Nur in der Verzahnung von Paris und Sendai kann die globale Klimaanpassung gelingen

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Von Prof. Dr. Reimund Schwarze, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ

Nach der feierlichen Unterzeichnung des Weltklimavertrags in New York drängte sich schon fast der Eindruck auf, dass die Welt bereits gerettet sei und man sich nach Jahrzehnten der Klimaverhandlungen nun wieder anderen Themen widmen könnte. Eines fällt derzeit unter den Tisch: Bei aller berechtigten Jubelstimmung – selbst wenn die Staaten ihren Verpflichtungen tatsächlich nachkommen, die Welt auf zwei Grad, wenn möglich auf 1,5 Grad bis zum Jahrhundertende zu begrenzen, ist in den kommenden Jahrzehnten mit beträchtlichen Klimaschäden zu rechnen, die besonders die ärmsten Länder der Welt treffen. „Auch die Gefahren einer Plus-Zwei-Grad-Welt können noch richtig weh tun“, titelte die FAZ.

Zurecht: 20 Prozent weniger Wasser auf der Welt heißt, dass sich die Ernten in Afrika halbieren, die Korallenriffe weltweit vollständig absterben, und die Mittelmeerländer unter nie gekannter Trockenheit und Hitze leiden werden. Selbst ein um 60 Zentimeter erhöhter Meeresspiegel bedeutet immer noch den Verlust weiter Küstenregionen in Asien und vieler Pazifikinseln. Die Folge: Millionen Menschen müssten weltweit fliehen. Die klimabedingte Migration macht, wie wir spätestens seit vergangenem Jahr wissen, nicht vor Europas Türe halt.

Überhaupt wäre es eine Illusion zu glauben, dass nur die Schwellen- und Entwicklungsländer von Klimafolgen betroffen wären. Die Naturkatastrophen der letzten Jahre haben deutlich gemacht, dass die wirtschaftlichen und sozialen Wirkungen von Hochwasser und Dürre sich nicht auf die unmittelbar betroffenen Länder beschränken. Ein Beispiel: Nach der verheerenden Flut in Thailand im Jahr 2011 waren die weltweit vernetzen Versorgungsketten für PC-Speicherplatten über Monate gestört. Solche kaskadierenden Effekte werden mit der Klimaerwärmung und der Globalisierung zunehmen. Deshalb bleibt die Anpassung an den Klimawandel und die Bewältigung von Klimaschäden auch nach den Beschlüssen von Paris ein Muss.

Im Paris-Abkommen hat das deshalb auch einen prominenten Platz bekommen – vor allem auf Druck der Entwicklungsländer. Es hebt die „Anpassung an den Klimawandel“ und die „Vermeidung von Risiken für Welternährung“ auf eine gleiche Stufe mit dem Klimaschutz. Auch sollen die Klimagelder gleichermaßen in Klimaschutz und Klimaanpassung fließen – und damit die traditionelle Benachteiligung der Klimaanpassung beheben. Zu beiden Punkten müssen die Unterzeichnerstaaten in ihren nationalen Klimaplänen Angaben machen, welche die Staatengemeinschaft überwacht. Ein global einheitliches Berichtswesen für die Anpassung soll in mehreren Schritten bereits bis 2020 entwickelt werden.

Zudem erkennt der Vertrag an, dass noch so große Anstrengungen sich gegen den Klimawandel zu wappnen, Schäden für Leben, Gesundheit und Eigentum nicht verhindern können. Gegen „Verluste und Schäden“ sind Klimaversicherungen vorgesehen, ein Frühwarnsystem und Notfall-Vorbereitungen für die am schwersten betroffenen Länder. Auf Druck der USA wurde aber jegliche „Entschädigungspflicht“ ausgeschlossen. Unter den Tisch fiel auch der Begriff der „Klimaflucht“. Zumindest findet sich im Begleitdokument zum Paris-Abkommen der Auftrag, „integrierte Ansätze zu Vermeidung, Minimierung und Bewältigung von klimawandelbedingter Migration“ zu erarbeiten.

Kritiker bemängeln, dass diese Beschlüsse kaum Wirksamkeit entfalten, wenn es nicht zu höheren Finanzzusagen kommt. Von 500 Milliarden Dollar pro Jahr ab 2050 spricht die UNEP. Doch das Argument fehlender Mittel greift zu kurz, da es die Mobilisierung privater Mittel unterschätzt. Viele Versicherungslösungen müssen oft nur in geringem Umfang von der UN subventioniert werden, um selbst für die Armen und Ärmsten bezahlbar zu sein. Zweitens sind oftmals nicht die Gelder das entscheidende, sondern der Aufbau von Institutionen, die Entwicklung von Wissen und Technologien, etwa in der Frühwarnung vor Naturgefahren. Aber auch eine Neuausrichtung der nationalen Entwicklungspläne und der Aufbau eines Überprüfungs-Systems der nationalen Anstrengungen. Dafür bietet das Übereinkommen von Paris durch die konsequente Einbindung der Anpassung in die nationalen Berichtspflichten und den Transparenzrahmen, aber auch durch die Verpflichtung zum Technologietransfer wichtige Ansatzpunkte, die bisher fehlten.

Die eigentliche Herausforderung liegt woanders: Um die Klimaanpassung zu einem Erfolg zu bringen, ist eine systematische Verzahnung des Pariser Übereinkommens mit einem anderen internationalen Abkommen nötig, das nur Expertenkreisen bekannt sein dürfte: Das Sendai-Rahmenabkommen zur Abwehr von Katastrophenrisiken.

Das Sendai Framework for Disaster Risk Reduction (SFDRR) wurde auf der dritten Weltkonferenz zur Katastrophenvorsorge im japanischen Sendai im März 2015 angenommen. Darin verpflichten sich die 195 Staaten der Vereinten Nationen zum ersten Mal, bis 2030 die Auswirkungen von Naturkatastrophen durch Maßnahmen wie Aufklärung, Frühwarnung und finanzielle Hilfsprogramme im Krisenfall substantiell zu verringern. Ausdrücklich heißt es: „Die Anpassung an den Klimawandel als einem Treiber von Katastrophenrisiken stellt eine wichtige Möglichkeit zur Katastrophenvorsorge dar.“

Das Abkommen ist auch deshalb wichtig, weil das System des „Knowing“ und „Showing“ durch einheitliche Berichtspflichten der Unterzeichnerstaaten unterfüttert wird und sich verbindet mit klaren, ambitionierten Zielvorgaben wie etwa die Zahl der Todesfälle und Verletzten und die volkswirtschaftlichen Verluste durch Naturkatastrophen im Zeitraum 2020-2030 „deutlich“ unter die Zahl früherer Dekaden zu senken. Zugleich verpflichten sich die reichen Länder, die armen durch „substanzielle, langfristig angelegte“ Finanzhilfen und Technologietransfer bei Bereich der Frühwarnsysteme bei der Umsetzung dieser Ziele zu unterstützen. Das Gastgeberland Japan ging zaghaft mit gutem Beispiel voran: Es beteiligt sich mit einer Milliarde US-Dollar pro Jahr am Aufbau von Infrastrukturen zu Schutz vor Naturkatastrophen in Entwicklungsländern – jedenfalls in den nächsten vier Jahren und hofft, das andere Länder dem Beispiel folgen. Die Parallelität zum Pledge-and-Review- Verfahren des Paris-Abkommens ist unverkennbar.

Nur in der Verzahnung von Sendai und Paris wird es eine gegenseitige Stärkung der internationalen Verhandlungsergebnisse geben. Dazu sind die Bindeglieder zwischen Sendai- und Paris-Abkommen erst noch zu finden, wie das UN-Sekretariat für die Verringerung von Katastrophenrisiken in einer aktuellen Mitteilung feststellt hat. Dafür müssten etwa die Indikatoren für die Klimaanpassung beider Abkommen, wie die für den Meeresspiegelanstieg, harmonisiert werden. Die Definition von „Verluste und Schäden“ müsste mit den Zielgrößen des Sendai-Abkommens und deren Messung und Beobachtung abgestimmt werden. Die im Paris-Abkommen versprochenen „Klimaversicherungen“ müssten sich daran messen, ob sie tatsächlich die Widerstandskraft der betroffenen, zumeist armen Bevölkerung stärken   und deren Lebensbedingungen verbessern etc. Um Paris und Sendai zu verzahnen, müssten die Implementationsschritte der beiden Abkommen zunächst zeitlich und organisatorisch aufeinander abgestimmt werden. Unter Sendai erfolgt die Umsetzung durch sog. nationale Plattformen der UNISDR, die als Zivilschutzorganisation häufig wenig oder gar nicht mit den Herausforderungen des Klimawandels vertraut sind. Umgekehrt halten sich die mit Klimawandel befassten nationalen Umweltbehörden fern von den Aufgaben der Katastrophenbewältigung wie z.B. Frühwarnung und Notfallprogrammen. Beides gehört aber zusammen.

Europa sollte Sendai und Paris zum Anlass nehmen für eine dringend nötige Kursänderung. Der Verweis auf die vorwiegend lokale und regionale Natur der Anpassungsaufgaben im Weißbuch der EU-Kommission (2009) ist angesichts der weltumspannenden Auswirkung von Klimafolgen obsolet geworden. Das Paris-Abkommen verpflichtet die EU auch direkt zu mehr gemeinschaftlichem Handeln. Denn die EU tritt als Staatenbund mit einem „national festgelegten Beitrag“ an und wird damit auch in der Anpassungsplanung als eine Verantwortungseinheit behandelt. Sie muss also gemeinschaftlich berichten und vor der Völkergemeinschaft gerade stehen, wenn Ziele der Klimaanpassung in Europa verfehlt werden. Das erfordert eine gemeinschaftliche Anpassungspolitik und gemeinsame Strategien der Bewältigung von Klimaschäden, zum Beispiel zum Aufbau von Versicherungslösungen.

Die bisherige Enthaltsamkeit von Brüssel in diesen Fragen wird mit Pflicht zur Entwicklung einheitlicher Berichtssysteme für die Klimaresilienz zu Ende gehen. In gleicher Weise müssen die Länder der EU auch in der Umsetzung des Sendai-Rahmenwerks aktiv werden. Insofern stärken sich das Paris-Abkommen und das Sendai-Rahmenwerk gegenseitig im Vollzug.

