Guten Morgen, liebe Sorgen

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Das menschliche Miteinander auf der Couch
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Sorgen begleiten unser Leben. Was bringt uns das Morgen? Wir sorgen uns um unsere Sicherheit, unsere Gesundheit, unsere berufliche Situation, unsere sozialen Beziehungen und vor allem um unsere Kinder. Klimawandel, Krisenherde, Arbeitslosigkeit, steigende Staatsschulden, unsichere Renten, Kriminalität nehmen wir als Bedrohungen unserer Sicherheit und Gesundheit wahr. Für Grübeleien gibt es ebenfalls reichlich Anlass: falsche Entscheidungen, verpasste Gelegenheiten, ungelöste Konflikte oder wie andere uns sehen und bewerten – all diese Dinge können unser alltägliches Leben beeinflussen. Man braucht eine große innere Selbstsicherheit und eine positive Grundhaltung, um bei der geringeren sozialen Absicherung und anderen Risiken unserer Zeit ausgeglichen und optimistisch zu bleiben. Sich mit möglichen Bedrohungen und Gefahren gedanklich auseinanderzusetzen stellt aber eine wichtige Schutzfunktion dar. Indem wir uns zukünftige mögliche Szenarien in unserer Fantasie vorstellen und ausmalen, können wir entsprechende Handlungsoptionen durchspielen und sind so auf eventuell eintretende Situationen zumindest gedanklich vorbereitet.

In den Tiefen des Gehirnes ist es in uns angelegt, bei potenzieller Gefahr unsere Aufmerksamkeit auf die Bedrohung zu richten, um vorausschauend und schnell handeln zu können. Zielloses Grübeln dagegen und endlose Gedankenschleifen bringen uns einer Problemlösung nicht näher. Sorgen über Ereignisse, die sehr unwahrscheinlich sind oder sich unserer Kontrolle entziehen, sind reine Energie- und Zeitverschwendung. Während sich unser Gehirn düstere Zukunftsszenarien ausmalt, macht sich unser Körper kampf- beziehungsweise fluchtbereit. Er reagiert mit Anspannung und Aktivierung auf eine Gefahr, die nur in unserer Vorstellung existiert. Obwohl noch gar nichts Schlimmes passiert ist, fühlen wir uns gestresst.

In der westlichen Welt sind wir kaum einer realen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt: Wir hungern, dürsten, frieren in der Regel nicht und haben ein warmes und gemütliches Zuhause. Eigentlich ist doch alles in Ordnung – und trotzdem grübeln und sorgen wir uns. Und das besonders gern, wenn wir uns eigentlich entspannen und abschalten wollen. Wir drehen uns immer wieder im gleichen Gedankenkarussell, ohne eine Lösung zu finden. Doch es bringt nichts, sich mit Dingen zu beschäftigen, die entweder aller Voraussicht nach ohnehin nicht eintreten werden oder an denen wir im Fall der Fälle nichts ändern können. Die Neigung zum Grübeln entspringt unserem Selbstbild und Selbstverständnis, die durch all unsere bisherigen Lebenserfahrungen geprägt wurden. Wer beispielsweise dazu neigt, sich selbst die Schuld für Misserfolge zu geben, und nicht gelernt hat, eine objektivere Analyse der Ursachen für das vermeintliche Scheitern vorzunehmen, wird immer wieder mit den gleichen altbekannten Sätze im Gedankenkarussell konfrontiert werden wie „Ich schaff es nicht“ oder „Wieder hast du versagt“. Vielleicht grübeln wir und produzieren dabei die immer gleichen Gedankenketten, weil wir auf diese Weise die Angst nicht so deutlich spüren, die hinter den Sorgen lauert. Manche Menschen können die Unsicherheit, die das Leben unwiderruflich mit sich bringt, schwer aushalten. Sich Sorgen machen gibt uns in einer unsicheren Situation wenigstens die Illusion, wir hätten einen Einfluss auf das zukünftige Geschehen. Jedoch: Zu viele Sorgen um das Morgen nehmen die Chance, das Heute in vollen Zügen zu erleben.

