscheidbar sein.

            Sonst „klappt es mit der“ Begrifflichkeit nicht, also wenn bspw. die Islamisierung gemeint ist.

            MFG
            Dr. W

          • Einen signifikanten Unterschied haben Sie in Ihrer polemischen Replik übersehen: Die jüdische Religion missioniert nicht, während “Da’wa” ein zentraler Inhalt islamischen Selbstverständnisses ist. Insofern hinkt das schon etwas. Eine Praktik jedoch, die beide Religionen dringend durch eine symbolische Initiationshandlung ersetzen sollten, ist die Beschneidung minderjähriger Jungen ohne medizinische Indikation.

          • Ja, @Ojvey – einige Religionen missionieren (z.B. Christentum, Islam), andere weniger oder gar nicht (z.B. Judentum, Hinduismus). Wobei es selbstverständlich auch in Deutschland immer wieder Konversionen auch zum Judentum gibt, ebenso wie sich Menschen einem Guru oder der Hare-Krishna-Bewegung anschließen. Letztlich spielt aber die Demografie auf Dauer die größere Rolle, zahlenmäßig und im Hinblick auf das Interesse: Wo es an jungen Leuten mangelt wird auch die Neu-Mitgliedergewinnung zunehmend beschwerlich…

            Kurz: Solange das Menschenrecht der Religionsfreiheit gilt, wird es (tendenziell wachsende) religiöse Vielfalt geben, werden besonders kinderreiche Religionsgemeinschaften bestehen. Wie auch die Knabenbeschneidung, die zuletzt der Bundestag gesetzlich geregelt und erlaubt hat.

            Ihnen alles Gute! 🙂

  3. Eine Islamisierung des Abendlandes wird es nicht geben. Viele machen aber den Fehler , das Thema damit für erledigt zu halten und übersehen die andere Ebene , die der integration und des konkreten Zusammenlebens.
    Da sind sich Fremdenfeinde und politisch Korrekte erstaunlich ähnlich , beide wollen immer gleich das ganz große Rad drehen , was wohl daran liegt , daß beide kaum Kontakt mit moslemischen Migranten haben.
    Die einen neigen dann zur Glorifizierung , die Anderen zur Geringschätzung , beiden gemein ist das pauschale Urteil über eine Gruppe , deren Homogenität einfach mal so vorausgesetzt wird.

  4. Wiede einmal ein Blume-Artikel indem die Fakten entsprechend der eigenen voreingenommen Sichtweise interpretiert werden.
    Da mein Tag lang war will ich das nicht übermäßig ausdehen, deshalb hier nur zwei kurze Beispiele:

    “Und gerade auch in den weitgehend säkularen und kinderarmen, ostdeutschen Regionen wie zum Beispiel Dresden”

    Über säkular brauchen wir uns hier nicht zu streiten, nur das mit der Kinderarmut trifft leider überhaupt nicht zu.
    Bevölkerungsanteil der Altersklasse “unter 18” gemäß Zensus 2011 in Dresden: 14%

    Willkürlich und ohne vorher die Zahlen anzuschauen habe ich mir als Vergleich Passau als (Klein)Stadt mit hohem Anteil Kirchenmitglieder (80% Katholiken und Protestanten) rausgesucht: 13,5% der Bevölkerung unter 18.

    Zur “(Re)Katholisierung” sei gesagt:
    Die Gesamtzahl der Kirchenmitglieder deutschlandweit sinkt, trotz Einwanderer.
    In jedem deutschen Bistum ist die Zahl der Abgänge aus der Kirche (durch Austritt oder Tod) höher als die der Zugänge (Taufe, Wiederaufnahme, Eintritt).

    Von 2011 bis 2013 (1) waren es gerade einmal 4 kath. Bistümer die netto Zuwachs verzeichnen konnten:
    – Görlitz, eigentlich eher +/- 0
    – Dresden-Meißen
    – Hamburg
    – Berlin

    Die Zuwachsrate (bezogen auf die Anzahl der Katholiken) betrug von 2011-2013 in dieser Reihenfolge: 0%, 1%, 1,7%, 2,8%

    Trotz des höchsten Zuwachses in Berlin wird es nichts mit der “(Re)Katholisierung”, denn der Bevölkerungsanteil der Katholiken wuchs gerade einmal von 11,91% auf 11,92%
    Lustigerweise scheinen die Katholiken nach Berlin zu kommen um dort aus der Kirche auszutreten, da das Bistum Berlin üblicherweise auf Platz 1 oder 2 der Bistümer mit dem höchsten organischen Mitgliederverlust.

    Wenn sich also in irgendeiner Region das Gewicht der kath. Kirche wie geschrieben “deutlich” erhöht, dann sind das einzelne, sehr kleine Gemeinden. Auf Ebene der Bistümer verschwindet diese “Gewichtszunahme” in den Nachkommastellen.

    (1)
    Ich habe mir bisher noch nicht die Mühe gemacht, ältere Daten in meine Exceltabelle einzupflegen.