 

 

Links

Joachim Müller-Jung (2016): Weltklimavertrag. Ein halbes Grad mehr oder weniger kann richtig wehtun. FAZ-Wissen vom 30.4.2016. http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/weltklimavertrag-ein-halbes-grad-mehr-oder-weniger-kann-richtig-wehtun-14199353.html

UNEP (2016): Adaptation Finance Gap Reports, http://web.unep.org/adaptationgapreport/content/adaptation-gap-reports

UNISDR (2015a): Sendai Framework for Disaster Risk Reduction2015-2030.http://www.preventionweb.net/files/43291_sendaiframeworkfordrren.pdf (acc. 12.5.2016)

UNISDR (2015b): Coherence and mutual reinforcement between the Sendai Framework for Disaster Risk Reduction 2015-2030 and international agreements for development and climate action. https://www.unisdr.org/we/inform/publications/45001

EU-Kommission (2009):Anpassung an den Klimawandel. Ein europäischer Aktionsrahmen, KOM(2009) 147 endgültig. http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2009:0147:FIN:de:PDF

74 Kommentare

  1. Sehr interessant, vielen Dank für den Bericht und die Einschätzung. interessant auch: Sendai Framework for Disaster Risk Reduction (SFDRR) – was hiermit notiert worden ist, auch sehr nett das Vermeiden des Verdachts irgendwie “aktivistisch” vorzutragen.
    Das mit den ’20 Prozent weniger Wasser auf der Welt’ ist hier nicht sofort verstanden worden, womöglich sind Niederschläge, Regen und so, gemeint, und klar, Ihr Job, werter Herr Dr. Schwarze, bleibt ein schwieriger.

    MFG
    Dr. Webbaer (stets ein zufriedener Abnehmer hiesiger WebLog-Leistung)

  2. “20 Prozent weniger Wasser auf der Welt heißt, dass sich die Ernten in Afrika halbieren, die Korallenriffe weltweit vollständig absterben, und die Mittelmeerländer unter nie gekannter Trockenheit und Hitze leiden werden.”
    Ich verstehe diesen Satz auch nicht. Das Wasser verdunstet ja nicht ins Weltall.

      • Loge! – diese Ergänzung lag auf der Hand.
        Grüße auch an den geschätzten Herrn Bartosz Bartkowski,
        MFG
        Dr. Webbaer

      • Aus welchem Teil der Quelle stammt die Angabe mit den 20% weniger Wasserverfügbarkeit für die gesamte Welt?

        In der Quelle konnte ich das nicht finden. Dort steht das für bestimmte Region bis zu 30% Rückgang prognostiziert werden können (mit starken Schwankungen). Während es für andere Regionen kaum Änderungen oder sogar Steigerungen gibt. Eine Gesamtzahl für die ganze Welt war nicht zu finden.
        Ein Blick auf die abgedruckten Weltkarten lässt eher eine leichte Steigerung weltweit vermuten. Nimmt man nur die stark besiedelten Regionen, ein leichter Rückgang im einstelligen Prozentbereich.
        Könnten sie bitte ihre Quellenangabe präzisieren?

        • @tobmat: In der Quelle habe ich auch keine Angabe für den weltweiten Rückgang der Wasserverfügbarkeit gesehen. In Figur 7 fällt aber auf, dass eine hohe Zunahme der Waserverfügbarkeit praktisch nur im hohen Norden (Nordkanada, Sibirien) sowie in Indien und Nordaustralien festzustellen ist. Eine starke Abnahme der Wasserverügbarkeit gibt es im Mittelmeerraum und in Südamerika. Mir scheint: Die weltweite Änderung der Wasserverfügbarkeit ist irrelevant, wenn die Wasserverfügbarkeit vor allem in unbesiedelten Gebieten steigt. Ihr Eindruck, weltweit ändere sich die Wasserverfügbarkeit um 1% ist deshalb – selbst wenn er zutrifft – auch irrelevant.
          Der Artikel ist recht technisch gehalten was sich in Grössen äussert wie TXx (Monthly maximum value of daily maximum temperature), WSDI (Warm speel duration index: Annual count of days with at least 6 consecutive days when TX > 90th percentile), CDD (Maximum length of dry spell, maximum number of consecutive days with RR < 1mm) .
          Eine Liste solcher Grössen findet sich unter Climate Change Indices: Definitions of the 27 core indices

  3. “Ihr Eindruck, weltweit ändere sich die Wasserverfügbarkeit um 1% ist deshalb – selbst wenn er zutrifft – auch irrelevant”

    Ich sprach nicht von 1% sondern von einem einstelligen Prozentbereich. Also 1-9%.
    Und relevant ist das natürlich nur in Verbindung mit der Aussage dieses Blocks hier.

  4. Wenn die Klimavertrags-Staaten ihren abgegebenen Verpflichtungen nachkommen enden wir bei 2.7°C und nicht bei 2°C oder gar1.5°. Ausser die Staaten erhöhen ihre Verplfichtungen und erfüllen anschliessend diese Verfplichtungen auch. Allerdings hängt es stark von der immer noch mit grossen Unsicherheiten behafteteten Klimasensitivität ab, wie stark sich die Oberflächentemperatur der Erde für eine gegebene CO2-Konzentration in der Atmosphäre erwärmt. Es gibt eine Web-Site und zugehörige Klimaschutz-Organisation, die 350.org heisst und die davon ausgeht, dass bei einem CO2-Spiegel von 350 ppm die Temperatur um (mindestens) 1.5°C steigt. Heute aber stehen wir bei 400 ppm. Wenn es stimmt, dass 350 ppm zu einem globalen Anstieg der Oberflächentemperatur von 1.5° Grad führt, dann ist das 1.5°C-Ziel, das der Klimavertrag für erstrebenswert hält, bereits geritzt.Das 1.5°C-Ziel könnte nur noch erreicht werden, wenn CO2 wieder aus der Atmosphäre entfernt würde.Aber auch das 2°C-Ziel wäre kaum zu halten, wenn zu 2°C eine CO2-Konzentration von 450 ppm gehört – wie viele annehmen. Denn heute sind wir bei 400 ppm und jedes Jahr kommen 2 ppm dazu. Im Jahre 2040 also wären wir bei Fortschreiben des Emissionstrends bei 450 ppm. Selbst eine Abflächung des Emissionstrends könnte kaum verhindern, dass die CO2-Konzenration noch in diesem Jahrhundert über 450 ppm steigt.
    Die oben verlinkte Studie empfiehlt den Politikern, das 1.5°C-Ziel, denn eine 2°C-Welt wäre laut dieser Studie wesentlich schlechter als eine 1.5°-Welt. Implizit empfiehlt diese Studie also, dass wir irgendwann CO2 aus der Atmosphäre entfernen. Unmöglich ist das nicht. Man könnte beispielsweise die Sahara und das australische Outback künstlich begrünen und damit sehr viel CO2 sequestrieren oder aber man bindet CO2 chemisch in Karbonaten. Beides wären extrem teure und zudem vom Umfang her gigantische, fast monströse Vorhaben. Bei der Bindung von CO2 in Karbonaten beispielsweise müsste man mehr Gestein mobilisieren, als heute bei der Förderung von Eisen mobilisiert wird. Doch solche Verfahren, die den CO2-Spiegel künstlich senken sind sowieso erst gegen das Ende des 21. Jahrhunderts realisierbar, denn heute fehlen die technischen und finanziellen Voraussetzungen dafür. Zuerst einmal müssen die Staaten ihre Emissionen reduzieren. Wenn man das bisherige Tempo der CO2-Emissionsreduktion in Europa als Masstab nimmt, dann wird das EU-Ziel von 80% weniger CO2-Emissionen im Jahre 2050 (relativ zu 1990) nicht erreicht, sondern es würde nur 40% weniger emittiert. Man sieht also, die Massnahmen zur Reduktion von CO2-Emissionen müssen sogar in der EU massiv verstärkt werden nur schon um die eigenen EU-Ziele zu erreichen. Sogar für die EU wird das schwierig. Für viele Schwellenländer dagegen wird es noch viel schwieriger. Sie wollen nämlich wachsen und können dieses Wachstumsziel nur mit dem Klimavertrag in Übereinstimmung bringen, wenn das Wachstum nur mit einem geringen (oder gar keinem) Anstieg der CO2-Emissionen einhergeht.
    Es wird auf alle Fälle spannend, diezukünftigen wirklichen Emissionen mit den im Klimavertrag versprochenen Emissionen zu vergleichen.

    • @ Herr Holzherr :

      Ihr Kommentatorenfreund regt an folgende Punkte zu beachten:
      1.) Die CO2-zentrierte sogenannte Klimasensitivität liegt (im Sinne der Bauphysik sozusagen) bei:
      + 1, 2 K je Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts (Quelle)
      2.) Es wird insofern mit sogenannten Rückkoppelungen oder Feedbacks gearbeitet, um eine höhere dbzgl. Kimasensitivität behaupten zu können, womöglich ließe sich hier aber auch eine Resilienz des terrestrischen Klimasystems herausarbeiten, eine Verzögerung die Temperaturentwicklung meinend
      3.) Die Klimatologie mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend stellt insofern, bestimmten modellierten Szenarien folgend, Konfidenzintervalle bereit, gerne werden die 95-prozentigen bemüht, die für die Zukunft ein weites Spektrum möglicher Entwicklung der terrestrischen Oberflächentemperatur vorhersagen.
      4.) Insofern wird diese Prädiktionslehre zumindest partiell unfalsifizierbar, sie bleibt sozusagen empirisch adäquat, auch wenn es deutlich weniger wärmer wird wie prädiktiert.
      5.) Herr Schwarze und sein Team haben hier einen “verdammt schweren” Job, was ‘Klimavertrags-Staaten’ mit ‘ihren abgegebenen Verpflichtungen’ betrifft.
      6.) Es ist (erst einmal) kein Problem, wenn es terrestrisch um bspw. 4 bis 5 K wärmer wird, das Problem besteht “nur” in den Adaptionskosten.
      Es wäre sozusagen deutlich weniger cool, wenn es um bspw. 4 bis 5 K kälter wird.
      >:->
      7.) Diese Komplexität und Problematik in ihrer internationalen Bearbeitung – so richtig attraktiv ist es ja nicht i.p. CO2-Ausstoß global zu sparen, auch besondere sich anbahnende Entwicklung in sogenannten Schwellenländern und anderen Ländern meinend, die noch se-ehr viel aufzuholen hätten – macht den,Job fast un-bearbeitbar.