Wenn wir uns weniger Sorgen machen, heißt das nicht, dass wir Problemen aus dem Weg gehen. Möchten Sie ein selbstbestimmtes Leben führen, müssen Sie sich natürlich auch mit den Stolpersteinen und Schwierigkeiten des Lebens auseinandersetzen. Doch es nützt niemanden etwas, wenn Sie Ihre Zeit und wertvolle Energien damit verschwenden, sich über Dinge zu sorgen, an denen Sie nichts ändern können. Es gilt vielmehr, seinen sorgenvollen Gedanken Taten folgen zu lassen, die dazu geeignet sind, für den Fall der Fälle Vorsorge zu treffen. Wir könnten die meisten Probleme, die uns plagen, überwinden, wenn wir jeden Augenblick der Sorge durch eine Lösung ersetzten. Lediglich Besorgnis in Kombination mit Handeln kann Unheil verhindern, sofern es in unserer Macht steht, Einfluss darauf zu nehmen. Führt Sorge zur Vorsorge, ist sie hilfreich. Wer zum Beispiel Geld fürs Alter zurücklegt oder zur Brustkrebs-Früherkennung geht, hat eine Sorge weniger. Wenn sich aber keine Vorsorge anbietet, bleibt uns nur noch, das Problem anzunehmen und zu akzeptieren.

Leider lassen sich Sorgen und Kummer nicht so einfach wegzaubern oder wegdenken. Das Unterdrücken von Gedanken funktioniert nicht. Wenn ich Sie auffordere, jetzt nicht an eine Tasse Tee zu denken, werden Sie mit Sicherheit an eine Tasse Tee denken. Eine bessere Methode ist Ablenkung. Wenn wir uns beschäftigen, sind wir auf die jeweilige Tätigkeit konzentriert. Schon nach etwa acht Minuten ist die Stimmung nach derlei Ablenkungen wieder besser, hat die amerikanische Psychologie-Professorin und Depressionsforscherin Susan Nolen-Hoeksema festgestellt.[i] Wir können quälende Gedanken auch aufschreiben, wenn sie uns nicht mehr loslassen wollen. Was könnte schlimmstenfalls passieren? Was habe ich dann für Möglichkeiten? So haben wir unsere Grübeleien auf dem Papier und nicht mehr im Kopf. Auch Gespräche mit Freunden können uns helfen, eine emotionale Distanz zu unseren Sorgen zu schaffen. Gerade andere können uns dabei unterstützen, unsere Befürchtungen auf Realitätsnähe zu überprüfen.

In neueren psychologischen Überlegungen wird nicht mehr allein der Inhalt der Gedanken als das Problem angesehen, sondern vor allem die Art und Weise, wie wir mit unseren Gedanken umgehen. Nicht was wir denken, ist das Problem, sondern wie wir unsere Gedanken bewerten. Wenn ich in vielen sozialen Situationen denke: „Das halte ich nicht aus“ und daraufhin immer mit Flucht- oder Vermeidungsverhalten reagiere, werde ich eine soziale Phobie entwickeln, die über kurz oder lang behandlungsbedürftig sein wird. Der Gedanke an sich ist unproblematisch, solange ich ihn nicht als wahr und richtig beurteile und meine Handlungen von ihm bestimmen lasse. Es gibt Momente, in denen wir mit unseren Gedanken verschmelzen, das heißt, dass wir uns vollständig mit ihnen identifizieren und sie für die absolute Wahrheit halten – ein Vorgang, den Psychologen heute als kognitive Fusion bezeichnen. Eine innere Distanz zu seinen eigenen Gedanken zu haben ist besonders schwierig, wenn starke Emotionen im Spiel sind. Ein Ausweg ist die metakognitive Bewusstheit, ein Zustand, der einen gewissen Abstand zu unseren eigenen Gedanken zulässt im Sinne von: „Ich habe einen Gedanken, aber ich bin nicht der Gedanke.“ Nun haben wir genug Raum, um zu entscheiden, ob wir diesen Gedanken für wahr erachten und ihm weiter folgen möchten oder nicht. Wenn ich beispielsweise denke „Ich habe versagt“, dann muss ich aus diesem Gedanken nicht zwangsläufig endlos Gedankenschleifen binden. Im Zustand der metakognitiven Bewusstheit kann ich erkennen, dass ich denke, dass ich versagt habe, und in einem zweiten Schritt selbst prüfen, ob ich diesen Gedanken für wahr erachte oder ihn besser noch mal untersuchen sollte, ob er auf das reale Geschehen auch zutrifft. Meistens entsprechen solche abwertenden Gedanken nicht der Realität.