    • Lieber @GST,

      es ist wirklich klasse, dass Sie sich intensiv mit dem Thema befassen! Allerdings wäre es schön, wenn Sie mir dabei nicht Aussagen unterstellen würden, die ich nicht getan habe.

      So habe ich festgestellt, dass Dresden überwiegend säkular und kinderarm ist – was Ihre Zahlen (nur 14% Unter-18-Jährige!) eindrucksvoll bestätigt! Dagegen wüsste ich nicht, dass ich irgendwo behauptet hätte, Passau wäre besonders kinderreich… Wo steht das?

      Als Vergleichsstadt zu Dresden eignet sich Passau m.E. im Übrigen ganz und gar nicht. So umfasst es u.a. kaum ein Zehntel der Dresdner Einwohnerschaft und ist viel stärker als das flächenmäßig fünfmal größere Dresden durch Pendler bestimmt: Gerade auch Passauer Familien wohnen im günstigeren Umland und pendeln in die Stadt hinein! Wenn Sie also schon vergleichen, warum dann so völlig unterschiedliche Städte? Warum nicht z.B. das zu Dresden annähernd gleich große Stuttgart (Bevölkerungsanteil unter 18 J. 2013: 15,2%)?

      Tatsächlich liegen die Geburtenraten in West- und Ostdeutschland insgesamt durchaus dicht beieinander – mit bemerkenswerten Unterschieden. In den zwangssäkularisierten, neuen Ländern gibt es eine sehr starke Betreuungsinfrastruktur und weniger Frauen, die gänzlich kinderlos bleiben (wobei auch ein Verzerrungseffekt eintritt – (noch) kinderlose Frauen wandern häufiger ab als Mütter, was die Geburtenraten Ost statistisch anhebt), aber auch nur sehr wenige kinderreiche Familien (3+ Kinder). In Westdeutschland liegt eine stärkere Polarisierung zwischen konfessionslos-kinderarmen und religiös-kinderreicheren Milieus vor – mehr Frauen haben gar keine, aber auch mehr 3+ Kinder. Hier auch ein Blogpost zur DDR-Familienpolitik und dem sog. “Honecker-Buckel”:
      https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/wie-ddr-familienpolitik-informationen-honecker/

      Genauere Ausführungen und Datenmaterial zu diesem interessanten Themenkomplex west- und ostdeutscher Geburtenraten finden Sie auch in “Religion & Demografie”.
      http://www.sciebooks.de/cms/books/religion-und-demografie

      Ebenso habe ich nirgendwo behauptet, die Kirchen würden insgesamt oder gar alle wachsen, sondern habe ausdrücklich geschrieben “sie schrumpfen zwar durchaus – aber die Nichtreligiösen haben im Durchschnitt noch weniger Kinder und so entsteht der Bedarf an Zuwanderung, der fast nur aus religiösen Populationen heraus gestillt werden kann.” Und auch hier schreiben & bestätigen Sie es ja selbst: Die Zuwanderung bremst die Schrumpfung und einige Diözesen – v.a. in den neuen Ländern und Berlin – wachsen inzwischen sogar netto (!). Der Bevölkerungsanteil der katholischen Christen blieb trotz Kirchenaustritten und Sterbeüberschuss regional stabil. Die evangelischen Kirchen profitieren dagegen von Zuwanderung nicht in gleicher Weise, sind aber vergleichbar stark von Austritten und zu wenig Taufen betroffen.

      Lesenswert dazu z.B. der auch oben verlinkte Bericht hier:
      http://www.katholisch.de/de/katholisch/themen/gesellschaft/150129_migrationsbericht_zuwanderung_katholiken.php

      “Die katholischen Gemeinden sind deshalb erfreut über den spürbaren Zuzug aus dem Ausland. “20 Prozent der Katholiken in der Stadt Görlitz sind Polen”, bestätigt Bischof Wolfgang Ipolt. “Das Miteinander ist inzwischen sehr gut gewachsen”, sagt der Oberhirte von Deutschlands kleinster Diözese.

      Gutes Miteinander in den Gemeinden

      Wie gut das deutsch-polnische Miteinander tatsächlich funktioniert, kann man an den Firmgruppen oder in den Vorbereitungsgruppen der Kommunionkinder sehen. In manchen Jahrgängen sind 75 Prozent der Kinder zweisprachig. Eigene muttersprachliche Gemeinden fördert das Bistum Görlitz aber nicht, um keine parallelen Pastoralstrukturen zu etablieren. “Wir fördern stattdessen die Integration der polnischen Katholiken in unsere Kirchengemeinden”, sagt Generalvikar Alfred Hoffmann.”

      Also, ja, seien Sie ruhig kritisch – aber bleiben Sie bitte fair. Jemand Anderem Aussagen unterzuschieben und diese dann scheinbar zu “widerlegen” nennt man in der Wissenschaft “Strohmänner bauen” – und es wird nicht als seriös angesehen… Ich denke doch, so etwas haben Sie eigentlich nicht nötig.