      MFG
      Dr. Webbaer

      • Die zuverlässigste Schätzung der Klimasensitivität kommt aus der Paläoklimatologie – also aus dem Studium historischer Klimata, insbesondere dem Wechsel von Kaltzeiten zu Warmzeiten während unseres Eiszeitalters (vor 10’000 Jahren begann die heutige Warmzeit).Die so gewonnenen besten Schätzungen kommen zu einer Klimasensitivität von 3°C.
        Mit einer Erwärmung des Erdsystems sind sehr viele Änderungen verbunden und viele dieser Änderungen führen zu einer stärkeren Erwärmung als nur der durch steigende CO2-Spiegel. Beispiele: Schmilzt das Polareis, so absorbiert die nun freiliegende Meeresfläche mehr Sonnenstrahlung. Mit einer Erwärmung steigt aber auch der Wasserdampfgehalt in der Atmosphäre und Wasser ist ein noch besseres Treibhausgas als CO2.
        Damit wären Punkt 1) und 2) der obigen Liste beantwortet. Auch Punkt 3) (Klimamodellierung) ist beantwortet, denn die Klimawissenschaft ist nicht allein auf Modelle angewiesen. Sie studiert auch vergangene Klimazustände. Zu Punkt 4) “diese Prädiktionslehre [ist] zumindest partiell unfalsifizierbar” lässt sich sagen, dass die Oberflächentemperaturen seit der Industrialisierung ja bereits um 0.86 Celsius angestiegen sind. Und der Trend zu weiterer Erwärmung ist ungebrochen. Die letzten beiden Jahre mit der starken El-Nino-Erwärmung passen jedenfalls zum Bild einer ungebrochenen Erwärmung.
        Punkt 5) Herr Schwarze und sein Team haben hier einen “verdammt schweren” Job, was ‘Klimavertrags-Staaten’ mit ‘ihren abgegebenen Verpflichtungen’ betrifft. kann ich zustimmen. Die Verpflichtungen sind ja Selbstverpflichtungen und ihre Verletzung zieht keine negativen Konsequenzen für diejenigen nach sich, die sie aufgestellt haben. Zu Punkt 6) Es ist (erst einmal) kein Problem, wenn es terrestrisch um bspw. 4 bis 5 K wärmer wird, das Problem besteht “nur” in den Adaptionskosten. lässt sich sagen, dass die Adaptionskosten ja unbekannt sind, aber möglicherweise sehr hoch sind. Denn es gibt auch immaterielle Kosten. Beispiel: Sollte der Klimawandel zu einer verstärkten Migration führen, kann das Spannungen und sogar Kreige auslösen. Und Kriege können sich verheerend auswirken und gewaltige Kosten verursachen wie das zerstörte Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zeigt. .Zu Punkt 7) CO2 einsparen und gleichzeitig wachsen ist nur in einer Welt schwierig in der fossile Energien dominieren. Früher oder später müssen wir sowieso ohne fossile Energien auskommen. Je früher die Technologie dazu bereitgestellt wird, desto einfacher wird es zu wachsen ohne die CO2-Emissionen zu erhöhen.

        • @ Herr Holzherr :

          ‘Beantworten’ lassen sich die genannten sieben Punkte nicht, auch deshalb nicht, weil es keine Fragen sind.
          Es gibt i.p. sinnhafter, angemessener Skepsis einiges zu nagen an der zeitgenössischen Klimatologie mit dem bekannten CO2-zentrierten Erwärmungstrend.
          Dies ist auch der Grund, warum bspw, die AfD oder die Trump-US-Republikaner in der Lage sind diesem wissenschaftlichen Vorhaben, das das größte aller Zeiten ist, die kalte Schulter zu zeigen; auch weil es sehr unklar ist, was sinnhafterweise gemacht werden kann.

          MFG
          Dr. Webbaer

          • die AfD, Trump, die Republikaner zeigen mitnichten (Zitat) “angemessene Klima-Skepsis”. Trump kommt mit Verschwörungstheorien (Zitat: The concept of global warming was created by and for the Chinese in order to make U.S. manufacturing non-competitive.) und viele andere US-Republikaner lehnen die klimawissenschaftlichen Erkenntnisse vor allem deshalb ab, weil sie ihnen nicht in den Kram passen und weil Massnahmen dagegen wirtschaftliche Konsequenzen hätten. Trump will ja in diesem Zusammenhang die US-Kohlenindustrie retten. Das liegt natürlich in der logischen Linie seines bisherigen Wahlkampes, in dem er Arbeitern versprochen hat ihnen ihre Jobs zurückzugeben. Viele US-Republikaner leugnen also die Klimaerwärmung weil ihre Konsequenzen nicht zu ihrem Mantra vom freien, unregulierten Markt passen.
            Doch in dieser Extremform ist diese Haltung selbst bei den US-Republikanern neu. Mc Cain wollte noch ein Cap&Trade-System für CO2-Emissionen einführen, wenn er Präsident geworden wäre.

          • @ Herr Holzherr :

            “Trumpy” kam 2012 mit derartiger Nachricht:

            The concept of global warming was created by and for the Chinese in order to make U.S. manufacturing non-competitive.

            Im Sinne des Micro-Bloggings.(Quelle)

            Es ist auch egal, ob der Klimawandel in seiner CO2-zentrierten Form angenommen wird, weil nichts zu machen ist, i.p. Rückführung und Mitigation, Ihre Worte womöglich, bei besonderem Bedarf wird Ihr Kommentatorenfreund belegend.
            >:->

            Wodurch durch diese Einschätzung hiesige Arbeit nicht herabgesetzt werden soll, der Schreiber dieser Zeilen sieht hier schon die Besten der Besten der Besten am Start, wie könnte dies auch anders möglich sein, wenn es um so-o viel Geld geht; bspw. bleibt auch Herr Bartosz Bartkowski gegrüßt.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @tobmat: Nein. Folgendes stimmt nicht: “Die aktuellen Klimamodelle berechnen Zeiträume bis 2100. Danach nimmt die Genauigkeit so weit ab das die Ergebnisse beliebig werden.”
            Die Ergebnisse sind für lange Zeiträume nicht beliebig. Vielmehr wird der Meeresspiegel noch mehrere Jahrhunderte weiter steigen – selbst wenn die CO2-Emissionen noch in diesem Jahrhundert zurückgehen.
            Dazu empfehle ich den Beitrag Meeresspiegel über die Jahrtausende.

        • “Damit wären Punkt 1) und 2) der obigen Liste beantwortet. Auch Punkt 3) (Klimamodellierung) ist beantwortet, denn die Klimawissenschaft ist nicht allein auf Modelle angewiesen. Sie studiert auch vergangene Klimazustände.”

          Ihre Antwort auf 1-3 ist also die Klimapaläontologie. Leider vergessen sie dabei zu erwähnen mit welch großen Unsicherheiten diese Daten behaftet sind. Die zeitliche Auflösung liegt meist bei Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden und die räumliche Auflösung auf einzelne Datenpunkte weltweit.
          Dazu muss ein großteil der Daten mit Simulationen aufgepeppt werden, damit er überhaupt verwendbar ist.

          Ob diese Daten auf das heutige Klimasystem übertragbar sind ist zweifelhaft (Chaostheorie). Sieht man auch gut daran das die aktuellen Klimamodelle die Vergangenheit nur sehr schlecht und nur nach diversen manuellen Justierungen modellieren können.

          Wie man dann allerdings auf die Idee kommt, das sie das für die Zukunft gut hinbekommen ist mir schleierhaft.

          zu Punkt 4) Ihr Hinweis bekräftigt sogar das Argument von Dr. Webbaer. Der sagte ja nur, das die Spannweiter der Projektionen so riesig ist das fast jedes Ergebnis hineinpasst. Dadurch wird das ganze allerdings beliebig.

          “Und Kriege können sich verheerend auswirken und gewaltige Kosten verursachen wie das zerstörte Deutschland nach dem 2. Weltkrieg zeigt.”
          Nun wirtschaftlich war der 2. Weltkrieg für Deutschland ein Segen. Er hat uns zur führenden Wirtschaftsnation in Europa gemacht und die Konkurrenz mit England und Frankreich effektiv ausgeschaltet.
          Dazu eine Buchempfehlung:
          Das Prinzip der weißen Fahne: Wie man einen Krieg verliert und warum
          Shimon Tzabar

          Dazu sind diese immateriellen Kosten natürlich in den Adaptionskosten enthalten. Und wies sie sagten sind sie grundsätzlich nicht berechenbar. Ihre Vermutung sie könnten sehr hoch sein, sind daher reine Spekulation.
          Die Kosten für die Vermeidung könnten durchaus höher sein.

          zu Punkt 7) Und woher sollen die Wundertechnologien kommen?
          Die müssten in den nächsten 5-10 Jahren serienreif sein und in Massenproduktion für die gesamte Welt zur Verfügung stehen, damit die CO2-Ziele und Wirtschaftswachstum erreicht werden können.

          • @tobmat: Die Palöoklimatologie kann fundierte Aussagen über die vergangene und künftige Klimaentwicklung der Erde machen, gerade weil es um globale und langfristige Klimaveränderungen geht und nicht um dekadische Klimaschwankungen. Wenn die Paläoklimatologie die letzten paar hunderttausend Jahre untersucht, dann untersucht sie geologisch gesehen unsere jüngste Vergangenheit, denn 10’000 oder 100’000 Jahre sind ergeschichtlich eine sehr kurze Zeitspanne.
            Es geht ja beim Klimawandel um Klimazustände, die Jahrtausende bestehen bleiben können. Eine deutlich höhere CO2-Konzentration gab es vor dem Beginn unseres Eiszeitalters, also vor mehr als 30 Millionen Jahren. Unser Eiszeitalter entstand wegen sinkenden Treibhausgaskonzentrationen im Verbund mit plattentektonischen Verschiebungen und Änderungen von Meeresströmungen.
            Wie der Artikel Die atmosphärische Konzentration von Kohlendioxid zeigt, lag die CO2-Konzentration vor 50 Millionen Jahren noch bei 2000 ppm (heute 400 ppm) und sank dann gerade bei Beginn unseres Eiszeitalter – also vor 30 Millionen Jahren – auf den sehr niedrigen Wert von 385 ppm. Später sank die CO2-Konzentration noch tiefer, was gerade mit der zweiten Phase unseres Eiszeitalters zusammenfällt in der auch die Arktis vereiste (zuerst war nur die Antarktis vereist).
            Heute sind wir treibhausmässig auf dem Weg zum Ende des Eiszeitalters was bedeutet, dass beide Pole abschmelzen können.

            Sie schreiben:
            Ob diese Daten auf das heutige Klimasystem übertragbar sind ist zweifelhaft (Chaostheorie).
            Doch alles was wir heute über das Klima wissen spricht dagegen, dass es sich beim Klima um ein chaotisches Geschehen handelt. Vielmehr spielt die Wärmebilanz die entscheidende Rolle und diese Wärmebilanz ändert sich nicht chaotisch, weil sich die Einflussgrössen wie Treibhausgaskonzentrationen ebenfalls nicht chaotisch ändern.

            Sie schreiben weiter:

            Ihr Hinweis bekräftigt sogar das Argument von Dr. Webbaer. Der sagte ja nur, das die Spannweiter der Projektionen so riesig ist das fast jedes Ergebnis hineinpasst. Dadurch wird das ganze allerdings beliebig.

            und beziehen sich damit wohl auf die grosse Spanne der Klimasensitivität, also der zu erwartenden Erwärmung bei Verdoppelung der atmosphärischen CO2-Konzentration. Doch egal wie gross die Klimasensitivität nun ist, es bleibt dabei, dass sich das Klima “erwärmt”, etwas was wir nicht nur theoretisch, sondern auch real beobachten.