Auf diese Weise entwickelt sich mit ein bisschen Übung ein „innerer Beobachter“, der verhindert, dass all unsere Gedankenschleifen automatisch und unbewusst ablaufen. Natürlich ist es in unserem Leben von großem Vorteil, dass wir auf Autopilot schalten können und viele Gedanken- und Handlungsabläufe automatisiert ablaufen. Andernfalls wären wir gar nicht dazu in der Lage, unseren komplexen Alltag zu bewältigen. Wenn Sie aber merken, dass Ihre Gedanken anfangen sich quälend im Kreis zu drehen, dann halten Sie einen Augenblick inne. In einem Moment der Ruhe können wir unsere Gedanken wie „spielende Kinder“ beobachten, das heißt, wir können sie betrachten, ohne sie gleichzeitig sofort zu bewerten. Sie können sich Ihre Gedanken auch als vorbeifahrenden Zug vorstellen. Versuchen Sie, Ihre Sorgen Wagen für Wagen, Gedanken für Gedanken vorüberziehen zu lassen, ohne in den Zug einzusteigen. Hinter diesen Vorschlägen steckt das Konzept der Achtsamkeit, das wieder stärker im Fokus psychologischer Theorie und Praxis steht. Wenn Ihre sorgenvollen Gedanken nicht zu einer Lösung führen, dann sind sie auch nicht hilfreich und Sie können sie in Ruhe vorbeifahren oder -ziehen lassen. Beobachten Sie Ihren Geist und alles, was er produziert, mit einer inneren Distanz. Kein Ding an sich ist gut oder schlecht, erst die Gedanken machen es dazu.

[i]Nolen-Hoeksema, S., Parker, L., & Larson, J. (1994): „Ruminative coping with depressed mood following loss“, in: Journal of Personality and Social Psychology, 67, 92–104.

 

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Katja Schwab ist Diplom-Psychologin, Kommunikations- und Verhaltenstrainerin, systemische Körperpsychotherapeutin und zur Zeit in Ausbildung zur tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapeutin.

18 Kommentare

  1. “Wer beispielsweise dazu neigt, sich selbst die Schuld für Misserfolge zu geben, und nicht gelernt hat, eine objektivere Analyse der Ursachen für das vermeintliche Scheitern vorzunehmen, wird immer wieder mit den gleichen altbekannten Sätze im Gedankenkarussell konfrontiert werden wie „Ich schaff es nicht“ oder „Wieder hast du versagt“.”

    Die URSACHE aller Probleme / Symptomatiken unseres “Zusammenlebens”, ist der nun “freiheitliche” Wettbewerb um “Wer soll das bezahlen?” und “Arbeit macht frei” – damit unsere daraus resultierende Welt- und “Werteordnung” auch weiter im KAPITULATIVEN Gedankenkarussel des geistigen Stillstandes seit der “Vertreibung aus dem Paradies” mit Stützrädern und ähnlichen Krücken gegen die herkömmlich-gewohnt bewußtseinsschwachen Wände fährt (“wir können doch nicht OHNE gewinnen und verlieren, OHNE Steuern zahlen, OHNE “Sozial”-Versicherungen, OHNE irrationalem Zeit-/Leistungsdruck zu / in einer Karriere von Kindesbeinen, usw., leben”) wird Schuld- und Sündenbocksuche mit Bildung zu systemrationaler Suppenkaspermentalität gestützt, dann ist die eventuelle Wiedereingliederung in die bewußtseinbetäubende Konfusion der Überproduktion von wettbewerbsbedingtem Kommunikationsmüll wahrscheinlicher (30%), und Neurosen und Psychosen sind wieder nur psychosozialer Trallala 😉