      Ihnen noch eine gute Nacht!

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    • Sie haben natürlich Recht, @Andi.k! Die Lügenpresse, alle Politiker, alle Behörden und wir Wissenschaftler stecken alle unter einer Decke, um Daten und Berichte zu fälschen und “die Islamisierung” zu verschweigen weil… weil… weil… Sie nun einmal Ihre Vorurteile haben und durch Fakten nicht gestört werden wollen! 🙂

      Heute schon den Aluhut aufgesetzt? Soll gegen Erdstrahlen helfen, gegen die Invasion der Marsmenschen und gegen alle anderen Verschwörungen…

  8. So ein Schmarrn! Nur weil jemand “katholisch” ist, heißt das noch lange nicht, dass er nicht säkularisiert ist. Der Vorwurf liegt nahe: Die katholische Kirche betrachtet Ausländer als Ware. Sobald die Menschen aus XY usw. sehen, dass der Sozialstaat hierzulande nicht an Religionsgemeinschaften gekoppelt ist, hat es sich mit der Religiosität.

    • @Realist

      Inwiefern genau ist die katholische Kirche in Deutschland “Schuld” an der Zuwanderung von Menschen? Und ja, viele katholische Zuwanderer z.B. aus Polen treten aus “ihrer” Kirche aus, sobald sie das deutschen Kirchensteuersystem verstanden haben. Andere aber bleiben dabei und engagieren sich sogar über die Beiträge hinaus mit Engagement und Spenden. Und wieder andere treten sogar in eine Kirche oder Religionsgemeinschaft freiwillig ein.

      Das ist Religionsfreiheit – und sie gilt für Angehörige aller Religionen und Weltanschauungen. Mir erschließt sich jetzt nicht genau, wo Ihr Problem damit ist?

  9. Interessante Zahlen.
    Konsequent ist die Argumentation und inbesondere die Terminologie aber nicht. Wenn laut dem Autor eine “(re-)Christianisierung” stattfindet, in dem Sinne, dass durch Zuwanderung die (insbes. die kath.) Kirche Zulauf bekommt und der Anteil praktizierender Christen steigt, dann findet auch ein “Islamisierung” statt, weil ja die muslimischen Gemeinden ebenso mehr Zulauf bekommen. Denn die Zahl der zuwandernen Muslime macht zwar mit ca. 16 % zwar viel weniger aus als die Pegida-Leute denken und auch weniger als die der kath. Zuwanderer, aber der muslimische Anteil ist dennoch höher als in der bisherigen hiesigen Bevölkerung, sodass der Anteil an Muslime durch die Zuwanderung auch steigt, und proportional gesehen sogar wohl auch stärker als der Anteil an Christen. Für die Orthodoxen gilt natürlich ähnliches, da deren Anteil ebenso recht hoch ist, gibt es also auch eine “Orthodoxierung”. Insofern, wenn der Autor behaupten will, dass es keine “Islamisierung” gibt, darf er auch nicht von “Christianisierung” oder “katholisierend” sprechen, das wäre widersprüchlich. Er sollte es vielleicht besser bei der “Pluralisierung” belassen. Oder man muss zugeben, dass es eine Islamisierung gibt, was wahrscheinlich wissenschaftlich sogar korrekt ist, aber eben nicht in dem Sinne, wie es Pegida behauptet, und dass es eben zugleich auch eine Christianisierung, Orthodoxierung, Pluralisierung usw genauso gibt.

    • Danke für die Gedanken, @Hardy!

      Klar, hier spielt immer eine Rolle, wie die “-ierung” definiert wird. Mein Definitionsvorschlag war und ist, von einer “-ierung” dann zu sprechen, wenn eine Konfession neu zur stärksten Kraft würde. So überwiegen die christlichen Zuwanderer in einigen Regionen anteilsmäßig die Konfessionslosen (“Christianisierung”), andernorts wachsen die Katholischen zur stärksten Kraft (“Katholisierung”), bislang nirgendwo der Islam. Aber, klar, “Pluralisierung” dürfte den Gesamtprozess am Besten beschreiben, zumal er auch Phänomene wie Austritte, Konversionen, Engelglauben etc. umfasst. Deswegen habe ich diesen Begriff auch im Vortrag präferiert.

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  12. 786 – Lieber Herr Blume, ihre Zahlensammlung ist wirklich überraschend und zugleich umwerfend wunderbar, vielen Dank für die Leistung der ihr zugrundeliegenden Arbeit! Sie belegt, daß im Jahre 2013 rund fünf mal so viele Christen (Katholiken, Protestanten und und Orthodoxe) nach Deutschland gekommen sind wie Muslime. Es kann gut sein, daß die Säkularen tatsächlich guten Grund hätten, eine Re-Christianisierung des Abendlandes zu fürchten, zumal Religionslose ja wohl weniger Nachwuchs haben als die Frommen. Gemäß Ihrer schönen Definition von “Islamisierung” kann vor dem Hintergrund jener Zahlen jedenfalls klar gesagt werden, daß eine Islamisierung Deutschlands eben nicht stattfindet. Punktum.