            Zum Schluss schreiben sie noch etwas, dem ich weitgehend zustimmen kann und auf das ich in einem späteren Beitrag noch näher eingehen möchte:

            zu Punkt 7) Und woher sollen die Wundertechnologien kommen?
            Die müssten in den nächsten 5-10 Jahren serienreif sein und in Massenproduktion für die gesamte Welt zur Verfügung stehen, damit die CO2-Ziele und Wirtschaftswachstum erreicht werden können.

            Dazu habe ich bereits festgehalten, dass wir das 2°C-Ziel kaum einhalten können – mindestens vorläufig nicht. Wir werden mit Sicherheit über das 2°C- Ziel hinausschiessen. Doch
            1) Ob die Erwärmung 2 oder 4 Grad Celsius beträgt macht einen grossen Unterschied
            2) Mit fortschreitender Technologie öffnen sich Möglichkeiten die Treibhauskonzentrationen auch nachträglich zu verkleinern. Darauf werde ich in einem separaten Beitrag eingehen.

          • @ Herr Holzherr :

            Ob diese Daten auf das heutige Klimasystem übertragbar sind ist zweifelhaft (Chaostheorie). [tobmat]

            Doch alles was wir heute über das Klima wissen spricht dagegen, dass es sich beim Klima um ein chaotisches Geschehen handelt.

            Hüten Sie sich gerne vor Alles-Formulierungen.
            Zur Chaostheorie ganz schnell ein gerade zur Hand liegendes Zitat beigebracht:

            Im Wesentlichen beschäftigt sie sich mit Ordnungen in speziellen dynamischen Systemen, deren zeitliche Entwicklung unvorhersagbar erscheint, obwohl die zugrundeliegenden Gleichungen deterministisch sind. (Quelle

            Die Chaostheorie meint insofern nicht das Chaos, das als unerkennbar zu definieren ist, sondern das “Chaos”, metaphorisch, also hoch komplexe Systeme, die wegen ihrer Komplexität nur unzureichend prädiktiert werden können, auch und gerade wenn sie umfänglich erfasst und theoretisiert worden sind.
            Es ist z.B. möglich rein gedanklich hoch komplexe Systeme bereit zu stellen und diese der Prädiktion zu entziehen.

            Auch bei der ‘Wärmebilanz’ war Ihr Kommentatorenfreund nicht ganz happy, gemeint wohl der auch durch den Kohlenstoffzyklus bestimmte Energiehaushalt der Erde.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @Dr.Webbaer: Das Wetter ist chaotisch, nicht aber das Klima. Chaotisch meint eben auch, dass geringe Änderungen grosse Auswirkungen haben können. Beim Klima spielt die Energiebilanz (der Wärmehaushalt) der Erde die entscheidende Rolle und diese Energiebilanz ändert sich über ein paar Jahre hinweg nur wenig.. Sie schreiben: gemeint wohl der auch durch den Kohlenstoffzyklus bestimmte Energiehaushalt der Erde
            Grundsätzlich trägt jede Energie-/Wärmequelle in der Energiebilanz eine Rolle.Zum Beispiel:
            Die gemittelte Sonneneinstrahlung: Sie ändert sich nur sehr langsam, nimmt aber alle 100 Millionen Jahre um 1% zu (Zitat Wikipedia: ” It is estimated that the Sun has become 30% brighter in the last 4.5 billion years.[120] At present, it is increasing in brightness by about 1% every 100 million years” Schon in 1 Milliarde Jahre wird es auf der Erde deshalb ungemütlich heiss.
            Der Einfluss der Treibhausgase (H20, CO2, Methan, etc). Mehr Treibhausgase bedeuten, dass die Erde weniger aufgenommene Energie wieder abstrahlt, weil ein Teil der abgestrahlten Energie auf die Erde zurückreflektiert wird und oder die Atmosphäre direkt erhitzt. In Zeiten hoher Treibhausgaskonzentrationen war die Erde ein hot house, in Zeiten tiefer Treibhausgaskonzentrationen – wie jetzt noch – war die Erde in einem Eiszeitalter.
            Die aus dem Erdinnern abgestrahlte Wärme Sie spielt eine untergeordnete Rolle.

            Global gesehen bestimmt das Energiebudget das Klima. Regional spielen auch die Wärmeströme (Golfstrom, Antarktischer Zirkumpolarstrom) eine wichtige Rolle.

            Global gesehen nehmen die Treibhauskonzentrationen zu und die Erde erwärmt sich soweit, bis sich wieder ein Strahlungsgleichgewicht einstellt (die Abstrahlung nimmt mit der vierten Potenz der Oberflächentemperatur zu):

            Da die Einflussgrössen, die das Klima bestimmen – also die Einstrahlung und Abstrahlung – sich nur langsam ändern, ändert sich auch das Klima global gesehen nur langsam. Insgesamt ist das System über Jahrunderte gesehen nicht chaotisch. Über kurze Zeiträume gibt es jedoch chaotische Schwankungen, die man Klimavariabilität nennt.

          • @ Herr Holzherr :

            Das Wetter ist chaotisch, nicht aber das Klima. Chaotisch meint eben auch, dass geringe Änderungen grosse Auswirkungen haben können.

            Das Wetter ist direkt prädiktierbar, in etwa über den Zeitraum von neun Tagen und näherungsweise, wegen Komplexität ist nicht mehr drin, das Klima nur über dem Umweg weitergehender klimatologischer Prädiktion, wobei der Schreiber dieser Zeilen hier mitgeht, keine besonderen Probleme mit klimarelevanter Ausgasung und dbzgl. Theoretisierung hat, bspw. das CO2 betreffend.
            Außer in der Höhe und an Hand anderer Spezifika, die an dieser Stelle, auch Personen meinend, nicht aufgerollt werden sollen.

            Sie setzen hier, i.p. Chaos oder “Chaos”, ungünstig auf, mit Aussagen dieser Güteklasse – ‘ Insgesamt ist das System über Jahr[h]underte gesehen nicht chaotisch.’ – sammeln Sie beim Webbaeren nur nachhaltig Minuspunkte, dieses ‘insgesamt’, dann auch noch dieses ‘über Jahrhunderte’, gaah,
            MFG
            Dr. Webbaer (der sich nun einstweilen auszuklinken hat)

          • @Martin Holzherr:
            “Die Paläoklimatologie kann fundierte Aussagen über die vergangene und künftige Klimaentwicklung der Erde machen”

            Das sie das kann ist klar. Das kann meine Glaskugel hier auch, Die Frage ist in welcher Qualität kann sie das. Und da sieht es bei der Paläoklimatologie nicht so gut aus.

            “gerade weil es um globale und langfristige Klimaveränderungen geht und nicht um dekadische Klimaschwankungen. ”
            Die aktuellen Klimamodelle berechnen Zeiträume bis 2100. Danach nimmt die Genauigkeit so weit ab das die Ergebnisse beliebig werden. Das ist also eine Zeitspanne von 85 Jahren.
            Was soll eine Paläoklimatologie denn da beitragen?
            Dort umfassen einzelne Datenpunkte meist deutlich größere Zeiträume.

            “Doch alles was wir heute über das Klima wissen spricht dagegen, dass es sich beim Klima um ein chaotisches Geschehen handelt. ”
            Da liegen sie falsch. Die Chaostheorie beschäftigt sich mit dynamischen nichtlinearen System. Per Definition sind diese nicht berechenbar, mit wenigen Sonderfällen.
            Daran ändert auch ein scheinbar berechenbares Verhalten nichts. Das Klima ist ein solches System.

            Hierzu Chaosmathematiker Heinz-Otto Peitgen:

            “Was ich jetzt sage, ist ein bisschen gemein: Die Entdeckung des Chaos in der Klimatologie ist nicht erwünscht. ”

            http://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/02/chaos-mathematik-heinz-otto-peitgen

          • @Dr.Webbaer: Das Eem-Interglazial ist gut zu vergleichen mit dem heutigen Interglazial – dem Holozän. Grund: Die Energiebilanz des Eems und des Glazials sind ähnlich. Wo es trotzdem Unterschiede gibt (das Eem war etwas wärmer) lassen sie sich auf einen etwas andere Energiebilanz zurückführen.
            Wenn das Klima chaotisch wäre, wäre es nicht zu erwarten, dass das Eem-Klima dem Holozän-Klima ähnelt.

          • “Das Wetter ist chaotisch, nicht aber das Klima.”

            Klima und Wetter beschreiben aber das gleiche System. Nur die Zeitskala ist eine andere. Und wenn Wetter ein nichtlineares dynamisches (chaotisches) System ist, dann ist Klima das automatisch auch. Denn wie gesagt ist es das gleiche System.

            Hier führen jetzt viele an, das die chaotischen Effekte sich beim Klima rauskürzen. Nur ist das a) laut der Chaostheorie nicht möglich und b) hätte ich doch mal gerne den mathematischen Nachweis dafür gesehen.
            Der fehlt nämlich bisher komplett.

            “Beim Klima spielt die Energiebilanz (der Wärmehaushalt) der Erde die entscheidende Rolle und diese Energiebilanz ändert sich über ein paar Jahre hinweg nur wenig..”
            Lesen sie sich bitte in die Materie zur Chaostheorie ein. Das das System scheinbar stabil ist, ist gerade kein Widerspruch.

            Ein chaotisches System muss sich nicht chaotisch verhalten.

          • @tobmat: Nein. Folgendes stimmt nicht: “Die aktuellen Klimamodelle berechnen Zeiträume bis 2100. Danach nimmt die Genauigkeit so weit ab das die Ergebnisse beliebig werden.”
            Die Ergebnisse sind für lange Zeiträume nicht beliebig. Vielmehr wird der Meeresspiegel noch mehrere Jahrhunderte weiter steigen – selbst wenn die CO2-Emissionen noch in diesem Jahrhundert zurückgehen.
            Dazu empfehle ich den Beitrag Meeresspiegel über die Jahrtausende.

          • @tobmat: Betreffend Wetter/Klima hilft folgende Analogie: Beim Kochen von Wasser zeigt sich chaotisches Verhalten: Es bilden sich am Kochtopfboden Blasen, die rauschend hinaufprasseln und irgendwann macht sich das kochende Wasser durch gleichmäßiges Blubbern bemerkbar.
            Doch rein temperaturmässig gesehen ist das Kochen von Wasser kein chaotischer Vorgang. Der Zeitpunkt in dem der Siedepunkt erreicht wird lässt sich recht genau voraussagen.

            Genau so verhält es sich beim Verhältnis von Wetter zu Klima. Das Wetter entspricht Koch-Phänomenen wie Blasenbildung, die beim Kochen zu beobachten sind und den Eindruck eines Chaos erwecken. Das Klima aber sagt uns den Energieinhalt des Systems zu verschiedenen Zeitpunkten voraus. Das Klima ist deshalb kein chaotischer Vorgang.