  2. “In der westlichen Welt sind wir kaum einer realen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt: Wir hungern, dürsten, frieren in der Regel nicht und haben ein warmes und gemütliches Zuhause.”…

    Ach ja, der Westen – eine tolle Gegend! Und erst die Werte, die wir hier hochhalten. Wenn doch immer alle so objektiv und entspannt darauf schauen würden wie Sie. Ich habe diesen Abschnitt gerade dem graugesichtigen ausgezehrten Hermes-Boten vorgelesen, von dem ich ein amazon-Päckchen für die Nachbarin entgegengenommen habe. Da hat er erst gelacht, und dann etwas vor sich hingeflucht, was ich hier nicht so hinschreiben kann, aber eins muß man sagen: recht hatte er.

  3. Es hilft sicherlich, das Leben als ein Spiel zu betrachten. Und dabei sollte man die Spielregeln kennen oder hinterfragen. In diesem Spiel kann man nur gewinnen, auch wenn man nicht siegt. Wenn man gegen einen besseren Spieler antritt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man nicht siegt. Und trotzdem wird man, weil man handelt beim Handeln selbst gewinnen, nämlich an Routine an Erfahrungen. Alles hat zwei Seiten. Auch das Tief. Danach geht es wieder aufwärts. Hat man als Ziel den Nordpol gewählt und diesen auch erreicht, kann es beim nächsten Schritt nur abwärts gehen.
    Schade, dass Krebsvorsorge mit Früherkennung verwechselt wurde. Die Früherkenntnis setzt ja das Vorhandensein von Krebs bereits voraus. Der Autorin sollte der Name Gigerenzer nicht unbekannt sein. Es lohnt, bei ihm zu dieser Thematik einmal nachzulesen und vor allem zu verstehen, z. B. Statistik. Darauf hin können informierte Entscheidungen gefällt werden. Oder man hinterfragt, was hinter ANTIFRAGILITÄT steckt, um in einer Welt zu leben, die man nicht versteht.

    • “Es hilft sicherlich, das Leben als ein Spiel zu betrachten.”

      Sicherlich, besonders die “bewußtseinsbetäubten” Menschen der “Dritten Welt”, die von den zeitgeistlich-reformistischen Änderungen der Spielregeln stets am meisten profitieren??? 😉

    • Das ist ein interessanter Ansatz, der mir gefählt. Das Leben als Spiel… Man kann nur gewinnen… Das finde ich ein bisschen harmlos. Aber alleine das Leben als Spiel zu sehen hilft denke ich schon, denn ein Spiel ist nicht sofort vorbei, wenn einmal etwas nicht klappt. Es geht weiter und man kann in einem neuen Anlauf gewinnen. Eine derartige Einstellung hilft glaube ich im Alltag schon ungemein.

  4. In der westlichen Welt sind wir kaum einer realen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt: Wir hungern, dürsten, frieren in der Regel nicht und haben ein warmes und gemütliches Zuhause. Eigentlich ist doch alles in Ordnung – und trotzdem grübeln und sorgen wir uns. [Hervorhebung: Dr. W]

    Womöglich ist mittlerweile zu viel Sicherheit da, um sich fallweise richtig freuen oder sorgen zu können; es könnte sein, dass der Primat darauf nicht eingestellt ist, evolutionär sozusagen nicht. [1]

    Gut angemerkt im Artikel auch das mit dem ‘inneren Beobachter.

    MFG
    Dr. W (der schon mal ein schönes WE wünscht)

    [1]
    -> http://www.ted.com/talks/stephen_petranek_counts_down_to_armageddon/transcript?language=en ( “4:07” – ein Vid ist auch verfügbar)

  5. “Manche Menschen können die Unsicherheit, die das Leben unwiderruflich mit sich bringt, schwer aushalten.”

    Angesichts der diversen Krisen nimmt diese Anzahl von Menschen eher zu. Es ist schwer, ein “working poor” zu sein, wenn anderen “Leistungsträgern” das Geld hinterher geschmissen wird. Selbstverständlich geht es dem Hermes-Boten besser, als einem Hungerleider in der Dritten Welt, aber diese Begründung wird er nicht akzeptieren, denn er vergleicht sich mit den anderen Menschen hier.