  13. Danke für diese tolle Arbeit @ Michael Blume.

    Sie gegenantworten so schön, dass ich gar nicht mehr viel dazu beitragen kann : )

    Jedem Gegenwind mit starker Brust entgegen stehen!

    Möge Gott sie segnen.

    Beste Grüße,

    Noah

  14. Sehr geehrter Herr Blume,
    aus den von Ihnen verlinkten Daten geht hervor, dass 2013 der Anteil der Muslime an den Migranten 15 % betrug. Der Anteil der Muslime an der Bevölkerung beträgt etwa 5 %. Damit wächst der Anteil der Muslime an der Bevölkerung durch die Migration! Das ist ein Fakt! Das heißt, es findet durch Einwanderung eine Islamisierung statt!
    Sie haben doch diesen Sachverhalt auf bei letzten Diskussion mit mir eingeräumt, und dazu gesagt, dass die dies ja nichts schlimmes sei (https://scilogs.spektrum.de/natur-des-glaubens/droht-islamisierung-abendlandes-mit-tricks/#comment-66564). Darum verstehe ich nicht, warum Sie jetzt wieder das Gegenteil behaupten.

    • Sehr geehrter Herr Becker,

      ja, und ebenso geht aus den Daten hervor, dass auch der Anteil jüdischer und christlich-orthodoxer sowie (regional) katholischer Zuwanderer über dem bisherigen Durchschnitt liegt. Wollen Sie also ernsthaft eine “Judaisierung” (Verjudung???), “Orthodoxisierung” oder “Re-Katholisierung” daraus ableiten?

      M.E. würde die Rede von einer “Islamisierung” (analog zur europäisch-historischen “Christianisierung”) erst und nur dann Sinn machen, wenn absehbar wäre, dass der Islam gesellschaftlich zur dominanten Religion werden würde. Davon kann aber keine ernsthafte Rede sein – er wird wie Judentum und orthodoxes Christentum tendenziell weiter wachsen, dabei aber klar in einer Minderheitensituation verbleiben. Oder anders formuliert: Religionswissenschaftlich gesehen trägt die Zuwanderung und Geburt von Muslimen zur religiös-weltanschaulichen “Pluralisierung” in Deutschland bei, nicht weniger und nicht mehr.

      • Es ist darum korrekt und präzise von einer Islamisierung zu sprechen, weil sich die Gesellschaft zum Teil freiwillig zum Teil auf Druck der Moslems und der Linksfaschisten vollständig den islamischen Sittengesetzen unterwirft, angefangen von einer flächendeckenden erzwungenen Akzeptanz der Vermummung durch den Niqab, bis hin zu über 300 Schwimmbädern mit Frauenbadetagen.

        • @Peter Becker

          Und wo genau unterscheidet sich Ihre ressentimentgeladene Polemik nun von den uralten Vorwürfen gegen Demokraten wegen vermeintlicher “Verjudung”? Zumal gerade auch traditionelle bzw. orthodoxe Jüdinnen und Juden selbstverständlich auch “Sittengesetze” vertreten und z.B. nicht geschlechtergemischt baden.

          Alter Hass in neuen Schläuchen, daraus kann nichts Gutes werden… :-/

  15. Der Artikel ist natürlich Quatsch, weil für eine Islamisierung (wie auch immer man die definieren mag) nicht irgendwelche Zuwandererzahlen relevant sind, sondern die Einbürgerungszahlen. Studenten beispielsweise tauchen auch in der Zuwandererstatistik auf, werden aber in den seltensten Fällen hier bleiben. Dies gilt ebenso für die große Gruppe der Arbeitsmigranten aus Polen, welche in der Regel nach einer gewissen Zeit wieder nach Hause gehen. Gut erkennbar auch an den hohen Abwanderungsquoten eben dieser Gruppe, die noch dazu recht homogen ist.

    Das sind eben keine Familien, die tatsächlich übersiedeln, sondern zum großen Teil Männer im besten Arbeitsalter, welche das Land auch wieder verlassen. Im Gegensatz zu den Eingebürgerten. Und um welche Gruppe es sich da überwiegend handelt, geht aus der Statistik eindeutig hervor.

    • @Wilz

      Feiner Täuschungsversuch. Tatsächlich ist doch davon auszugehen, dass Sie genau wissen, dass sich kaum noch Unionsbürgerinnen und -bürger (also Angehörige von EU-Mitgliedsstaaten) einbürgern lassen – schlichtweg, weil sie es aufgrund der EU-Freizügigkeit nicht müssen und die Hürden in Deutschland doch sehr hoch sind (u.a. hohe Kosten, Verzicht auf Herkunftsstaatsangehörigkeiten etc.). Für Menschen aus Nicht-EU-Ländern besteht dagegen ein höherer Anreiz, dennoch die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen und damit ihre rechtliche und tatsächliche Position zu verbessern.