          • @Martin Holzherr:

            „Die Ergebnisse sind für lange Zeiträume nicht beliebig. Vielmehr wird der Meeresspiegel noch mehrere Jahrhunderte weiter steigen – selbst wenn die CO2-Emissionen noch in diesem Jahrhundert zurückgehen.“
            Außer es kommt in 150 Jahren zu einer Abkühlung und zu einer zunehmenden Vereisung der Pole. Schon wäre der Trend gestoppt. Wie da geht hat uns die Sonne in der Kleinen Eiszeit gezeigt.
            Das muss natürlich nicht passieren, kann aber sehr wohl. Niemand kann sowas vorhersagen. Daher sind auch die Vorhersagen der Modelle für solche Zeiträume beliebig. Es gibt zu viele unbekannte Faktoren.
            „Betreffend Wetter/Klima hilft folgende Analogie:“
            Diese Analogie geht am Thema voll vorbei. Denn natürlich will man niemand wissen wie die Temperatur im Jahr 2100 ist, sondern welche Auswirkungen diese Temperatur hat. Also Extremwetter, Niederschläge etc.. Und da sind wir voll im Wetter und damit in einem chaotischen System.
            Ihre Analogie ist nebenbei noch viel zu simpel. Nehmen sie lieber einen Topf Wasser dem unregelmäßig Salz und andere Stoffe hinzugefügt werden. Wann und wieviel ist unbekannt. Dazu wird unregelmäßig ein Deckel aufgesetzt und wieder weggenommen sowie der Topf auf der Herdplatte bewegt. Umgerührt wird ab und zu auch noch. Versuchen sie jetzt nochmal den Siedezeitpunkt genau zu bestimmen.
            Und nur zur Erwähnung: Ihre Analogie ändert an der Chaosmathematik nichts. 😉
            „Die Erwärmungsfolgen über Jahrtausende vorausgesagt: Meeresspiegel über die Jahrtausende“
            Wie hoch ist denn die Genauigkeit? Dazu gibt es leider keine Angaben in ihrem link. Es gibt auch keine Angaben zu den Annahmen die der Berechnung zu Grunde liegen. Ich tippe aber mal man hat einfach alles linear fortgeschrieben, oder?

          • @tobmat: “Wie da geht hat uns die Sonne in der Kleinen Eiszeit gezeigt.” Falsch. Die LIA geht nicht allein auf die Sonne zurück, sondern auf eine Kombination von erhöhter vulkanischer Aktivität, kleiner solarer Aktivität (Maunder Minimum) und der normalen Abkühlungstendenz im Laufe einer Warmzeit. Ohne unsere industriellen Treibhausgase wäre die kleine Eiszeit wahrscheinlich noch heute wirksam. Möglicherweise haben wir somit sogar einen positiven Effekt der anthropogenen Treibhausgase. Nur dass diese Treibhausgase nun immer weiter zunehmen.
            Sie schreiben:

            Daher sind auch die Vorhersagen der Modelle für solche Zeiträume beliebig. Es gibt zu viele unbekannte Faktoren.

            und liegen damit völlig falsch. Auch mit folgendem liegen sie falsch:

            natürlich will man niemand wissen wie die Temperatur im Jahr 2100 ist, sondern welche Auswirkungen diese Temperatur hat. Also Extremwetter, Niederschläge etc.. Und da sind wir voll im Wetter und damit in einem chaotischen System.

            Das Klima bestimmt auch das Spektrum der zu erwartenden Wetterlagen. Die Temperatur beeinflusst zusammen mit weiteren Faktoren auch die Niederschläge (die Luftfeuchtigkeit, aber auch die Verdunstung steigt), die Länge und Anzahl der zu erwartenden Hitzewellen und Dürren.

            Fazit: Für sie liegen Wetter und Klima auf derselben Ebene. Und genau das stimmt nicht. Das Klima wird durch die Energiebilanz in eine bestimmte Richtung gtetrieben. Wenn mehr Wärme im Erdsystem verbleibt ändern sich alle Klimata dementsprechend und umgekehrt ebenso.

            Zudem: Die kleine Eiszeit ist nicht vergleichbar mit der jetztigen Erwärmungstendenz. Seit Beginn der Industrialisierung (letzte 170 Jahre) ist die Temperatur global um 0.86 Celsius angestiegen, während der kleinen Eiszeit ist sie maximal 0.6 Celsius gesunken, das aber über einen Zeitraum von 500 Jahren und nicht über die 170 Jahre in denen sie nun um 0.86 Celsius gestiegen ist.

          • “Falsch. Die LIA geht nicht allein auf die Sonne zurück, sondern auf eine Kombination von erhöhter vulkanischer Aktivität, kleiner solarer Aktivität (Maunder Minimum) und der normalen Abkühlungstendenz im Laufe einer Warmzeit.”

            Es ist irrelevant ob es nur die Sonne war oder mehrere Faktoren. Alle diese Faktoren sind nicht vorhersehbar und spielen auf langen Zeitskalen durchaus eine Rolle. Sie fehlen aber in den Modellen.

            “”Daher sind auch die Vorhersagen der Modelle für solche Zeiträume beliebig. Es gibt zu viele unbekannte Faktoren.”
            und liegen damit völlig falsch.”
            Kommen da auch Argumente warum ich angeblich falsch liege?

            “Für sie liegen Wetter und Klima auf derselben Ebene. Und genau das stimmt nicht. ”
            Dann belegen sie das Klima kein nichtlineares-dynamisches System ist.
            Außer der ständig wiederholten Behauptung es wäre so, kam da bisher noch nichts

            “Wenn mehr Wärme im Erdsystem verbleibt ändern sich alle Klimata dementsprechend und umgekehrt ebenso.”
            Es geht nicht darum ob sich Klimata ändern sondern wie sie sich ändern. Was soll uns der Satz also sagen?

            “Zudem: Die kleine Eiszeit ist nicht vergleichbar mit der jetztigen Erwärmungstendenz. ”
            Was spielt das für die Diskussion für eine Rolle?
            Es ging nur darum zu zeigen, das es natürliche Einflussfaktoren gibt, die auf großen Zeitskalen Einfluss gewinnen können, von den langfristigen Modellen (> 100 Jahre) aber nicht berücksichtigt werden (können). Daher sind die Ergebnisse dieser Modelle beliebig.

          • Das Klima ist die “Summe” oder Aggregation des Wetters, das Globalklima die Summe der regionalen Wetter sozusagen.
            Beides ist hoch komplex und “chaotisch” (vs. chaotisch, also indeterministisch), sehr hohe Prognose-Sicherheit gibt es insofern selbst beim (Regional-)Wetter nicht.
            Es lohnt sich offensichtlich mit den Konstrukten Klima und Wetter zu arbeiten, insbesondere wissenschaftlich, sogar Prädiktion ist hier möglich.
            >:->

            Wenn noch jemand etwas zur Paläoklimatologie und der angeblich durch sie bestimmbaren Klima-Sensitivität beibringen könnte, wäre dies nett.
            Denn so ist in dieser Kommentatorik mehrfach behauptet worden.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @tobmat: Folgende Behauptung ist falsch “Alle diese Faktoren [Sonne, Vulkanismus,..] sind nicht vorhersehbar .. Sie fehlen aber in den Modellen
            Umgekehrt gilt: Alle diese Faktoren wie Sonnenaktivität/Sonnenzyklus, Aerosole/Vulkanismus, Treibhausgase und orbitale Parameter (bestimmt durch die aktuelle Erdbahn durch Präzession und Nutation der Erde) werden in Klimamodellen berücksichtigt.
            Nicht alle dieser obengenannten Faktoren haben aber in einer Langfristprognose die gleiche Wirksamkeit. Ein erhöhter Vulkanismus wirkt sich oft nur über einige Jahrzehnte aus (abhängig von der Stärke der Vulkanausbrüche) während eine bestimmte Konstellation in der Erdbahn sich typischerweise über tausende von Jahren auswirk wie die Milankovich-Zyklen zeigen. Änderung in der Treibhausgaszusammensetzung dagegen haben unterschiedlich lange Wirkung je nach Treibhausgas, das sich ändert. Methan (Erdgas) hat eine Halbwertzeit von 12 Jahren und eine einmalige Methanemission zeigt deswegen nur über einige Jahrzehnte Wirkung. CO2-Emissionen dagegen verbleiben Jahrhunderte im System. Langfristprognosen über viele Jahrhunderte hinweg sind desahlb durchaus möglich, wenn sie sich auf CO2-Emissionen beziehen. Das Klima wird auch in 200 und 400 Jahren noch wämer sein als es das im Jahre 1750 war, selbst wenn es sich zwischendurch infolge des Ausbruchs einiger Vulkane kurzfristig abkühlt.
            Das ist eine Antwort auf ihre Aussage Es ging nur darum zu zeigen, das es natürliche Einflussfaktoren gibt, die auf großen Zeitskalen Einfluss gewinnen können, von den langfristigen Modellen (> 100 Jahre) aber nicht berücksichtigt werden (können).
            In den Zeitskalen die für die Menscheit eine Rolle spielen – einige tausend Jahre – haben Treibhausgase eine zentrale Rolle, denn sie bestimmen ob wir in einer Eiszeit leben oder nicht. Wenn der Mensch die Treibhausgasspiegel deutlich über 500 ppmm ansteigen lässt, werden wir für Jahrhunderte hinweg Klimata haben wie sie sonst nur vor dem Beginn unseres Eiszeitalters vor 30 Millionen Jahren existierten und der Meeresspiegel wird dementsprechend ansteigen.

            Zu ihrer Aussage: Dann belegen sie das Klima kein nichtlineares-dynamisches System ist. gilt wohl folgendes:
            90% aller Klimatologen sind davon überzeugt, dass klimatische Faktoren wie die Durchschnittstemperatur, die saisonalen Schwankungen etc. sich zuverlässig “berechnen” und voraussagen lassen und Nichtlinearität im Sinne von chaotischem/bifurkativem Verhalten mit Kipppunkten nur eine untergeordnete Rolle spielen. Mögliche Kipppunkte für zukünftige Klimata sind zudem an bestimmte geographische Lokationen gebunden wie die Karte Kippelemente – Achillesfersen im Erdsystem zeigt.

          • @tobmat: Klimatologen könnten mit Dinge wie der kleinen Eiszeit nichts anfangen, sagen sie und schätzen die Prognosekraft der Klimatologie als klein ein, umso kleiner je länger die Zeiträume sind.
            Doch es ist fast genau umgekehrt. Die Klimatologen können über Zeiträume von nur wenigen Jahrzehnten nichts zuverlässiges aussagen, aber sie können zuverlässige Prognosen über die nächsten paar Jahrhunderte machen. Nur extrem seltene Megaereignisse wie der Ausbruch eines Supervulkans könnten diese Langfristprognosen falsifizieren.

          • “Wenn noch jemand etwas zur Paläoklimatologie und der angeblich durch sie bestimmbaren Klima-Sensitivität beibringen könnte, wäre dies nett.”