    “Wenn sich aber keine Vorsorge anbietet, bleibt uns nur noch, das Problem anzunehmen und zu akzeptieren.”

    Da liegt die “Zumutung”.
    Schon die Stoiker empfahlen Apathia, Buddha das Nirwana.
    Wir leben in einer Zeit, wo immer mehr Menschen das Gefühl von Ohmacht gegenüber stärkeren, schwer durchschaubaren Kräften zu haben, des Marktes, der Politiker, der Presse etc., zum Teil berechtigt, zum Teil sind es Projektion von Ängsten auf einen Sündenbock. Die Illusion, Herr seiner Lage zu sein, wird da immer fadenscheiniger. In früheren, traditionellen Gesellschaften, wurde dem Individuum früh eingetrichtert, den ihm angewiesenen Platz in der Gesellschaft klaglos einzunehmen. Heute dagegen, im Zeitalter der sog. Leistungsgesellschaft und des Individuums, das sein eigener Manager sein soll und muss, mit dem Versprechen, “jeder kann es schaffen”, realisieren viele früher oder später, dass sie kaum oder keine Chance haben, aufzusteigen oder ihre Lebensumstände wesentlich zu beeinflussen. Das Verflüchtigen des Optimismus ist offenbar nicht mehr nur ein individuelles Problem, sondern wird zu einer gesellschaftlichen Stimmung.

  6. Ja ist es denn der Sinn des Lebens, war es nicht schon immer fadenscheinig AUFZUSTEIGEN oder “individualbewußte” Lebensumstände “WESENTLICH” zu beeinflussen, nun im ATOMZEITALTER, oder besser: im Zeitalter der Überproduktion von konfusionierendem / bewußtseinsbetäubenden KOMMUNIKATIONSMÜLL – liegt DAS WESEN von Mensch nicht im Geist der “Gott” / Kraft ist und uns alle im SELBEN Maß durchströmt, für Möglichkeiten von / in geistig-heilendem Selbst- und Massenbewußtsein, OHNE stumpf-, blöd- und (wachstums-)wahnsinnigen Illusionen einer materialistischen Hierarchie von und zu materialistischer “Absicherung”???

    Nie in der Geschichte war Mensch besser in der Lage zu kommunizieren, doch wir kapitulieren immernoch vor den Bedingungen des nun “freiheitlichen” und immernoch menchenUNwürdigen Wettbewerbs!!!

  7. In Ihrem Text beschreiben Sie sehr gut ein Problem, das ich selbst auch habe. Mir persönlich hat bis jetzt immer sehr gut geholfen in dem Moment, wo ich mich dabei erwische, wie meine Gedanken um meine Sorgen kreisen ich mir schnell ein rotes Stopp-Schild vorstelle. Dieses Stopp-Schild heißt, dass ich mir sofort eine andere Beschäftigung suchen sollte, um mich abzulenken.
    Vielen Dank für Ihren Beitrag.

  8. Hallo, das Grübeln ist ja auch ein Symptom einer ganzen Reihe von psychischen Störungen. Eine starke innere und äußere Anspannung hält dann einen Grübeldrang in Gang, der nicht selten auch zu einem Grübelzwang bis hin zum Gedankenrasen werden kann. Viele an Angststörungen leidende Menschen kennen das gut. Die Gedanken unter Kontrolle zu bringen ist nicht selten eine so wichtige wie schwierige Aufgabe.

    Viele Grüße
    Elmar Basse

  9. Als selbst Betroffener der Depression bin ich sehr dankbar für diesen wunderbaren Artikel. Ich finde es großartig, dass Konzepte der “östlichen” Therapien, wozu ich das Achtsamkeitskonzept zähle zunehmend ernst genommen und diskutiert werden. Das ist einfach im Sinne der Betroffenen in meinen Augen sehr hilfreich. Lieben Dank dafür.