      Wenn Sie oder ich zeitweise oder auf Dauer nach Spanien auswandern würden, so würden wir höchstwahrscheinlich lange oder sogar lebenslang unsere deutsche Staatsangehörigkeit behalten. Das macht uns noch lange nicht zu Muslimen… 😉

      Ebenso gehe ich davon aus, dass Sie auch die Daten zu den Wanderungssaldos kennen – und zum Beispiel ganz genau wissen, dass seit Jahren mehr Menschen in die Türkei (rück-)wandern als umgekehrt noch nach Deutschland kommen.
      http://mediendienst-integration.de/migration/wer-kommt-wer-geht.html

      Hier übrigens abschließend ein kleines Kunstprojektvideo, ggf. wie gemacht für Sie:
      http://www.spiegel.de/video/soziales-experiment-muslim-wirbt-um-umarmung-in-toronto-video-video-1555606.html

      Beste Grüße!

      • Sparen Sie sich Ihre Ablenkungsversuche. Die von Ihnen erwähnten Polen wandern größtenteils nicht ein, sondern sie sind nur für einen begrenzten Zeitraum als Arbeitskräfte hier anwesend. Das ist ein Fakt. Ebenso Fakt ist, dass bei den Zuwanderern bspw. auch Studenten auftauchen, die in der Regel nach dem Studienaufenthalt ebenso wieder gehen. Sie ziehen aus den Zuwanderungszahlen Schlüsse, die nicht haltbar sind.

        Ansonsten verweise ich nochmals auf die Einbürgerungsstatistik. Dort finden sich die Leute, die nachweislich tatsächlich nach Deutschland einwandern.

        • In der Einbürgerungsstatistik finden sich die Menschen, die sich einbürgern lassen. Also kaum UnionsbürgerInnen, die den Großteil auch der dauerhaften Einwanderung nach Deutschland stellen.

          Haben Sie wirklich geglaubt, das würde hier niemand merken? 🙂

          • Nochmal: Ihre Aussagen lassen sich aus den Zahlen nicht herleiten. Die von Ihnen angesprochenen Polen bspw. sind überwiegend Arbeitsmigranten, welche eben nicht einwandern. Genausowenig wie Studenten, die nach ihrer Studienzeit in der Regel wieder nach Hause fahren.

            Endgültig hier bleiben in der Regel Eingebürgerte.

            Etwas prägnanter: Zuwanderer != Einwanderer.

            Soweit nochmals die Fakten.

          • @Wilz

            Wir können das Spiel auch noch hundert Runden spielen: Ihre Gleichsetzung ist absichtlich oder unabsichtlich falsch. Zuwanderer aus EU-Ländern lassen sich meist nicht einbürgern und bleiben dennoch regelmäßig in Deutschland. Dagegen haben in den letzten Jahren die (Rück-)Wanderungen in die Türkei die Zuwanderungen aus der Türkei (inkl. Studierenden) übertroffen.

            Die Verschwörungstheorie von der gezielten islamischen Zuwanderung entspricht einfach nicht der sehr viel komplexeren Realität. Wenn Sie sich unbedingt vor dem Untergang des Abendlandes fürchten wollen empfehle ich eine Geisterbahn… 😉

            Alternativ könnten Sie auch selbst direkt oder indirekt daran mitwirken, dass in unserem Land wieder mehr Kinder geboren werden. Auch christliches Gemeindeleben ließe sich aktiv fördern. Beides ist zwar anspruchsvoller, als gegen Minderheiten Stimmung zu machen, aber auch ehrlicher & sinnvoller.

          • @Michael Blume

            Hier geht es nicht darum, dass _auch_ EU-Bürger einwandern. Es geht auch nicht um Netto-Abwanderung in die Türkei. (Die übrigens genau gar nichts über die Religiosität der Abgewanderten aussagt.) Und es geht auch nicht um “gezielte islamische Zuwanderung”. Nichtsdestotrotz Glückwunsch zu gleich drei Strohmännern.

            Hier nochmals das Thema:

            Die von Ihnen erwähnten Polen wandern größtenteils nicht ein, sondern sie sind nur für einen begrenzten Zeitraum als Arbeitskräfte hier anwesend. Ebenso wie bspw. Studenten nicht einwandern, sondern nach dem Studienaufenthalt wieder gehen. Eingebürgerte hingegen bleiben in der Regel.

            Sie ziehen aus den Zahlen falsche Schlüsse. Sie verwechseln Zuwanderung mit Einwanderung.

          • @Wilz

            Wie Ihnen zahlreiche Namen – inkl. Schimanski – belegen, sind polnische Zuwanderer seit langem Teil des deutschen Volkes geworden. Auch heutige Polen genießen EU-Freizügigkeit und werden zu großen Teilen bleiben. Umgekehrt überwiegen derzeit türkische Rückwanderer – auch das mussten Sie ja inzwischen anerkennen. Die Bleiberaten hängen schlichtweg nicht von der Konfession ab, sondern von vielfachen, biografischen Entscheidungen…

  16. @Michael Blume

    Auch darum geht es nicht und ich habe überhaupt nichts “anerkannt”.