            Ich habe mich lämngere Zeit mit Eisbohrkernen beschäftigt.
            Die leiden unter dem Problem, das das enthaltene Gas für über 100 Jahre nach der Ablagerung zwischen den Schichten diffundieren kann. Man hat hier also immer nur ein Gemisch.

            Auch die Temperaturbestimmung aus dem Isotopen-Gemisch ist ungenau. So hängt das Isotopen-Gemisch davon ab, wie lange das Wasser zwischen Verdunstung und Niederschlag unterwegs war. Damit hängt es von den lokalen und jahreszeitlichen Wetterbedingungen über den Ozeanen ab.
            Die sind aber nahezu unbekannt für die Zeit vor Beginn der Aufzeichnungen.
            Somit ist auch zweifelhaft, ob diese Methode für die Ermittlung der Globaltemperatur geeignet ist.

            Dazu kommt, das die Methode Mittels Isotopen-Gemisch auch für Bohrkerne vom Meeresgrund benutzt wird. Theoretisch müssten die Ergebnisse für Eis und Sedimente übereinstimmen. Dem ist aber nicht so. Ursache unbekannt.

          • “Umgekehrt gilt: Alle diese Faktoren wie Sonnenaktivität/Sonnenzyklus, Aerosole/Vulkanismus, Treibhausgase und orbitale Parameter (bestimmt durch die aktuelle Erdbahn durch Präzession und Nutation der Erde) werden in Klimamodellen berücksichtigt.”

            Sie behaupten hier gerade man könnte die Sonnenaktivität sowie Vulkanismus für Zeiträume > 100 Jahre vorhersagen?
            Es hilft nämlich nichts wenn die mit einem konstanten Wert in den Modellen sind. Man benötigt schon eine halbwegs genaue Vorhersage der tatsächlichen Entwicklung.

            “Langfristprognosen über viele Jahrhunderte hinweg sind desahlb durchaus möglich, wenn sie sich auf CO2-Emissionen beziehen. ”
            Und alle anderen Faktoren für konstant erklären. Wenn diese aber nicht konstant sind, ist das Ergebnis der Prognose beliebig.

            “Das Klima wird auch in 200 und 400 Jahren noch wämer sein als es das im Jahre 1750 war, selbst wenn es sich zwischendurch infolge des Ausbruchs einiger Vulkane kurzfristig abkühlt.”
            Wenn dazu noch ein Rückgang der Sonnenaktivität kommt plus ein starker dauerhafter Anstieg an Aerosolen (künstliche und natürliche) sieht die Sache schon anders aus.
            Und sollte ein Supervulkan ausbrechen (mehre davon gelten als überfällig) wird es noch interessanter.

            “In den Zeitskalen die für die Menscheit eine Rolle spielen – einige tausend Jahre – haben Treibhausgase eine zentrale Rolle”
            Ja eine zentrale Rolle, aber nicht die einzigste.

            “Zu ihrer Aussage: Dann belegen sie das Klima kein nichtlineares-dynamisches System ist. gilt wohl folgendes:
            90% aller Klimatologen sind davon überzeugt”
            Das ist also ihr Beleg?

            Hierzu Chaosmathematiker Heinz-Otto Peitgen:

            “Was ich jetzt sage, ist ein bisschen gemein: Die Entdeckung des Chaos in der Klimatologie ist nicht erwünscht. ”

            Welcher dieser Klimawissenschaftler hat den einen Doktor in Mathematik mit Spezialisierung auf die Chaostheorie?

          • „Die Klimatologen können über Zeiträume von nur wenigen Jahrzehnten nichts zuverlässiges aussagen, aber sie können zuverlässige Prognosen über die nächsten paar Jahrhunderte machen.“
            Das ist eine echt kühne Behauptung, dafür das nicht eine einzige dieser Prognosen sich bisher an der Realität messen musste.

            Nebenbei sind die zentralen Prognosen maximal 85 Jahre lang und nicht Jahrhunderte.

          • @ tobmat :

            Aja, sehr interessant. Aber ist es nicht auch so, dass Datenlagen der hier visualisierten Art:
            -> http://eo.ucar.edu/staff/rrussell/climate/paleoclimate/images/ice_core_graph_vostok.gif
            …auch dann keine Rückschlüsse auf die CO2-zentrierte Klimasensitivität erlauben, wenn sie zutreffend erhoben worden sind?

            Viele sehen hier nur die offensichtliche Korrelation zwischen Temperatur und atmosphärischem CO2-Gehalt, der aber -leicht erkennbar- nicht die CO2-zentrierte Klimasensitivität belegen kann, weil die Größenordnung des Bezugs, der Korrelation, nicht passt.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @tobmat: Die IPCC-Berichte enthalten Diagramme die bis zum Jahr 2300 gehen. Dies zu ihrer Behauptung: Nebenbei sind die zentralen Prognosen maximal 85 Jahre lang und nicht Jahrhunderte.
            Als Beispiel möchte ich auf das Dokument Sea Level Change verweisen, insbesondere auf das Unterkapitel Long Term Scenarios. Dort wird darauf hingewiesen, dass Aussagen über Zeiträume nach 2100 ungenauer werden. Allerdings ist es recht sicher, dass für atmosphärische CO2-Werte grösser als 500 ppm im Jahr 2500 der Meeresspiegel deutlich höher sein wird als im Jahr 2100. Die Unsicherheit bedeutet nur, dass man nicht sagen wieviele Meter genau der Meeresspiegel im Jahr 2500 höher sein wird als im Jahr 2100. Dass er aber einige Meter höher sein wird ist sicher.

          • @Dr.Webbaer:

            „…auch dann keine Rückschlüsse auf die CO2-zentrierte Klimasensitivität erlauben, wenn sie zutreffend erhoben worden sind?“

            Das hängt davon ab, ob die Annahmen der Simulationen, welche die Klimasensitivität berechnen, korrekt sind oder nicht.
            Das betrifft insbesondere Annahmen über alle Klimafaktoren die nicht CO2 getrieben sind. Die sogenannte langfristige natürliche Variabilität.
            Nach meiner Meinung ist es nicht möglich diese langfristige natürliche Variabilität rückwirkend korrekt zu bestimmen. Denn viele Prozesse sind kaum verstanden (Sonne, Ozeane, Biosphäre) und oder lassen sich rückwirkend nur schwer ermitteln.
            Fazit: Die CO2-zentrierte Klimasensitivität, welche mittels Paläoklimawissenschaften ermittelt wurde. ist zu großen Teilen Spekulation. Das ist den Wissenschaftlern auch bewusst wenn man sich die enorme Schwankungsbreite (1,5-4,5 Grad Celsius) ansieht.

            Man muss sich vorstellen was Politiker denken wenn sie sehen, das das 1,5 Grad Ziel erreichbar ist, ohne irgendetwas zu ändern. Und das man umgekehrt 2-3 Grad bekommen könnten, selbst wenn wir die Emissionen sofort auf null senken. Wer riskiert seine Volkswirtschaft auf Basis einer solchen Schwankungsbreite?

          • @Martin Holzherr:
            „ Die IPCC-Berichte enthalten Diagramme die bis zum Jahr 2300 gehen. Dies zu ihrer Behauptung: Nebenbei sind die zentralen Prognosen maximal 85 Jahre lang und nicht Jahrhunderte.“

            Lesen sie noch die nächste Seite in ihrem link. Dort wird aufgezeigt warum diese Diagramme nicht die zentralen Prognosen darstellen. Ab 2100 werden die Unsicherheiten in allen Bereichen sehr groß. Das IPCC widmet diesem Fakt eine komplette Seite.
            Sie müssen ihre links schon vollständig lesen.

            „Als Beispiel möchte ich auf das Dokument Sea Level Change verweisen, insbesondere auf das Unterkapitel Long Term Scenarios. […] Die Unsicherheit bedeutet nur, dass man nicht sagen wieviele Meter genau der Meeresspiegel im Jahr 2500 höher sein wird als im Jahr 2100. Dass er aber einige Meter höher sein wird ist sicher.“

            Haben sie den kompletten Abschnitt gelesen? Das Worst-Case Szenario bringt 1,5-6,63m bis 2500. 1,5m in 385 Jahren würde ich nicht als „einige Meter“ bezeichnen.
            Das paper bezeichnet diese Werte und die zu Grunde liegenden Modelle selber als ungenau und wenig komplex. Es werden also diverse Faktoren also nicht betrachtet. Sicher ist da also nichts.

  5. “+ 1, 2 K je Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts (Quelle)
    2.) Es wird insofern mit sogenannten Rückkoppelungen oder Feedbacks gearbeitet, um eine höhere dbzgl. Kimasensitivität behaupten zu können, …”

    Da das Erde-Atmosphäre nun mal Rückkopplungen hat, muss man auch mit einer realistischen Klimaintensivität rechnen und liegt nach bisherigem Kenntnisstand eben zwischen 1,5° und 4,5° C, mit einem wahrscheinlichsten Wert um 3°.
    Was soll die Unterstellung “um behaupten zu können”?

    • Howdy!, Herr Stefan,
      Sie meinen die sogenannte Klimasensitivität (vs. ‘Klimaintensivität ‘), die CO2-zentrierte, Sie meinen zudem nicht, dass Rückkoppelung oder sogenanntes Feedback verstärkend wirken müssen, alternativ wäre auch was i.p. terrestrische Resilienz zu theoretisieren, Sie meinen mit der Man-Aussage Bestimmte, die so oder so meinen, und Sie meinen auch nicht das Sollen, das bestimmte sittliche Forderung meint, sondern wie Ihr Kommentatorenfreund zu seiner Aussagenmenge gelangt ist, woll?!
      Klar, es lag Meinung vor, Ihr Kommentatorenfreund hat viel Zeit investiert, um im Zeitgenössisch-Klimatologischen mitkommen zu können.
      Dennoch mag er falsch liegen,
      MFG
      Dr. Webbaer

      • -“Klimaintensivität” ist natürlich Blödsinn, ich meinte Klimasensitivität, ich habe neuen Computer, vielleicht war es die Autokorrektur, die ein verstümmeltes Wort zurechtbog, und ich habe nicht darauf geachtet.
        Präziser gefragt: Warum unterstellen Sie ungenannten Klimatologen, diese wollten etwas behaupten können? Dass Sie mit ihrer Privatwissenschaft zu anderen Ergebnissen kommen, rechtfertigt so einen Verdacht nicht.
        Es ist natürlich die Summe der feedbacks, die positiv ist.

        • Warum unterstellen Sie ungenannten Klimatologen, diese wollten etwas behaupten können?