  10. Bis vor wenigen Jahren habe ich selbst unter einer sozialen Phobie gelitten – aus der ich mich glücklicherweise (mit einigen guten Tipps und Selbstdisziplin) befreien konnte. Dabei habe ich auch gelernt wie wichtig es ist negative Gedanken zu vermeiden. Selbst wenn der Gedanke unwahr ist (wie z.B. “dafür bist du nicht gut genug”), ist unser Gehirn trotzdem bestrebt Beweise für unsere Gedanken zu finden. Schon alleine das ist ein Grund, sehr vorsichtig damit zu sein, denn so entstehen Beweise wie beispielsweise “ich habe es ja schon vorher gewusst”. Aber das ist kein Beweis, sondern bestenfalls eine selbsterfüllende Prophezeiung.

    Metakognition ist eine wunderbare Fähigkeit, die nur wir Menschen haben. Tiere besitzen nicht die Möglichkeit ihre eigenen Gedanken zu betrachten. Aber was machen wir mit dieser Fähigkeit: in sehr vielen Fällen nutzen wir diese einfach dazu, um Selbstzweifel und Selbstkritik zu schüren.

  11. Zeugenaussage des Darlehensangebotes

    Ich bin Frau Carina Baur ich war an der Forschung des Gelddarlehens seitdem
    mehrere Monate. Aber glücklicherweise sah ich Zeugenaussagen gemacht von
    viele Personen auf Frau Visentin Paola so habe ich es kontaktiert
    um mein Darlehen eines Betrages von 70.000€ zu erhalten, um meine Schulden zu regulieren und
    mein Projekt zu verwirklichen. Es ist mit Frau Visentin Paola mein lächelt an
    neuer es ist planiert von einfachem und sehr verständnisvollem Herzen. Hier sind
    elektronische Post: visentinpaola96@gmail.com

  12. Hallo Katja,
    dieser Titel ist schon eine gewisse Herausforderung. Ich kenne da ein Lied, mit Guten Morgen liebe Sorgen, seid ihr auch schon wieder da. Das ist natürlich ein wenig ironisch gemeint, doch es ist tatsächlich so, wenn man sich selbst beobachten lernt, dann werden einem die Gedanke immer mehr Bewußt, die so den ganzen Tag unkontrolliert durch den Kopf geistern. So wird es einem immer mehr möglich die Gedanken zu entdecken und zu stoppen, die dem eigenen wohlergehen nicht förderlich sind.
    Alles Gute.

  13. Liebe Katja,

    Sie schreiben: “Wenn ich in vielen sozialen Situationen denke: „Das halte ich nicht aus“ und daraufhin immer mit Flucht- oder Vermeidungsverhalten reagiere, werde ich eine soziale Phobie entwickeln, die über kurz oder lang behandlungsbedürftig sein wird. Der Gedanke an sich ist unproblematisch, solange ich ihn nicht als wahr und richtig beurteile und meine Handlungen von ihm bestimmen lasse.”
    Ich denke, dass es umgekehrt ist: Zuerst entsteht das tiefe Gefühl von “Ich halte es nicht mehr aus.” Zuerst entsteht der körperliche Drang, wegzulaufen. Erst danach entsteht der bewusste Gedanke: “Das halte ich nicht aus.” Am Gedanken herumzuschrauben hilft hier nicht viel. Wenn dieser Gedanke schon mal da ist, sollte man auf Ursachen-Suche gehen und die Vorläufer des Gedankens ernst nehmen.

  14. Das Konzept der Achtsamkeit, scheint mir hier tatsächlich sehr hilfreich, geht es doch meist um Befürchtungen für die Zukunft und um gedankliche Szenarien, die dies untermauern. Diese Gedanken achtsam zu betrachten, ohne ihn zu folgen schafft Distanz und nicht zu letzt die Erkenntnis, dass es sich in erster Linie lediglich um Gedanken handelt.

  15. Ohne die kleinen Sorgen des Alltags gäbe es auch überhaupt kein Glücklichsein. Das zu akzeptieren ist ein Schritt. Wobei ich bei “fernöstlich” nicht als erstes an Achtsamkeit, sondern an “drop the soat” denke. Lasse den Tropfen von dir fallen. Psychoanalytisch wäre das die Katharsis. Neumodisch wäre es ein “fuck you”.

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