    Hier nochmals das Thema:

    Die von Ihnen erwähnten Polen wandern größtenteils nicht ein, sondern sie sind nur für einen begrenzten Zeitraum als Arbeitskräfte hier anwesend. Ebenso wie bspw. Studenten nicht einwandern, sondern nach dem Studienaufenthalt wieder gehen. Eingebürgerte hingegen bleiben in der Regel.

    Sie ziehen aus den Zahlen falsche Schlüsse. Sie verwechseln Zuwanderung mit Einwanderung.

  17. Wieder mal einfach Fakten zum Nachdenken.
    In den europäischen Städten gibt es keine Probleme mit zugewanderten Buddisten, Hindusten, Japanern, Chienesen, Polen, Asiaten, Südamerikanern, Griechen, Spaniern, Protestanten, Juden,… .
    Es gibt immer nur Probleme mit Moslems.
    Warum ist das so ?

    • @Freund

      1. Ich will ja nicht kleinlich sein, aber wenn Sie schon über andere Kulturen urteilen wollen, dann sollten Sie sie doch wenigstens ausschreiben können. Es heißt Buddhisten, Hindus, Chinesen…

      2. Ihre Aussage hat mehr mit Ihrer Wahrnehmung als mit den Fakten zu tun. So gab und gibt es selbstverständlich vergleichbare Integrationsprobleme bei allen Zuwanderungsgruppen und ich darf Sie an Debatten z.B. über die Gewalt von Spätaussiedlern, sog. “Ehrenmorde” unter Jesiden oder die italienische Mafia erinnern. Ihre Feindseligkeit hat sich nun auf eine bestimmte Gruppe fokussiert – deswegen nehmen Sie nur noch Ausschnitte wahr…

      3. Juden wurden von Ihren Vorgängern als “unser Unglück” geschmäht und ebenfalls mit den Vorwürfen überzogen, nicht integrierbar zu sein, das Abendland zu unterwandern usw. Es gehört schon sehr viel Geschichtsvergessenheit dazu, nun so zu tun, als habe es nie “Probleme” gegeben – sie wurden mit ähnlichen Vorurteilen, Pauschalisierungen und Verschwörungstheorien überzogen, diskriminiert, verfolgt und schließlich ermordet, @Freund!

  18. @freund

    Seit den ersten Tagen ihrer Religion zeigen sich Muslime unfähig, mögliche Ursachen ihres Desasters bei sich selbst zu suchen. Die völlige Unfähigkeit des Islam zur Selbstkritik und Selbsterkenntnis auf der einen und der pathologische Selbsthass weiter Kreise des Westens auf der anderen Seite bilden den fruchtbaren ideologischen Humus, auf dessen Boden sich der Islam derzeit in einer geschichtlich beispiellosen Geschwindigkeit in den Ländern des Westens ausbreitet und zur historisch wohl größten Gefahr für den kulturellen und ideellen Fortbestand der abendländischen Kultur geworden ist.

    • Ist also nun die Fähigkeit zur Selbstkritik erstrebenswert oder nicht, @Kai? Sie scheinen es “dem Islam” abzusprechen und “dem Westen” vorzuwerfen (Selbsthass)…

      Und wo wir dabei sind – meinen Sie ernsthaft, Muslime wären schuld, dass in unserem eigenen, wohlhabenden Land seit Jahrzehnten zu wenig Kinder geboren werden? Sie können im islamophoben Freundeskreis ja mal herumfragen, welches Engagement und wieviel Nachwuchs die braunen Freunde selbst “für den kulturellen und ideellen Fortbestand der abendländischen Kultur” hervorgebracht haben…

      Projezieren Sie bitte eigenes Versagen nicht auf andere Menschengruppen. Das hat noch nie geholfen.

    • Noch ein Hinweis an alle: @Kai und @Freund verwenden nicht nur verblüffend ähnliche Satzmuster und “Argumente”, sondern auch die identische IP-Adresse – es handelt sich erkennbar um rechtsgestrickte Sockenpuppen eines einzigen, braunen Trolls. Soviel zum Thema von Anstand und Ehre unter Islamophoben, da wird schon gerne mal getrickst und geflunkert… Überrascht? Nicht wirklich… 😉

  19. Neues von der Al-Azhar-Uni:
    Ahmad Mohammad al Tayyeb, einer der einflussreichsten Gelehrten des Islam, hat sich gegen Forderungen gewandt, den Koran zu modernisieren. “Der Koran ändert sich nicht. So wie ihr nicht fordert, dass sich die Bibel ändern muss, fordert bitte auch nicht, dass sich der Koran ändern muss”, sagte der Islamgelehrte der renommierten Al-Azhar-Universität Kairo in einem Interview mit dem Magazin “Cicero” (Mai-Ausgabe).