          Wenn eine bestimmte Entwicklung vorliegt, die Sache mit dem CO2 und dem dbzgl. zu erwartenden Erwärmungseffekt könnte klar sein, sozusagen im Sinne der Bauphysik (siehe oben), kann das derart betroffene System resilient und balancierend sein, aber auch i.p. Feedback oder Rückkoppelung diese Entwicklung verstärkend.
          Mehr ist nicht angemerkt worden, ansonsten, klar, wenn sich unter den beteiligten Klimatologen auch Aktivisten finden, dann steift der Skeptiker sozusagen extra auf, generell weiß der Schreiber dieser Zeilen nicht, was am PIK so abgeht, Levermann mag ein Lyriker sein, das Klimasystem bebt sozusagen, Schellnhuber ein Dramatiker, Jim Hansen alles mögliche, no prob here.

          MFG
          Dr. Webbaer (der allerdings nie den Eindruck hatte, dass hier auf “Umweltforsch” irgendetwas schief läuft, stets außerordentlich zufrieden blieb)

          • ” kann das derart betroffene System resilient und balancierend sein, aber auch i.p. Feedback oder Rückkoppelung diese Entwicklung verstärkend.”

            Sie tun so, als ob es keine paläoklimatische Forschung gebe.

          • Das Diagramm zeigt eine starke Korrelation von CO2 und Temperatur, ich weiß nicht, wie das in ihre Argumentation passen soll, Sie sagen es ja auch nicht.

          • Die Oszilllationen, bei der Temperatur im Bereich ca. 11 K und beim atmosphärischen CO2 im Bereich ca. 190 ppm bis 290 ppm lassen die Vermutung gerade nicht zu, dass die sogenannte Klimasensitivität besonderen Einfluss auf die Temperaturentwicklung hatte…
            Springt Ihnen das nicht auch ins Auge?

          • Warum schreiben Sie von K statt von C? Es geht um Celsius, nicht um Kelvin.
            Wenn man die Frage nur anhand dieses Diagramm beantworten könnte, dann liegt de Klimasensitivität ja noch viel höher, bei geschätzt 8° C.
            Es handelt sich um Vostok Eisbohrkerne, aber worauf bezieht sich die Temperatur? Auf die Temperatur in der Ostantarktis?
            Vielleicht sollten Sie Ihre Laien-Klimatologie sein lassen.

          • @ Herr Stefan :

            Wenn man die Frage nur anhand dieses Diagramm beantworten könnte, dann liegt de Klimasensitivität ja noch viel höher, bei geschätzt 8° C.

            Noch höher, vielleicht bei 20 K.
            Und auch nur, wenn ‘man die Frage nur anhand dieses Diagramm’ auf eine bestimmte Art ‘beantworten’ wollte.

            Es sind andere Erklärungen möglich, beispielsweise diejenige, die meint, dass die sozusagen natürliche Klima-Variabilät die CO2-bestimmte Erwärmung, die hier nicht als sinnhaft theoretisiert in Frage gestellt wird, deutlich überschrieben hat.

            Was dann abär auch bedeuten würde, dass paläoklimatisch gewonnene Datenlagen hier nicht helfen, was die Klimasenstivität des atmosphärischen Kohlenstoffdioxids betrifft.
            Zumindest nicht die hier gemeinte paläoklimatisch gewonnene Datenlage, vermutlich aber alle diesbezüglichen nicht.
            Wobei gerne anders belegt werden darf.

            MFG
            Dr. Webbaer

        • “Es sind andere Erklärungen möglich, beispielsweise diejenige, die meint, dass die sozusagen natürliche Klima-Variabilät die CO2-bestimmte Erwärmung, die hier nicht als sinnhaft theoretisiert in Frage gestellt wird, deutlich überschrieben hat.”

          Jaja, das verlinkte Muster (!) ist ganz typisch für Klimavariablitiät (!), das glauben Sie doch selbst nicht. Variabilität hat typischerweise kein Muster.

          Sie haben die Frage nicht beantwortet, um welche Temperatur es in diesem Diagramm geht. Sie picken sich etwas heraus, verstehen es nicht, und machen dies den Klimatologen zum Vorwurf.

          • @ Herr Stefan :

            Da stand weiter oben nichts von ‘Mustern’ und einen ‘Typus’ meinend.

            Interessant ist ja bei derartiger Darstellung von Datenlage:
            -> https://en.wikipedia.org/wiki/Carbon_dioxide_in_Earth%27s_atmosphere#/media/File:Vostok_Petit_data.svg (hier einmal anders webverwiesen, Quelle)
            …dass offensichtlich eine Korrelation vorliegt und diese nicht i.p. sogenannter Klimasensititivität zu erklären ist, im Sinne der Formel “Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehalts bedeutet eine Zunahme der terrestrischen Temperatur von + 1,2 K (+ / – x K, Feedbacks oder Rückkoppelungen oder Resilienz meinend)”

            Ihr Kommentatorenfreund hat das Naheliegende vorgeschlagen, nämlich die Datenlage der sozusagen natürlichen Klima-Variabilität zuzuschlagen. [1]

            MFG
            Dr. Webbaer

            [1]
            Milanković-Zyklen und was es da sonst noch gibt; hoch komplexe (“chaotische”) Systeme oszillieren in einem gewissen Rahmen, sie sind nicht gleichgewichts-orientiert.

          • Das Muster kann jeder, der nicht blind ist erkennen, und es hat natürlich seinen Grund, den Sie nicht wahrhaben wollen. Es ist keine Klimavariabilität, die zeigt sich eventuell in den kleinen Zacken der Kurve.
            Ihnen ist bewusst, dass die Eiszeitzyklen nicht allein vom CO2 verursacht wurden? Sie haben das Stichwort schon genannt, also kann man die 8-11°C Temperaturunterschiede nicht allein auf CO° als Klimatreiber zurückführen.

          • Sie haben das Stichwort schon genannt, also kann man die 8-11°C Temperaturunterschiede nicht allein auf CO° als Klimatreiber zurückführen.

            Ga-anz sicher nicht, die offensichtliche Korrelation im Paläoklimatischen hat anscheinend andere Ursachen.

            MFG
            Dr. Webbaer (der die Sache jetzt gerne auf sich bewenden lassen würde, der wirklich viel Zeit in die zeitgenössische Klimatologie investiert hat, auch oft folgen konnte)

          • Sie haben keine bessere Theorie. Die Klimaskeptiker motzen und meckern seit Jahrzehnten und konnten bislang keine alternative, bessere Erklärung liefern, geschweige denn die Theorie der anthropogenen Erwärmung durch CO2 und andere Treibhausgase widerlegen. Es kommen nur Allgemeinplätze wie “Chaos” oder “Variabilität”. Das ist zu wenig.

          • @ Herr Stefan :

            Sie haben keine bessere Theorie.

            Doch, doch, wenn die sogenannte CO-zentrierte Klimasensitivität als Erklärung der offensichtlichen Korrelation i.p. paläoklimatischer Datenlage, ausscheidet, hier scheint mittlerweile Einvernehmen zwischen den Kommentatorenfreunden vorzuliegen, dann könnte es schlicht so sein, dass in Warmzeiten das tierische Leben besonders Karbon (“Kohlenstoff”) gelöst hat und in Kaltzeiten, bei weniger vorhandenem tierischen Leben die Pflanzenwelt Karbon eingelagert hat.


            Betrachten Sie Ihren Kommentatorenfreund gerne auch als nicht-gewöhnlichen Skeptiker der zeitgenössischen Klimatologie mit dem CO2-zentrierten Erwärmungstrend.
            Dieser hat sich ausschließlich über Web-Inhalte gefittet, die im üblichen Sinne klimatologisch Erkenntnis bereit stellen.
            Dr. Georg Hoffmann von den Scienceblogs.de hat er viel zu verdanken.

            MFG
            Dr. Webbaer

          • Nein, es herrscht kein Einvernehmen. CO2 ist ein Klimatreiber unter vielen, im Augenblick ist er dominant, d.h. er erklärt die aktuelle Erwärmung qualitativ wie quantitativ und es ist für die jetzige Situation kein anderer Klimatreiber bekannt, der die Erwärmung hervorrufen könnte. Zu anderen Zeiten gab es ein anderes Zusammenspiel von Klimatreibern, deswegen kann man die Klimasensitivität nicht einfach aus einem Diagramm mit CO2 und Temperatur ablesen. Ja, sicher CO2 wird mal gebunden und dann wieder freigesetzt, so hat es vor dem anthropogenen Ausstoß von CO2 funktioniert.
            Die sog. Klimaskeptiker haben keine Erklärung für die aktuelle Erwärmung, und Sie haben sie jetzt auch nicht geliefert.

          • @ Herr Stefan :

            Doch, es herrscht im Grundsatz Einvernehmen, Sie merken es nur nicht immer, wenn Ihnen (auch: implizit) zugestimmt wird.

            Die politischen Debatten zum Thema Klimawandel leiden in drei Punkten:
            1.) an Klimatologen, die aktivistische Neigungen haben, bspw. wenn sie wie ein bekannter PIK-Hirsch Skeptiker der zeitgenössischen Klimatheoretisierung durchgehend in Anführungszeichen schreiben, also “Skeptiker”
            2.) an Skeptikern, die keine Ahnung haben, gar eine Art Totalresistenz gegenüber klimatologischer Erkenntnis pflegen
            3.) an gegenseitigen unbegründeten Vorhalten, es ist nicht gut Klimatologen unbelegt als Aktivisten zu bezeichnen und es ist ebenfalls nicht gut Skeptiker unbelegt als ahnungslos zu bezeichnen – beides ist sogar sehr schlecht

            MFG
            Dr. Webbaer

          • @Paul Stefan:
            “Zu anderen Zeiten gab es ein anderes Zusammenspiel von Klimatreibern, deswegen kann man die Klimasensitivität nicht einfach aus einem Diagramm mit CO2 und Temperatur ablesen. ”

            Und trotzdem behaupten sie die Klimasensitivität könnte aus diesen Daten der Vergangenheit bestimmt werden.

            “CO2 ist ein Klimatreiber unter vielen, im Augenblick ist er dominant”
            Diese Dominanz beruht allerdings auf den Klimamodellen und diese wiederrum beruhen auf der Annahme das CO2 der dominante Klimatreiber ist. Eine selbsterfüllende Prophezeiung,
            Dazu kommt die Annahme, das es natürliche Klimavariabilität nur kurzfristig aber niemals langfristig gibt. Daher schließt man sie in den Modellen kurzerhand aus.
            Die Paläoklimatologie widerspricht dieser letzten Annahme aber das wird geflissentlich von allen Modellieren ignoriert.

            Ich kann auch gut verstehen warum sie das tun. Würden sie versuchen die langfristige Variabilität abzubilden, wären die Ergebnisse ihrer Modelle nicht mehr verwertbar. Sie würden zu sehr schwanken.
            Deren Motive sind nur menschlich.

            Nur als kleiner Hinweis. Niemand muss eine bessere Theorie / Erklärung liefern. Eine Theorie wird nicht dadurch wahr weil es keine Konkurrenz gibt.