    • Und gleichzeitig macht die Entwicklung eines aufgeklärten Islamverständnisses z.B. in Deutschland Tag für Tag Fortschritte.

      Lieber @Unbekannt, auch Sie haben die gleiche IP-Adresse wie @Kai und @Freund. Ich schlage vor, dass Sie sich statt des unehrlichen Sockenpuppen-Spiels für einen Namen entscheiden und dabei bleiben. Die Versuche, sich zahlenmäßig größer zu machen als in der Realität, überlassen Sie doch bitte der zerfallenden Pegida… 😉

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  21. Sehr geehrter Dr. Michael Blume,

    ich hoffe, der Kommentarbereich ist noch nicht völlig erkaltet, denn ich hätte eine mehr oder minder dringende Frage:
    Woher kommen Sie auf das in der Grafik dargestellte Zahlenverhältnis (und ich meine das nicht bösartig – ich würde Ihnen sogar sehr gern glauben) ?

    Ich hab in den Migrationsbericht 2013 geschaut; http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Migrationsberichte/migrationsbericht-2013.pdf?__blob=publicationFile

    und bezüglich der Religionszugehörigkeit der Asylsuchenden nur die Fussnote 115 gefunden, die besagt:
    “Zur weitergehenden Differenzierung der Asylanträge, etwa nach ethnischer Herkunft oder Religion, vgl. Bundesamt für Migration und Flüchtlinge 2014: Das Bundesamt in Zahlen 2013: 18ff.”

    Dort nachgeschaut:
    https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Publikationen/Broschueren/bundesamt-in-zahlen-2013.pdf?__blob=publicationFile

    finde ich die Zahl der asylsuchenden MuslimInnen mit 64% angegeben (Vgl. bei Ihnen: etwa 15%).

    Können Sie mir diesbezüglich weiterhelfen?

    MfG
    Klanke

    • Sehr geehrter Herr Klanke,

      ja, die Angabe finden Sie auch oben an der Grafik: “Endstation Rechts” hat auf Basis der Staatsangehörigkeiten und der Religionsverteilungen nach Wikipedia gerechnet. Als Näherungswert völlig okay.

      MfG
      Blume

  22. Die Islamisierung ist ein reales Problem.
    In Deutschland werden in 2015 etwa 450000 Menschen eindringen mit stark steigender Tendenz.
    Am 7.07. wurden an der Grenze bei Passau mehr als 1000 Ilegale Eindringlinge gezählt.
    Davon sind etwa 60 % Moslem, allein reisende Junge Männer , Ankerkinder die die Lebensumstände auskundschaften , die nicht aus Kriegsgebieten kommen.
    Die moslemischen Institutionen und Vereine werden geführt und gelenkt von orthodoxen Moslems.
    Die schweigende Mehrheit unter den Moslems ist irrelevant.
    Die ” Eliten ” schweigen und verraten ihr Volk.
    Leider sind das alles Tatsachen .

    Wacht endlich auf.

    • @ Alibaba :

      Spaßeshalber dem hiesigen werten Inhaltegeber womöglich vorgreifend:
      Sie sind ein Rechter (“Konservativer”)! [1]

      Ansonsten, aus liberaler Sicht, lägen Sie natürlich nicht unrichtig, wenn Sie bspw. meinen würden, dass der Mohammedanismus und möglicherweise mitgebrachte Herausforderungen rational zu bearbeiten sind, politisch und gesellschaftlich rational.
      Es geht bspw. nicht, wenn einige Islamisierung als nicht gegeben erkennen, wie bspw. der bundesdeutsche Herr Kauder, um dann im nächsten Atemzug Parteifreunden zustimmen, wenn diese sagen, dass der Islam zu Deutschland gehört.
      Es geht bspw. auch nicht, die toxischen Werte der gemeinten relig. Veranstaltung in einen sogenannten Islamismus [2] auszulagern, als Bad Bank sozusagen, um dann die relig. Veranstaltung als generell gut darzustellen, als Veranstaltung, die nichts mit ihrer “Bad Bank” zu tun habe.
      Aus liberaler Sicht sieht es bundesdeutsch zumindest, aber auch generell im “Westen” [3] mau aus, was die Integrationsmaßnahmen betrifft, spaßeshalber sei hier einige vielleicht bemerkenswerte Aussagen eines Herrn Sarrazin zitiert, die in ähnliche Kritikrichtung gehen:
      -> https://www.youtube.com/watch?v=e_NFRrwlHVE (einfach mal ab 13:40 reinhören, das wäre jedenfalls das vom Schreiber dieser Zeilen Adressierte)

      MFG
      Dr. W

      [1]
      vglw. deutlich erkennbar an der Verwendung des Verbs ‘verraten’

      [2]
      Islamisten waren bis ziemlich genau 9/11 Islamwissenschaftler des Islamismus oder der Islamistik, sie waren begrifflich sozusagen die zeitnah zweiten Opfer der Anschläge

      [3]
      Der “Westen” ist eine Metaphorik, gemeint sind immer diejenigen Systeme, die den Ideen und Werten der Aufklärung folgend gesellschaftlich implementieren konnten, die Richtungsangabe ist irreführend, der “Westen” könnte im gemeinten Sinne sozusagen überall sein.