          • @ tobmat :

            CO2 ist ein Klimatreiber unter vielen, im Augenblick ist er dominant

            Diese Dominanz beruht allerdings auf den Klimamodellen und diese wiederrum beruhen auf der Annahme das CO2 der dominante Klimatreiber ist.

            Theorien sind Sichten auf Datenlagen, es spricht “einiges” dafür, dass Kohlenstoffdioxid ein ganz wichtiger Klimatreiber ist.
            Dankenswerterweise, auf dem Mond ist die Durchschnittstemperatur 218 K.

          • “es spricht “einiges” dafür, dass Kohlenstoffdioxid ein ganz wichtiger Klimatreiber ist.”

            Natürlich ist CO2 das. Darum ging es mir nicht. Es ist die Frage der tatsächlichen Dominaz bei der beobachteten und zukünftigen Temperaturänderung.

          • @tobmat

            Die genaue Methode der Bestimmung der paläoklimatischen Klimasensitivität kenne ich nicht. Bestimmt besteht sie nicht aus dem simplen Ablesen von Diagrammen.
            Die gleichen Klimamodelle können erfolgreich die Eiszeitzyklen wie die gegenwärtige Erwärmung simulieren, also taugen sie etwas. Alternative Erklärungen, die das ebenso können, sind bislang m.W. nicht aufgetaucht.

          • “Die gleichen Klimamodelle können erfolgreich die Eiszeitzyklen wie die gegenwärtige Erwärmung simulieren, also taugen sie etwas. ”

            Die Klimamodelle können nicht erfolgreich die Eiszeitzyklen simulieren. Ihre Aussage ist falsch.
            Die Modelle werden solange manipuliert bis sie die Eiszeitzyklen auf ein paar hundert Jahre genau wiedergeben können.
            Die Genauigkeit dieser “Simulation” ist also bereits geringer als der gesamte Zeitraum bis 2100. Wieso das etwas taugen soll müssen sie näher erläutern.

            “Die genaue Methode der Bestimmung der paläoklimatischen Klimasensitivität kenne ich nicht. ”
            Ich habe mich intensiv damit beschäftigt. Dadurch komme ich ja zu der Aussage, das die räumliche und zeitliche Auflösung sehr schlecht ist.

            “Alternative Erklärungen, die das ebenso können, sind bislang m.W. nicht aufgetaucht.”
            Wie gesagt spielt das keine Rolle.

          • @ tobmat :
            Die Klimamodelle können nicht erfolgreich die Eiszeitzyklen simulieren. Ihre Aussage ist falsch.
            Korrekt.
            Die Modelle werden solange manipuliert bis sie die Eiszeitzyklen auf ein paar hundert Jahre genau wiedergeben können.
            Nicht korrekt. Bringen Sie gerne dbzgl. Belege bei,
            Klimatologen. mit denen sich der Schreiber dieser Zeilen dbzgl. auseinandergesetzt hat, waren hier sozusagen höllisch vorsichtig.
            BTW, ‘manipuliert’ ist negativ konnotiert, Klimamodelle sind per se anthropogen, also menschengeschaffen,

            MFG
            Dr. Webbaer

          • “BTW, ‘manipuliert’ ist negativ konnotiert, Klimamodelle sind per se anthropogen, also menschengeschaffen,”

            Mit manipuliert meine ich, das die Parameter solange von Hand justiert werden, bis die Modelle das gewünschte Ergebnis für die Vergangenheit liefern.
            Wie weit man dabei zeitlich zurückgeht hängt vom Zweck des Modells ab. Soweit ich weiß nimmt man meist die letzt 150-1000 Jahre.

            Man nutzt die Vergangenheit sozusagen zur Eichung.

            Nutzen die Modelle nur die bekannten Gesetzmäßigkeiten als Grundlage, ohne Eichung and er Vergangenheit, streuen die Ergebnisse sehr stark. Sowohl was die Vergangenheit als auch die Zukunft angeht.

          • Ach, tobmat, wir hatten wohl schon woanders das Vergnügen miteinander.
            Klimamodelle werden geeicht, ja und? Das geschieht mit Detektoren, Messgeräten etc. auch. Klar, da kann man viel Verschwörung reindichten.
            Wenn man die “Wahrheit” nicht kennt, dann ist die Übereinstimmung von Modell und Realität innerhalb der methodischen Grenzen das einzige Argument dafür, welche Modelle besser und schlechter sind.

          • “Klimamodelle werden geeicht, ja und? Das geschieht mit Detektoren, Messgeräten etc. auch. ”

            Nur machen Detektoren und Messgeräte keine Vorhersagen.
            Das Problem mit der Eichung an der Vergangenheit ist ein anderes. Ein Modell das an der Vergangenheit geeicht ist kann diese nur in die Zukunft fortschreiben. Denn sollte sich irgendeiner dieser “geeichten Parameter” in der Realität ändern, dann kann das Modell dies nicht abbilden.

            Hochkomplexe Systeme neigen aber dazu das sich Parameter verändern.

            “dann ist die Übereinstimmung von Modell und Realität innerhalb der methodischen Grenzen das einzige Argument dafür, welche Modelle besser und schlechter sind.”
            Und die Übereinstimmung ist ziemlich mies. Soweit es überhaupt eine Realität gibt mit der man sich vergleichen kann. Der Großteil liegt ja “zum Glück” in der entfernten Zukunft.

          • Es werden ja auch Parameter geändert, um zu sehen, was jeweils passiert. So weiß man, dass Klimamodelle ohne CO2 als Klimatreiber die aktuelle Erwärmung nicht reproduzieren können, es geht nur mit CO2. Dass die Modelle nicht gut arbeiten ist ihre Privatmeinung.

  6. Dass es sich nur um Adaptionskosten handele, halte ich auch für eine bedenklich Meinung, wenn irgendwann ganze Völkerscharen umsiedeln müssen, weil die Heimat dem Meeresspiegelanstieg zum Opfer fällt.

    • Das war natürlich ursisch (vs. zynisch) gemeint, natürlich ist es regional hoch problematisch, wenn der Meeresspiegel um ein paar Meter steigt und es 4 bis 5 K wärmer wird; der Schreiber dieser Zeilen hat im Sinne von -Das Leben wird einen Weg finden.- implizit zu einer gewissen Lockerheit und Entspanntheit aufgerufen.
      Es ist alles anderer als klar, dass der vom erhöhten CO2-Ausstoß (nachvollziehbar) motivierte zu erwartende Temperaturanstieg das größte Problem des hier gemeinten Primaten sein wird, zudem bleibt es denkbar, dass nachfolgende Generationen, Bessere sozusagen, dieses Problem wie auch immer, bspw. in Form des Geo-Engineerings (das Fachwort), beizeiten “weghüsteln” werden.

    • “Dass es sich nur um Adaptionskosten handele, halte ich auch für eine bedenklich Meinung, wenn irgendwann ganze Völkerscharen umsiedeln müssen, weil die Heimat dem Meeresspiegelanstieg zum Opfer fällt.”

      was soll an einem Meeresspiegelanstieg, der sich über Jahrtausende hinzieht, so besonders bedenklich sein? Der Landverlust kann durch Eindeichung in Grenzen gehalten werden, große Landflächen – Grönland und Antarktika – kommen hinzu, außerdem wird uns die Existenz von Weltraumhabitaten und Marsbesiedlung in viel kürzeren Zeiträumen vorhergesagt. Siedlungen in Flachmeeren anzulegen dürfte auch nicht problematischer sein als Marskolonien.

  7. Die Wasserverfügbarkeit (gemessen in der Abflussmenge = Niederschlag minus Verdunstung) wird bei einer Klimaänderung von +2° gegenüber dem vorindustriellen Werten um ca. 30% abnehmen. Dabei gibt es starke regionale Unterschiede: Zunehmenden Werten im Norden, stehen abnehmende Werte in Süden gegenüber, besonders in semi-ariden Regionen, in denen die Verdunstung besonders stark ist. Betroffenen von einer in diesem Sinne stark abnehmenden Wasserverfügbarkeit sind die Gebiete rund ums Mittelmeer, darunter große Teile Spaniens und der Türkei sowie Griechenland. Dort wird die Wasserverfügbarkeit bereits im Vergleich einer 2°-Änderung (= -17%) zu einer 1.5°-Änderung (= -9%) um 8% abnehmen. Aber Achtung: Diese Mittelwerte liegen in einer Spanne von [+/- 5%] bei 1,5° und [+/- 11%] bei 2°C. Entscheidend sind aus meiner Sicht die Effekte auf die Nahrungsversorgung. Hier zeigt sich, das bei den wichtigsten Anbausorten in Afrika (Mais, Weizen, Hirse) die Ernten schon im Vergleich einer 1,5° zu einer 2°-Änderung halbiert werden. Darauf bestehe ich auch in nachfolgenden Veröffentlichungen, aber ich konzidiere, dass die Angabe von “20% weniger Wasser in der Welt” im Blogbeitrag äußerst irreführend war. Ich danke Herrn Stefan und @tobmat für Ihre kritische Lektüre – deshalb schreibe ich auf Scilogs! Auch der Hinweis von Ihnen, Herr Holzherr, dass die Erklärung im angegeben Beitrag von Schleussner et al. “technisch verklausuliert” sind, trifft zu. Etwas verständlicher aufbereitet, aber eben auch verkürzt, finden Sie die Ergebnisse unter http://climateanalytics.org/hot-topics/1-5c-key-facts.html.

  8. Korrigiere: Entscheidend sind aus meiner Sicht die Effekte auf die Nahrungsversorgung. Hier zeigt sich, das bei den wichtigsten Anbausorten in Afrika (Mais, Weizen, Hirse) die Ernteeinbußen schon im Vergleich einer 1,5° zu einer 2°-Änderung halbiert werden.

  9. lächerlich!
    Ich dachte jeder, wenn auch noch so naive Klimaschützer, hätte mitbekommen, dass der “Vertrag von Paris” gar kein Vertrag ist. Er wird nun von den meisten Ländern ratifiziert, sprich, die Regierungen unterzeichnen die Absichtserklärungen.

    Werden diese netten Absichten nicht eigehalten, passiert? Richtig, genau gar nichts, außer das ein paar Ideologen laut puuuh schreien. Keine Strafzahlungen, nichts dergleichen. Und so was wird von den armseligen Klimabewegten auch noch als Erfolg gefeiert.

    Klar ist, dass einige Länger zunehmend über EE ihren Bedarf decken werden. Gleichzeitig steigt der gesamte E Bedarf weiter an und wird auch in Zukunft zu vermehrten THG Emissionen führen. Wie man sieht (USA usw.) wird alles Öl gefördert, was auch nur halbwegs konstengünstig verfügbar ist. In China entstehen laufend neue Kohlekraftwerke, ja, auch viele EE Anlagen. Wer jedoch glaubt, die Kohle würde deshalb weniger verbraucht werden, der ist ungefähr so naiv, wie ein Grüner Politiker.

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