      • PS und kleines Transcriptum zum Webverweis:
        ‘Das heißt, dass der Mann [‘Thomas de Maizière’ – Ergänzung: Dr. Webbaer], der nun an zentraler Stelle für unsere Sicherheit zuständig ist, gar nicht mehr willens oder in der Lage ist, die Dinge überhaupt klar auf den Punkt zu bringen.
        Er hätte als Innenminister sagen müssen, jeder kann glauben, was er will, aber wir müssen einfach sehen, dass der Islam ein besonderer Nährboden für Radikalisierung ist, und darüber wir mit den Verbänden reden, das werden wir nicht dulden.
        Das hat er nicht gesagt.’

        • * spaßeshalber seien hier

          ** und darüber müssen wir

          PS: Eine nachträgliche Korrekturmöglichkeit von Kommentaren wäre nicht schlecht hier.

        • @Webbaer

          Bitte den braunen Trollen kein Futter geben. @AliBaba macht schon im Namen kundig, dass es ihm um nichts Anderes geht, als gegen eine bestimmte Minderheit zu hetzen. Dieser Blog hier dient aber dem konstruktiven Dialog über Religionswissenschaft, nicht der Verbreitung von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.

          Und, nein, ich will nicht darüber debattieren. Mein Blog, meine Regeln – für Hater fehlt mir die Zeit, denen geht es doch gar nicht um Argumente und Erkenntnisse.

  23. Immer wenn unbestreitbare Tatsachen auf denn Tisch kommen , ist Herr Blume beleidigt und greift schnell in seine rechte Argumentationstasche.

    • Nö, ich lasse nur nicht zu, dass braune Trolle mit falschen Behauptungen und Hetze (auch) diesen Blog kapern.

      Zumal Ihr auffallend häufig die gleichen IP-Adressen habt! 😉

      Werdet Ihr eigentlich dafür bezahlt oder verbringt Ihr tatsächlich freiwillig Stunden pro Tag damit, gegen Minderheiten Stimmung zu machen? Warum nutzt Ihr die Zeit und Energie nicht anders, z.B. für Bildung, Arbeit oder größere Familien fürs Abendland? Verbietet Euch doch niemand! 🙂

      • Super, da habe ich dem @Kai geantwortet und prompt hat dieser mit Aussagen über “Fremdlinge, die in ein Sippengebiet eindringen” nachgelegt und ein “@Witzbold” hat über vermeintlich arbeitsfaule Zuwanderer “gewitzelt”… Habe nun also doch wieder Löschen müssen… :-/

        Das passiert, wenn man braune Trollereien nicht konsequent unterbindet… Schade, denn gegen sachliche Diskussionen hätte ich gar nichts (und hätte auf manches von @Kai durchaus gerne geantwortet), aber den Leuten entgleitet je gleich die Tastatur, sobald sie gegen “Fremde” loslegen…

        Also – nein, danke!

  24. Aber eine Islamisierung findet nicht statt

    In Frankfurt hat die erste nach den Regeln des Islam arbeitende Bank in Deutschland eröffnet. Die KT Bank AG, eine Tochter der kuwaitisch-türkischen Kuveyt Türk Bank, ziele nicht nur auf die vier bis fünf Millionen Muslime hierzulande, sagte der Aufsichtsratschef des Mutterinstituts, Hamad Abdulmohsen Al-Marzouq, am Rande der Eröffnungszeremonie. http://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_wirtschaft/article144298001/Islamische-Bank-in-Deutschland-eroeffnet.html

    Das Saarland führt versuchsweise einen islamischen Religionsunterricht ein. Im kommenden Schuljahr 2015/2016 beginne er an einigen Grundschulen mit hohem Anteil muslimischer Schüler, teilten die Minister für Bildung und Familie, Ulrich Commerçon (SPD) und Monika Bachmann (CDU), am Dienstag in Saarbrücken mit. http://www.welt.de/politik/article144288039/Saarland-fuehrt-Islam-Unterricht-an-Grundschulen-ein.html

    • Ja, @Alibaba – die Gleichberechtigung der Religionen sieht unser Grundgesetz vor und also dürfen z.B. auch Juden und Muslime Banken eröffnen und Religionsunterricht halten.

      Und wenn Sie es auch eisern überhören wollen: Dass sich in unserem Land viele Menschen von den Kirchen abwenden und seit Jahrzehnten zu wenig Kinder geboren werden, ist jeweils nicht die Schuld von Muslimen.

      Sie könnten also durchaus Sinnvolleres zur Christianisierung des Abendlandes leisten, als sich täglich stundenlang im Internet furchtzitternd an Muslimen abzuarbeiten…

  25. Pingback:Woanders – Die neunte Sonderausgabe Flucht und Fremdenfeindlichkeit | Herzdamengeschichten

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